DE251684C

DE251684C -

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Publication number: DE251684C
Application number: DENDAT251684D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JV* 251684 -KLASSE 6 δ. GRUPPE

STRAUCH & SCHMIDT in NEISZE, Ob.-Schl.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. März 1911 ab.

Es ist bekannt, in die Hauptwürzeleitung zwischen Läuterbottich und Läuterbatterie ein Schauglas zur Sichtbarmachung der abfließenden Würze einzuschalten. Ferner hat man bereits in die Würzeabflußleitung ein oben offenes Standrohr, in dem ein Saccharometer den jeweiligen Extraktgehalt der Würze anzeigen kann, eingesetzt. Diese Ausführungen haben verschiedene Nachteile; sofern

ίο eine Bestimmung des Extraktgehaltes überhaupt möglich ist (letztere Vorrichtung), läßt die Genauigkeit zu wünschen übrig, weil das Standrohr von der Würze nicht durchflossen wird und daher ein Wechsel der Flüssigkeit, wie ihn die fortschreitende Auswaschung der Treber bedingt, nicht sicher erfolgt. Auch ist die Höhe der Flüssigkeitssäule in dem Standglase von dem Bottichinhalt sowie von der Geschwindigkeit und dem Druck der Ausflußmenge abhängig.

Nach vorliegender Erfindung werden diese Übelstände dadurch vermieden, daß das Saccharometer direkt in das Läuterrohr eingesetzt, also die Benutzung eines Standrohres, einer Zweigleitung o. dgl. vermieden wird. Ferner wird, um einen stets gleich hohen Flüssigkeitsspiegel zu erhalten, in der Leitung eine Uberlaufwand angeordnet.

In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführung der neuen Vorrichtung veranschaulicht.

Ein Läuterbottich α ist mit der zugehörigen Läuterbatterie b durch ein Leitungsrohr c verbunden. In letzteres ist ein Formstück aus Glas oder sonstigem durchsichtigen Material eingesetzt, welches aus den zueinander senkrechten Rohren d und f sowie dem erweiterten Knie g gebildet wird. Letzteres ist durch eine Wand h in zwei Räume zerlegt. Die Wand selbst bildet ein Überlaufwehr für die Würze. Nach oben ist das Knie g durch einen Deckel i verschlossen, welcher einen Ansatz i¹ zeigt, der in eine geeignete Aussparung k eines an einem Befestigungsring I angeordneten Lappens I¹ greift. An der gegenüberliegenden Seite des Deckels i ist ein Drahthebel m angelenkt, dessen anderes Ende mit einem Hebel η in Verbindung steht. Der Heinere Arm des letzteren stützt sich im Schlußzustande gegen einen Ansatz -I² des Ringes I und preßt so nach Art der bekannten Flaschenverschlüsse den Deckel i (natürlich unter Zwischenlage eines Dichtungsringes 0) fest gegen den Rand g¹ des Kniestückes g. Im Rohr d schwimmt ein Saccharometer^, welches jederzeit den Extraktgehalt der Würze anzeigt. In die Rohrleitung c ist ein Hahn q eingebaut, welcher das Ablassen der Würze nach der Läutermulde r gestattet. -

Die Verbindung des Glaseinsatzes mit dem Leitungsrohr c bzw. b kann auf verschiedene Weise erfolgen. Als beispielsweise Ausführung ist bei der dargestellten Vorrichtung am Rohrstück f eine Gummimuffe s angeordnet, welche über die zu vereinigenden Enden des Rohres f und des Anschlußstutzens geschoben wird. Die Verbindung des Rohres d mit der Leitung c kann mit Hilfe einer Stopfbüchse t hergestellt werden.

Statt Glas kann jedes andere geeignete durchsichtige Material, z. B. Glimmer für das Einsatzstück d, f, g Verwendung finden.

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Claims

Auch kann die Ausführung so getroffen sein, daß das Stück d, f, g zum größten Teil aus undurchsichtigem Material besteht und nur ein oder mehrere Fenster besitzt.
Kommt Innendruck bei der Vorrichtung nicht in Frage, so kann der Deckel i auch nur aufgelegt sein und z. B. in eine umlaufende, mit Flüssigkeit gefüllte Rinne tauchen, wodurch ebenfalls ein vollkommen luftdichter Abschluß erreicht wird Die Form des Einsatzstückes d, f, g sowie der Ort, an welchem es auf der Länge des Rohres c vorgesehen ist, können beliebig sein.

¹S Patent-Ansprüche:

i. Vorrichtung zur Prüfung der aus dem Läuterbottich abfließenden Würze unter Verwendung eines in die Würzeleitung eingesetzten durchsichtigen Einsatzstückes und eines in diesem schwimmenden Saccharometers, dadurch gekennzeichnet, daß der das Saccharometer aufnehmende Teil in die geschlossene Hauptleitung der Würze zwischen Läuterbottich und Läuterbatterie derartig eingeschaltet wird, daß ihn sämtliche vom Läuterbottich kommende Würze durchfließen muß.
2. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Saccharometer zwecks ruhiger Lage und Beibehaltung seines Standortes in einem von der Würze durchflossenen Rohrknie d, g, f schwimmt, in welchem ein Überlauf (h) angeordnet ist.
3. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrknie durch einen Deckel abgeschlossen ist, der auch während des Betriebes jederzeit ein bequemes Einsetzen und Entfernen des Saccharometers gestattet.
4. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrknie am einen Ende unverrückbar, z. B. durch eine Stopfbüchse, und am anderen Ende nachgiebig, z. B. durch eine elastische Überschiebmuffe, mit der Würzeleitung verbunden ist.-

. Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.