DE2516198C3 - Lötbadeinrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine l.öibadeinrichtiing mit
einem eine Lotschmelze enthaltenen Behälter, und einem relativ zur l.otsehmcl/c bewegbaren, den Spiegel
derselben bestreichenden Schlackenabstreifer.
Hei bekannten Hinrichtungen dieser Art ist der die l.otschmd/e enthaltende, behei/tc Behälter in der
Regel rund, insbesondere ringförmig ausgebildet und mittels eines Antriebes langsam um seine Achse
drehend angetrieben. Mit dem Behälter dreht sich naturgemäß auch die Lotschmelze. Der Schlackenabstreifer
ist bei diesen bekannten Einrichtungen ortsfest angeordnet und erstreckt sich über den Spiegel der sich
bewegenden Schmelze, wobei sich die auf dem Spiegel bildende Oxydhaut (nachstehend Schlackenhaut genannt)
kontinuierlich an dem Schlackenabstreifer
ίο aufstaut und durch diesen, sowie durch die nachstoßende
Schlackenhaut über den rotierenden Behälterrand hinaus in eine Überlaufrinne verdrängt wird. Bei diesen
bekannten Einrichtungen ist also stets — in Bewegungsrichtung der Schmelze gesehen - unmittelbar auf den
Abstreifer folgend eine Stelle vorhanden, an welcher der Spiegel der Lotschmelze schlackenfrei ist, und die
sich somit zum Eintauchen der zu verlötenden Gegenstände eignet.
Die bekannten Einrichtungen können noch in verschiedener Hinsicht verbessert werden.
Erstens bedarf der die Lotschrrselze enthaltende
Behälter flächenmäßig einer erheblich größeren Ausdehnung im Vergleich zur Ausdehnung der zum
Eintauchen der Gegenstände geeigneten Stelle. Diese
2"> flächenmäßig erhebliche Ausdehnung hat zur Folge, daß der Behälter stets eine beträchtliche Menge Lotschmelze
enthalten muß, soll überhaupt eine nutzbare Eintauchtiefe erreicht werden. Daraus folgt auch ein
größerer Bedarf an Heizleistung, um die Lotschmeize
i'> stets auf der gewünschten Temperatur zu halten.
Zweitens wird bei den bekannten Einrichtungen ununterbrochen ein Teil des Spiegels der Lotschmelze
von Schlackenhaut freigehalten, daß heißt gewissermaßen »blankgefegt«, und unmittelbar der Umgebungsluft
!5 dargeboten, und zwar auch dann, wenn ein Eintauchen
eines Werkstückes nicht unmittelbar bevorsteht. Dies fördert nicht nur die beschleunigte Erneuerung der
Schlackenhaut — und mithin einen Verlust an Lot — sondern beraubt die Lotschmelze t.i dieser Stelle auch
■»ο der thermischen Isolationswirkurig, die der Schlackenhaut
innewohnt. Das Resultat Ist, wie erwähnt, ein unnötiger Verlust von Lot durch Oxydation und ein
durch Konvektion verursachter Wärmeverlust der Lotschmelze, der durch eine erhöhte Heizleistung der
Behälterheizung wettgemacht werden muß.
Drittens besteht bei den bekannten Einrichtungen durch den ständigen Aufstau und dem darauf folgenden
Verdrängen der Schlackenhaut in die Überlaufrinne das Risiko, daß von der verdrängten Schlackenhaut auch
flüssiges Lot in die Überlaufrinne abgeführt und damit verloren wird.
Es ist Zweck der Erfindung, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die diesen Stand
der Technik verbessert.
Deshalb liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten Art derart
auszugestalten, daß der Wärmeverlust der Lotschmelze erheblich vermindert, und daß der Spiegel der
Lotschmelze nur unmittelbar vor einer Verlötung durch "0 den Schlackcnabstrgifer »blankgefegt« wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die vorgeschlagene Einrichtung erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß der Spiegel der Lotschmelze mittels eines Deckels /udeckbar und freigebbar ist. wobei für den Deckel ein
''5 für jede Lotung cinschaltbarer, alternierender Antrieb
vorgesehen ist. an den der Schlackenabstreifer gekoppelt ist. um diesen im Gleichtakt mit der Freigabcbcwcdes
Deckels bewegen /u können.
Dadurch ist es nicht nur möglich, den die Lotschmelze enthaltenden Behälter im Vergleich zu den Behältern
der bekannten Einrichtungen erheblich kleiner zu gestalten, sondern auch diesen ortsfest anzuordnen, was
den Aufbau erheblich vereinfacht und den technischen Aufwand vermindert.
Ferner wird erfindungsgemäß die Verwendung dieser Einrichtung an einer automatischen Transferstraße
vorgeschlagen, bei der die zu lötenden Werkstücke durch einen Taktantrieb einzeln und positioniert der
Lötbadeinrichtung zugeführt werden, was erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß Mittel vorgesehen
sind, um den Antrieb des Deckels am Ende eines Antriebstaktes für einen Freigabe- und einen Zudeckhub
einzuschalten.
Weitere Einzelheiten der vorgeschlagenen Lötbadeinrichtung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung.
In der einzigen Figur ist in schematischer Darsteliungsweise
eine als Zusatzgerät zu einer automatischen Transferstraße, beispielsweise zu einem Wickelautomaten
in Karussellbauweise für elektrische Spulen, gedachte Lötbadeinrichtung dargestellt.
Die gezeigte Einrichtung besitzt einen durch nicht näher dargestellte Mittel ortsfest gehalterten, trog- oder
wannenförmigen Behälter 11, der eine Lotschmelze 12
enthält. Die Schmelze 12 wird durch im Behälter angeordnete, nur schematisch dargestellte Heizelemente
13 auf der gewünschten Temperatur gehalten. Der Behälter 11, und damit die Lotschmelze 12 ist bei der mit
ausgezogenen Linien gezeichneten Stellung der Einrichtung durch einen Deckel 14 zugedeckt. Das in der Figur
rechts erscheinende Ende des Deckels 14 ist mittels eines Gelenkes 15 an einem an einer Schubstange 16
angeformten Lagerauge 17 angelenkt. Die Schubstange 16 ist in Führungen 18' längsverschiebbar jedoch
unverdrehbar gelagert.
Das dem Gelenk 15 gegenüberliegende Ende des Deckels 14 ist über dessen ganze Breite nach unten, d. h.
zum Behälter U hin umgebogen wobei dieser umgebogene Teil des Deckels 14 einen Abstreifer 18
bildet, der mit seiner freien Endkante — die auf der Lotschmelze 12 schwimmende Schlackenhaut ^durchdringend
— um ein geringes Maß ;n die Schmelze 12 eingetaucht ist.
Auf dem Deckel 14 ist außerdem ein Mitnehmer 20 befestigt, der sich rechtwinklig zur Zeichenebene über
die eine Seitenkante des Deckels 14 hinaus erstreckt und daselbs! in eine Kulisse 21 eingreift. Die wesentlichen
Elemente dieser Kulisse 21 sind zwei entgegengesetzt geneigte Schrägflächen 22, 23, die in einem etwa der
Länge des Behälters 11 entsprechenden Abstand voneinander angeordnet sind. Das links erscheinende
Ende der Schubstange 16 ist als Zahnstange ausgebildet, und in diese Zahnstange greift ein auf einer Welle 24
sitzendes Zahnrad 25 ein. Auf der Welle 24 sitzt ebenfalls ein Kegelrad 26, das mit einem auf einer
waagerechten Achse 27 sitzenden Kegelrad 28 kämmt. Auf der Vorgelegewelle 27 sitzt ein weiteres Zahnrad
29, das seinerseits im Eingriff mit einem weiteren Zahnrad 30 steht, das auf einer ein Ritzel 31 tragenden
Welle 32 sitzt. Das Ritzel 31 kämmt mit einer als Zahnstange 33 ausgebildeten Kolbenstange eines
Pneumatik- oder HyJratilikzylinders 34.
Auf der Welle 32 ist im weiteren eine Schwinge 35 aufgekeilt, deren freies Ende im Zuge ihrer mit 3b
angegebenen Bewegungsbahn mit einem Anschlagteller
37 zusammenwirkt, der seinerseits am unteren Ende
einer vertikalen Schubstange 38 befestigt ist. An dieser, in Lagern 39 längsverschieblich jedoch unverdrehbar
gelagerten Schubstange ist ein Ausleger 40 befestigt, der an seinem Ende einen in den Behälter 11 und damit
in die Lotschmelze 12 reichenden Schöpflöffel 41 trägt.
Aus dem Gesagten geht hervor, daß bei Beaufschlagung des Pneumatikzylinders 34 sich die als Zahnstange
ausgebildete Kolbenstange 33 nach links verschiebt. Dies bewirkt zunächst, wie mit Pfeilen an den Rädern
30, 29, 28, 26 und 25 sowie an der Schubstange 16 angegeben, eine Verschiebung der Schubstange 16 nach
rechts. Diese Verschiebung hat auch zur Folge, daß der Deckel 14 nach rechts in der Art eines Schiebedeckels
vom Behälter entfernt wird und damit den Spiegel der Loischmelze 12 freigibt- Im Zuge seiner Verschiebung
nach rechts entblößt der mit dem Deckel 14 mitbewegliche Abstreifer 18 den Spiegel der Lotschmelze
12 der darauf schwimmenden Schlackenhaut 19. Gegen End= des Freigabehubes triff. der Mitnehmer 20
auf die SchrägHäche 23 der Kulisse 2i ai1', was zur Folge
hat, daß der Deckel 14 in einer Schwenkbewegung um das Gelenk 15 über den Rand des Behälters 11
angehoben wird, so daß der Abstreifer 18 über die Öffnurj eines an den Behälter 11 anschließenden
Gefäßes 42 zu liegen kommt. In dieser, in der Zeichnung gestrichelt angegebenen Stellung fällt die vom Abstreifer
18 mitgenommene Schlackenhaut durch Eigengewicht in das Gefäß 42, wie mit 19' angegeben.
Kurz vor dem Ende des Freigabehubes des Deckels 14 trifft die Schwinge 35 auf den Anschlagteller 37 und
hebt im Zuge ihrer Weiterbewegung diesen und damit auch die Schubstange 38 an. Dadurch wird auch der
Schöpflöffel 41 angehoben, bis er die in der Zeichnung gestrichelt eingezeichnete Stellung erreicht. Nun kann
das zu lötende Werkstück in den Schöpflöffel 41 bzw. in die darin befindliche schlackenhautfreie Schmelze
eingetaucht werden. Bei der entgegengesetzte!. Beaufschlagung des Zylinders 34 spielen sich die beschriebenen
Vorgänge in umgekehrter Reihenfolge ab.
Wie bereits erwähnt, ist die dargestellte Einrichtung
als Gerät an einer Arbeitsstation einer Transferstraße gedacht. Es sei angenommen, daß die nicht dargestellten
Werkstücke durch einen ebenfalls nicht dargestellten Taktantrieb im Sinne der Pfeile 43 einzeln und
positioniert der dargestellten Einrichtung zugeführt werden. Das Ende eines Antriebstaktes dieses Taktantriebes
wird von einem Grenzschalter 44 erfaßt, der seinerseits über eine erste Steuerleitung ein zwischen
einer Üruckquelle 46 und dem Zylinder 34 eingeschaltetes Ventil 47 steuert. Das Ende des Freigabehubes des
Deckels 14 wird von einem weiteren Grenzschalter 48 "rfa.'/t, der beispielsweise über ein Verzögerungsglied 49
und über eine zweite Steuerleitung 50 ebenfalls das Ventil 47 ansteuert. Das Verzögerungsglied^ ist derart
eingestellt, daß die Öffnungszeit für den gewünschten Lötvorgang gerade ausreicht. Um den Taktantrieb
wieder einzuschalten kann, wenn erwünscht, ein weiterer Grenzschalter vorgesehen sein, der beispielsweise
an der Schubstange 16 das Ende des Zudeckhubes erfaßt.
Anstelle der dargestellten Zahnstangentriebe kanu für den Antrieb des Deckels 14 und des Abstreifers 18
auch ein kurbelarti."cs Gelenkgetriebe vorgesehen sein. Ebenso bleibt es dem Fachmann überlassen, ob der
Abstreifer 18 einstückig mit dem Deckel 14 auszubilden sei oder nicht. Wesentlich ist nur, daß der Abstreifer 18
im Gleichtakt mit dem Deckel betätigt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Lötbadeinrichtung mit einem eine Lotschmelze enthaltenden Behälter und mit einem relativ zur
Lotschmelze bewegbaren, den Spiegel derselben bestreichenden Schlackenabstreifer, dadurch
gekennzeichnet, daß der Spiegel der Lotschmelze mittels eines Deckels zudeckbar und
freigebbar ist, wobei für den Deckel ein für jede Lötung einschaltbarer, alternierender Antrieb vorgesehen
ist, an den der Schlackenabstreifer gekoppelt ist, um diesen im Gleichtakt mit der Freigabebewegung
des Deckels bewegen zu können.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel als Schiebedeckel (14)
ausgebildet ist, der parallel zum Spiegel der Lotschmelze (12) hin und her antreibbar ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlackenabstreifer (18) am
Schiebedeckel (14) befesiigt ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlackenabstreifer (18) an der
beim Freigabehub des Schiebedeckels (14) nachlaufenden Kante desselben befestigt ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (20,22,23) vorgesehen sind, um
den Schiebedeckel (14) im Bereich des Endes des Freigabehubes vom Behälter (11) abzuheben und am
Ende des Zudeckhubes auf den Behälter (11) abzusenken.
6. Einrichfiing nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge des Freigabehubes größer als die Abmessung des Behälters (11) in Hubrichtung
ist. und daß anschließend an den Behälter (11) ein Sammelgefäß (42) für Schlacken angeordnet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schiebedeckel (14) an einer hin-
und herbewegbaren Schubstange (16) angelenkt ist, und einen in eine ortsfeste Kulisse (21, 22, 23)
eingreifenden Finger(20) aufweist.
8. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit dem Antrieb des Deckels (1*)
gekoppelter Schöpflöffel (41) vorgesehen ist, der bei zugedeckter Lotschmelze (12) hierin eintaucht und
bei Freigabe unter Mitnahme eines Teiles der Lotschmelze emporgehoben wird.
9. Verwendung der Lötbadeinrichtung gemäß Anspruch 1 an einer automatischen Transferstraße,
wobei die zu lötenden Werkstücke durch einen Taktiintrieb einzeln und positioniert der Lötbadeinrichtung
zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (44,45,48,49,50,47) vorgesehen sind, um
den Antrieb des Deckels (14) am Ende eines Antriebstaktes für eine Freigabe und einen Zudeckhub
einzuschalten.
10. Verwendung nach Anspruch 9 der Einrichtung
gemäß Ansprüchen 6 und 8 an einer Wickelmaschine für elektrische Spulen, zum Verlöten der Wicklungsenden
mit Anschlußfahnen.
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