DE19530044C1 - Hubverstellvorrichtung für Pökelmaschinen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verstellung der Hublänge eines
hin- und hergehend bewegbaren Nadelträgers einer Pökelmaschine.
In DE 37 16 802 wird eine Pökelmaschine beschrieben, die dazu dient, Pö
kellake mit Hilfe einer Vielzahl von Nadeln in das Pökelgut zu injizieren. Die
Nadeln sind an einem Nadelträger angeordnet, der vertikal beweglich über
einem Förderer für das Pökelgut angeordnet ist. Nachdem das Pökelgut auf
dem Förderer zugeführt wurde, wird der Nadelträger abgesenkt, so daß die
Nadeln in das Pökelgut einstechen. Ein relativ zu dem Nadelträger bewegli
cher Niederhalter wird zunächst gemeinsam mit dem Nadelträger abgesenkt
und kommt dann auf der Oberseite des Pökelgutes zur Anlage, so daß er rela
tiv zu dem Nadelträger zurückbleibt. Die Relativbewegung zwischen Nieder
halter und Nadelträger dient zur Steuerung von Ventilen für die Lakezufuhr,
so daß die Lake nur dann von den Nadeln abgegeben wird, wenn diese in das
Fleisch einstechen. Bei der anschließenden Aufwärtsbewegung des Nadelträ
gers dient der Niederhalter dazu, das Pökelgut von den Nadeln abzustreifen.
Wenn die Nadeln aus dem Pökelgut zurückgezogen sind und der Niederhalter
wieder vom Pökelgut abgehoben wurde, wird der Förderer kurzfristig in Be
trieb gesetzt, so daß das gepökelte Gut abtransportiert und neues Pökelgut
zugeführt wird. Danach kann ein neuer Pökelzyklus beginnen.
Der Nadelträger muß in jedem Arbeitszyklus so weit abgesenkt werden, daß
die Nadeln vollständig in das Pökelgut eindringen, also bis dicht an den För
derer heranreichen, und er muß anschließend so weit wieder angehoben
werden, daß das zugeführte und abtransportierte Pökelgut frei unter den un
teren Enden der Nadeln passieren kann. Die Hublänge muß deshalb entspre
chend der maximalen Dicke des zu verarbeitenden Pökelgutes gewählt wer
den.
Wenn dünneres Pökelgut verarbeitet wird, ist es wünschenswert, die Hublän
ge des Nadelträgers zu reduzieren, damit ein größerer Anteil der Gesamt-
Zykluszeit für das Injizieren der Lake in das Pökelgut genutzt werden kann
und unnötig lange Leerhübe des Nadelträgers vermieden werden.
Bei der in der oben genannten Druckschrift beschriebenen Pökelmaschine
wird der Nadelträger hydraulisch angetrieben, und die Hublängenverstellung
erfolgt durch eine geeignete hydraulische Steuerung in der Weise, daß der
untere Totpunkt des Nadelträgers stets unverändert bleibt, während der
obere Totpunkt entsprechend der Dicke des zu verarbeitenden Pökelgutes
variiert.
Die Verwendung eines hydraulischen Antriebs für den Nadelträger hat jedoch
insbesondere bei Pökelmaschinen, die auf eine hohe Verarbeitungskapazität
ausgelegt und entsprechend groß und schwer sind, verschiedene Nachteile.
Unter anderem sind dies ein verhältnismäßig hoher konstruktiver Aufwand,
hoher Verschleiß, hoher Energieverbrauch und eine verhältnismäßig niedri
ge Arbeitsgeschwindigkeit.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Vorrichtung zur Verstellung der
Hublänge für Pökelmaschinen mit einem mechanisch angetriebenen Nadel
träger zu schaffen, bei der der untere Totpunkt des Nadelträgers, d. h. der
Totpunkt, an dem die Nadeln in das Pökelgut eingedrungen sind, von der Hu
blänge unabhängig ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den in den unabhängigen Patentan
sprüchen 1 und 2 angegebenen Merkmalen gelöst.
Erfindungsgemäß wird der Nadelträger mechanisch über einen Zwischenhe
bel angetrieben, der durch eine Pleuelstange mit einer drehangetriebenen
Kurbelwelle verbunden ist. Bei der Lösung nach Anspruch 1 ist der Anlenk
punkt der Pleuelstange an den Zwischenhebel längs einer Führung verstell
bar. Durch Verstellen dieses Anlenkpunktes lang der Führung wird der He
belarm verändert, mit dem die Pleuelstange an den Zwischenhebel angreift,
und somit ändert sich der Winkelbereich, in dem der Zwischenhebel bei ei
ner Umdrehung der Kurbelwelle verschwenkt wird. Folglich ändert sich auch
die Hublänge des gelenkig mit dem Zwischenhebel verbundenen Nadelträ
gers. Die Führung ist so an dem Zwischenhebel angeordnet, daß sie einen zur
Drehachse der Kurbelwelle konzentrischen Kreisbogen beschreibt, wenn sich
der Zwischenhebel in der Stellung befindet, die der unseren Totpunktstel
lung des Nadelträgers entspricht. Wenn der Anlenkpunkt der Pleuelstange
längs dieser Führung verstellt wird, ändert sich somit die untere Totpunkt
stellung nicht, sondern es tritt lediglich eine geringfügige Änderung des Kur
belwinkels ein, bei dem der Zwischenhebel die untere Totpunktstellung er
reicht.
Bei der Lösung nach Anspruch 2 wird die Schwenkbewegung des Zwischen
hebels über ein Übertragungsglied auf den Nadelträger übertragen, und der
Angriffspunkt des Übertragungsgliedes am Zwischenhebel ist in einer Füh
rung verstellbar, die in der unteren Totpunktstellung im wesentlichen recht
winklig zur Hubrichtung des Nadelträgers verläuft. Bei dieser Lösung wird
der Zwischenhebel mit Hilfe der Kurbelwelle und der Pleuelstange stets um
denselben Winkel verschwenkt, und es ändert sich statt dessen die Länge des
Hebelarms, über den der Zwischenhebel an dem Übertragungsglied angreift.
Da die Führung in der unteren Totpunktstellung rechtwinklig zur Hubrich
tung des Nadelträgers verläuft, bleibt die untere Totpunktstellung des Nadel
trägers unverändert, wenn das Übertragungsglied längs der Führung verstellt
wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel anhand der Zeich
nung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Antriebsmechanismus für den
Nadelträger einer Pökelmaschine in der Einstellung, die einer
minimalen Hublänge entspricht; und
Fig. 2 den Antriebsmechanismus gemäß Fig. 1 in der Einstellung, die
einer maximalen Hublänge entspricht.
In der Zeichnung sind lediglich die zur Erläuterung der Erfindung wesentli
chen Teile einer Pökelmaschine dargestellt, nämlich ein Gestell 10, ein Na
delträger 12 und ein zugehöriger Antriebsmechanismus 14.
Der Nadelträger 12 erstreckt sich in der Richtung senkrecht zur Zeichen
ebene brückenartig über einen nicht gezeigten Förderer, auf dem das Pökel
gut zugeführt wird, und ist mit seinen entgegengesetzten Enden vertikal be
weglich an zwei gestellfesten Teleskopsäulen 16 gehalten und geführt. In der
Zeichnung ist lediglich die antriebseitige Teleskopsäule 16 dargestellt.
Zu dem Antriebsmechanismus 14 gehört eine Kurbelwelle 18, die durch ei
nen nicht gezeigten Elektromotor mit einstellbarer Drehzahl angetrieben
wird und deren exzentrischer Kurbelzapfen 20 über eine Pleuelstange 22 mit
einem Zwischenhebel 24 verbunden ist. Der Zwischenhebel 24 ist im gezeig
ten Beispiel als Winkelhebel ausgebildet und um eine gestellfeste Achse 26
schwenkbar. Die Pleuelstange 22 greift am längeren Hebelarm des Zwischen
hebels 24 an, während das freie Ende des kürzeren Hebelarms 28 über eine
Gelenkstange 30 mit dem Nadelträger 12 verbunden ist.
In Fig. 1 sind der Nadelträger 12 und der Antriebsmechanismus 14 in
durchgezogenen Linien in der unteren Totpunktstellung dargestellt, in der
die an dem Nadelträger 12 sitzenden nicht gezeigten Nadeln in das Pökelgut
einstechen und bis dicht an die Oberfläche des Förderers heranreichen. Bei
der Weiterdrehung der Kurbelwelle 18 wird der Zwischenhebel 24 im Ge
genuhrzeigersinn verschwenkt, und der Nadelträger 12 wird angehoben, bis
nach einer Kurbelwellendrehung von 180° die gestrichelt eingezeichnete
obere Totpunktstellung erreicht ist.
Die Pleuelstange 22 ist mit dem Zwischenhebel 24 an einem Anlenkpunkt 32
durch ein Gelenk verbunden, das in einer als Führung dienenden schlitzför
migen Kulisse 34 des Zwischenhebels verstellbar und mit Hilfe eines Klemm
backenmechanismus oder dergleichen in der jeweils gewünschten Position
am Zwischenhebel fixierbar ist. Die Kulisse 34 verläuft etwa radial in bezug
auf die Achse 26 und beschreibt in der unteren Totpunktstellung des Winkel
hebels 24 einen Kreisbogen um die Drehachse der Kurbelwelle 18. In Fig. 1
liegt der Anlenkpunkt 32 am äußeren Ende der Kulisse 34, so daß die Pleuel
stange 22 über einen langen Hebelarm am Zwischenhebel 24 angreift. Folg
lich sind der Schwenkbereich des Zwischenhebels 24 und die Hublänge des
Nadelträgers 12 verhältnismäßig klein.
In Fig. 2 befindet sich dagegen der Anlenkpunkt 32 an dem Ende der Kulis
se 34, das näher an der Achse 26 gelegen ist, so daß sich bei der Drehung
der Kurbelwelle 18 ein größerer Schwenkbereich des Zwischenhebels 24
und folglich eine größere Hublänge des Nadelträgers 12 ergibt. Aufgrund der
geänderten Position des Anlenkpunktes 32 wird in Fig. 2 der untere Tot
punkt bei einem etwas anderen Kurbelwinkel erreicht als in Fig. 1. Die un
tere Totpunktstellung des Zwischenhebels 24 ist hingegen in Fig. 2 diesel
be wie in Fig. 1. Entsprechendes gilt auch für sämtliche Zwischenstellungen
des Anlenkpunktes 32 in der Kulisse 34. Somit kann durch geeignete Ein
stellung des Anlenkpunktes 32 die Hublänge des Nadelträgers 12 stufenlos
variiert werden, wobei der untere Umkehrpunkt stets in derselben Position
in bezug auf den nicht gezeigten Förderer bleibt und sich lediglich die Höhe
des oberen Umkehrpunktes ändert.
Wenn verhältnismäßig dicke Fleischstücke gepökelt werden sollen, so wird
die Einstellung gemäß Fig. 2 gewählt, so daß der Nadelträger nach dem Injizieren
der Pökellake weit angehoben wird und den Transport des Pökelgu
tes nicht behindert. Wenn es sich bei dem zu verarbeitenden Pökelgut um fla
chere Fleischstücke handelt, so wird eine kleinere Hublänge, beispielsweise
die minimale Hublänge gemäß Fig. 1 eingestellt, so daß der Nadelträger
und die Nadeln weniger weit angehoben werden. Hierdurch wird der Kurbel
winkelbereich, während dessen die Nadeln in das Pökelgut einstechen, ver
größert, so daß ein größerer Anteil der Zykluszeit für die Injektion der Pö
kellake genutzt werden kann. Deshalb ist es möglich, die Drehzahl der Kur
belwelle 18 zu erhöhen, so daß eine höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit
erreicht wird, wobei dennoch eine ausreichende Menge an Pökellake in das
Pökelgut injiziert wird.
Da bei der Einstellung gemäß Fig. 1 die bewegten Massen, insbesondere der
Nadelträger 12 und der Winkelhebel 24, nur verhältnismäßig kurze Wege zu
rücklegen, ergibt sich trotz der erhöhten Drehzahl der Kurbelwelle eine ver
hältnismäßig geringe Leistungsaufnahme des Antriebsmotors, und die vom
Gestell 10 aufzunehmenden Reaktionskräfte bleiben in vertretbaren Grenzen.
Durch Anbringung einer geeigneten Schwungmasse an der Kurbelwelle 18
kann der Antriebsmechanismus weitgehend ausgewuchtet werden, und das
erforderliche Drehmoment des Antriebsmotors kann weiter reduziert wer
den. Aufgrund der kürzeren Wege ergibt sich bei der Einstellung gemäß Fig.
1 darüberhinaus ein geringerer Verschleiß an den beweglichen Teilen, so daß
die Lebensdauer der Pökelmaschine verlängert wird.
Die Ausbildung des Zwischenhebels 24 als Winkelhebel gestattet eine
kompakte Anordnung des Antriebsmechanismus 14 im Untergestell der
Pökelmaschine. Es sind jedoch auch Anordnungen denkbar, bei denen der
Zwischenhebel 24 ein im wesentlichen geradliniger Hebel ist. In diesem Fall
können die Pleuelstange 22 und die Gelenkstange 30 wahlweise auch auf der
selben Seite der Achse 26 an dem Zwischenhebel angreifen.
Das oben beschriebene Funktionsprinzip läßt sich auch dahingehend abwan
deln, daß die Hublängenverstellung nicht zwischen der Pleuelstange 22 und
dem Zwischenhebel 24, sondern zwischen dem Zwischenhebel 24 und der
Gelenkstange 30 erfolgt. In diesem Fall ist der untere Anlenkpunkt 34 der
Gelenkstange 30 in einer Kulisse des Hebelarms 28 verstellbar, die in der un
teren Totpunktstellung einen Kreisbogen um den oberen Anlenkpunkt 36
der Gelenkstange 30 beschreibt. Diese Kulisse verläuft dann in der unteren
Totpunktstellung des Zwischenhebels 24 im wesentlichen senkrecht zur
(vertikalen) Bewegungsrichtung des Nadelträgers 12.
Als Übertragungsglied zwischen dem Zwischenhebel 24 und dem Nadelträger
12 kann anstelle der Gelenkstange 30 wahlweise auch ein Mitnehmer vorge
sehen sein, der starr mit dem Nadelträger 12 verbunden ist und in eine ge
eignete Kulisse des Zwischenhebels eingreift. Die Hubhöhenverstellung läßt
sich dann auf die gleiche Weise wie in Fig. 1 und 2 bewerkstelligen oder
wahlweise auch dadurch, daß der Mitnehmer in bezug auf den Nadelträger 12
in horizontaler Richtung, also senkrecht zu dessen Bewegungsrichtung, ver
stellt wird. Der Mitnehmer greift dann in eine verhältnismäßig lange geradli
nige Kulisse des Zwischenhebels 24 ein, die in der unteren Totpunktstellung
waagerecht, also senkrecht zur Bewegungsrichtung des Nadelträgers 12 ver
läuft.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Verstellung der Hublänge eines hin- und hergehend be
wegbaren Nadelträgers (12) einer Pökelmaschine derart, daß der untere Tot
punkt des Nadelträgers von der Hublänge unabhängig ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Nadelträger (12) gelenkig mit einem um eine feste Achse
(26) schwenkbaren Zwischenhebel (24) verbunden ist, der seinerseits über
eine Pleuelstange (22) mit einer drehangetriebenen Kurbelwelle (18) verbun
den ist, und daß der Anlenkpunkt (32) der Pleuelstange (22) an den Zwi
schenhebel (24) in einer Führung (34) verstellbar ist, die in der unteren Tot
punktstellung des Zwischenhebels (24) konzentrisch zur Drehachse der Kur
belwelle (18) verläuft.
2. Vorrichtung zur Verstellung der Hublänge eines hin- und hergehend be
wegbaren Nadelträgers (12) einer Pökelmaschine derart, daß der untere Tot
punkt des Nadelträgers von der Hublänge unabhängig ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Nadelträger (12) über ein Übertragungsglied (30) mit ei
nem um eine feste Achse (26) schwenkbaren Zwischenhebel (24) verbunden
ist, der seinerseits über eine Pleuelstange (22) mit einer drehangetriebenen
Kurbelwelle (18) verbunden ist, und daß der Anlenkpunkt (34) des Übertra
gungsgliedes (30) an dem Zwischenhebel (24) in einer Führung verstellbar
ist, die in der unteren Totpunktstellung des Zwischenhebels im wesentlichen
rechtwinklig zur Bewegungsrichtung des Nadelträgers (12) verläuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertra
gungsglied eine gelenkig mit dem Nadelträger (12) und dem Zwischenhebel
(24) verbundene Gelenkstange (30) ist und daß die Kulisse des Zwischenhe
bels (24) in der unteren Totpunktstellung einen Kreisbogen um den Anlenk
punkt (36) der Gelenkstange am Nadelträger (12) beschreibt.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zwischenhebel (24) ein Winkelhebel ist.
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