DE2514908A1 - Hilfsmittel fuer die herstellung von papier und pappe - Google Patents
Hilfsmittel fuer die herstellung von papier und pappeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hilfsmittel, das allein oder in Abmischung mit anderen wasserlöslichen
Bindemitteln zur Herstellung von Papier, Karton, Pappe und Vliesen mit verbesserter Naß- und Trockenfestigkeit
und/oder mit verbesserter Wasserfestigkeit der Oberfläche
dient und da* mit Wasser unbegrenzt verdünnbar und im alkalischen Bereich aushärtbar ist, erhalten durch Kondensation
eines Aminoplastbildners, Formaldehyd und Sulfamaten im Molverhältnis 1 : 2,5 bis 7 : 0,1 bis 1,5
bei Temperaturen zwischen 80 und 1200C bei einem pH-Wert
zwischen 7 und 11, wobei die Kondensation solange fortgesetzt wird, bis eine auf 50 % Harzgehalt eingestellte
Probe eine Viskosität von mindestens 300 DIN-Sekunden und eine auf 20 % Harzgehalt eingestellte Probe eine Viskosität
von höchstens 300 DIN-Sekunden, gemessen bei 20°C im 4 mm Auslaufbecher, aufweist sowie ein Verfahren zur Herstellung
von Papier, Karton, Pappe und Vliesen mit verbesserter Naß- und Trockenfestigkeit und/oder mit verbesserter Wasserfestigkeit
der Oberfläche, bei dem ein erfindungsgemäßes
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2 B 1 4 9 Q a
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Hilfsmittel der Papiermasse in einer Menge von 0,5 bis 5 Gew.% vor der Blattbildung zugesetzt oder der Papierbahn
oder dem Faservlies zwischen Blattbildung und Aufrollung oder auf dem fertigen Papier oder Vlies in einer
Menge bis zu 35 %, bezogen auf Substrat, in Form einer 0,5 bis 35 gew.%igen Lösung, vorzugsweise 1 bis 10 %ig,
gegebenenfalls in Abmischung mit anderen wasserlöslichen Produkten, zugeführt wird.
Es ist bereits bekannt, daß man mit Sulfit modifizierte Melaminharze zur Verbesserung der Festigkeitseigenschaften
von Papier verwenden kann (s. z. B. DOS 2 301 035). Es ist auch bereits beschrieben worden, daß diese Harze
zur Verbesserung der Naß- und Trockenfestigkeit von Papier verwendet werden können, wenn sie von der Oberfläche des
Papiers her (z. B. durch die Leimpresse) aufgebracht werden. Eine solche Verfahrensweise bedeutet einen wesentlichen
Vorteil gegenüber der lange bekannten Methode, Melaminharze durch Zusatz beträchtlicher Mengen starker Säuren kationaktiv
zu machen und in der Masse aktiv auf die Cellulose aufziehen zu lassen, da die Einsparung der Säure sich
günstig auf Haltbarkeit und Festigkeit des ausgerüsteten Papiers auswirkt und eine Abwasserbelastung weitgehend entfällt.
Es hat sich Jedoch erwiesen (vgl. z. B. Wochenblatt für Papierfab. 17, 671/1973), daß sulfitmodifizierte Melamin
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25U908
- 3 - Ref. 3031
harze nach dieser Methode nur eingesetzt werden können, wenn das Papier einen Mindestgehalt an Aluminiumsulfat
enthält, da die Harze nur sauer aushärten. Diese Eigenschaft hebt jedoch den vorerwähnten Vorteil der säurefreien
Verarbeitung der Harze praktisch wieder auf, da Aluminiumsulfat deutlich sauer reagiert und dem Papier
unerwünschte Eigenschaften verleiht. Die Verarbeitungsmöglichkeiten der bekannten sulfitmodifizierten Melaminharze
in der Leimpresse werden weiterhin dadurch eingeschränkt, daß die Harze einen relativ hohen Kondensationsgrad aufweisen müssen, um wirksam zu sein. Dies schränkt
aber die applizierbare Menge und damit auch die erreichbaren Festigkeitsverbesserungen ein, da die schnell
laufende Papierbahn nicht genügende Mengen des viskosen Harzes aufnehmen kann.
Es besteht also ein Bedarf nach niedrigviskosen Hilfsmitteln für Papier, die durch die Oberfläche aufgebracht
werden können und ohne die Hilfe von Säuren oder sauren Salzen aushärten.
Es ist auch bekannt (vgl. DOS 2 241 158), daß man mit Melamin-Formaldehyd-Harzen in Lösungen zur Oberflächenleimung
enthaltene, nach der Trocknung nicht genügend wasserfeste Bindemittel, wie z.B. Stärke, Casein, Polyvinylalkohol,
Natrium-Carboxymethylcellulose usw., quellfest
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/ o a ι;
25H9Ö8
- 4 - Ref. 3031
bzw. wasserfest machen kann. Bisherige Ausführungen von
Melamin-Formaldehyd-Harzen weisen für diesen Anwendungsbereich
den erheblichen Nachteil auf, daß sie im alkalischen Bereich nicht ausreichend wirksam sind. Es besteht
daher Bedarf nach einem Hilfsmittel zur Verbesserung der Wasserfestigkeit von Mitteln für die Oberflächenbehandlung
von Papier, das auch im alkalischen Bereich bis etwa pH 11 noch gute Werte ergibt, denn einige wichtige Massen für
die Oberflächenbehandlung von Papier werden alkalisch gefahren. Für diesen Anwendungsbereich wird also die Härtbarkeit
im alkalischen Bereich gefordert, während die Eigenviskosität des Hilfsmittels keine entscheidende Rolle
spielt, da Massen für die Oberflächenbehandlung von Papier selbst eine vergleichsweise hohe Viskosität aufweisen. Die
bekannten sulfitmodifizierten Melaminharze zeigen die verlangte
Härtung in alkalischen Bereich aber nicht in dem erwünschten Maße.
Es hat sich nun gezeigt, daß man die bestehenden Forderungen der Praxis erfüllen und die beschriebenen Nachteile der bekannten
Produkte vermeiden kann durch Einsatz eines Hilfsmittels zur Verbesserung der Naß- und Trockenfestigkeit von
Papier, Karton, Pappe und Vliesen und/oder zur Verbesserung der Wasserfestigkeit der Oberfläche, das erhalten wird durch
Kondensation eines Aminoplastbildners, Formaldehyd und
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2 5K9QÖ
- 5 - Ref. 3031
Sulfamaten Im Molverhältnis 1 : 2,5 bis 7 : 0,1 bis 1,5
bei Temperaturen zwischen 80 und 120°C bei einem pH-Wert zwischen 7 und 11, wobei die Kondensation so lange fortgesetzt
wird, bis eine auf 50 % Harzgehalt eingestellte Probe bei 20°C eine Viskosität, gemessen im 4 mm DIN-Auslaufbecher,
von mindestens 300 DIN-Sekunden und eine auf 20 % Harzgehalt eingestellte Probe eine Viskosität von
höchstens 300 DIN-Sekunden, gemessen bei 20°C im 4 mm DIN-Auslaufbecher,
aufweist. Diese erfindungsgemäß als Hilfsmittel eingesetzten Aminoplastharze sind mit Wasser unbegrenzt
verdünnbar und im alkalischen Bereich aushärtbar. Als Aminoplastbildner wird bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
Hilfsmittel ein Gemisch von 75 bis 1OO Gew.% Melamin und 0 bis 25 Gew.% Harnstoff, Dicyandiamid oder
Guanarain eingesetzt. Bevorzugte erfindungsgemäße Hilfsmittel
werden erhalten, wenn als Aminoplastbildner Melamin allein verwendet wird. Als Sulfamat wird vorzugsweise
Natriumsulfamat bei der Kondensation eingesetzt. Besonders
vorteilhafte erfindungsgemäße Produkte werden erhalten,
wenn Aminoplastbildner, Formaldehyd und Sulfamat im Molverhältnis 1 : 3,0 bis 6 : 0,3 bis 0,8 kondensiert werden.
Die Kondensation kann in technisch besonders einfacher Weise bei Temperaturen zwischen 80 und 100°C ausgeführt
werden. Von besonderer Bedeutung für die chemische Beschaffenheit und die anwendungstechnischen Eigenschaften
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2&U908
- 6 - Ref. 3031
ist der Kondensationsgrad der erfindungsgemäßen Hilfsmittel
charakterisiert durch die Viskosität. Für die Herstellung von Hilfsmitteln für die Oberflächenbehandlung
von Papier, wie z. B. Leimungsmassen, ist es in vielen Fällen von Vorteil, wenn solange kondensiert wird, bis
eine auf 20 % Harzgehalt eingestellte wässrige Lösung einer Probe bei 200C eine Viskosität, gemessen im 4 mm
DIN-Auslaufbecher, von mindestens 12 DIN-Sekunden aufweist.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung von Papier, Karton, Pappe und Vliesen
mit verbesserter Naß- und Trockenfestigkeit und/oder mit verbesserter Wasserfestigkeit der Oberfläche, bei dem ein
erfindungsgemäßes Kondensationsprodukt, das mit Wasser unbegrenzt verdünnbar und im alkalischen Bereich aushärtbar
ist, der Papiermasse oder der Papierbahn oder dem Faservlies zwischen Blattbildung und Aufrollung oder auf dem
fertigen Papier oder Vlies in einer Menge bis zu 35 % in Form einer 0,5 bis 35 gew.%igen Lösung, vorzugsweise 1 bis
10 %ig, gegebenenfalls in Abmischung mit anderen wasserlöslichen Produkten, zugeführt wird. Eine besonders bevorzugte
Ausführungsform besteht im Auftrag des erfindungsgemäßen Kondensationsproduktes auf die gebildete Papier-
/>bU9Ü8
- 7 - Ref. 3031
bahn in der Leimpresse oder vorher durch z. B. Aufsprühen oder bei Pappe, bevor die verschiedenen Lagen zusammen gegautscht
werden, wobei es besonders bevorzugt ist, das Kondensationsprodukt in Form einer 0,5 bis 35 gew.%igen
Lösung, vorzugsweise 1 bis 10 %ig, gegebenenfalls gemeinsam mit wasserlöslichen Produkten, aufzutragen.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Hilfsmittels
liegt darin, daß das Mittel nach der Blattbildung über eine Auftragsvorrichtung, z. B. eine Leimpresse, auf die
Oberfläche der Papierbahn aufgetragen werden kann und derart gut eindringt, daß eine Wirkung bezüglich Naßfestigkeit
zumindest wie beim Eintrag in die Masse entsteht. Hierbei hat man den Vorteil einer außergewöhnlichen guten
Nutzung, da das Mittel hundertprozentig dem Papier einverleibt wird und nicht, wie beim Massezusatz, bis zu 20 %
mit dem Siebwasser verlorengehen kann. Ein Eintrag in die Masse nach Einstellung mit Säure auf pH 2 - 3 gemäß
der bisher bekannten Technik ist für die neuen Hilfsmittel aber ebenfalls möglich. Der Einsatz des erfindungsgemäßen
Hilfsmittels bewirkt nicht nur eine Steigerung der Naßbruchlast der erfindungsgemäß hergestellten Papiere oder
ähnlicher Produkte, sondern überraschenderweise auch einen starken Anstieg der Naßbruchlast bei steigender Zusatzmenge,
ohne daß bei Zusatzmenge von 8 % bereits ein Sättigungs-
0 9 B 4 ? I 0 Π .1
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- 8 - Ref. 3031
wert erreicht wird (siehe Diagramm im Beispiel 1). Ferner ergibt sich ein ungewöhnlich starker Anstieg der Trockenbruchlast
und des Trockenberstdruckes beim Einsatz der erfindungsgemäßen
Hilfsmittel.
Besondere Vorteile erreicht man bei der Kombination der erfindungsgemäßen
Hilfsmittel mit anderen wasserlöslichen Bindemitteln, wie z. B. Stärke oder Polyvinylalkohol im
pH-Bereich zwischen 5 und 11, da zur Erreichung einer bestimmten Naßfestigkeit bis zu 50 % des erfindungsgemäßen
Hilfsmittels durch eines dieser wasserlöslichen Bindemittel ersetzt werden kann, ohne daß eine Minderung der Naßfestigkeit
des Substrats eintritt, auch wenn die wasserlöslichen Bindemittel allein verwendet praktisch keinen Beitrag zur
Naßfestigkeit liefern. Außerdem läßt sich die mit den erfindungsgemäßen
Hilfsmitteln erreichbare Trockenfestigkeit durch Zusatz bestimmter wasserlöslicher Bindemittel, wie
z. B. mittelviskoser Polyvinylalkohol, beträchtlich verbessern. Schließlich erreicht man auch durch die Kombination
der erfindungsgemäßen Hilfsmittel mit solchen wasserlöslichen Bindemitteln eine deutliche Verbesserung der Trockenfestigkeit
und Verminderung der Wasserempfindlichkeit der Oberflächen
des damit behandelten Substrats.
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?.bU908
- 9 - Ref. 3031
Die in den folgenden Ausführungsbeispielen genannten %-Werte
sind Gewichtsprozente.
a) Molverhältnis 1 : 3 : 0,6
1848 g (24 Mol) Formaldehyd, 39 %ig, werden mit 20 ml
2nNatronlauge, 1440 g (4,8 Mol) einer 40 %igen Natriumsulfamatlösung und 1008 g (8 Mol) Melamin versetzt und
bei 90°C und pH 10 ca. 4 Stunden kondensiert, bis eine auf Zimmertemperatur abgekühlte Probe nicht mehr fließt.
Nun werden 3600 ml Wasser zugesetzt und abgekühlt. Man erhält eine Harzlösung mit einer Viskosität von 14 Sek.
(gemessen bei 20°C im 4 mm DIN-Becher) und einem Harzgehalt von 27 %.
b) Molverhältnis 1 : 3 : 0,3
462 g (6 Mol) Formaldehyd, 39 %ig, werden mit 5 ml 2n
Natronlauge, 180 g (0,6 Mol) einer 40 %igen Natriumsulfamatlösung und 252 g (2 Mol) Melamin versetzt und
bei pH 10 und 90°C ca. 4 Stunden kondensiert, bis eine auf Zimmertemperatur abgekühlte Probe nicht mehr fließt.
Nun werden 900 ml Wasser zugesetzt und bei 90°C nochmals
ca. 2 Stunden kondensiert, bis eine Probe bei 20°C mit der gleichen Menge einer 3 %igen Kochsalzlösung versetzt
gerade eine Trübung ergibt. Es wird auf Zimmertemperatur
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2B149Ü8
- 10 - Ref. 3031
gekühlt und weitere 300 ml Wasser zugesetzt. Man erhält eine Harzlösung mit einer Viskosität von 35 DIN-Sek. und
einem Gehalt von 22 %.
c) Molverhältnis 1 : 6 : 0,2
924 g (12 Mol) Formaldehyd, 39 %ig, werden mit 7 ml 2n
Natronlauge, 120 g (0,4 Mol) einer 40 %igen Natriumsulf amatlösung und 252 g (2 Mol) Melamin versetzt und
bei 90°C und pH 10 ca. 2 Stunden kondensiert, bis eine Probe bei Zimmertemperatur nicht mehr fließt. Nun werden
1500 ml Wasser zugesetzt, abgekühlt und 0)6 ml 1On Natronlauge
von pH 7 auf 9 eingestellt. Man erhält eine 20 %ige Harzlösung mit einer Viskosität von 50 DIN-Sek.
d) Molverhältnis 1 : 6 : 0,1
924 g (12 Mol) Formaldehydlösung, 39 %ig, werden mit 10 ml
2n Natronlauge, 900 ml Wasser, 60 g (0,2 Mol) einer 40 %igen Natriumsulfamatlösung und 252 g (2 Mol) Melamin versetzt
und bei 900C und pH 10 ca. 2 Stunden kondensiert, bis eine
auf Zimmertemperatur abgekühlte Probe nicht mehr fließt. Nun werden 1400 ml Wasser zugesetzt und nach dem Abkühlen
das pH mit 2n Natronlauge auf 9 eingestellt. Man erhält eine 20 %ige Harzlösung mit einer Viskosität von 14 DIN-Sek.
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- 11 - Ref. 3031
e) Molverhältnis 1 : 2,5 : 1,5
385 g (5 Mol) Formaldehyd, 39 %ig, werden mit 10 ml 2n Natronlauge, 900 g (3 Mol) einer 40 %igen Natriumsulf
amatlösung und 252 g (2 Mol) Melamin versetzt und bei pH 11 ca. 4 Stunden am Rückfluß kondensiert, bis
eine auf Zimmertemperatur abgekühlte Probe nicht mehr fließt. Nun werden 900 ml Wasser zugesetzt und abgekühlt.
Man erhält eine 20 %ige Harzlösung mit einer Viskosität von 20 DIN-Sek.
Wässrige Lösungen des nach Beispiel la) erhaltenen Kondensationsproduktes
mit 2,5; 5,0; 7,5; und 10,0 % wirksamer Substanz wurden über eine Leimpresse auf ein holz-
2 haltiges Papier mit einem Flächengewicht von ca. 55 g/m
aufgetragen und mit Heißluft von 140°C im Trockenkanal getrocknet. Die Papierbahn erreichte aufgrund der Verweilzeit
nur einen Trockengehalt von ca. 95 % bei der Aufrollung.
An den so behandelten Papieren und zum Vergleich am unbehandelten Papier wurden folgende Messungen ausgeführt:
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25143Ö8
- 12 - Ref. 3031
1. An dem trockenen Papier wurde nach Lagerung 24 Stunden bei 20°C und 65 % rel. Feuchtigkeit die Bruchlast längs
und quer und der Berstdruck gemessen. In der Tabelle 1 sind die Meßwerte als Bruchlast längs
quer I und Berstdruck bezeichnet.
2. Das Papier wurde 24 Stunden bei 20°C und 65 % rel. Feuchtigkeit und danach 1 Stunde in Wasser von 20 C
gelagert und am nassen Papier die Bruchlast längs und quer gemessen. In der Tabelle 1 sind die Meßwerte als
Bruchlast längs II und quer II bezeichnet.
3. Das Papier wurde 10 Min. lang auf 120°C erwärmt, anschließend 1 Stunde in Wasser von 200C gelagert und
am nassen Papier die Bruchlast längs und quer gemessen. In der Tabelle 1 sind die Meßwerte als Bruchlast längs III
und quer III bezeichnet.
Die Tabelle 1 zeigt in übersichtlicher Form die gemessenen mechanischen Festigkeitswerte der Papiere in Abhängigkeit
von der Auftragsmenge.
6 O 9 JH ?/ O Π 3 7
25U908
- 13 - Ref. 3031
der aufgetragenen — 2,5 5 7,5 10
Lösung £%J
pH-Wert der auf- ftfi Rft ftq q„
getragenen Lösung ~ ö'b ö'0 8'9 9'3
Auftrag
-§- O 0,61 1,16 1,75 2,36
an &
ta
ta
wirksamer
Substanz %
0 1,12 2,14 3,22 4,35 Papier
Berstdruck k£ 0,8 0,92 1,05 1,13 1,21
2
längs '
II 0,7 1,3 1,7 1,85 1,95
III 0,7 1,6 2,3 2,6 2,9
quer .
II 0,15 0,3 0,45 0,5 0,55
III 0,15 0,45 0,6 0,8 0,85
609842/08 3
25H908
- 14 - Ref. 3031
Verwendet man anstelle der wässrigen Lösungen des nach Beispiel la) erhaltenen Kondensationsproduktes die entsprechenden
nach den Beispielen Ic), d) und e) hergestellten Kondensationsprodukte, so werden vergleichbare Ergebnisse erzielt.
Ein Filterpapier (S+S Nr. 557) wurde mit einer Lösung nach Beispiel Ib) in einer Konzentration von 20 g wirksamer Substanz
pro Liter durch Tauchen imprägniert. Dabei wurde die Lösung jeweils mit Natronlauge bzw. Ameisensäure auf einen
bestimmten pH-Wert eingestellt, um die Wirksamkeit des beanspruchten Hilfsmittels bei verschiedenen pH-Werten zu bestimmen.
Die Papierproben wurden nach dem Tauchen an der Luft leicht trocknen gelassen und anschließend über einen
dampfbeheizten Trockenzylinder bei 120 C fertiggetrocknet bis zu einer Restfeuchte von 2 - 3 % und anschließend zur
Prüfung klimatisiert bis 20°C und 65 % rel. Feuchte.
Es wurden folgende Naßbruchlasten an den Proben gemessen:
pH der Lösung Naßbruchlast in kg
6 2,28
7 2,50 9 2,43
11 2,05
6098 4 2/08 3 2
25H908
- 15 - Äef. 3031
Das überraschende Ergebnis bei dem beanspruchten Mittel ist der geringe Abfall der Meßwerte mit steigendem pH-Wert.
Diese Feststellung ist besonders wichtig, weil ein großer Teil von Lösungen für den Auftrag in der Leimpresse oder in
Streichaggregaten vor allem bei Kombination mit anderen Produkten aus Gründen der Verträglichkeit, der Viskosität oder
der Stabilität alkalisch gefahren werden muß.
Verwendet man anstelle der wässrigen Lösungen des nach Beispiel Ib) erhaltenen Kondensationsproduktes die entsprechenden
nach den Beispielen Ic), d) und e) hergestellten Kondensationsprodukte, so werden vergleichbare Ergebnisse erzielt.
Auf ein holzhaltiges Papier mit einem Flächengewicht von ca.
2
55 g/m wurde in derselben Weise wie im Beispiel 2 beschrieben, eine der folgenden Lösungen aufgetragen:
55 g/m wurde in derselben Weise wie im Beispiel 2 beschrieben, eine der folgenden Lösungen aufgetragen:
Lösungen I Wässrige Lösungen eines mittelviskosen Polyvinylalkohol-Types
mit 1,0; 2,0; 3,0; 4,0 % wirksamer Substanz (pH 5,7).
Lösungen II Wässrige Lösungen des nach Beispiel la) erhaltenen Kondensationsproduktes mit 2,5; 5,0; 7,5; 10,0 %
wirksamer Substanz (pH 9,O-9,3).
25H908
- 16 - Ref. 3031
Lösungen III Wässrige Lösungen von mittelviskosem Polyvinylalkohol,
wie in den Lösungen I enthalten und dem nach Beispiel la erhaltenen Kondensationsprodukt,
wobei das Konzentrationsverhältnis von Polyvinylalkohol zu Kondensationsprodukt jeweils 1,0 : 2,5 und die Gesamtkonzentrationen
der Lösungen 3,5; 7,0; 10,5 und 14,0 % betrugen (pH 9,1-8,6).
Lösungen IV Wässrige Lösungen von mittelviskosem Polyvinylalkohol,
wie in den Lösungen I enthalten und dem nach Beispiel la erhaltenen Kondensationsprodukt,
wobei das Konzentrationsverhältnis von Polyvinylalkohol zu Kondensationsprodukt jeweils 1,0 : 1,0 und die Gesamtkonzentrationen
der Lösungen 2,0; 4,0; 6,0 und 8,0 % betrugen (pH 8,6-8,0).
Die Papiere wurden dann, wie in Beispiel 2 beschrieben, getrocknet.
Die so behandelten Papiere wurden 24 Stunden bei 20°C und % rel. Feuchtigkeit und danach 1 Stunde in Wasser von
20°C gelagert und am nassen Papier die Bruchlast längs und quer gemessen. In den Diagrammen 1 und 2 sind die erhaltenen
6098 U/0832
2bU9O8
- 17 - Ref. 3031
Meßergebnisse in Abhängigkeit von der Art der aufgetragenen
Lösung und der Auftragsmenge sowie die Meßwerte für unbehandeltes
Papier dargestellt.
Die Abkürzungen und Zeichen in den Diagrammen 1 und 2 haben folgende Bedeutung:
NBL Zkß7 - Naßbruchlast längs
NBQ /Xg7 - Naßbruchlast quer
—2
M Zgm~_7 m Auftragsmenge des Wirkstoffs bezogen auf das
M Zgm~_7 m Auftragsmenge des Wirkstoffs bezogen auf das
Gewicht des behandelten Papiers.
* - Meßpunkt für die Lösung I
>** - Meßpunkt für die Lösung II
□ - Meßpunkt für die Lösung III
0 - Meßpunkt für die Lösung IV
Aus diesen Messungen geht die gute Reaktionsfähigkeit der
erfindungsgemäßen Hilfsmittel mit Polyvinylalkohol hervor. Der Austausch von bis zu 50 % des Kondensationsproduktes
gemäß Beispiel la) durch den an sich wenig zur Wasserfestigkeit beitragenden Polyvinylalkohol führt zu keiner Verschlechterung
der hohen Wasserfestigkeit des Papiers, die man bei der Behandlung mit dem Kondensationsprodukt gemäß
Beispiel la) allein erreicht.
2/08?.?
Claims (24)
1. Hilfsmittel, das allein oder in Abmischung mit anderen wasserlöslichen Bindemitteln zur Herstellung von Papier,
Karton, Pappe und Vliesen mit verbesserter Naß- und Trockenfestigkeit und/oder mit verbesserter Wasserfestigkeit
der Oberfläche dient und das mit Wasser unbegrenzt verdünnbar und im neutralen und alkalischen Bereich aushärtbar
ist, erhalten durch Kondensation eines Aminoplastbildners, Formaldehyd und Sulfamaten im Molverhältnis
1 : 2,5 bis 7 : 0,1 bis 1,5 bei Temperaturen zwischen 80 und 120°C bei einem pH-Wert zwischen 7 und 11, wobei
die Kondensation solange fortgesetzt wird, bis eine auf 50 % Harzgehalt eingestellte Probe eine Viskosität von
mindestens 300 DIN-Sekunden und eine auf 20 % Harzgehalt eingestellte Probe eine Viskosität von höchstens 300
DIN-Sekunden, gemessen bei 200C im 4 mm DIN-Auslaufbecher,
aufweist.
2. Hilfsmittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Aminoplastbildner ein Gemisch von 75 bis 100 Gew.%
Melamin und 0 bis 25 Gew.% Harnstoff, Dicyandiamid oder Guanamin bei der Kondensation eingesetzt wird.
ß o q 8 4 ? / η η .ι.?
- 19 - Ref. 3031
3. Hilfsmittel gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Aminoplastbildner Melamin eingesetzt
wird.
wird.
4. Hilfsmittel gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Sulfamat Natriumsulfamat eingesetzt wird
5. Hilfsmittel gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß im Molverhältnis 1 : 3,0 bis 6 : 0,3 bis 0,8 kondensiert wird.
6. Hilfsmittel gemäß den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Temperaturen zwischen 80 und 100°C kondensiert wird.
7. Hilfsmittel gemäß den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß solange kondensiert wird, bis die 20 %ige
wässrige Lösung einer Probe bei 20°C eine Viskosität, gemessen im 4 mm DIN-Auslaufbecher, von mindestens 12 DIN-Sekunden aufweist.
wässrige Lösung einer Probe bei 20°C eine Viskosität, gemessen im 4 mm DIN-Auslaufbecher, von mindestens 12 DIN-Sekunden aufweist.
2/033/
- 20 - Ref. 3031
8. Vorfahren zur Herstellung eines Hilfsmittels zur Verbesserung
der Naß- und Trockenfestigkeit von Papier, Karton, Pappe und Vliesen und/oder verbesserter Wasserfestigkeit
der Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Aminoplastbildner, Formaldehyd und SuIfamat im
Molverhältnis 1 : 2,5 bis 7 : 0,1 bis 1,5 bei Temperaturen zwischen 80 und 120°C bei einem pH-Wert zwischen 7 und
kondensiert werden, wobei die Kondensation solange fortgesetzt wird, bis eine auf 50 % Harzgehalt eingestellte
Probe eine Viskosität von mindestens 300 DIN-Sekunden und eine auf 20 % Harzgehalt eingestellte Probe eine Viskosität
von höchstens 300 DIN-Sekunden, gemessen bei 20 C im 4 mm DIN-Auslaufbecher, aufweist.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Aminoplastbildner ein Gemisch von 75 bis 100 Gew.%
Melamin und 0 bis 25 Gew.% Harnstoff, Dicyandiamid oder
Guanamin bei der Kondensation eingesetzt wird.
10. Hilfsmittel gemäß den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet,
daß als Aminoplastbildner Melamin eingesetzt wird.
609847/08 3 2
2b 1 4908
- 21 - Ref. 3031
11. Hilfsmittel gemäß den Ansprüchen 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß als Sulfamat Natriumsulfamat eingesetzt
wird.
L2. Verfahren gemäß den Ansprüchen 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß im Molverhältnis 1 : 3,0 bis 6 : 0,3 bis 0,8 kondensiert wird.
13. Verfahren gemäß den Ansprüchen 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Temperaturen zwischen 80 und 100°C kondensiert wird.
14. Verfahren gemäß den Ansprüchen 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß solange kondensiert wird, bis die 20 %ige wässrige Lösung eine Probe bei 20°C eine
Viskosität, gemessen im 4 mm DIN-Auslaufbecher, von
mindestens 12 DIN-Sekunden aufweist.
15. Verfahren zur Herstellung von Papier, Karton, Pappe und Vliesen mit verbesserter Naß- und Trockenfestigkeit
und/oder mit verbesserter Vasserfestigkeit der Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kondensationsprodukt,
erhalten durch Kondensation eines Aminoplastbildners, Formaldehyd und Sulfamaten im
■?.5H908-
- 22 - Ref. 3031
Molverhältnis 1 : 2,5 bis 7 : 0,1 bis 1,5 bei Temperaturen zwischen 80 und 12O°C bei einem pH-Wert
zwischen 7 und 11, wobei die Kondensation solange fortgesetzt wird, bis eine auf 50 % Harzgehalt eingestellte
Probe eine Viskosität von mindestens 300 DIN-Sekunden und eine auf 20 % Harzgehalt eingestellte
Probe eine Viskosität von höchstens 300 DIN-Sekunden, gemessen bei 20°C im 4 mm DIN-Auslaufbecher,
aufweist, der Papiermasse in einer Menge von 0,5 bis 5 Gew.% vor der Blattbildung zugesetzt oder der Papierbahn
oder dem Faservlies zwischen Blattbildung und Aufrollung oder auf dem fertigen Papier oder Vlies
in einer Menge bis zu 35 %, bezogen auf Substrat, in Form einer 0,5 bis 35 gew.%igen Lösung, vorzugsweise
1 bis 10 %ig, gegebenenfalls in Abmischung mit anderen wasserlöslichen Produkten, zugeführt wird.
16. Verfahren gemäß Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kondensationsprodukt zugesetzt oder aufgetragen wird,
bei dessen Herstellung als Aminoplast ein Gemisch von bis 100 Gew.% Melamin und 0 bis 25 Gew.% Harnstoff, Dicyandiamid
oder Guanamin eingesetzt wird.
R 0 9 8 h 2 I Q 8 3 2
- 23 - Ref. 3031
17. Verfahren gemäß den Ansprüchen 15 und 16, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kondensationsprodukt zugesetzt oder aufgetragen wird, bei dessen Herstellung als
Aminoplastbildner Melamin verwendet wird.
Aminoplastbildner Melamin verwendet wird.
18. Verfahren gemäß den Ansprüchen 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kondensationsprodukt zugesetzt wird, bei dessen Herstellung als SuIfamat Natriumsulfamat
verwendet wird.
19. Verfahren gemäß den Ansprüchen 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kondensationsprodukt zugesetzt oder aufgetragen wird, bei dessen Herstellung im Molverhältnis
1 : 3,0 bis 6 : 0,3 bis 0,8 kondensiert
wird.
wird.
20. Verfahren gemäß den Ansprüchen 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kondensationsprodukt zugesetzt oder aufgetragen wird, bei dessen Herstellung bei
Temperaturen zwischen 80 und 1OO°C kondensiert wird.
Temperaturen zwischen 80 und 1OO°C kondensiert wird.
fi η R 8/, ? ι ο 8 r;
25U908
- 24 - Ref. 3031
21. Verfahren gemäß den Ansprüchen 15 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Kondensationsprodukt zugesetzt oder aufgetragen wird, bei dessen Herstellung
solange kondensiert wird, bis die 20 %ige wässrige Lösung einer Probe bei 20°C eine Viskosität, gemessen
im 4 mm DIN-Auslaufbecher, von mindestens 12 DIN-Sekunden
aufweist.
22. Verfahren gemäß den Ansprüchen 15 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensationsprodukt der
Papiermasse in einer Menge von 1 bis 3 Gew.% zugesetzt wird.
23. Verfahren gemäß den Ansprüchen 15 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensationsprodukt in
Form einer O15 bis 35 gew.%igen Lösung, gegebenenfalls
zusätzlich zu anderen Mitteln für die Oberflächenbehandlung von Papier, bei pH-Werten von
5 bis 11, auf die Papierbahn aufgetragen wird.
24. Verfahren gemäß Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung des Kondensationsproduktes, gegebenenfalls
gemeinsam mit anderen Mitteln für die Oberflächenbehandlung von Papier, auf die Papierbahn aufgetragen
wird·
609842/0832
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