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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum fotolithografischen Strukturieren von Widerstandsbahnen in
einer in Dünnfilmtechnik hergestellten Hybridschaltung, bei welchem Vc. fahren als Zwischenprodukt ein
Substrat erhalten wird, das vollständig mit einer Widerstandsschicht aus geeignetem Material bedeckt
ist, wobei sich auf der Widerstandsschicht ferner Leiterbahnen befinden, die mittels physikalischer
elektrochemischer Verfahren selektiv aufgetragen wurden, wobei das Substrat zwecks Strukturierung der
Widerstandsbahnen mit Streifen eines lichtempfindlichen Lacks bedeckt wird, weiche die Leiterbahnen
wenigstens teilweise überdecken, und wobei das überflüssige Widerstandsmaterial mit einem geeigneten
chemischen Ätzmittel entfernt und der Photolack nach dem Ätzen wieder weggenommen wird.
Ein solches Verfahren, bei dem auf einen Grundkörper zunächst eine oxidierbar? Metallschicht, dann eine
Schicht aus geeignetem Kontaktmaterial aufgebracht und anschließend beide Schichten in umgekehrter
Reihenfolge durch zweifache Fotogravur und Atzung in
ihre endgültige Form gebracht werden, ist beispielsweise aus der DE-OS16 15 004 bekannt.
Die Fotogravur wird dabei mittels eines Fotoresist-Lackes durchgeführt, der nach einem aus der DE-OS
23 42 407 bekannten Verfahren zunächst ganzflächig
auf die zu strukturierende Schicht aufgebrach! und anschließend durch eine Maske belichtet wird, die der
gewünschten Strukturierung entsprechend angefertigt ist. je nach Art des verwendeten Lackes werden in
einem nachfolgenden Entwicklungsprozeß die belichteten oder unbelichteten Stellen durch einen Entwickler
herausgcwaschen.
Bei der Ätzung der Kontakt- bzw. Leiterbahnen wird oftmals das spätere Leiterbild vorgängig mit einer
ätzresistenlen Metallschicht verstärkt. Eine Unterätzung dieser Metallschicht kann, wie dies in der älteren
Anmeldung DE-OS 24 15 487 beschrieben ist, dadurch vermieden werden, daß die Metallschicht mit einer
Fotoresist-Schicht beschichtet wird, welche die Metallschicht um ein definiertes, der Unterätzung entsprechendes
Maß überdeckt.
Während das Ät*en der Leiterbahnen im ersten Strukturierungsvorgang vergleichsweise unproblematisch
ist, muß bei der nachfolgenden Strukturierung der Widerstandsbahnen eine chemische Reaktion zwischen
dem Ätzmittel und dem Leiterbahnen-Material vermieden werden, urr eine mögliche Unbrauchbarkeit der
Endprodukte zu verhindern. Deshalb wurde das zum Entfernen der Widerstandsschicht verwendete Ätzmittel
bisher so gewählt, daß es das Material der Leiterbahnen nicht angreift. Als Leiterbahnen-Material
wird heute fast ausschließlich Gold verwendet, das in den meisten Ätzmitteln unlöslich ist. Abgesehen von der
Kostspieligkeit ist Gold jedoch ein Element, dessen Verfügbarkeit bzw. Beschaffbarkeit in Zukunft starken
politischen Beeinflussungen unterworfen sein v/ird und das zudem schon in wenigen Jahren in seinen
natürlichen Vorräten erschöpft sein dürfte (Meadows »Grenzen des Wachstums«), Es ist auch aus anderen
technologischen wie wirtschaftlichen Gründen zweckmäßig, in gewissen Fällen die Leiterbahnen aus einem
anderen Material als Gold zu bilden. Doch verliefen in dieser Richtung unternommene Versuche unbefriedigend,
weil das Ätzmittel für die Widerstandsschicht auch das Leiterbahnen-Material angreift.
Selbst bei Verwendung der üblichen Kombination Gold/Nickel-Chrom zeigt sich eine starke Unterätzung
der Widerstandsbahnen in der Nähe der Übergange zwischen den beiden Materialien, weil auch in der
selektiven Ätzlö&üng elektrochemische Potentialdifferenzen
zwischen den zwei Materialien auftreten und zu unregelmäßigen Ätzungen führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, bei
dem es möglich ist. Leiterbahnen ohne Rücksicht auf das verwendete Ätzmittel aus beliebigen Materialien zu
bilden und einer Unterätzung der Leiterbahnen vorzubeugen.
Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß vor dem Ätzen der Widerstandsschicht die gesamte Hybridschaltung
mittels des lichtempfindlichen Lacks abgedeckt wird, und zwar so, daß beim nachfolgenden Ätzen nur
die zu entfernenden Teile der Widerstandsschicht Ws mit der Ätzlösung in Kontakt kommen.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindupgsgemäßen Verfahrens ist irn Unteranspruch dargelegt.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Zeichnung im Vergleich zum Stand der Technik beschrieben und
näher erläutert werden. Es zeigt
Fig. la die Seitenansicht einer Hybridschaltung, wie
sie als Zwischenprodukt vor dem Ätzen der Widerstandsbahnen in einem Verfahren nach dem Stand der
Technik erhallen wird;
Fig. Ib die Draufsicht der Hybridschaltung nach
Fig. la;
Fig.2a die Seitenansichl eines ru Fig. la vergleichb.-en
Zwischenproduktes nach dem erfindungsgemä- > Ben Verfahren;
F i g. 2b die Draufsicht der Schaltung nach F ι g. 2a.
Wird eine Hybridschaltung in bekannter Weise in Dünnfilmtechnik hergestellt, so wird als Zwischenprodukt
stets ein Substrat erhalten, das vollständig mit einer <>
< Widersiandsschicht {Nickel-Chrom, Tantal usw.) bedeckt
ist. In Fig. la, die ein solches Zwischenprodukt
zeigi, ist das Substrat mit Su. die Widerstandsschicht mit
Ws bezeichnet. Auf ι er Widerstandsschicht 1Vi
befinden sich Leiterbahnen Lb. die mittels physir. .· ι,
scher oder elektrochemischer Verfahren selektiv aufgetragen werden. Um die Widerstandsbahnen Wbzu
strukturieren, wird das Substrat mit Steifen eines fotoempfindlichen Lacks (Fotoresist) Phr bedeckt,
welche die Leiterbahnen Lb teilweise überdecken. Das .-u
überflüssige Widerstandsmaterial wird mit einem
'geeigneten chemischen Atzmittel entfernt, so daß die gewünschten Widerstandsbahnen sowie die Leiterbahnen
Lbübrigbleiben sollen(Fig Ib)
Anhand der Fig 2 sei nun die Erfindung näher
erläutert F1 g 2a zeigt ein Zwischenprodukt, bestehend
'aus Substrat Su, Widerstandsschicht Ws und Leiterbahnen
Lb. Die Leiterbahnen selbst können aus irgendeinem Material oder einem Sandwich verschiedener
Materialien bestehen. Die Schaltung wird dann vollständig mit einem lichtempfindlichen Lack (»Fotoresist«,
s.o.) bedeckt. Die Belichtung des Fotoresists erfolgt durch eine Fotomaske, die einerseits die Struktur der
Widerstände und andererseits die um einen beliebigen Betrag Λ (ζ. B. um ca. 50 μιη) erweiterte Struktur der
Leiterbahnen aufweist. Somit werden die Leiterbahnen vollständig mit Schutzlack abgedeckt.
Nach dem Ätzen des Widerstandsmaterirls (Fig.2b)
weisen die Schaltungen eine Struktur auf, die aus Widerstandsbahnen und aus Leiterbahnen besteht. Die
Leiterbahnen erhalten eine z. D. etwa 50 μιη breite Umrahmung aus Widerstandsmaterial.
Wie ersichtlich, ist die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe mit dem vorgeschlagenen Verfahren gelöst,
denn
2.
es ist damit möglich, Leiterbahnen aus beliebigen ^Materialien zu bilden.
j Für das Ätzen der Wiäerstandsschicht können auch
'nicht selektiv ätzende !vlittej Verwendung finden,
sofern sie den Fotpresistnicht zerstören.
Die. Uikerätzüng der Widerstandsbahnen wird auf
■ein Minimum reduziert.
Hierzu 1 Blatt ZeicKriungen