DE2512164A1 - Verbessertes schneckenbekaempfungsmittel - Google Patents

Verbessertes schneckenbekaempfungsmittel

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DE2512164A1
DE2512164A1 DE19752512164 DE2512164A DE2512164A1 DE 2512164 A1 DE2512164 A1 DE 2512164A1 DE 19752512164 DE19752512164 DE 19752512164 DE 2512164 A DE2512164 A DE 2512164A DE 2512164 A1 DE2512164 A1 DE 2512164A1
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Kresten Christensen
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Lonza AG
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PATENTANWÄLTE
Dlpl.-lng. P. WIRTH - Dr. V. SCHM!ED-KOWARZIK Diph-Ing. G. DAN N EN BERG · Dr. P. WEIN HOLD · Dr. D. GUDEL
2ΕΠ134 6 FRANKFURT/M.
TELEFON (0611) ^^ GR ESCHENHE1MER STR.39
L.P. 1131
wd/um
LONZA AcG. Garapel/Wallis (Geschäxtsleitung: Basel) Schweiz
Verbessertes Schneckenbekämpfungsmittel
Gegenstand der Erfindung ist ein verbessertes Schneckenbekämpfungsmittel, enthaltend Trägerstoffe/ Bindemittel, Köderstoffe und aktive Komponenten.
Es ist bekannt, Schneckenbekämpfungsmittel aus Trägerstoffen, die Bindemittel, Köderstoffe und aktive Komponenten enthalten, herzustellen (Schweizerische Patentschrift 510 399).
Diese Schneckenbekämpfungsmittel haben den Nachteil, dass sie auch von warmblütigen Lebewesen ohne weiteres aufgenommen werden und dabei zu schweren, meist tödlichen Vergiftungen führen. Besonders gefährdet sind Igel und Hunde.
Ziel der Erfindung ist es, die genannten Nachteile zu vermeiden, anderseits aber die Wirkung gegenüber den Schnecken nicht zu verringern. Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass das verbesserte Schneckenbekämpfungsmittel noch mindestens eine die Schleimhäute warmblütiger Lebewesen reizende Substanz der allgemeinen Formel
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OH
worin R1 OH oder OCH3, R3 einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 5 bis 11 C-Atomen, der gegebenenfalls noch mit Arylgruppen, vorzugsweise mit einer Phenylgruppefsubstituiert ist, X=O oder S und η = 0 oder 1 bedeutet, enthält«
Das Verfahren zur Herstellung eines verbesserten Schneckenbekämpfungsmittels wird so durchgeführt, dass man dem Schneckenbekämpfungsmittel noch mindestens eine die Schleimhäute warmblütiger Lebewesen reizende Substanz der im Patentanspruch 1 genannten Formel beimischt«, Die Menge der die Schleimhäute warmblütiger Lebewesen reizenden Substanz beträgt zweckmässig 0,005 bis 5 % des Gewichtes des Schneckenbekanipfungs mittels.
Als Schneckenbekämpfungsmittel können die an sich bekannten Formulierungen' angewendet werden, bestehend beispielsweise aus einem Träger aus Vermiculite,, Bimsstein oder Feinkleie, Bindemittel, einer handelsüblichen Futtersubstanz wie gemahlenes Getreide, Sojaschrot, Fleischmehl, Fischmehl, Melasse usw., einem Aromatisierungsmittel, beispielsweise
509885/12 2 0
Anis oder Anisol, welches einen Lockreiz auf die Schnecken ausübt, sowie einer aktiven Komponente. Als aktive Komponente lassen sich alle bekannten Wirkstoffe verwenden, wie Metaldehyd, Kupfervitriol und/oder Kainit, Pentabromphenol, Natrxumpentachlorphenolat, 2,4,6-Trijodphenol, 2,4,6-Tribromphenol usw.Als Bindemittel können handelsübliche Stärkearten, insbesondere Weizenstärke, Alginate, Alkyl-,Hydroxyalkyl- und Carboxymethylcellulose, Johannisbrotmehl, Gummi, Arabicum und Traganth Gummi verwendet werden.
Als erfindungsgemässe schleimhautreizende Substanzen sind alle durch die eingangs beschriebene Formel umfassten Substanzen geeignet. Namentliche Beispiele für solche Verbindungen sind Nonylsäurevanillylamid, Nonylensäurevanillylamid, Capsaicin etc. Die die Schleimhaut reizenden Substanzen können dem Schneckenvertilgungsmittel in Form von Pulver, Emulsion oder in Lösung beigemischt oder nur oberflächlich aufgebracht werden, beispielsweise durch Aufgießen,insbesondere durch Auf sprühen. In einer vorzugsweisen Anwendungsform wird die die Schleimhäute warmblütiger Lebewesen reizende Substanz zusammen mit Perlit als Trägermaterial eingesetzt.
Die erfindungsgemäss angewendeten Substanzen haben den Vorteil, die Aufnahme von derart behandeltem Schneckenbekämpfungsmittel durch warmblütige Lebewesen komplett zu verhindern, anderseits aber die molluskizide Wirkung in keiner Weise einzuschränken.
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Beispiel:
Es wurde ein Schneckenkorn hergestellt durch Aufbringen von Metaldehyd und Maismehl auf ein Perlit-Granulat als Träger. Ein Teil dieser Körner wurde mit einer alkoholischen Lösung Nonylsaurevanillylamid besprüht, so dass die Körner 0,15% (Gewichtsprozent) Nonylsaurevanillylamid enthielten. Die Körner mit und ohne Nonylsaurevanillylamid wurden dann im Labortest auf ihre molluskizide Wirkung untersucht.
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Tabelle 1: Die Wirkung von Cchneck^rJ-örnern mit und ohne Nonylsäurevanillylamid
4 χ 15 Schnecken (Arion rufus und Deroceras reticulatus) pro Kornvariante
Kornvariante % Tote nach 104 Stunden
Schneckenkörner ohne
Nonylsäurevanillylamid
Schneckenkörner mit 0,15%
Nonylsäurevanillylamid
80
79
Es zeigt sich also, dass Nonylsäurevanillylamid keinen Einfluss auf die molluskizide Wirkung hat.
Schneckenkörner mit verschiedenen Konzentrationen von Nonylsäurevanillylamid wurden dann in einem Versuch mit Hunden auf ihre reppellente Wirkung untersucht.
Die Resultate dieser Tests gehen aus Tabelle 2 hervor. Die Untersuchung wurde mit 5 männlichen und 5 weiblichen Beagle-Hunden durchgeführt. Die Schneckenkorn-Präparate wurden den Hunden jeweils im Anschluss an 2 Tage Futterentzug allein, ohne Futterbeigabe angeboten. Es wurden die Aufnahme der Präparate, Befunde zum Allgerneinzustand und Verhalten sowie gegebenenfalls Sektionsbefunde erhoben. Ausserdem wurden die Futteraufnahme und die Körpergewichtsentwicklung erfasst.
Um ein Fehlurteil im Sinne "Schneckenkorn X wurde nicht ge- *■- fressen" zu vermeiden, wurden Hunde und Präparate einander zeitlich nach einem besonderen Schema zugeordnet. Das Urteil
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"Schneckenkorn X wurde nicht gefressen" basiert auf der Prüfung des betreffenden Präparates in 4 bis 5 Tests, die alle mit einem andern Hund durchgeführt wurden; bei einem dieser Tests wurde stets ein Hund eingesetzt, der vorher noch niemals Kontakt mit einem Schneckenkorn-Präparat gehabt hatte. Es zeigte sich übrigens, dass Hunde, die ein angebotenes Schneckenkorn-Präparat nicht aufgenommen hatten, später ein anderes frassen. Die Präparate wurden von morgens an angeboten. Wenn im Laufe des Tages auffiel, dass ein Hund Schneckenkorn gefressen hatte, wurde ihm das restliche Material (gesamte angebotene Menge je Hund 100 g) entzogen.
Tabelle 2: Die Ergebnisse von Reppellenttests mit handelsüblichen Schneckenkörnern und mit PerlitkÖrnern, mit und ohne Nonylsäurevanillylamid.
Schneckenkornvariante Anzahl mal
angeboten
Anzahl ma*
gefressen
Handelsüblich (Metaldehyd 6%) 1 1*
Perlitkorn (Metaldehyd 12%)
ohne Nonylsäurevanillvlamid
7 4
Perlitkorn (Metaldehyd 12%)
0,01% Nonylsäurevanillvlamid
8 0
Perlitkorn (Metaldehyd 12%)
0,15% Nonylsäurevanillvlamid
6 0
* Hund hat letale Dosis aufgenommen
Die Versuche zeigen, dass erfindungsgemäss behandelte Schnekkenbekämpfungsmittel von warmblütigen Lebewesen nicht mehr aufgenommen werden und somit keine Vergiftungsgefahr mehr be-
steht· · 509885/1220

Claims (4)

Patentansprüche
1.) Verbessertes Schneckenbekämpfungsmittel, enthaltend Trägerstoffe, Bindemittel, Köderstoffe und aktive Komponenten, dadurch gekennzeichent, dass sie noch mindestens eine die Schleimhäute warmblütiger Lebewesen reizende Substanz der allgemeinen Formel
OH
worin R-, OH oder OCH,, Rp einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 5 bis 11 C-Atomen, der gegebenenfalls noch mit Arylgruppen substituiert ist, X=O oder S und η = 0 oder 1 bedeutet, enthalten.
2.) Schneckenbekämpfungsmittel gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichet, dass die Menge der die Schleimhäute warmblütiger Lebewesen reizenden Substanz 0,005 bis 5% des Gewichtes des Schneckenbekämpfungsmittels beträgt.
3.) Schneckenbekämpfungsmittel gemäss Patentanspruch 1-2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Schleimhäute warmblütiger Lebewesen reizende Substanz zusammen mit Perlit als Trägermaterial einsetzt.
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-Y-
2b Ίν
4.) Verfahren zur Herstellung eines verbesserten Schneckenbekämpfungsmittel nach Anspruch 1-3» dadurch gekennzeichnet, dass man dem Schneckenbekämpfungsmittel noch mindestens eine die Schleimhäute warmblütiger Lebewesen reizende Substanz der allgemeinen Formel
(CH2Jn-NH-C-R
R,
worin R-, , OCfL, Rp und n, die in Anspruch 1 genannte Bedeutung besitzen, beimischt oder oberflächlich aufbringt .
509885/1 220
1 220
NSPECTED
DE19752512164 1974-07-08 1975-03-20 Verbessertes schneckenbekaempfungsmittel Granted DE2512164A1 (de)

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BE (1) BE827885A (de)
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DK (1) DK156289C (de)
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GB (1) GB1434900A (de)
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CH673931A5 (de) * 1986-05-08 1990-04-30 R & C Products Pty Ltd

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1893008A (en) * 1930-05-31 1933-01-03 Firm Lonza Elek Zitaetswerke U Method and means for prevention of metaldehyde poisonings
CH510399A (de) * 1969-07-22 1971-07-31 Laga Produkte Ag Schneckenbekämpfungsmittel

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NL180269B (nl) 1986-09-01
CH587016A5 (de) 1977-04-29
DK156289B (da) 1989-07-31
NL7502871A (nl) 1976-01-12
IE41161B1 (en) 1979-10-24
DK156289C (da) 1989-12-18
BE827885A (fr) 1975-10-13
ATA133975A (de) 1977-03-15
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LU72692A1 (de) 1976-04-13
GB1434900A (en) 1976-05-05
AT340203B (de) 1977-12-12
NL180269C (nl) 1987-02-02
DK307175A (da) 1976-01-09
IT1051584B (it) 1981-05-20
FR2277530A1 (fr) 1976-02-06

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