DE2512110C3 - Verfahren zur Herstellung von Pullulan enthaltenden Fäden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Pullulan enthaltenden Fäden

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DE2512110C3
DE2512110C3 DE19752512110 DE2512110A DE2512110C3 DE 2512110 C3 DE2512110 C3 DE 2512110C3 DE 19752512110 DE19752512110 DE 19752512110 DE 2512110 A DE2512110 A DE 2512110A DE 2512110 C3 DE2512110 C3 DE 2512110C3
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DE19752512110
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DE2512110A1 (de
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Seizo Hyogo; Tsuji Kozo; Toyota Nobuhiro; Ibaragi Osaka; Fujita Fumio Osaka; Nomura Tatsuo Okayama; Nakashio (Japan)
Original Assignee
Sumitomo Chemical Co, Ltd, Osaka; Hayashibara Biochemical Laboratories, Inc., Okayama; (Japan)
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Description

Polyvinylacetat, Polyäthytenacrylat, Polypropylacrylat, Poly-n-butylacrylat, Polymethacrylsäure, Polymethylmethacrylat, Polypropylmethaerylat, Polybutylmethacrylat, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyacrylnitril oder Äthylenvinylacetatcopolymer
verwendet,
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Monomer mit einer funktioneilen Gruppe Acrylamid, Acrylsäure, Methacrylsäure, 2-Hydroxyäthylmethacrylat oder N-Vinylpyrrolidon verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man aJs Monomer mit mehreren funktionellen Gruppen
Äthylenglykol, Dimethylacrylat,
Diäthylenglykoldimethacrylat,
Triäthylenglykoldimethacrylat,
Nonaäthylenglykoldimethacrylatoder Methylen-bis-acrylamid
verwendet.
5. Verwendung der gemäß Anspruch 1 hergestellten Fäden zur Herstellung von Textilgut und Papier.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung Trimeres von Glucose darstellen und im Pullulan über
von Pullulan enthaltenden Fäden sowie deren Verwen- «-Bindungen verknüpft sind. Diese Bindungen unter-
dung. 35 scheiden sich somit von den Bindungen zwischen den
Das Pullulan ist ein lineares, hochmolekulares Glucose-Einheiten in der Maltotriose. Das Pullulan
Polymerisat aus Maltotriose-Einheiten, die jeweils ein weist folgende Formel auf,
in der π eine ganze Zahl von 20 bis 10 000 bedeutet und somit den Grad der Polymerisation anzeigt.
Das Pullulan zersetzt sich beim Erhitzen in vollständig trockenem Zustand auf etwa 2500C ohne vorhergehendes Schmelzen.
In der JA-O S 21 739/73 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem durch Zugabe von Wasser als Weichmacher Pullulan bei einer niedrigen Temperatur schmilzt und so beispielsweise durch Formpressen verarbeitet werden kann. Weiter ist beschrieben, daß Pullulan mit einem Gehalt von weniger als etwa 25% Wasser durch Extrudieren bei Temperaturen von 110 bis 1200C und einem Druck von 100 bis 150 at zu Fäden versponnen werden kann.
Bisher war das Pullulan nur als eine wasserlösliche, klebrige Substanz bekannt, und ist auf dem Gebiet der Faserindustrie völlig unbekannt.
Obwohl Pullulan Glucose-Einheiten enthält, unterscheidet es sich doch wesentlich in seiner Molekulstruktur und in seinen Eigenschaften von Stärke, oxidierter, enzymatisch abgebauter, verätherter, kationisierter oder animierter Stärke, Cellulose, Alkyl-, Hydroxyalkyl- oder Carboxymethylcellulose sowie von Gummi arabicum, von denen bekannt ist, daß sie ebenfalls hauptsächlich aus Glucose-Einheiten aufgebaut sind.
Unter den bemerkenswerten Eigenschaften von Pullulan ragen insbesondere seine spezielle Wasserlöslichkeit und seine ausgezeichnete Fähigkeit zur Fadenbildung hervor.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Pullulanfäden mit ausgezeichneter Qualität zu schaffen, deren Festigkeit eine praktische Verwendung ermöglicht und die sich durch gute Löslichkeit in Wasser auszeichnen.
''"'' Die Losung der Aufgabe beruht auf dem überraschen-"V μ Befund, daß das in Wasser lösliche Pullulan bei 1^i rlrieei en Temperaturen als den in der vorstehend "nannten IA-OS 21 739/73 beschriebenen gut verspon- \j&< vverdi»n kann, da Pullulan und kaltes Wasser in ιdem Mengenverhältnis homogen mischbar sind und 'ehe wäßrige Lösung von Pullulan, die über eine lange ^)ZeIt aufbewahrt werden kann, sich leicht zu Fäden '''verspinnen läßt.
■^« Die Erfindung betrifft somit den in den Ansprüchen '■' '«»kennzeichneten Gegenstand.
Im erfindungsgemäßen, Verfahren wird die Spinnlö- - mi« bei 20 bis 70°C, insbesondere bei 20 bis 500C, durch ^*eine Düse in ein gasförmiges Medium versponnen. 5WDIe Löslichkeit von Pullulan in kaltem Wasser ist '""höher als die jedes anderen wasserlöslichen Polymerisats Ein übliches wasserlösliches Polymerisat, z.B. yu polyvinylalkohol, ist im allgemeinen in kaltem Wasser iiVaum löslich, wobei allerdings das Ausmaß der 'Wasserlöslichkeit von dem Verseifungsgrad des PolyviiWlalkohols abhängt. Im allgemeinen wird eine wäßrige Polyvinylälkohol-Lösung dadurch hergestellt, daß man ^Polyvinylalkohol durch Besprühen mit Dampf bei ' Temperaturen oberhalb HO0C in Lösung bringt. Die in Wasser lösliche Carboxymethylcellulose hat den Nachteil, daß sie beim raschen Einbringen in einer Portion Wasser in eine unlösliche Form übergeht und damit die Bildung einer homogenen wäßrigen Lösung erschwert. Im Gegensatz zu Polyvinylalkohol oder Carboxymethylcellulose zeichnet sich Pullulan durch seine besonders gute und rasche Löslichkeit auch in kaltem Wasser aus Bei einem Vergleich der Viskosität einer wäßrigen Losung eines anderen wasserlöslichen Polymerisats von eleichem Molekulargewicht und gleicher Konzentration zeigt die wäßrige Lösung von Pullulan eine weit niedrigere Viskosität als die wäßrige Lösung nicht nur der Carboxymethylcellulose, sondern auch des Polyvinylalkohole, der bekanntlich eine relativ niedrige Viskosität aufweist. Aufgrund ihrer niedrigen Viskosität und hohen Wasserlöslichkeit läßt sich die wäßrige Pullulanlösung gut zu Fäden verspinnen, wenn man sie durch eine Düse in Luft, Stickstoff oder ein anderes gasformiges Medium führt, wobei die wäßrige Pullulanlosung auf Temperaturen von nur bis zu 100°C erhitzt
werden muß. . .
Über das Verspinnen von Stärke im allgemeinen gibt es keine Veröffentlichung außer der von Ooy a et al, Sen-i To Kogyo (Fibers and Industries)(1972), Bd. 5, Nr. 9 S 441 In dieser Druckschrift ist das Verspinnen von Faden beschrieben, ausgehend von Getreidestärke, Reis Hirsemehl oder Weizenmehl, das mit IO bis 50% Wasser vermischt, einer Hitzebehandlung unterworfen und anschließend abgekühlt wird, wobei man eine selartige homogene wäßrige Spinnlösung erhält, die bei Temperaturen von 90 bis 120°C zu Fäden versponnen wird Dagegen kann im erfindungsgemäßen Verfahren Pullulan homogen beliebige Menge an Wasser beispielsweise in Dampfform oder durch Sprühen, absorbieicn wobei zur Erzielung einer homogenen Dispergierung des Wassers kein Erhitzen nötig ist. Die Hitzebehandlung ist zur Auflösung nötig, weil Starke kristallin ist, wohingegen das nicht kristalline Pullulan leicht zu handhaben ist. Dies ist ein großer Vorteil bei der Herstellung von Pullulanfädcn. Weiterhin bewirkt die nicht kristalline Struktur des Pullulans gegenüber der Stärke eine verbesserte Stabilität einer wäßrigen Pullulanlösung jeder Konzentration über einen langen Zeitraum ohne Gelbildung oder Altern der Lösung, wie sie bei wäßrigen Stärkelösungen zu beobachten ist. Aus diesem Grunde kann im Gegensatz zur Stärke eine wäßrige Pullulanlösung oder eine Schmelze von mit Wasser weichgemachtem Pullulan leicht zu Fäden S versponnen werden.
Da sich die wäßrige Pullulanlösung oder -schmelze durch eine niedrige Viskosität auszeichnet, kann sie auch bei niederer Temperatur bei relativ niedrigem Druck versponnen werden. Die Verspinnbarkeit der ίο Erfindungsgemäß eingesetzten Spinnlösungen bei relativ niederen Temperaturen von etwa 0 bis 100° C einschließlich Raumtemperatur ist nicht nur im Hinblick auf den thermalen Nutzeffekt vorteilhaft. Mit der leichteren Kontrolle einer gleichmäßigen Temperatur im erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich Fäden verspinnen, die keine Unregelmäßigkeiten zeigen und es lassen sich Fäden von definierter Qualität herstellen.
Die Zugfestigkeit der im vorstehend erwähnten Verfahren erhaltenen Stärkefäden beträgt etwa 300 kg/ cm2, wogegen die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Pullulanfäden eine Zugfestigkeit von 2520 kg/cmz, d. h. das Achtfache der Zugfestigkeit der Stärkefäden, aufweisen.
Der Wassergehalt der im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Pullulan-Spinnlösung beträgt 5 bis 99, vorzugsweise 30 bis 80 Gewichtsprozent. Die gesponnenen Fäden erhält man durch geeignete Kombination von Temperatur der Spinnlösung und dem Molekulargewicht des eingesetzten Pullulans, Form und Größe der Spinndüse und dem Spinndruck. Beispielsweise liegt bei einer Pullulan-Spinnlösung mit einem Molekulargewicht von 150 000, die durch eine zylindrische Düse von 0,3 mm Durchmesser und 1 mm Länge bei Raumtemperatur und einem Druck von 1 bis 10 kg/cm2 geführt wird, der Wassergehalt der Pullulan-Spinnlösung in einem Bereich von 30 bis 80, vorzugsweise von 50 bis 70 Gewichtsprozent.
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann der wäßrigen Spinnlösung ein Weichmacher, z. B. ein mehrwertiger Alkohol, wie Glycerin, Sorbit, Maltitol, Äthylenglykol, Propylenglykol, Polyäthylenglykol oder Polypropylenglykol oder Dimethylsulfoxid zugesetzt werden.
Zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften der versponnenen Fäden und Gewebe kann die 4S Spinnlösung im Gemisch mit anderen wasserlöslichen Polymerisaten, wie
Polyvinylalkohol, Polyäthylenimin, Polyacrylamid, Polyacrylsäure, N atriumpoly acrylat, Polyvinylpyrrolidon, Polyäthylenoxid, 50 Natriumalginat, carboxymethylierte oder
hydroxyäthylierte Zellulose oder einer Emulsion eines wasserunlöslichen Polymerisats, wie Polyvinylacetat, Poly äthylacrylat, Polypropylacrylat, Poly-n-butylacrylat, 55 Polymethacrylate, Polymethylmethacrylat, Polypropylmethacrylat, Polybutylmelhacrylat, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyacrylnitril oder einem
Äthylenvinylacetcopolymerisat
(>o versponnen werden.
Die Spinnlösung kann auch mit geeigneten anorganischen oder organischen Zusätzen versetzt werden einschließlich Farbstoffen, wie Pigmenten oder Farbstoffen Antioxydationsmitteln, wie 65 Phenyl-(x-naphi.hylamin,
Phenyl-p-naphthylamin,
N.N'-Diphcnyl-p-phcnylendiamin. N.N'-Di-ji-naphthyl-p-phenylendiamin,
Ν,Ν''-Diaryl-p-phenylendiamin, N-lsopropyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin,
Aldol-Ä-naphlhylamin,
ö-Äthoxy^^-trimethyl-
1,2-dihydrochinolin, s
U-Bis-^-hydroxyphenylJ-cycloheJiun, 2,6-Di-tert.-butyl-p-cresol,
2,2'-Methylenbis-(4-methyl-6-tert.-butylphenol),
4,4'-Thio-bis-(6-tert.-butyl-3-methylphenol), ι ο
mit Styrol behandeltem Phenol, Absorptionsmitteln für
ultraviolettes Licht, wie
Phenylsalicylat, jj-Octylphenylsalicylat, 4-tert.-Butyiphenylsalicylat, 2,4-Dihydroxybenzophenon,
2-Hydroxy-4-!Tlethoxybenzophenon, 2:2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon, 2-Hydroxy-4-octoxybenzophenon, 2-Hydroxy-4-rnethoxy-2'-carboxybenzophenon, 2,2'-Dihydroxy-4,4'-dimethoxybenzophenon, Resercinrnonobenzoat,
2-(2'-Hydroxy-5'-methyIphenyl)-benzotriazol, Füllstoffen, wie Calciumcarbonat.Ton, aktiviertem Calciumfluorid, Calciumcarbonat, Talkum, Tonerde, pulverisierten Glimmer, Aluminiumsulfat, Bariumsulfat und feuerhemmenden Mitteln, wie Antimonoxid, Antimonsilicooxid, Tris-(/?-chloräthyl)-phosphat, Tris-(chlorpropyl)-phosphat,
Tris-(dichlorpropyl)-phosphat,
Tris-(2-bromäthyI)-phosphat,
Triphenylphosphit,
Tris-(2-chIoräthyl)rphosphit,
chloriertem Paraffin und Tetrabromäthan. Die im erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Fäden können im Wasserdampf bei 60 bis 120°C verstreckt werden, wobei sich die Festigkeit, der Youngsche Elastizitätsmodul und die Knotenfestigkeit der Fäden zusätzlich erhöhten.
Die Pullulanfäden sind für zahlreiche Anwendungsgebiete geeignet. Aufgrund ihrer hohen Wasserlöslichkeit lsi: es jedoch notwendig, die charakteristischen Eigenschaften des Pullulans je nach Anwendungsbereich mit einer kontrollierten Beschränkung des Löslichkcitsgrades in Wasser oder einem Unlöslichmachcn der Pullulanfäden zu kombinieren. Zu diesem Zweck können die Pullulanfäden durch Vernetzen mit Vernctzungsmitteln für Hydroxygruppen enthaltende Verbindüngen, z. B. mit Aldehyden, wie Formaldehyd, Acetaldehyd, n-Butyraldehyd und Glyoxal, zahlreiche Epoxyharze, Diisocyanate und Methylolverbindungen, wie Dimethylolharnstoff und Dimethyloläthylenhärnstoff, wasserunlöslich gemacht werden. Die Pullulanfädcn können auch durch Zusatz eines Bichromats und an schließendes Vernetzen der Fäden durch Lichtcinwirkung wasserunlöslich gemacht werden.
Auch werden die Pullulanfädcn wasserunlöslich, wenn man der Pullulan-Spinnlösung ein Gemisch zusetzt aus (>" Monomeren mit einer funklioncllcn Gruppe, wie Acrylamid. Acrylsäure, Methacrylsäure, 2-1 lydroxyiitl'iylmcthacrylal oder N-Vinylpyrrolidoii und aus Monomeren mit mehrercren finiktionellen Gruppen, wie <>s
Äihylenglykoldimeihylacrylat und l'olyäthylciiiilykoldimcthacrylat. wie Diiithylcnglykoldimclh.vlacrylat.
Diäthylenglykoldimcthylacrylat,
Triiithylenglykoldimcthylacrylat.
Nonaälhylenglykoldimethylacrylatoder
Methylen-bis-acrylamid
zusammen mit einem Initiator, wie
Wasserstoffperoxid, Ammoniumpersulfal,
Kaliumpersulfat, Cer(lV)-ammoniumnitnit,
CcrilVJ-arnmoniumsulfat.Azo-bis-isobutyroniiril,
tcrt.-Butylperoxid, Di-terl.-butylpcroxid,
Dicumylperoxid,Cumolhydroperoxid und
tert.-Butylhydroperoxid,
das Lösungsgemisch zu Fäden verspinnt und die Fäden unter Einfluß von Hitze, Licht oder durch Bestrahlen vernetzt. Man kann auch zur genauen Regulierung der Wasserlöslichkeit von Pullulanfäden ein modifiziertes Pullulan einsetzen, das man aus Pullulan durch Veresterung, Alkylverätherung, Hydroxyalkylveräthern, Carboxyalkylveräthern, Überführen in einen Phosphorsäureester, Oxidation, Reduktion oder Pfropfcopoiymerisation mit einem Vmy/monomer erhält.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Pullulanfäden zeigen folgende typische Eigenschaften:
1) Die Fäden lösen sich rasch sowohl in heißem als auch kaltem Wasser.
2) Die Festigkeit und der Youngsche Elastizitätsmodul der einzelnen Fäden sind von einer Größenordnung, die die Fäden auch ohne Verstrecken zur Weiterverarbeitung geeignet machen.
3) Die Oberfläche der Fäden hat einen schönen seidigen Glanz.
4) Die Fäden sind farblos und transparent, und die Oberfläche und das Innere der Fäden lassen sich ausgezeichnet färben.
5) Die Fäden sind hydrophil und absorbieren Feuchtigkeit, so daß sie sich nicht statisch aufladen und damit antistatische Eigenschaften haben.
6) Die Fäden sind eßbar, nicht toxisch, gcschmack- und geruchlos und verursachen auf der Haut keine Reizungen.
7) Beim Verbrennen entwickeln die Fäden keine giftigen Gase, wie Stickstoffoxide und Chlorwasserstoff. Darüber hinaus können die Fäden nach dem Gebrauch weggeworfen werden, da sie sich von selbst in Wasser und Erde zersetzen und somit keine Abfallprobleme verursachen.
Aufgrund der vorgenannten besonderen Eigenschaften sind die Pullulanfäden für zahlreiche Anwendungsbereiche geeignet. Beispielsweise können Pullulanfäden entweder allein oder im Gemisch mit Holz, Zellstoff, Hanf oder Ramiefasern zu Papier verarbeitet werden, wobei als Dispersionsmittel ein hydrophiler Alkohol mit niederem Molekulargewicht, wie Methanol, Äthanol oder Isopropanol, oder ein hydrophiles organisches Lösungsmittel, wie Aceton, dient, in dem sich Pullulan nicht auflöst. Dieses Papier ist leicht in Wasser löslich und sehr gut bedruckbar und daher als Papier für Geheimdokumente geeignet.
Darüber hinaus ist Papier aus Pullulan wasserlöslich, eßbar und unvcrdaubar und kann daher direkt als Umhüllungen für feste oder flüssige Arzneimittel für den inneren Gebrauch, sowie als kleiner Behälter für Gewürze zu Fertiggerichten und für Tecpulver. Kaffee, Kakao und ähnliche Lebensmittel verwendet weiden. Die wasserlöslichen und die Haut nicht rci/endcn Pulliilanfäden können auch zur Herstellung von Monatsbinden oder -tampons. Toilettenpapier und Seidenpapier verwende! weiden
Aufgrund ihrer Klebrigkcit sind die Pullulanfädcn auch als Bindemittel für Faservliese geeignet. Aus Pullulan hergestellte teilweise wasserunlösliche Fäden können entweder einzeln oder vermischt mit anderen Fäden versponnen werden und zu Unterwäsche oder anderen Bekleidungsstücken verarbeitet werden, welche Feuchtigkeit gut absorbieren, antistatisch wirken und gut färbbar sind.
Das erfindungsgemäß verwendete Pullulan kann nach üblichen chemischen oder biochemischen Verfahren hergestellt werden; vgl. US-PS 38 27 937. Beispielsweise kann ein Stamm von Pullularia pulluians 5 Tage bei 24°C in einem Nährmedium unter Schütteln gezüchtet werden, das 10% partiell verseifte Stärke, 0,5% K2HPO4, 0,1% NaCl, 0,02% MgSO4 · 7 H2O, 0,06% (NH4)2SO4 und 0,04% Hefeextrakt enthält. Das Pullulan wird als klebrige Substanz erhalten, die von den Zellen in die Kulturflüssigkeit abgeschieden wird. Erforderlichenfalls wird die Kulturbrühe von den Zellen durch Zentrifugieren abgetrennt und der Überstand mit Methanol versetzt. Die entstandene Pullulanfällung kann hierauf mehrmals in Wasser gelöst und mit Methanol wieder ausgefällt werden. Nach dem Trocknen wird gereinigtes Pullulan in einer Ausbeute von 60 bis 70%, bezogen auf das eingesetzte Saccharid, erhalten. Die physikalischen Eigenschaften des erhaltenen Pulluians hängen in gewissem Ausmaß von der Art des eingesetzten Stammes ab. Erfindungsgemäß kann jedoch Pullulan verwendet werden, das aus jedem Pullulan-bildenden Stamm erhalten wurde.
Das Molekulargewicht des erfindungsgemäß verwendeten Pulluians kann in einem verhältnismäßig breiten Bereich liegen. Vorzugsweise beträgt es 10000 bis 5 000 000.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
Aus Pullulan mit einem Molekulargewicht von etwa 150 000 wird eine 40gewichtsprozentige Lösung von Pullulan in Wasser hergestellt. Diese Spinnlösung wird bei 230C und einem Druck von 2 at durch eine zylindrische Düse von 0,3 mm Durchmesser und 1 mm Länge in Luft von Raumtemperatur geführt. Der aus der Düse kommende Spinnfaden wird über eine Aufwickelmaschine aufgewickelt, wobei Wasser aus den gesponnenen Fäden entweicht. Die so erhaltenen Fäden haben einen Durchmesser von etwa 20 Mikron, und der unverstreckte Faden weist eine Zugfestigkeit von 2520 kg/cm2, eine Dehnung von 20% und einen Youngschen Elastizitätsmodul von 15 000 kg/cm2 auf. Beim Eintauchen in Wasser von Raumtemperatur löst sich der Faden augenblicklich auf.
Beispiel 2
Ein gemäß Beispiel 1 versponnener Pullulanfaden wird im Wasserdampf bei 9O0C auf seine dreifache Länge verstreckt. Der verstreckte Pullulanfaden hat eine Zugfestigkeit von 2900 kg/cm2, eine Dehnung von 17% und einen Youngschen Elastizitätsmodul von 28 000 kg/cm2. Beim Eintauchen in Wasser von Raumtemperatur löst sich der Faden augenblicklich auf.
Beispiel 3
Pullulan mit einem Molekulargewicht von etwa 200 000 wird durch Besprühen mit Wasser auf einen Wassergehalt von 30 Gewichtsprozent gebracht. Das so behandelte Pullulan wird bei 700C und einem Druck von 30 at durch eine zylindrische Düse von 0,5 mm Durchmesser und 1 mm Länge in Luft bei Raumtemperatur geführt. Die erhaltenen Fäden werden aufgcwikkelt, sie haben einen Durchmesser von etwa 30 Mikron. Die unverstrecktcn Fäden weisen eine Zugfestigkeit von 2610 kg/cm2, eine Dehnung von 18% und einen Youngschen Elastizitätsmodul von 16 500 kg/cm2 auf. Beim Eintauchen in Wasser von Raumtemperatur löst sich der Faden augenblicklich a,uf.

Claims (2)

25 12 HO Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Pullulan enthaltenden Fäden durch Trockenverspinnen einer wäßrigen Pullulanlösung oder einer mit Wasser weichgemachten Pullulanschmelze, dadurch gekennzeichnet, daß man eine 5 bis 99 Gewichtsprozent Wasser enthaltende Zubereitung von Pullulan oder einem durch Veresterung, Alkylverätherung, Hydroxyalkylveräthern, Carboxyalkylveräthern, Überführen in einen Phosphorsäureester, Oxidation, Reduktion oder Pfropfpolymerisation mit einem Vinylmohomer erhaltenen modifizierten Pullulan, gegebenenfalls im Gemisch mit einer Emulsion eines wasserunlöslichen Polymerisats und/oder im Gemisch mit einem monofunktionellen polymerisierbaren Monomer, einem polyfunktionellen polymerisierbaren Monomerund einem Polymerisationsinitiator und/oder einem Weichmacher und/oder anderen üblichen anorganischen oder organischen Zusatzmitteln bei einer Temperatur von 20 bis 700C verspinnt und gegebenenfalls (die erhaltenen Fäden im Wasserdampf bei Temperaturen von 60 bis 1200C verstreckt und/oder durch eine übliche chemische und/oder physikalische Vernetzungsbehandlung in Wasser schwer löslich oder unlöslich macht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als wasserunlösliches Polymerisat
DE19752512110 1974-03-20 1975-03-19 Verfahren zur Herstellung von Pullulan enthaltenden Fäden Expired DE2512110C3 (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
JP3191674A JPS5335165B2 (de) 1974-03-20 1974-03-20
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Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2512110A1 DE2512110A1 (de) 1975-10-09
DE2512110B2 DE2512110B2 (de) 1976-11-18
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