DE2511829C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft N-substituierte 1,2,4-Triazole,
ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie diese Verbindungen
enthaltende Mittel zur Inhibierung von Virusinfektionen.
Die DE-OS 24 11 823 beschreibt, daß bestimmte
3-substituierte 1-(β-D-Ribofuranosyl)-1,2,4-triazole,
insbesondere das 3-Carboxamid, das 3-Thiocarboxamid sowie die
3-Carboxamidine, eine starke Antivirusaktivität besitzen. Es
wird im einzelnen die Herstellung der Vorläufer der bioaktiven
1,2,4-Triazolnukleoside (und entsprechender cyclischer sowie
nicht-cyclischer phosphorylierter Analoga) nach Verfahren beschrieben,
die entweder eine Umsetzung von Trimethyl-silylierten
1,2,4-Triazolen mit O-Acylhalogenzuckern oder eine säurekatalysierte
Verschmelzung des entsprechend 3-substituierten 1,2,4-
Triazols mit einem tetra-O-Acylzucker vorsehen. Eine Aminolyse
der erhaltenen 1-(β-D-Ribofuranosyl)-1,2,4-triazol-3-alkylcarboxylate
liefert das bioaktive 3-Carboxamid, während in ähnlicher
Weise gebildete 3-Cyano-1-(β-D-ribofuranosyl)-1,2,4-triazole
auf direktem Weg in die entsprechenden 3-Thiocarboxamide
bzw. 3-Carboxamidine durch Umsetzung mit Schwefelwasserstoff oder
Ammoniak umgewandelt werden können.
In der genannten DE-OS sowie in der DE-OS 24 11 823 wird angegeben,
daß die bekannten Verbindungen 1,2,4-Triazol-3-carboxamid
und 1,2,4-Triazol-1-thiocarboxamid eine Antivirusaktivität besitzen.
Ferner wird die Herstellung des entsprechenden 1-β-
D-Ribosids durch Umsetzung der zuerstgenannten Verbindung mit
dem Enzym Nukleosid-Phosphorylase beschrieben. Diese bioaktiven
Basen sind jedoch schlecht löslich. Es wurde nunmehr festgestellt,
daß die Löslichkeit sowie die Lipophilizität der bioaktiven
Basen durch Schaffung einer neuen Klasse von N-substituierten
1,2,4-Triazolanaloga der Antivirusriboside verbessert
werden kann, wobei diese neuen Verbindungen im Gegensatz zu den
bekannten leicht einer hydrolytischen Spaltung unter Bedingungen
zugänglich sind, die in vivo auftreten, wobei die 3-substituierte
1,2,4-Triazolbase in situ gebildet wird. Ohne sich an eine Theorie
binden zu wollen, kann man annehmen, daß die Base anschließend
enzymatisch in die entsprechenden 1-(β-Di-Ribofuranosyl)-1,2,4-
triazolnukleoside und/oder -nukleotide auf dem Weg zur Bildung
eines echten aktiven Metaboliten umgewandelt wird.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen entsprechen den
Formeln
worin R¹ aus einer Carboxamidogruppe, einer Thiocarboxamidogruppe,
einer Cyanogruppe, einer Carboxamidinogruppe sowie
ihren physiologisch verträglichen Säureadditionssalzen oder
einer C₁-C₄-Alkylcarboxylatgruppe besteht und G die in Anspruch 1
angegebene Bedeutung besitzt.
In J. Med. Chem., 15, 1150 (1972), sowie J. Med. Chem., 16,
935 (1973), sowie in der DE-OS 22 20 246 wird beschrieben,
daß 1,2,4-Triazolderivate eine Antivirusaktivität besitzen.
Nachdem sich die erfindungsgemäßen 1,2,4-Triazole von den
bekannten Substanzen in ihrem Aufbau unterscheiden und es
bekannt ist, daß geringfügige chemische Veränderungen von
Verbindungen zu völlig verschiedenen pharmakologischen
Wirkungen führen können, war es nicht ohne weiteres zu
erwarten, daß die erfindungsgemäßen Triazole eine Antiviruswirkung
zeigen.
Darüber hinaus kommt es bei pharmakologisch wirksamen
Stoffen nicht nur auf die Wirkung als solche an, sondern
auch auf die Fähigkeit einer Substanz, im Körper lange
ihre Wirkung zu entfalten und auch das Zielorgan zu erreichen,
d. h. die Stelle, an der sich im Falle eines
Antivirusmittels das Virus vermehrt. Die Zeitspanne,
während welcher man einen Wirkstoff in vivo aktiv halten
will, hängt unter anderem von dem jeweiligen zu behandelnden
Krankheitszustand sowie von der Toxizität des verabreichten
Wirkstoffes ab. Im Falle von einigen Wirkstoffen,
wie beispielsweise Radiopharmazeutika, ist es erwünscht,
daß die Plasmahalbwertzeit einer radioaktiven
chemischen Substanz so kurz wie möglich ist, um die zerstörenden
Wirkungen auf einem Minimum zu halten, welche
die Radioaktivität auf die Organe und Gewebe des Körpers
ausüben kann. Es gibt jedoch Fälle, in denen es erwünscht
ist, einen Wirkstoff in vivo während einer längeren Zeitspanne
vor der Ausscheidung aktiv zu halten und damit die
Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, daß der Wirkstoff zu dem
spezifischen Organ, an dem sich das Virus vermehrt, gelangt.
Ein Wirkstoff mit einer kurzen Halbwertzeit kann nicht das
gesuchte Organ in solchen Konzentrationen, die eine wirksame
Bekämpfung ermöglichen, erreichen. Durch eine chemische
Modifizierung von bekannten biologisch aktiven Verbindungen
können oft neue Verbindungen erzeugt werden, die bei einem
enzymatischen in vivo-Angriff die biologisch aktive Stammverbindung
freisetzen. Als Ergebnis vermag dieses Latentierungsverfahren
die Dauer der Wirkung zu modifizieren, ferner
den Transport oder die Verteilung des Wirkstoffes in dem Körper,
wobei außerdem die Toxizität vermindert wird und Schwierigkeiten
beseitigt werden, die bei pharmazeutischen Formulierungsmethoden
oder in der Dosierungsform selbst auftreten.
Unter Berücksichtigung dieser Überlegungen kann der technische
Fortschritt der erfindungsgemäßen Verbindungen nicht durch
einen bloßen Vergleich mit Ribavirin beurteilt werden.
Die in der weiter unten folgenden Tabelle I aufgeführten
N-substituierten 1,2,4-Triazol-Verbindungen sollten vielmehr
auch mit der Baseverbindung verglichen werden, und zwar
dem 3-Carbamoyl-1,2,4-triazol (Verbindung 3). Dieser Vergleich
sollte deshalb angestellt werden, da man annimmt,
daß die Baseverbindung über die Bildung des aktiven Metaboliten,
5-Rivavirin-Monophosphat, ribosyliert wird. Die
Baseverbindung selbst ist jedoch relativ unlöslich. Dies
könnte eine Absorption in dem Darm und einen Transport
zu den Zielorganen bewirken und erklären, weshalb das Verfahren
der Umwandlung der Baseverbindung in vivo zu Ribavirin
ein ineffizientes Verfahren ist.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind löslicher als
die Baseverbindung. Diese Zunahme der Löslichkeit könnte
eine Verbesserung der Absorption des Wirkstoffes in dem Darm
und einen Transport in vivo bewirken. Vergleicht man die Werte
der Tabelle I im Vergleich zu 3-Carbamoyl-1,2,4-triazol (Verbindung
3) und nicht mit den Verbindungen 1 und 2, dann
zeigen die Verbindungen 5, 6 und 7 jeweils eine größere
Aktivität bei Arzneimitteldosierungen von 300 mg/kg/Tag als
die Baseverbindung.
Ferner ist darauf hinzuweisen, daß das Molekulargewicht
einer jeden der Verbindungen 5, 6 und 7 höher ist als das
Molekulargewicht der Baseverbindung 3. Daher sind,
bezogen auf Molverhältnisbasis, weniger Moleküle der Verbindungen
5, 6 und 7 erforderlich, um eine Zunahme der Überlebenszahl
von mit Viren infizierten Tieren zu bewirken. Die Molekulargewichte
der Verbindungen 5, 6 und 7 betragen 182
(C₇H₁₀N₄O₂), 184 (C₇H₁₀N₄O₂) bzw. 184 (C₇H₁₂N₄O₂), während
das Molekulargewicht der Baseverbindung 3-Carbamoyl-1,2,4-
triazol (Verbindung Nr. 3) 111 (C₃H₃N₄O) beträgt. Daher
sollte bei einer Dosis von 300 mg/kg/Tag, mit der eine jede
Verbindung verabreicht wird, das folgende berücksichtigt werden:
Analysiert man die Werte in der vorstehend beschriebenen
Weise, dann zeigen die erfindungsgemäß beanspruchten
Verbindungen eine überlegene pharmakologische Aktivität
bei den in vivo-Tests. Demgemäß zeigen die erfindungsgemäßen
Verbindungen einen überraschenden technischen
Fortschritt.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen lassen sich nach dem
Verfahren des Patentanspruchs 6 in an sich bekannter Weise
herstellen. Die Umsetzung erfolgt vorzugsweise in einem
nichtprotischen Lösungsmittel.
Die Reaktion erfolgt bei weniger als ungefähr 100°C, vorzugsweise
bei einer Temperatur innerhalb des Bereiches zwischen ungefähr
20 und ungefähr 80°C. Eine zu hohe Reaktionstemperatur führt
zu einer konkurrierenden Polymerisation des ungesättigten Reaktanten,
der vorzugsweise in einem stöchiometrischen Überschuß
eingesetzt wird. In dem erhaltenen Produkt ist G das gesättigte
Analogon
des vorstehend erwähnten Äthers. Das N-substituierte Carboxamidinprodukt
kann dann aus der 3- oder 5-Cyanoverbindung nach der in
der DE-OS 22 20 246 beschriebenen Methode erhalten werden. Insbesondere
wird der α,β-ungesättigte Äther mit 3-Cyano-1,2,4-
triazol oder einem 1,2,4-Triazolalkylcarboxylat umgesetzt, während
die anderen drei substituierten Verbindungen gemäß der
genannten DE-OS danach gebildet werden. Das 1-(G)-1,2,4-triazol-
(3,5)-C₁-C₄-alkylcarboxylat unterliegt dabei einer Aminolyse zu dem
entsprechenden 3-Carboxamid.
C₁-C₂-Alkylcarboxylate
sind zu empfehlen. In ähnlicher
Weise wird (3,5)-Cyano-1-(G)-1,2,4-triazol mit H₂S in
Triäthylamin oder Ammoniak und Ammoniumchlorid umgesetzt, wobei
letztlich die Verbindungen 1-(G)-1,2,4-triazol-(3,5-thiocarboxamid
bzw. -(3,5)-carboxamidin erhalten werden.
Eine Mischung aus 12,7 g (0,10 Mol) Methyl-1,2,4-triazol-3-
carboxylat, 16 ml 2,3-Dihydropyran, 0,10 g bis-(p-Nitrophenyl)-
phosphat und 100 ml eines wasserfreien Dimethylformamids wird
auf 75 bis 80°C während einer Zeitspanne von 3 Stunden erhitzt.
Weitere 8 ml 2,3-Dihydropyran werden zugesetzt, worauf das Erhitzen
auf 75 bis 80°C während einer Zeitspanne von 3 Stunden
fortgesetzt wird. Das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt,
worauf der Rückstand in 150 ml Äthylacetat aufgelöst wird. Die
Äthylacetatlösung wird mit einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonatlösung
(zwei 25-ml-Portionen) und Wasser gewaschen. Die Lösung
wird über Magnesiumsulfat getrocknet und filtriert, worauf
das Filtrat zur Trockne eingedampft wird. Das Rohprodukt, und
zwar Methyl-1-(d,l-tetrahydropyran-2-yl)-1,2,4-triazol-3-carboxylat,
wird während einer Zeitspanne von 20 Stunden bei 25°C mit
Methanol behandelt, das mit wasserfreiem Ammoniak gesättigt worden
ist. Das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt. Das Produkt
wird aus Äthanol kristallisiert. Dabei fallen 14,0 g (71%) an.
Eine Umkristallisation aus Äthanol liefert 11,7 g (60%) reines
1-(d,l-Tetrahydropyran-2-yl)-1,2,4-triazol-3-carboxamid mit
einem F. von 156 bis 158°C.
NMR (DMSO-d₆) δ 8,82 (S, l, H-5).
Analyse C₈H₁₂N₄O₂:
Berechnet:
C 48,97, H 6,17, N 28,56;
Gefunden:
C 48,95, H 6,22, N 28,42.
Berechnet:
C 48,97, H 6,17, N 28,56;
Gefunden:
C 48,95, H 6,22, N 28,42.
6,35 g (0,050 Mol) Methyl-1,2,4-triazol-3-carboxylat werden
in 75 ml eines wasserfreien Dimethylformamids suspendiert, worauf
100 mg bis-(p-Nitrophenylphosphat) zugesetzt werden. Dann werden
7,0 g (0,10 Mol) 2,3-Dihydrofuran tropfenweise bei Zimmertemperatur
unter Rühren zugesetzt. Die Mischung wird in einer Stahldruckbombe
bei 75°C während einer Zeitspanne von 3,5 Stunden erhitzt.
Das Lösungsmittel wird abgedampft, worauf der Rückstand in Äthylacetat
aufgelöst wird. Die Lösung wird mit wäßrigem Natriumhydrogencarbonat
sowie mit Wasser gewaschen und über Magnesiumsulfat
getrocknet (ein Teil des Produktes löst sich in Wasser,
so daß es erforderlich ist, die wäßrige Lösung mit Äthylacetat
zu extrahieren). Die organische Lösung wird filtriert und zur
Trockne eingedampft. Dabei erhält man 9,1 g eines Sirups. 9,0 g
dieses Sirups werden in 150 ml Methanol aufgelöst, der zuvor mit
Ammoniak bei 0°C gesättigt worden ist. Die Lösung wird bei Zimmertemperatur
über Nacht gehalten. Das Lösungsmittel wird entfernt,
worauf der feste Rückstand einige Male mit Äthanol eingedampft
wird. Das Produkt wird aus Äthanol kristallisiert. Man erhält
6,8 g (75%). Eine Umkristallisation aus Äthanol liefert
5,5 g (60%) des reinen Materials mit einem F. von 171-173°C.
NMR (DMSO-d₆) δ 8,78 (S, H-5).
Analyse C₇H₁₀N₄O₂:
Berechnet:
C 46,15, H 5,52, N 30,76;
Gefunden:
C 45,95, H 5,51, N 30,64.
Berechnet:
C 46,15, H 5,52, N 30,76;
Gefunden:
C 45,95, H 5,51, N 30,64.
Eine Mischung aus 25,4 g (0,20 Mol) Methyl-1,2,4-triazol-3-
carboxylat, 200 ml Dimethylformamid, 0,20 g bis-(p-Nitrophenyl)-
phosphat sowie 80 ml Äthylvinyläther wird in einem mit einem
Stopfen verschlossenen Kolben bei 25°C während einer Zeitspanne
von 120 Stunden gerührt. Das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt,
worauf 300 ml Äthylacetat dem Rückstand zugesetzt werden.
Eine kleine Menge eines unlöslichen Materials wird durch Filtration
entfernt, worauf das Filtrat zu einem Sirup eingedampft
wird. Das Rohprodukt wird bei 25°C während einer Zeitspanne von
24 Stunden mit Methanol behandelt, das mit wasserfreiem Ammoniak
(300 ml) gesättigt worden ist. Das Lösungsmittel wird im Vakuum
entfernt. Die Zugabe von 100 ml Äthanol zu dem Rückstand ergibt
ein kristallines Produkt in einer Menge von 12,0 g. Eine Umkristallisation
aus Äthanol ergibt 10,0 g (27%) des reinen 1-(l-
Äthoxyäthyl)-1,2,4-triazol-3-carboxamids mit einem F. von 163 bis
166°C.
NMR (DMSO-d₆) δ 1,11 (t, 3, J=7 Hz, CH₃-CH₂-), 1,70 (d, 3, J=6 Hz,
CH₃), 3,44 (m, 2, CH₃-CH₂-), 5,80 (q, 1, J=6 Hz, C-H), 7,65 und
7,85 (2s, 2, NH₂), 8,90 (s, 1, H-5).
Analyse C₇H₁₂N₄O₂:
Berechnet:
C 45,64, H 6,57, N 30,42;
Gefunden:
C 45,48, H 6,61, N 30,54.
Berechnet:
C 45,64, H 6,57, N 30,42;
Gefunden:
C 45,48, H 6,61, N 30,54.
Das Filtrat, das bei der Kristallisation des vorstehend beschriebenen
Produktes anfällt, wird zur Trockne eingedampft,
worauf der Rückstand mit 250 ml heißem Äther extrahiert wird.
Die Ätherlösung wird filtriert, worauf das Filtrat auf ein kleines
Volumen eingeengt wird. Die Zugabe von Cyclohexan ergibt
ein kristallines Produkt in einer Menge von 16,3 g (44%). Eine
Umkristallisation aus Äther/Cyclohexan liefert reines 1-(l-Äthoxyäthyl)-
1,2,4-triazol-5-carboxamid mit einem F. von 87 bis 89°C.
NMR (DMSO-d₆) δ 1,08 (t, 3, CH₃-CH₂-), 1,65 (d, 3, J=6 Hz,
CH₃-), 3,35 (m, 2, CH₃-CH₂-), 6,76 (q, 1, J=6 Hz, C-H), 8,05
und 8,25 (2s, 2, NH₂), 8,20 (s, l, H-3).
Analyse C₇H₁₂N₄O₂:
Berechnet:
C 45,64, H 6,57, N 30,42;
Gefunden:
C 45,46, H 6,47, N 30,62.
Berechnet:
C 45,64, H 6,57, N 30,42;
Gefunden:
C 45,46, H 6,47, N 30,62.
Eine Lösung von 4,70 g (0,050 Mol) 3-Cyano-1,2,4-triazol, 5,0 ml
2,3-Dihydropyran sowie 0,10 g bis-(p-Nitrophenyl)-phosphat in
100 ml Äthylacetat wird während einer Zeitspanne von 1,5 Stunden
am Rückfluß gekocht. Die Lösung wird abgekühlt und mit einer
wäßrigen Natriumhydrogencarbonatlösung (zwei 25-ml-Portionen)
und Wasser gewaschen. Die Äthylacetatlösung wird über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und zur Trockne eingedampft. Eine
Reinigung des Rohproduktes durch Chromatographie an einer Kieselgelsäule
mit Chloroform als Eluiermittel liefert 6,74 g (76%)
des reinen 3-Cyano-1-(d,l-tetrahydropyran-2-yl)-1,2,4-triazols
in Form eines Öls. Dieses Produkt wird durch das NMR-Spektrum
(CDCl₃, δ 8,43, DMSO-d₆, δ 9,17) sowie durch Umwandlung in 1-(d,l-
Tetrahydropyran-2-yl)-1,2,4-triazol-3-thiocarboxamid in der
nachfolgend beschriebenen Weise charakterisiert.
Eine Lösung von 1,78 g (0,010 Mol) 3-Cyano-1-(d,l-tetrahydropyran-
2-yl)-1,2,4-triazol und 5,0 ml Triäthylamin in 50 ml
Äthanol wird bei Zimmertemperatur gerührt, während Schwefelwasserstoffgas
in die Lösung während einer Zeitspanne von 2 Stunden
eingeperlt wird. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem
Druck entfernt. Das Produkt wird aus Äthanol kristallisiert. Dabei
erhält man 2,10 g (99%) des Thiocarboxamids mit einem F.
von 157 bis 159°C.
Eine Mischung aus 1,28 g (0,010 Mol) 1,2,4-Triazol-3-thiocarboxamid,
5,0 ml 2,3-Dihydropyran, 50 ml bis-(p-Nitrophenyl)-
phosphat und 50 ml Dimethylformamid wird bei Zimmertemperatur
während einer Zeitspanne von 48 Stunden gerührt. Die erhaltene
Lösung wird zur Trockne eingedampft, worauf der Rückstand mit
30 ml Äthylacetat verrieben wird. Das Produkt wird durch Filtration
gesammelt; dabei erhält man 1,80 g (85%) des Thiocarboxamids.
Eine Umkristallisation aus Äthanol liefert 1,40 g des reinen Produktes
mit einem F. von 157 bis 159°C.
Analyse C₈H₁₂N₄OS:
Berechnet:
C 45,26, H 5,70, N 26,40, S 15,11;
Gefunden:
C 45,19, H 5,80, N 26,46, S 15,23.
Berechnet:
C 45,26, H 5,70, N 26,40, S 15,11;
Gefunden:
C 45,19, H 5,80, N 26,46, S 15,23.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden auf ihre Aktivität
in vivo gegenüber durch Influenza A₂ (Japan 305) induzierten
Todesfällen von männlichen Mäusen (Swiss mice) mit einem Gewicht
von 18 bis 21 g untersucht, wobei die Ergebnisse mit
den Ergebnissen verglichen werden, die bei einer Verwendung
von Verbindungen, die als aktiv bekannt sind [1(β-D-Ribofuranosyl)-
1,2,4-triazol-3-carboxamid und 3-Carbamoyl-1,2,4-
triazol] sowie mit analogen Verbindungen, die gegenüber einer
Hydrolyse in einem simulierten Magensaft beständig sind, erhalten
werden. Die Mäuse werden intranasal mit dem Virus beimpft
und mit der zu testenden Verbindung durch orale, zweimal
täglich während einer Zeitspanne von 9 Tagen erfolgende Verabreichung
behandelt, wobei die Verabreichung 2 Stunden vor und
4 Stunden nach der Virusbeimpfung beginnt. Die infizierten Mäuse
werden während einer Zeitspanne von 21 Tagen beobachtet. Die
Testergebnisse sind in der Tabelle I zusammengefaßt. Alle getesteten
Verbindungen sind bei den verwendeten Dosen oral nicht
toxisch.
Einige der in der vorstehend beschriebenen Weise getesteten Verbindungen
werden im Hinblick auf die Hydrolyse in simuliertem
Magensaft bei 37°C zu 1,2,4-Triazol-3-carboxamid, das durch Dünnschichtchromatographie
und Infrarotspektren bestätigt wird, untersucht.
Der Prozentsatz der Hydrolyse wird durch UV-Spektroskopie
ermittelt. Die Ergebnisse gehen aus der Tabelle II hervor:
Die vorstehenden Versuche unterstreichen in ihrer Gesamtheit die
scheinbare Bedeutung einer Anfälligkeit gegenüber einer Hydrolyse,
die eine Base liefert, von der man annimmt, daß sie ihrerseits
über eine Ribosylierung die Bildung des aktiven Metaboliten bewirkt.
Jeder der Wirkstoffe 4, 6 und 7 läßt sich leicht zu der Base in
einem simulierten Magensaft hydrolysieren, wobei sich jeder dieser
Wirkstoffe als aktiv in vivo zeigt. Die Verbindungen 8, 9 und
10 lassen sich weder leicht hydrolysieren noch sind sie signifikant
aktiv. Die Verbindung (1, 2) ist natürlich trotz ihrer Widerstandsfähigkeit
gegenüber einer Hydrolyse aktiv. Im Falle dieser
Verbindung mit einer ihr innewohnenden Aktivität muß eine Spaltung
unter Bildung einer Base nicht der Zuführung eines aktiven
Metaboliten zu der Infektionsquelle vorangehen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können im allgemeinen nach
der in der DE-OS 24 11 823 beschriebenen Weise verabreicht werden.
Claims (7)
1. N-substituierte 1,2,4-Triazole der Formeln
worin R¹ aus einer Carboxamidogruppe, einer Thiocarboxamidogruppe,
einer Cyanogruppe, einer Carboxamidinogruppe sowie
ihren physiologisch verträglichen Säureadditionssalzen oder
einer C₁-C₄-Alkylcarboxylatgruppe besteht und G die Struktur
besitzt, worin R′ und R′′ jeweils aliphatische Gruppen mit
1 bis 9 Kohlenstoffatomen sind oder R′ und R′′ zusammen mit dem
Sauerstoffatom einen cyclischen Ether bilden oder
5 Ringkohlenstoffatome aufweist.
2. 1-(Tetrahydropyran-2-yl)-1,2,4-triazol-3-carboxamid.
3. 1-(Tetrahydrofuran-2-yl)-1,2,4-triazol-3-carboxamid.
4. 1-(1-Ethoxyethyl)-1,2,4-triazol-3-carboxamid.
5. 1-(1-Ethoxyethyl)-1,2,4-triazol-5-carboxamid.
6. Verfahren zur Herstellung von N-substituierten 1,2,4-
Triazolen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
an sich bekannter Weise unter wasserfreien Bedingungen die
säurekatalysierte Additionsreaktion von 1,2,4-Triazolen
der Formel
worin R¹ für eine Cyano-, Carboxamido-, Thiocarboxamido-
oder C₁-C₄-Alkylcarboxylatgruppe steht, mit einem entsprechenden nichtglykosidischen
α,β-ungesättigten Ether durchgeführt wird.
7. Mittel zur Inhibierung von Virusinfektionen, dadurch gekennzeichnet,
daß es eine oder mehrere Verbindungen gemäß
Anspruch 1 zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen
Verdünnungsmittel enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US05/452,213 US3991078A (en) | 1971-06-01 | 1974-03-18 | N-substituted 1,2,4-triazoles |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2511829A1 DE2511829A1 (de) | 1975-09-25 |
DE2511829C2 true DE2511829C2 (de) | 1989-06-22 |
Family
ID=23795554
Family Applications (1)
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