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"Rohranschlußvorrichtung, insbesondere für Kunststoffrohre" Die Erfindung
betrifft eine Rohranschlußvorrichtung, insbesondere für Kunststoffrohre, bestehend
aus einer in das Rohr einzusetzenden Hülse, sowie einem auf das Rohr aufzusetzenden
Klemmring und einer auf einem Rohrstutzen aufschraubbaren Überwurfmutter, wobei
der Rohrstutzen mit einem konischen Aufnahmeteil versehen ist, in dem das Rohr und
teilweise der Klemmring einliegen.
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Es ist eine Rohranschlußvorrichtung bekannt geworden, die aus einer
in das Rohr einzusetzenden Hülse sowie einem auf das Rohr aufzusetzenden Klemmring
in Form eines Schneid - oder Quetschringes besteht. Beim Aufschrauben der Uberwurfmutter
auf den Rohrstutzen wird der Klemmring auf das festzuhaltende Rohr aufgepreßt, wobei
er in das Rohr einschneidet oder eingequetscht wird.
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Für Kunststoffrohre sind derartige Rohranschlußvorrichtungen nicht
geeignet, da sie das Rohr verformen, unter Umständen sogar beschädigen, Eine absolute
Dichtheit ist daher nicht erreichbar; denn im Falle der Verformung ist das Rohr
nicht gleichmäßig radial eingespannt.
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Hinzu kommt, daß die bekannten Rohranschlußvorrichtungen ein Kunststoffrohr,
das heiße Medien - unter Umständen bis zu 1000 - führt, nicht sicher festhalten.
Das ist darauf zurückzuführen, daß ein heiß gewordenes Kunststoffrohr weich und
flexibel wird. Bei Zug oder Druck auf ein solches heiß gewordenes Kunststoffrohr
in axialer Richtung verändert sich daher der Durchmesser, so daß die Klamm-Mittel
das Rohr nicht mehr sicher erfassen. Es kann daher an der Anschlußstelle gegsbenenfalls
unter Abschälen einer Außenhaut aus der Rohranschlußvorrichtung herausgezogen werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rohranschlußvorrichtung,
insbesondere für Kunststoffrohre, zu schaffen, die so ausgebildet ist, daß das Kunststoffrohr
auch bei hohen Beanspruchungen, insbesondere bei Temperatur-, Zug-oder Druckbeanspruchungen,
sicher festgehalten wird und eine absolute Dichtheit gewährleistet ist und bei der
darüber hinaus sichergestellt ist, daß das Kunststoffrohr beim Anziehen der Überwurfmutter
nicht beschädigt oder verformt werden kann.
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Nach der Erfindung wird das dadurch erreicht, daß die Hülse nach Art
eines Doppelkonus mit verjüngenden Enden ausgebildet ist und daß der Klemmring mit
seiner auf dem Rohr aufliegenden Fläche eine dem Doppelkonus angepaßte konische
Gestalt aufweist.
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Dabei ist der in den konischen Aufnahmeteil des Rohrstutzens einliegende
Preßteil des Klemmringes vor dem erstmaligen Anziehen der Uberwurfmutter zylindrisch
ausgebildet. Doppelkonusförmige Gestalt erhält der Klemmring erst nach dem Anziehen
der Uberwurfmutter.
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Durch diese Ausbildung der Hülse als Doppelkonus und die entsprechende
Gestalt des Klemmringes ist erreicht, daß das Kunststoffrohr selbst bei Auftreten
von Zug- und Druckbeanspruchungen auch bei hohen Temperaturen sicher festgehalten
wird.
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Ein Herausziehen des durch heiße Medien weich gewordenen Kunststoffrohres
ist durch die besondere Ausbildung der Hülse und des Klemmringes unmöglich.
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Hinzu kommt, daß durch die doppelkonische Gestalt der Hülse das aus
der Rohranschlußvorrichtung austretende Kunststoffrohr an der Austrittsstelle völlig
entlastet ist, mithin kein Druck von innen oder außen auf das Rohr einwirkt.
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Beschädigungen des Kunststoffrohres, die bekanntlich bei den bekannten
Rohranschlußvorrichtungen an dieser Stelle häufig eintreten, sind daher vermieden.
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Auch Kunststoffrohre mit großen Fertigungstoleranzen, insbesondere
aber auch Mehrfachrohre, bei denen die Gefahr besteht, daß ein gasförmiges Medium
zwischen den einzelnen konzentrisch zueinander liegenden Rohren nach außen gelangt,
werden sicher und dicht festgehalten.
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Weiterhin kann die Konizität des konischen Aufnahmeteils größer sein
als die Konizität des konischen Teils der Hülse, der im konischen Aufnahmeteil des
Rohrstutzens einliegt.
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Diese Ausbildung bewirkt, daß beim Einziehen des Klemmringes mit seinem
zylindrischen Teil in den konischen Aufnahmeteil des Rohrstutzens das Ende des Rohres
noch stärker nach Art eines O-Ringes verdickt wird, so daß an dieser Stelle das
Rohr bzw. die verdickte Stelle des Rohres mit größerer Spannung innerhalb des konischen
AufnahmetEils des Rohrstutzens
einliegt und eine radiale vollständige
Abdichtung ergibt.
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Um eine gewisse Abstützung der Verdickung zu erreichen, ist die Hülse
endseitig mit einem Bund versehen, der das Rohr stirnseitig umfaßt, wobei der Bund
an der dem Rohr zugekehrten Seite eine Ausdrehung aufweist, so daß eine Ausrundung
entsteht. Dadurch bildet sich eine Verdickung des Rohres zwischen der Ausdrehung
des Bundes der Hülse und dem Ende des Klemmringes.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Rohranschlußvorrichtung
besteht darin, daß sie beliebig demontiert werden kann, ohne daß die Dichtfähigkeit
verloren geht; denn wenn die Oberwurfmutter gelöst wird, wird die verdickte Stelle
des Kunststoffrohres entlastet und nimmt ihre usprüngliche Form winde Ein.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Klemmring mit einem
Bund versehen, der stirnseitig beiderseits von dem Rohrstutzen und der Uberwurfmutter
erfaßt wird. Dabei schließt sich an den Bund der in den konischen Aufnahmeteil des
Rohrstutzens einzuführende Preßteil an, der kürzer ist als die Länge des konischen
Aufnahmeteils.
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Diese Ausbildung stellt zunächst sicher, daß eine Verdickung des Kunststoffrohres
innerhalb des konischen Aufnahmeteils
des Rohrstutzens nur in einem
begrenzten Umfange stattfindet.
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Sie stellt ferner sicher, daß ein Überziehen der Dberwurfmutter und
damit eine eventuelle Beschädigung des Rohres unmöglich ist; denn wenn die Stirnflächen
einerseits des Rohrstutzens und andererseits der Überwurfmutter an den Stirnflächen
des Bundes des Klemmringes anliegen, ist eine weitere Verdrehung der Überwurfmutter
unmöglich.
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Um das Festhalten des Kunststoffrohres durch den Klemmring und die
in das Rohr einzusetzende Hülse zu verstärken, kann die Hülse am äußeren Umfang
mit rillenartigen Vertiefungen versehen sein, die z. B. sägezahnartig ausgebildet
sein können.
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Die Hülse ist hinsichtlich ihrer Länge so bemessen, daß sie bei fertig
montierter Rohranschlußvorrichtung vor dem Ende der Überwurfmutter endet. Dadurch
wird die Entlastung des Kunststoffrohres an der Austrittsstelle aus der Rohranschlußvorrichtung
unterstützt.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführngsform dargestellt.
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Fig. 1 zeigt die fertig montierte Rohranachlußvorrichtung; Fig. 2
zeigt den Rohrstutzen mit dem Kunststoffrohr samt eingesetzter Hülse sowie den Klemmring.
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In das mit 1 bezeichnete Kunststoffrohr ist die Hülse 2 eingesetzt,
die in Form eines Doppekonus mit verjüngenden Enden ausgebildet ist. Die konischen
Teile der Hülse sind mit 9 bzw. 10 bezeichnet.
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Am äußeren, das Rohr 1 aufnehmenden Umfang der Hülse 2 sind rillenartige
Vertiefungen 14 angebracht, die sägezahnartig ausgebildet sein kõnnen. An einem
Ende ist die Hülse 2 mit einem Bund 3 versehen, der das Rohr 1 stirnseitig umfaßt,
wobei der Bund an der dem Rohr zugekehrten Seite eine Ausdrehung 12 aufweist.
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Das Kunststoffrohr 1 mit der eingesetzten Hülse 2 kommt in den konischen
Aufnahmeteil 8 des Rohrstutzens 7 zu liegen.
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Dabei ist die Konizität 8a des konischen Aufnahmeteils 8 des Rohrstutzens
7 großer bemessen als die Konizität 10a des konischen Teils 10 der Hülse 2, der
im konischen Aufnahmeteil 8 des Rohrstutzens 7 einliegt.
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Der Klemmring ist mit 4 bezeichnet. Er besitzt an der Innen-9/ seite
den konischen Teil 5, der dem konischen Teil/der Hülse angepaßt ist; im übrigen
besitzt der Klemmring mit seinem in den Aufnahmeteil 8 einzuführenden Preßteil 13a
vor dem erstmaligen Montieren Zylinderform, die beim Einziehen des Klemmt ringes
in den konischen Aufnahmeteil 8 ebenfalls konisch 6 verformt wird, so daß der Klemmring
4 der Form des Doppelkonus der Hülse Z angepaßt ist.
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Nach der speziellen Ausführungsform besitzt der Klemmring einen Bund
13, der stirnseitig einerseits von dem Rohrstutzen 7 und andererseits von der Uberwurfmutter
11 erfaßt wird. An den Bund schließt sich der in den konischen Aufnahmeteil 8 des
Rohrstutzens 7 einzuführende Preßteil 13a an, der - wie bereits oben beschrieben
- vor dem erstmaligen Einführen in den konischen Aufnahmeteil zylindrisch ist.
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Der in den konischen Aufnahmeteil des Rohrstutzens 7 einzuführende
Preßteil 13a des Klemmringes 4 ist kürzer als die Länge des konischen Aufnahmeteils
des Rohrstutzens.
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Beim Aufschrauben der Überwurfmutter wird der Klemmring 4 mit seinem
zunächst zylindrischen Teil 13a in den konischen Aufnahmeteil 8 des Rohrstutzens
7 eingeschoben, wobei das Kunststoffrohr sich bei 15 verdickt und im konischen Aufnahmeteil
8 festgehalten wird. Da die Konizität Ba des konischen Aufnahmeteils 8 größer bemessen
ist als die Konizität 10a der Hülse, wird das Kunststoffrohr an der Stelle 15 weiter
etwa nach Art eines O-Ringes verdickt. Dadurch ergibt sich ein allseitiger radialer
und dichter Abschluß des Kunststoffrohres im konischen Aufnahmeteil 8.
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Im fertig montierten Zustand wird der Bund 13 des Klemmringes 4 stirnseitig
einerseits von dem Rohrstutzen 7 und andererseits von der Uberwurfmutter 11 erfaßt,
so daß ein Überdrehen der Uberwurfmutter und damit eine eventuelle Beschäding des
Kunststoffrohres vermieden ist.
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Der Bund 13 und der Preßteil 13a des Klemmringes 4 sind so bemessen,
daß eine bleibende Verformung des Kunststoffrohres an der verdickten Stelle 15 nicht
eintreten kann.
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Wird die Überwurfmutter 11 gelöst, dann nimmt das Kunststoffrohr an
der verdickten Stelle 15 seine ursprüngliche Form wieder an. Die Rohranschlußvorrichtung
kann daher beliebig demontiert werden, ohne daß die Dichtfähigkeit verloren geht.
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Damit der zunächst zylindrische Preßteil 13a des Klemmringes 4 sich
in eine genau konische Form 6 verformt, muß der Klemmring aus geeignetem Material,
z.B. einem Buntmetall bestehen.
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- Ansprüche -