DE2510581A1 - Polyurethan-klebstoffzusammensetzung mit sehr geringer feuchtigkeitsempfindlichkeit - Google Patents
Polyurethan-klebstoffzusammensetzung mit sehr geringer feuchtigkeitsempfindlichkeitInfo
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Description
Polyurethan-KlebstoffZusammensetzung mit
sehr geringer Feuchtigkeitsempfindlichkeit
sehr geringer Feuchtigkeitsempfindlichkeit
Klebstoffe auf Urethanbasis sind bekannt und werden im großen Umfang
zum Verbinden der verschiedensten Substrate eingesetzt. Die Bevorzugung von Urethanklebstoffen gegenüber anderen Klebern beruht
zum Teil auf ihren hervorragenden Eigenschaften bezüglich
Haftfestigkeit, Zugfestigkeit und Verarbeitbarkeit.
Haftfestigkeit, Zugfestigkeit und Verarbeitbarkeit.
Die herkömmlichen Klebstoffe auf Polyurethanbasis stellen überwiegend
Zweikomponentensysteme dar, wobei die beiden Komponenten alle Stoffe enthalten, die für eine rasche und vollständige Härtung
unter Bildung eines Verbunds mit hoher Festigkeit erforderlich
sind. Die beiden Komponenten werden unmittelbar vor der Aufbringung auf die Substrate miteinander vermischt.
sind. Die beiden Komponenten werden unmittelbar vor der Aufbringung auf die Substrate miteinander vermischt.
Einer der Komponenten dieser Klebstoffe auf Polyurethanbasis ist ein Vorpolymeres (Prepolymer) mit endständigen Isocyanatgruppen.
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Ein solches Vorpolymeres wird im allgemeinen hergestellt, indem
man ein Polyisocyanat mit einer Polyhydroxyverbindung oder anderen
Verbindung mit labilen Wasserstoffatomen, welche einen positiven Zerewitinoff-Test ergibt, zur Umsetzung bringt. Die Isocyanatgruppe
reagiert mit der Hydroxylgruppe unter Bildung einer Urethangruppe. Kan setzt einen molaren Überschuß des Isocyanats.
ein, damit das erhaltene Vorpolymere freie Isocyanatgruppen aufweist.
Die andere Komponente stellt ein zur Vernetzung dienendes Gemisch dar und beinhaltet ein von Isocyanatgruppen freies Polyol (d.h.
eine Polyhydroxyverbindung), dem ausgewählte Urethan-Katalysatoren beigemischt werden. Wenn die beiden Komponenten, beispielsweise
in einem Mischkopf, miteinander vermischt werden und die erhaltene Masse anschließend auf eine Oberfläche aufgebracht wird, reagieren
die reaktiven Wasserstoffatome des Polyols mit den freien Isocyanatgruppen, und es kommt somit aufgrund der katalytischen Wirkung
des Urethan-Katalysators zu einer Kettenverlängerung und Vernetzung
des Isocyanatendgruppen aufweisenden Vorpolymeren unter Bildung
eines gehärteten Klebstoffs.
Beispiele für weitere fakultative Bestandteile, welche jeder der beiden Komponenten zugesetzt werden können, sind Verdickungsmittel,
Stabilisatoren, Flammschutzmittel, anorganische und organische Füllstoffe und Pigmente.
Die Aufbringung des Klebstoffs auf Pplyurethanbasis auf Metalloder
Kunststoffoberflächen erfolgt im allgemeinen in der Weise,
daß man die Oberflächen reinigt, anschließend gegebenenfalls Grundierungen (Primer) aufbringt, die Oberflächen trocknet, den Klebstoff
in Form eines Überzugs von bestimmter Dicke auf die Oberflächen aufträgt und schließlich die Oberflächen miteinander in
Berührung bringt und ausreichend lange susammenklemmt, daß der Klebstoff reagieren und aushärten kann.
Jegliches Wasser, selbst in Form von auf einer Substratoberfläche absorbierter oder adsorbierter Feuchtigkeit, wirft ein Problem be-
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züglich der Haftfestigkeit solcher Klebstoffe gegenüber der Substratoberfläche
auf, da es aufgrund seiner Reaktion mit Isocyanatgruppen zu Kohlendioxid und der damit zusammenhängenden Ausdehnung
zur Bildung einer sehr dünnen, jedoch deutlich abgegrenzten zelligen Schicht mit relativ geringer Festigkeit und geringer Dichte
zwischen der Substratoberfläche und der Hauptklebstoffschicht führt. Bei porösen Substraten (aus Textilgut oder Leder), welche
unter Umständen weniger fest als die geschäumte Schicht sind, jedoch in jedem Falle das Entweichen des bei der NCO/H20-Reaktion
gebildeten Kohlendioxidgases gestatten, was zum Zusammenbruch der geschäumten Schicht vor der Härtung führt, tritt das vorgenannte
Problem nicht so sehr in den Vordergrund. Bei undurchlässigen Substraten, wie Metallen und Kunststoffen, ist das Problem jedoch
schwerwiegend, da beträchtlich geringere Haftfestigkeiten erzielt werden, wenn das Kohlendioxid nicht ungehindert entweichen kann.
Da zur Bildung der unerwünschten geschäumten Schicht bereits eine sehr geringe Feuchtigkeitsmenge genügt, läßt sich das vorgenannte
Problem nicht durch bloßes Abwischen der Substratoberfläche lösen, sofern die umgebende Atmosphäre nicht extrem trocken ist. Im allgemeinen
enthält die Luft genug Wasserdampf, daß es auf der Substratoberfläche
nach dem Abwischen zu einer geringfügigen, jedoch schädlichen spontanen Kondensation kommt. Verstärkt wird dieses
Phänomen noch durch die am häufigsten angewendete Grundiertechnik, gemäß welcher man beispielsweise die Substratoberfläche
mit einer verdünnten Lösung eines organischen Polyisocyanats oder I so cyanat end gruppen aufweisenden Vorpolymeren mit zwei oder mehr
freien NCO-Gruppen pro Molekül und einem gesamten freien NCO-Gehalt
von 5 bis 40 $ in einem hochflüchtigen Lösungsmittel (wie Methylendiehlorid)behandelt. Die Verdampfung des Primer-Lösungsmittels
übt auf die Substratoberfläche einen starken Kühleffekt aus, was - insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit - eine stärkere
Kondensation nach sich zieht als bei der Temperatur der umgebenden Luft erfolgen würde.
Ein Versuch zur Lösung des Problems besteht darin, daß man das Substrat durch Brennen vortrocknet, um die Feuchtigkeitskon-
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densation an der heißen Substratoberfläche unmittelbar vor der
Klebstoffaufbringung und dem Zusammenfügen soweit wie möglich zu
unterdrücken. Ein solches Erhitzen ist jedoch kostspielig, und die heißen Substrate sind unbequem und zuweilen äußerst schwierig
handzuhaben.
Die Aufgabe der Erfindung besteht hauptsächlich darin, eine verbesserte
Klebstoffzusammensetzung auf Polyurethanbasis zur Verfugung
zu stellen, welche eine wesentlich geringere Feuchtigkeitsempfindlichkeit als die bekannten derartigen Zusammensetzungen aufweist.
Die nachfolgende detaillierte Beschreibung und die Ausführungsbeispiele erlauben eine Präzisierung der vorgenannten Aufgabe
und geben Aufschluß über die erfindungsgemäß erzielbaren Vorteile.
Gegenstand der Erfindung sind Klebstoffzusammensetzungen auf Polyurethanbasis
in Form einer innigen Mischung von (A) einem Isocyanatendgruppen aufweisenden Vorpolymeren, welches vorzugsweise etwa
5 bis 30 Gew.-^ freie Isocyanatgruppen enthält, und (B) einem vernetzenden
Gemisch aus einer organischen Polyhydroxyverbindung, die von Isocyanatgruppen frei ist und aktive, zur Reaktion mit den Isocanatgruppen
befähigte Wasserstoffatome (OH oder OH plus geringe Menge NH) enthält, und einem Urethan-Katalysator, welche Klebstoffzusammensetzungen
dadurch gekennzeichnet sind, daß das Verhältnis der gesamten isocyanat-reaktiven Wasserstoffatome zu den Isocyanatgruppen
etwa 1,1 : 1 bis 1,9 : 1 und das Verhältnis des berechneten Verzweigungskoeffizienten zum kritischen Verzweigungskoeffizienten
mindestens 1,4 : 1 betragen sowie der kritische Verzweigungskoeffizient der reziproke Wert von f-1 ist, wobei f die gewichtsbezogene
Durchschnittsfunktionalität der reagierenden Moleküle in der Zusammensetzung mit Funktionalitäten von mehr als 2 darstellt. Der Verzweigungskoeffizient
wird berechnet,wie vonP.J.Flory in "Principles
of Polymer Chemistry", University Press (1953), Kapitel IX, Seite 347 ff. dargelegt wird, unter Annahme, daß alle Isocyanatgruppen
reagiert haben. Der kritische Verzweigungskoeffizient stellt jenen Wert dar, oberhalb welchem sich ein zusammenhängendes Polymernetzgefüge
ausbildet. Wenn die erwähnten Kriterien erfüllt sind, befin-
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det sich die Zusammensetzung genügend weit von ihrem Gelpunkt entfernt, daß sich "bei erhöhten Temperaturen eine ausreichende
Festigkeit ausbildet.
Die Erfindung soll nun im einzelnen und unter Berücksichtigung der
bevorzugten Ausführungsform beschrieben werden.
Die erste Komponente des erfindungsgemäßen Polyurethanklebstoffs
(A) stellt eine Substanz mit Isocyanatendgruppen dar, welche auf
dem einschlägigen Fachgebiet im allgemeinen als "Vorpolymeres"
bezeichnet wird. Seine Herstellung erfolgt durch Umsetzung einer organischen Polyhydroxyverbindung mit einem Polyisocyanat unter
solchen Bedingungen, daß die Anzahl der durch das Polyisocyanat zur Verfugung gestellten Isocyanatgruppen die Anzahl der labilen
Y/asserstoffatome in der Polyhydroxyverbindung übersteigt, so daß
die erhaltene Zusammensetzung frei von labilen Wasserstoffatomen ist und vielmehr eine merkliche Anzahl von freien Isocyanatgruppen
für die spätere Umsetzung aufweist. Als polymere Polyhydroxyverbindungen eignen sich für diesen Zweck zwei oder mehr Hydroxylgruppen
aufweisende Polyäther, Polyester, Polyesteramide und Kohlenwasserstoffe; im allgemeinen verwendet man jedoch entweder Polyätherpolyole
oder Polyesterpolyole. Ein geringer Anteil der polymeren Polyhydroxyverbindungen kann durch monomere Polyhydroxyverbindungen,wie
Äthylenglykol, Propylenglykol, Diäthylenglykol, Glycerin, Sorbit, Pentaerythrit oder Dipropylenglykol, ersetzt werden. Man kann auch
Gemische von Polyhydroxyverbindungen einsetzen. Die Polyhydroxyverbindungen besitzen Kolekulargewichte von etwa 60 bis 10 000.
Einige derartige Verbindungen sind in der USA-P at ent schrift 3 644
beschrieben.
Zur Herstellung der vorgenannten Klebstoffe können die verschiedensten
Polyäther- oder Polyesterpolyole eingesetzt werden, beispielsweise Diele, Triole und Tetrole. Polyätherdiole werden im
allgemeinen durch Umsetzung eines Alkylenoxids (wie Propylenoxid)
mit einer starken Base (wie Ealiumhydroxid), vorzugsweise in Gegenwart
von Wasser, Glykolen u.a., hergestellt. Polyäther mit
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hochverzweigter Kette lassen sich leicht aus Alkylenoxiden und Initiatoren mit einer aktiven Wasserstoffunktionalität von mehr
als 2 herstellen. Beispiele für mit den vorstehend beschriebenen Alkylenoxiden einsetzbare höherfunktionelle Initiatoren sind
Polyole, Polyamine und Aminoalkohole mit insgesamt drei oder mehr reaktiven Wasserstoffatomen an Hydroxyl- und primäre:,, oder
sekundären Aminogruppen.
Beispiele für geeignete Polyole sind Triole, wie Glycerin, Trimethylolpropan,
Butantriole, Hexantriole und Trialkanolamine, verschiedene Tetrole, wie Erythrit und Pentaerythrit, Pentole, Hexole,
wie Dipentaerythrit und Sorbit, sowie Alkylglucoside, Kohlenhydrate,
Polyhydroxyfettsäureester, wie Ricinusöl, und polyoxyalkylierte
Derivate von polyfunktionellen Verbindungen mit drei oder mehr reaktiven Wasserstoffatomen, z.B. das Umsetzungsprodukt von Trimethylolpropan,
Glycerin und and-eren Polyolen mit Äthylenoxid, Propylenoxid oder anderen Epoxiden oder deren Copolymeren, wie
Copolyrneren von Äthylen- und Propylenoxid, wobei jegliches Äthylenoxid
in einem Anteil von höchstens 20 Mo1-$ (bezogen auf die
anderen Alkylenoxide, wie Propylenoxid), eingesetzt wird. Beispiele für höherfunktionelle Aminoalkohole und Polyamine sind Äthanolamin,
Diäthanolamin, Triäthanolamin, Isopropanolamin, Diisopropanolamin,
Triisopropanolanin, 2-(2-Aminoäthylamino)-äthanol, 2-Amino-2-(hydroxymethyl)-1,
3-Propandiol, Äthylendiamin, Diäthylentriamin,
Triäthylentetramin und Harnstoff sowie verschiedene Arylpolyamine,
wie 4,4' , 4"-I.Iethylidintrianilin.
Polyesterpolyole werden durch Kondensation eines oder mehrerer mehrwertiger Alkohole mit einer oder mehreren Polycarbonsäure(n)
hergestellt. Spezielle Beispiele für geeignete mehrwertige Alkohole sind Glycerin, Pentaerythrit, Trimethylo!propan, 1,4,6-Octantriol,
Butandiol, Pentandiol, Hexandiol, Dodekandiol, Octandiol, Chlorpentandiol,
Glycerinmonoallyläther, Glycerinmonoäthyläther, Diäthylenglykol,
2-Äthylhexandiol-1,4, Oyclohexandiol-1,4, 1,2,6-
-Hexan-triol, 1» 35 5-Hexantriol und 1,3-3is-( 2-hydroxyäthoxy) -propan.
Spezielle Beispiele für Polycarbonsäuren sind Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Tetrachlorphthalsäure, Maleinsäure,
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Dodecylmaleinsäure, Octadecenylmaleinsäure, Fumarsäure, Aconitsäure,
Trimellithsäure, Tricarballylsäure, 3,3'-Thiodipropionsäure,
Bernsteinsäure, Adipinsäure, Cyclohexan-1,2-dicarbonsäure,
1, 4-Cyclohexadie:i-1,2-dicarbonsäure und 3-Methyl-3,5-cyclohexadien-1,2-dicarbonsäure
sowie die entsprechenden Säureanhydride, Säurechloride und Ester, z. B. Phthalsäureanhydrid, Phthaloylchlorid
und Phthalsäuredimethylester. Als Polycarbonsäuren bevorzugt werden die aliphatischen und cycloaliphatischen Dicarbonsäuren
mit höchstens 14 Kohlenstoffatomen sowie die aromatischen Dicarbonsäuren mit höchstens 14 Kohlenstoffatomen. Jeglicher mehrwertiger
Alkohol mit mehr als 2 Hydroxylgruppen oder jegliche Polycarbonsäure mit nehr als zwei Carboxylgruppen, welche man zur
Herstellung der Polyester verwendet, sollen lediglich in sehr geringen Mengen eingesetzt werden, damit die Vernetzung und Gelierung
vermieden werden.
Im allgemeinen stellen die erfindungsgemäß verwendbaren Polyhydroxyverbindungen
unter Normalbedingungen flüssige (obwohl schmelzbare Fest~ substanzen nicht ausgeschlossen sind), vergießbare Polyäther, Polyester
u.a. mit Viskositäten von 50 bis etwa 500 000 cP bei Raumtemperatur
(d.h. 25 C) und vorzugsweise Molekulargewichten im Bereich von etwa 60 bis 10 000 dar.
Man kann die verschiedensten Polyisocyanate zur Vorpolymerherstellung
einsetzen. Beispiele für geeignete organische Polyisocyanate
sind die Isomeren und Isomermischungen von Toluylendiisocyanat,
1,5-Naphthalindiisocyanat, Cumol-2,4-diisocyanat, 4-Methoxy-1,3-
-phenylendiisocyanat, 4-Chlor-1,3-phenylendiisocyanat, 4-Brom-1,3-
-phenylendiisocyanat, 4-Äthoxy-1,3-phenylendiisocyanat, 2,4'-Diisocyanatodiphenyläther,
5,6-Dimethyl-1,3-phenylendiisocyanat, 2,4-
-Dimethyl-1, 3-phenylendiisocyanat, 4,4' -Diisocyanatodiphenyläther,
4,4' -Diphenyldiisocyanat, 4,6-Dimethyl-1,3-phenylendiisocyanat,
1,10-Anthracendiisocyanat, 4,4uDiisocyanatodibenzyl, gewöhnliche oder
polymere Diphenylmethandiisocyanate, wie 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan,
3, 3-Dimethyl-4,4* -diisocyanatodiphenylmethan, 2,6-Dimethyl-
-4,4'-diisocyanatodiphenyl sowie Mischungen dieser Verbindungen. Obwohl auch aliphatische Polyisocyanate geeignet sind, verwendet
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man vorzugsweise aromatische Diisocyanate, insbesondere die Toluylendiisocyanate
und die handelsüblichen polymeren Isocyanate auf Basis von Anilin/Pornaldehyd-Kondensaten mit relativ niedrigem
Molekulargewicht.
Man kann der ersten Komponente auch weitere·, gegenüber Isocyanaten
nicht reaktionsfähige Bestandteile einverleiben, beispielsweise Stabilisatoren, wie Hydrolysestabilisatoren, Verdickungsmittel,
Oxidationsinhibitoren, Farbstoffe und Füllstoffe. Diese Zusätze werden in den vom Fachmann als geeignet erachteten Anteilen an-.gewendet;
beispielsweise setzt man pro 100 Gewichtsteile Vorpolymeres bis zu 1 Teil Stabilisator und bis zu 50 Teile (oder darüber)
Füllstoffe ein. Die Herstellung von freie bzw. reaktionsfähige Isocyanatgruppen
aufweisenden Polyurethan-Vorpolymeren ist bekannt.
Die zweite Komponente (B) stellt, den härtenden oder vernetzenden
Bestandteil dar und beinhaltet hauptsächlich Substanzen mit reaktivem Wasserstoff, normalerweise in Form von Hydroxyl- oder Amino-—Wasserstoffatomen.
Beispiele für diese Substanzen sind die vorgenannten Polyhydroxyverbindungen, wie Polyätherpolyole oder Polyesterpolyole
des beschriebenen Typs mit 2 bis 8 funktioneilen Wasserstoffatomen
pro Polymermolekül und gegebenenfalls geringen Mengen von Urethan- und/oder Harns to ff gruppen in den Polymerketten,
sowie Mischungen dieser Verbindungen. Die Komponente (B) kann Urethanhärtungs-Katalysatoren
enthalten, welche die Isocyanat-Wasserstoff-Härtungsreaktion
fördern; im allgemeinen beinhaltet die Komponente (B) solche Katalysatoren. Ferner enthält die Komponente (B')
fakultativ weitere Bestandteile, wie Hydrolyse- und UV-Stabilisatoren, Oxidationsinhibitoren, Verdickungsmittel, Füllstoffe und
Farbstoffe. Geringe Mengen von aliphatischen oder aromatischen Aminen mit 1 bis 3 funktioneilen Amingruppen pro Molekül, wie sie
in der USA-Patentschrift 3 7H 127 beschrieben sind, können einen Teil der Polyliydroxyverbindung der Komponente (B) ersetzen. Beispiele
für solche Amine sind primäre Amine oder primäre Polyamine, welche einige sekundäre Aminogruppen enthalten können, sowie primäre
Amine mit Hydroxylgruppen, beispielsweise Äthylendiamin, Diäthylentriamin,
Tetramethylendiamin, Pentamethylendiamin, Hexa-
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methylendiamin, 2,5-Dianino-n-hexan, Xylylendiamin, 1,3-Dianinopropanol-2
und LIi schlingen dieser Verbindungen.
Die zur Förderung der ürethankettenverlängorung und Vernetzung
eingesetzten Katalysatoren sind vorzugsweis-e Zinnverbindungen,
z.B. Zinn(II)-carboxylate, v;ie Zinn(Il)-acetat, Zinn(Il)-octoat,
Zinn(II)-laura.t und Zinn(ll)-oleat, oder Dialkylzinnsalze von
Carbonsäuren, wie Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinnmaleinat,
DibutylsinrrIi-2-äthylhexanoat, Dilaurylzimidiaeetat
und Dioctylziimdiacetat. Analog kann man ein Trialkylzimihydroxid,
Dialkylzinnoxid oder Dialkylzinnehlorid einsetzen.
Als Alternative oder zusätzlich zu den vorgenannten Zinnverbindungen
können verschiedene tertiäre Amine, wie Triäthylamin, Benzyldimethylamin,
Triäthylendianiii und Tetramethylbutandiainin,
verwendet werden. Die Zinnkatalysatoren werden in allgemeinen in
Anteilen von 0,5 Gewichtsteilen oder darunter (d.h. im Bereich von
etv/a 0 bis 0,5 Gewicht et eilen) pro 100 Teile Vorpolymeren eingesetzt.
Die tertiären Ainiii-Katalysatoren können in Anteilen von 0
bis etv/a 5 Gewicht steilen pro 100 Teile Vorpolymeres verwendet
werden. 3s soll jedoch zumindest 0,01 Teil mindestens eines Katalysatort;/ps
vorhanden sein.
Verschiedene spezielle aromatische substituierte Diamine mit herabgesetzter Isocyanatreaktivität werden zuweilen zur Kettenverlängerung
und Vernetzung zwisehen den freien Isocyanatgruppen des
Isocyana-tendgruppen aufweisenden Vorpolymeren und zur Härtung des
Materials zu einem steifen, zähen ausgehärteten Klebstoff eingesetzt. 3eisi)iele für zu diesem Zweck geeignete Arylendiamine sind
4,4t-I=Iethylenbis-(2-bror'ianilin), Bis-(4-aminophenyl)-sulfon, Cumol-2,4-diam.n,
4-Chlor-i,3-phsnylendiamin, 9,10-Anthracendiarain,
4,4'-Diaminodibenzyl, 2,4-Diaminostüben, 1,4-Anthraaiamin, 2,5-
-Pluorendianin, 1,8-IIaphthalindiarnin, 2,2*-Dimethylbenzidin und
2,2'-DiChIOr-^, 5' -diäthozc.ybenzilin Boviie Kischungen dieser Verbindungen.
Die gGtrenr-":en Illebstoifkonponenten werden im allgemeinen in einen
llisulikopf :..:Λ hoher Scherhraft miteinanier vermengt, und die erhaltene
;.:.onr>g=r.e Mi3chu:'-g wird direkt aaf die s-i verklebende Ober-
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fläche aufgebracht. Die erfindungsgemäßen Klebstoffe weisen jedoch
eine beträchtlich verringerte Empfindlichkeit gegenüber der Oberflächenfeuchtigkeit
auf, da sie derart formuliert sind, daß das Verhältnis (r) der Konzentration der Gesamtsumme aller isocyanat-reaktiven
V'asserstoffatome /Ht,/ sur Konzentration der I so cyanat gruppen
/flCO/ etwa 1,1 : 1 bis 1,9 : 1 beträgt. Der obere Grenzwert dieses
Verhältnisses bestimmt sich anhand der durchschnittlichen Funktionalität
(f) von Molekülen mit Funktionalitäten von mehr als 2 und dem Molanteil
(p) solcher Iloleküle, die in der aus den beiden Komponenten
(Λ) und (B) bestehenden Gesamtklebstoffrezeptur vorhanden sind.
Es ist sehr wichtig, daß das Reaktionskomponentenverhältnis (r) bei jeder vorgegebenen Gesamtfunktionalität (f) vonMolekülen mit Funk •tionalitäten
von mehr als 2 (Verzweigungseinheiten) so gewählt wird, daß das vernetzte Polyurethan genügend weit von seinem
Gelpunkt entfernt ist, daß der Klebstoff eine ausreichende Festigkeit erlangt; dies ist der Fall, wenn das Verhältnis des berechneten
Yersweigungskoeffizienten zum kritischen Verzweigungskoeffizienten
mindestens 1,4 : 1 beträgt. Demgemäß gilt die Gleichung
a( berechnet) v .. ά
α(kritisch) ~~
α(kritisch) ~~
wobei et/-,. -. + \ der für ein System bei vorgegebenem Wert (r)
unter der Annahme, daß alle Isocyanatgruppen reagiert haben, berechnete
Wert des Verzv;eigungskoeffizienten ist und a/^. ^ti°cr")
den kritischen Wert des Verzweigungskoeffizienten, oberhalb welchem
sich ein zusammenhängendes Netzgefüge bildet, und den reziproken
Wert von (f-1) darstellt /d.h. (X/^j+j v\ = i/(f-1l7»Die
Berechnung der Verzweigungskoeffizienten erfolgt gemäß P.J.Flory, "Principles of Polymer Chemistry", Cornell University Press (1953),
Kapitel IX, Seite 347 ff. Obwohl bei Raumtemperatur gute Klebefestigkeiten auch
bei einem Verhältnis cx(bsrechnet)A(kritiscll) von 1,1 : 1 erzielt
werden können, geht diese Klebefestigkeit bereits bei geringfügig erhöhten T1 temperatur en verloren.
Di:; z.i varcindenien Oberflächen sollen fremdstoff- und fettfrei
sein« Die Reinigung erfolgt im allgemeinen nach bekannten Methoden, beispielsweise durch Sandstrahlen oder leichtes Abwischen
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der Oberflächen mit einem Lappen, der in ein flüchtiges organisches
Lösungsmittel (wie liethylendichlorid) eingetaucht wurde, das
beispielsweise 1 bis 50 Gew.-$ (vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-^) eines
handelsüblichen polymeren Isocyanats aus 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan
oder ein beliebiges anderes isocyanatgruppenhaltiges Material mit zwei oder mehr freien NCO-Gruppen pro Molekül enthält.
Obwohl die erfindungsgemäßen Klebstoffe als Polyurethanklebstoffe
zu bezeichnen sind, können sie andere Substanzen enthalten, welche an der Entstehung der Urethanbindung nicht teilnehmen. Die Festigkeit
der erfindungsgemäßen gehärteten Polyurethanklebstoffe ist so groß, daß sie eine weitgehende Verdünnung mit Füllstoffen und anderen
billigen Materialien gestattet, ohne daß eine nennenswerte Einbuße der Festigkeit der Klebebindung in Kauf genommen werden
muß.
Der Ersatz eines gewissen Anteils der Polyhydroxyverbindung in der
Komponente (B) oder dem Vernetzer durch bestimmte primäre Amine ist tragbar, sofern die vorstehend beschriebenen notwendigen Beschränkungen
eingehalten werden.
Der erfindungsgemäß hergestellte Klebstoff wird wie folgt angewendet:
ein zu verklebender Kunststoff, z.B. eine Platte oder ein Werkstück aus faserverstärktem Kunststoff (FEP) wird zur Vorbereitung
für den Verklebungsprozeß in eine Haltevorrichtung eingespannt. Die zu verbindende Oberfläche Werkstücks wird - z. B.
mit einer 1-bis 5gewichtsprozentigen Lösung von 4,4*-Diisocyanatedipheny!methan
in Methylendichlorid - gereinigt und anschließend an der Luft trocknen gelassen. Ein weiterer, mit dem ersten
zu verklebender Gegenstand, wie eine Platte oder ein Werkstück aus Kunststoff oder Metall, wird an den ersten Gegenstand herangebracht
und an der zu verbindenden Oberfläche ebenfalls gereinigt. Das Vorpolymere und die Vernetzungsmischung können von Hand miteinander
vermischt werden; vorzugsweise erfolgt die Vermischung jedoch maschinell. Man speist in einen in der Nähe der Stelle, wo der
Klebevorgang erfolgen soll, angeordneten Mischkopf die vorgenannten beiden Klebstoff komponenten ein, wobei die vernetzende Komponente
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etwa 5 "bis 30 Äquivalentprozent der vorstellend beschriebenen primären
Amine enthält, und vermischt die Komponenten gründlich zu
einem ungehärteten Klebstoff. Aus dem Mischkopf wird der ungehärtete
Klebstoff so aufgebracht, daß sich auf den zu verbindenden Oberflächen beider zu verklebenden Gegenstände Schichten mit bestimmter
Dicke ausbilden. Anschließend bringt man die Gegenstände miteinander
in Berührung und klemmt sie mit genügendem Druck aneinander, daß sie während der Härtung zusammengehalten werden. V/o sich
die Oberflächen, auf welche der Klebstoff aufgebracht wurde, an einer geneigten Ebene oder Deckenebene befinden, unterliegt der
Klebstoff nicht der "Gardinenbildung" oder dem "Ablaufen" (wie es
bei den derzeit im Handel erhältlichen Urethanklebern, die die erfindungsgemäß
eingesetzten bestimmten primären Amine nicht enthalten, häufig der Pail ist). Nach kurzer Zeit, in welcher der Urethanklebstoff
aushärtet, beispielsweise nach wenigen Minuten bei 120 bis 150 C oder nach 15 bis 45 (oder mehr) Minuten bei Raumtemperatur,
werden die verbundenen Gegenstände von den Klemmen gelöst. Das vollständig verklebte Verbundteil steht für den nächsten Arbeitsgang,
beispielsweise eine Anstrichaufbringung, zur Verfügung.
Die nachstehenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern. Sofern es nicht anders angegeben ist, stellen alle Mengenangaben
Gewichtsteile dar.
Als Komponente (A) dient ein Isocyanatendgruppen aufweisendes
Vorpolymeres, das durch einstündiges Erhitzen eines Gemisches von 211,4 Teilen Polypropylenätherglykol (Durchschnittsmolekulargewiclrjt
1000), 61,95 Teilen Polypropylenätherglykol (Durchschnittsmolekulargewicht 400), 170,8 Teilen einer 80 : 20-Mischung von 2,4-
und 2,6-Toluylendiisocyanat (TDI) und 126,5 Teilen Talk auf 100 bis
1050C hergestellt wurde. Das Vorpolymere besitzt eine Viskosität von
24 000 cPs bei 250C und einen Gehalt an freien Isocyanatgruppen
von 11 Gew.-% entsprechend einem Äquivalentgewicht von 384.
Die Komponente (B) (Härter oder Vernetzer) wird dadurch hergestellt,
daß man die nachstehenden Bestandteile bei 50 bis 70 C zu einer homogenen Lösung vermischt:
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Bestandteil 43 Teile
handelsübliches Polypropylenäthertriol mit einem
XtorchschnittsrnQlekuiargewicht von 1000
( Hydro xylzaiil =163) 20,0
N, N, N' rIT · -T1 etraki s -2-hydro xypropyläthy 1 endiamin 47,0
handelsübliches Propylenoxidaddukt von I-Iethylglucosid
mit einer Hydroxylzahl von 300, einen Äquivalentgewicht
von 131, einer Hydroxylfunktionalität von 4 und einem
Molekulargewicht von 724 22,0
2,6-Di-tort.-butyl-4-methylphenol 1,0
Trimethylo!propan 5,5
Dibutylzimidilaurat 0,05
Äthylendiainin 3,0
handelsüblicher 1,4-Dialkylarainoanthrachinonfarbstoff
(Calico Oil Blue ZV, American Cyanamid) 0,025
Triäthylendiamin 1,0
Die Komponente (3) weist eine Viskosität von 6000 cPs bei 23,3 C
und ein Durchschnittsäquivalentgewicht von 97 auf.
Man schneidet mehrere 2,54 cm χ 7,62 cm χ 0,32 cm messende Streifen
aus einer handelsüblichen FKP-Preßplatte (mit Polyester/Styrol-
-Mischung imprägnierte und gehärtete Glasfasermatte) und setzt sie 20 Stunden bei 75°C und 25 # relativer Feuchtigkeit der Luft
aus. Dann streicht man über die zu verbindenden Prüfkörperoberflächen mit Seidenpapier, welches mit einer 2prozentigen Methylendichloridlösung
eines handelsüblichen phosgenierten Anilin/Formaldehyd-Kondensats mit einem Durchschnittsmolekulargewicht von
und einer durchschnittlichen Isocyanatfunktionelltat von 2,6
(Mobay I.Iondur IIRS) getränkt wurde.
Ferner stellt man mehrere Klebstoffe her, indem man die Komponenten
(A) und (B) in verschiedenen Ivlengenverhältnissen entsprechend unterschiedlichen Werten von r (wie nachstehend gezeigt) vermischt.
Dann verbindet mar· die Prüfkörper paarweise in einem Winkel von
zueinander (in der Mitte des Kreuzes befinden sich 6,45 cm Überlappungsfläche),
wobei man eine 0,89 mm dicke Schicht jedes Klebstoffs auf die gereinigten bav. grundierten Oberflächen aufbringt und die Prüf körper
mit den Fingern zusammendrückt. Die verbundenen Prüfkörper werden
- 13 -
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anschließend durch sechsminütiges Erhitzen auf 120 + 5 C gehärtet.
Nach etwa einstündiger Kühlung "bei Raumtemperatur werden die Prüfkörper
an einen Querzugprüfgerät zerstörend getestet. Die kreuzförmigen Prüfkörper v/erden im Zugprüfgerät derart angebracht, daß
auf sie eine zur Klebstoffschicht normale Zugbeanspruchung ausgeübt
warden kann. Ss kann zu einem Klebeversagen an der Grenzfläche
zwischen dem Klebstoff und den Substraten, einem Kohäsionsversagen
im Klebstoff (CFA) und einem Kohäsionsversagen in den Substraten
(CFS) kommen. Die überwiegende Versagensart wird jeweils visuell
festgestellt.
Die Ergebnisse sind aus Tabelle I ersichtlich.
- 14 509839/0897
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Versuch Komponente (A) (Teile) Komponente (B) (Teile)
Tab | eile | I | 1-4 | 1-5 | 1-6 |
1-1 | 1-2 | 1-3 | 30 | 25 | 20 |
45 | 40 | 35 | 10 | 10 | 10 |
10 | 10 | 10 | 1,33 | 1,6 | 1,89 |
0,89 | 1,0 | 1,14 | |||
"(berechnet)
R
«(kritisch) 2'75 2'36 1'98 1'6
σ Gelzeit bei RT (etwa 25C), min
CO η
oo Gelzeit bei 120 C, min ^ Bruchfestigkeit bei ca. 250C, kg
"■*"·* Versagen (Art und °/a)
VJl | VJl | 3, | 5 | 3,75 | 3 | ,25 | 2 | ,5 | 2, | VJl |
2, | 1 | 2, | 25 | 2,5 | 1 | ,75 | 2 | ,■5 | 3, | 0 |
23, | OO | 31, | 3 · | 40 | 39 | ,5 | 42 | ,6 | 42, | 6 |
CPA1 | CFA95 | CPA75· | CP. | A.90 | CPS50 | CPS | 80 | |||
Keiner der Prüfkörper zeigt Versagen an der Grenzfläche. q-,
- 15 -
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Bei
piel
Han stellt eine zweite Härtungskomponente (B-II) her, indem man
80 Teile eines handelsüblichen Poly-(propylenoxid)-triöls mit einem
Durchschnittsmolekulargewicht von etwa 4700, 18 Teile des handelsüblichen Propylenoxidaddukts von Methylglucosid von Beispiel 1,
1,5 Teile Dibutylzinndilaurat und 1,33 Teile TDI (gleich wie in Beispiel 1) zur Viskositätserhöhung zu einer homogenen Lösung vermischt.
Nach einstündigem Rühren bei Raumtemperatur (etwa 25°C) fügt man 36,5 Teile K,N,N',Nr-Tetrakis-2-hydroxypropyläthylendiamin
und 2 Teile Athylendiamin hinzu und rührt das Gesamtgemisch hierauf bei 40 bis 5O0C bis zur Homogenität. Die erhaltene Komponente
(B-II) weist eine Viskosität von 6000 cPs bei 24,4°C und ein Äquivalentgewicht von 198 auf. Man stellt Klebstoffe her, indem man
die Komponente (B-II) mit verschiedenen Anteilen des Vorpolymeren (A) von Beispiel 1 vermischt. Dann werden Prüfkörper analog Beispiel
1 hergestellt, gehärtet und getestet. Tabelle II zeigt die Ergebnisse.
Tab | Versuch | eile | II | .1 | II-2 | II-3 |
Komponente (A) (Teile) | II- | 6 | 29,1 | 33 | ||
Komponente (B-Il) (Teile) | 25, | 10 | 10 | |||
r fH / ) T? / / ^T C^ ^\ Ai Ks V»/ |
10 | 13 | 1,0 | 0,88 | ||
a(berechnet) | 1, | |||||
a(kritisch) | 2. | |||||
Gelzeit bei 25°O, min Gelzeit bei 1200C, min
Bruchfestigkeit bei ca.25°C, kg Versagen (Art und ^)
2,75 | 2,75 | 3,25 |
1,5 | 1,5 | 1,5 |
43,5 | 43,1 | 40,8 |
PS 100 | CPS55 | CPA80 |
Man stellt ein Vorpolymeres her, indem man 49,5 Teile eines handelsüblichen
Polypropylenätherglykols (Durchschnittsmol elcular gewicht
1000) mit 26 Teilen 80:20-TDI im Gemisch mit 24,5 Teilen Talk etwa 1 Stunde bei 100 bis 1050C zur Umsetzung-bringt. Das Vorpolymere
weist einen Gehalt an freien Isocyanatgruppen von 8,4 f» und
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eine Viskosität von 22 000 cPs bei 25°C auf. Man vermischt das
Vorpolymere mit dem gleichen Gewicht des in Beispiel 1 als Komponente
(A) eingesetzten Vorpolymertyps, wobei man eine Komponente (A-III) mit einem Gehalt an freien Isocyanatgruppen von 9,44 $,
einer Viskosität von 23 000 cPs bei 250C und einem Durchschnittsäquivalentgewicht
von 457 erhält.
Ferner stellt man eine Härterkomponente (B-III) her, indem man die
angegebenen Gewichtsteile der nachstehenden Bestandteile bis zur Homogenität vermischt:
handelsübliches Polypropylenätherglykol
(Durchschnittsmolekulargewicht 1000;
(wie zuvor verwendet) 20,0
N,N,N* ,N'-Tetrakis-2-hydroxypropyläthylendiamin 47,5
handelsübliches Propylenoxidaddukt von Methyl-
glucosid (gleich wie in Beispiel 1) 23,54
2,6-Di-tert.-butyl-4-methylphenol 1,0
T rime thyIoIproρan 5,5
Äthylendiamin 2,25
Dibutylzinndilaurat 0,05
Farbstoff von Beispiel 1 0,02
Die Komponente (B-III) weist eine Viskosität von 6500 cPs bei
23,9°C und ein Durchschnittsäquivalentgewicht von 101 auf. Prüfstreifen
werden gemäß Beispiel 1 ausgeschnitten, vor dem Verbinden 24 Stunden bei 25°C'und 60 $ bzw. 80 fo relativer Feuchtigkeit konditioniert
und gemäß Beispiel 1I gereinigt. Die Vorpolymer-Komponente
(A-III) und die Härter-Komponente (B-III) werden dann in dem in
Tabelle III gezeigten Verhältnis r (HR ) miteinander vermischt.
Anschließend trägt man die Klebstoffmiscmmg auf die Prüfstreifen
auf. Aus diesen Prüfstreifen werden dann gemäß Beispiel 1 Testkörper -hergestellt, gehärtet und geprüft. Es werden die aus Tabelle
III ersichtlichen Ergebnisse erzielt.
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Tabelle III
relative Feuchtigkeit, fo 60 60 80 80 80
1,1 1,2 1,2 1,3 1,4
α(berechnet) 2 47 2 24 2 24 2 05 1 89
a(kritisch)
Bruchfestigkeit bei
ca. 250C, kg -29,0 41,7 43,1+ 43,1+ 43,1+
Versagen (Art und fo) CFA100 CFS100 CFA90 CFS75 CFS100
Prüfstreifen werden 24 Stunden bei 250C 20 fo, 50 fo, 60 fo bzw. 80 fo
relativer Feuchtigkeit ausgesetzt. Unmittelbar nach der Entnahme aus der Feuchtigkeitskammer werden die Streifen gereinigt und
gemäß Beispiel 1 mit einer Mischung aus 25,5 Teilen der Vorpolymer-Komponente
(A) von Beispiel 1 und 15 Teilen der Härter-Komponente (B) von Beispiel 1 abgemischt, wobei sich ein Verhältnis r
(EnATp0) von 1,14 : 1 ergibt. Die erhaltenen Testkörper werden gemäß
Beispiel 1 gehärtet und geprüft. Die Ergebnisse sind aus Tabelle IV ersichtlich.
T a b e 1 1 e IV
Versuch
relative Feuchtigkeit, f> Gelzeit bei 250C, min
Gelzeit bei 12O0C, min Bruchfestigkeit bei ca.25 C,kg
Versagen (Art und f>) CFS100 CFS100 CFS100 CFA100
IV-1 | ,75 | IV-2 | ,75 | IV-3 | ,75 | IV_ | Z± |
20 | ,0 | 50 | ,0 | 60 | ,0 | 80 | |
2 | ,5 | 2 | ,6 | 2 | ,9 | 2 | ,75 |
2 | 2 | 2 | 2 | ,25 | |||
39 | 42 | 39 | 30 | ,4 | |||
- 18 -
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Claims (6)
1. KlebstoffZusammensetzung, hergestellt durch, gründliches Vermischen
von (A) einem flüssigen, Isocyanatendgruppen aufweisenden
Polyurethan-Vorpolymeren mit einem Gehalt von etwa 5 bis 30 Gew.-^ freien Isocyanatgruppen und (3) einem flüssigen
Vernetzungsgemisch aus mindestens einer organischen PoIyhydroxyverbindung,
die frei ist von Isocyanatgruppen und Gruppen enthält, welche aktive, gegenüber den Isocyanatgruppen im
Vorpolymeren (A) reaktive Wasserstoffatome aufweisen, sowie einem Urethan-Katalysator, wobei das Verhältnis der
gesamten isocyanat-reaktiven Wasserstoffatome in (B) zu den Isocyanatgruppen in (A) etwa 1,1 : 1 bis 1,9 : 1 und das Verhältnis
des berechneten Verzweigungskoeffizienten zum kritischen Verzweigungskoeffizient.en des Gesamtsystems mindestens
1,4 : 1 betragen, wobei der kritische Verzweigungskoeffizient den reziproken Wert von f-1 darstellt und f die durchschnittliche
Funktionalität der reagierenden Moleküle in (A) und
(B) mit einer Funktionalität von mehr als 2 ist.
2. Klebstoff zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyhydroxy verbindung im Vorpolymeren (A) und in
der Verbindung (B) jeweils aus der Stoffklasse der Polyäther und Polyester mit Molekulargewichten von etwa 60 bis 10 000
ausgewählt wird und daß die Verbindung (B) 2 bis 8 aktive Wasserstoffatome pro Molekül aufweist.
3. Klebstoff zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorpolymere (A) das Umsetzungsprodukt eines PoIypropylenätherglykols
und eines aromatischen Diisocyanats ist.
4. Klebstoff zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponente (A) bis zu 50 Gewichtsteile Füllstoffe pro 100 Gewichtsteile des Vorpolymeren enthält.
5. Klebstoff zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich-
- 19 -
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GT-791 ϊ1
net, daß die Komponente (B) bis zu 0,5 Gewichtsteile eines zinnhaltigen Urethan-Katalysators und "bis zu etwa 5 Gewichtsteile eines tertiären Amins als Urethan-Katalysator pro 100 Gewichtsteile
des Vorpolymeren enthält, wobei zumindest 0,01 Teil mindestens eines solchen Katalysators vorhanden ist.
6. Klebstoff zusammensetzung in Form des gehärteten Umsetzungsprodukts des Gemisches von Anspruch 1.
- 20 -
509839/0897
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