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Druckausgleichs -Schraubkappe Die Erfindung betrifft eine Druckausgleichs-Schraubkappe
zum Verschluß des Füll- und Ausgußstutzens von zum Transport und zur Lagerung von
Flüssigkeiten dienenden Behältern.
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Vor allem bei Kunststoffbehältern ist es bekannt, in die den Behälterausguß
verschließende Schraubkappe ein gummielastisches Druckausgleichsventil einzusetzen,
welches einen steten Ausgleich von sich im Behälter bildendem Überdruck gegenüber
der Außenatmosphäre bewirkt ( DT-Gbm 1 991 950).
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Dieses Druckausgleichsventil besteht aus einem gummielastischen Stopfen,
der in eine Öffnung in der Wandung der Behälter-Schraubkappe bzw. des Verschlußdeckels
eingesetzt ist. Der Stopfen weist vom Behälterinnenraum nach außen reichende Längsnuten
auf und ist auf der Außenseite des Behälters mit einem gewölbten, kreisscheibenförmigen
Kopfteil
versehen, dessen Rand außen auf der Wandung der Schraubkappe oder des Verschlußdeckels
aufliegt. Bei einem sich im Behälter einstellenden Überdruck tritt das überschüssige
Gas durch die Längsnuten des Stopfens und durch die Öffnung der Schraubkappe bzw.
des Verschlußdeckels aus dem Behälter aus und entweicht unter dem sich dabei von
der Wandung der Schraubkappe bzw. des Verschlußdeckels abhebenden Rand des am Stopfen
befindlichen Kopfteils. Dieses Ventil ist einfach und billig herzustellen und es
hat sich gut bewährt. Die Verwendung derartiger Ventile erfolgt bevorzugt für Behälter,
in denen sich vom Füllgut her entweder ein Überdruck oder ein Unterdruck einstellen
kann.
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Für solche Fälle, in denen es möglich ist, daß sich ein Überdruck
oder auch ein Unterdruck ergibt, wurde ein gleichartiges Ventil vorgeschlagen, welches
mit einem geänderten Sitz in der Schraubkappe so zusammenwirkt, daß es sowohl den
im Behälter entstehenden Überdruck als auch den eventuell eintretenden Unterdruck
gegen die Atmosphäre ausgleichen kann ( DT-Gbm 6 920 759).
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Bei diesen bekannten Druckausgleichsventilen wird ein bestimmter Gasdruck
benötigt, der als Öffnungskraft den Rand des Ve ntil-Kopfteiles abhebt, um den Weg
für das Gas f.reizumachen.
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Außerdem kann es unter bestimmten Druckverhältnissen und bei ungünstigen
Transportbedingungen vorkommen, daß mit dem durch das Druckausgleichsventil aus
dem Behälter entweichenden Überdruck, zugleich Flüssigkeit mitgenommen wird, die
dann durch die Schraubkappe nach außen tritt, obwohl der Behälter an sich dicht
verschlossen ist. Andererseits kann es passieren, daß bei einem Ausgleich von Unterdruck
auf dem umgekehrten Weg Fremdflüssigkeit wie Regenwasser, Spritzwasser oder Kondenswasser
in den Behälter eindringt. Dabei können einmal Sehäden am Behälter und
in
seiner Umgebung eintreten, wenn der Inhalt aus Säuren oder Laugen besteht, oder
es kann zum anderen der Behälterinhalt beeinträchtigt werden.
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Daraus ergab sich die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, die
in der Schaffung einer verbesserten Druckausgleichs-Schraubkappe bestand, welche
auch bei geringsten Druckunterschieden sofort wirksam ist und die ein Austreten
von Flüssigkeit aus dem Behälter sowie ein Eindringen von Fremdstoffen in den Behälter
verhindert.
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Diese Aufgabe wurde gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß bei einer
Druckausgleichs-Sdiraubkappe zum Verschluß des Füll-und Ausgußstutzens von zum Transport
und zur Lagerung von Flüssigkeiten dienenden Behältern, die Deckfläche der Schraubkappe
mit einer Dur chgangsbohrung versehen ist, die eine Verbindung von der Behälter-Umgebung
zum Behälterinneren schafft und daß diese Durchgangsbohrung auf der Innenseite der
Schraubkappen-Deckfläche oder/und auf deren Außenseite mit einer oder mehreren gasdurchlässigen
aber flüssigkeitsundurchläs sigen Dichtungen ver -schlossen ist.
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Die gasdurchlässige aber flüssigkeitsundurchlässige Dichtung besteht
aus einem mit dem Polymerisat eines fluorierten oder chlorierten Kohlenwasserstoffs
imprägnierten Baumwoll-Feinstgewebe.
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In Fällen, in denen, etwa im Hinblick auf gefährlichen Füllstoff,
besondere Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sind, kann eine zusätzliche Dichtung
direkt auf der Deckfläche und bei Bedarf noch eine solche Dichtung im Inneren der
Schraubkappe, an einem dort befindlichen Ringsteg angeordnet werden.
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Normalerweise werden die Dichtungen auf das Material der Schraubkappe
aufgeklebt oder aufgeschweißt. Die Dichtung oder mehrere derselben können aber auch
in eine vorgefertigte Büchse eingefügt sein und je nach Bedarf läßt sich eine solche
Büchse dann in die Durchgangsbohrung der Schraubkappe einpressen oder einschrauben.
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Die besonderen Vorteile der erfindungsgemäßen Druckausgleichs-Schraubkappe
liegen darin, daß jeder sich im Behälter bildende Überdruck oder Unterdruck von
Beginn an ausgeglichen wird, ohne daß sich erst ein Öffnungsdruck aufbauen muß,
daß beim Druckausgleich keine Flüssigkeit aus dem Behälter mitgenommen werden oder
in den Behälter gelangen kann und daß die Konfektionierung normaler Schraubkappen
mit den vorgesehenen Dichtungen einfach und billig durchzuführen ist.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung erläutert. In der Abbildung zeigen: Fig. 1 die Ansicht eines Behälters
mit aufsitzender Druckausgleichs Schraubkappe; Fig. 2 den Schnitt durch eine Druckausgleichs-Schraubkappe
mit darin angeordneten Dichtungen; Fig. 3 den Schnitt durch eine Druckausgleichs-Schraubkappe
nach Fig. 2 mit zusätzlichen Dichtungen; Fig. 4 eine Dichtung in vergrößerter Ansicht;
Fig. 5 den Schnitt durch eine Klemmbüchse mit darin befindlichen Dichtungen.
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Der Behälter 1 ist mit Handgriffen 2 versehen und hat einen eingezogenen
Wandabschnitt 3 > aus dem in bekannter Weise ein Füll- und Ausgußstutzen herausgeformt
ist. Dieser Stutzen ist mit der Druckausgleichs-Schraubkappe 4 verschlossen.
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In der Schraubkappe 4 ist durch konzentrische Einziehung der Deckfläche
5 der Mittelsteg 6 und der darüber befindliche Hohlraum als Oberraum 7 gebildet.
Das Gewinde 8 in der Seitenwand 9 dient zum Aufschrauben der Kappe auf den Füll-und
Ausgußstutzen. Zwischen der Seitenwand 9 und dem Mittelsteg 6 ist ein Ringsteg 10
gebildet, der sich beim Aufschrauben der Kappe dichtend in den Füll- und Ausgußstutzen
einsetzt. Der sich zwischen dem Gewinde 8 und dem Ringsteg 10 bildende Ringraum
11 wird oben von der Ringdichtung 12 abgeschlossen, die sich beim Aufschrauben der
Kappe auf den Oberrand des Füll- und Ausgußstutzens auflegt.
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Um bei im Behälter 1 auftretendem Überdruck oder Unterdruck vom Beginn
dieses Vorganges an einen selbsttätigen Druckausgleich zu bewirken, ist der Mittelsteg
6 mit der Durchgangsbohrung 13 verstehen, welche eine Verbindung zwischen dem Behälterinneren
und der äußeren Umgebung schafft.
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Die Durchgangsbohrung 13 ist gegen den Innenraum 14 durch die auf
der Unterseite des Mittelsteges 6 aufgeklebte oder aufgeschweißte, gas durchlässige
aber flüs sigkeitsundurchlässige Dichtung 15 verschlossen. Die Dichtung 15 besteht
aus einem kreisscheibenförmigen Blättchen ( Fig. 4 ) von einem Außendurchmesser,
der die Durchgangsbohrung 13 überdeckt, sie ist ca. 0, 5 bis 1 mm stark und wird
aus einem mit dem Polymerisat eines fluorierten oder chlorierten Kohlenwasserstoffs
imprägnierten Baumwoll-Feinstgewebe ausgestanzt.
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Wenn, etwa vom Füllgut her, befürchtet werden muß, daß die eine Dichtung
15 nicht genügt, dann wird die Durchgangsbohrung 13 auf der Oberseite des Mittelsteges
6 zusätzlich noch durch eine gleichartige Dichtung 151 verschlossen.
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Bei besonders gefährlichen Füllgütern kann zur weiteren Erhöhung der
Sicherheit darüber hinaus eine wiederum gleichartige Dichtung 150 > zur Abdeckung
des Oberraumes 7 auf der Oberseite der Deckfläche 5 und erforderlichenfalls noch
eine Dichtung iso1 zum Verschluß des Innenraumes 14 > der vom Ringsteg 10 seitlich
eingeschlossen ist, angebracht werden (Fig. 3).
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Eine weitere Ausführungsform für vereinfachte Konfektionierung der
Schraubkappe und zur Einsparung von Dichtungsmaterial, besteht aus der Büchse 16
mit einer eingefügten Dichtung 1511 oder mit mehreren derartigen Dichtungen. Solche
Büchsen 16 können sehr wirtschaftlich, komplett vorgefertigt und bedarfsweise mit
einer oder mit mehreren Dichtungen verstehen, in die Durchgangsbohrung 13 der Schraubkappe
4 eingesetzt werden. Das Einsetzen erfolgt durch Einklemmen, Einpressen oder durch
Einschrauben mit einem Zwangsgewindel welches sich dann an der Oberfläche der Büchse
16 befindet.
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Die Verwendung der erfindungsgemäßen Druckausgleichs - Schraub -kappe
ist ganz allgemein für jede Art von Behältern und für die unterschiedlichsten Füllgüter
möglich, bei deren Transport und Lagerung Drücke entstehen können, die einen sofortigen
Ausgleich erfordern, ohne daß sich erst ein Öffnungsdruck aufbaut, wobei jedoch
ein Austreten von Füllgut aus dem Behälter und ein Eindringen von Fremdstoffen in
den Behälter vermieden werden muß. Die Erfindung erstreckt sich außer auf Schraubkappen
auch auf andere, gleichartig wirkende Verschlußteile für jede Art von Behältern
und auf an beliebiger Stelle am Behälter angebrachte Druckausgleichsöffnungen, die
erfindungsgemäß verschlossen sind.