DE3728542A1 - Ausgleichsbehaelter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Ausgleichsbehälter für eine hydraulische Bremsanlage, mit einem einen Füllstutzen dicht verschließenden, eine Belüftungsbohrung aufweisen­ den Gewindedeckel sowie einer Ventilanordnung zum Aus­ gleich des im Behälterinneren herrschenden Druckes.

Ein derartiger Ausgleichsbehälter ist aus der DE-AS 25 01 228 bekannt. Bei dieser Anordnung dichtet der zwischen der Stirnfläche des Füllstutzens und dem Gewinde vorge­ sehene Dichtring den Füllstutzen an dieser Stelle voll­ ständig ab. Ein Einlaß- und Auslaßkanal wird von einer in der Oberseite des Gewindedeckels vorgesehenen axialen Bohrung gebildet. Zur Bildung des Einlaß- und Auslaßven­ tils weist der Gewindedeckel in der Mitte einen Zapfen und einen mit dem Zapfen koaxialen, ringförmigen Steg auf, die beide in den Vorratsbehälter vorstehen. Der Zapfen besitzt eine Nut, in der als Ringschulter eine Unterlagsscheibe eingesetzt ist, die relativ zum freien Ende des Steges derart angeordnet ist, daß eine als elastische Ventilring wirkende Ablenkscheibe aus elasto­ merem Material in elasticher Weise zur Bildung eines Kugelsegmentes deformiert wird, dessen konkave Seite nach innen gewandt ist. Der Umfang der konvexen Fläche liegt normalerweise, d.h. bei ausgeglichenen Druckverhältnissen strömungsmitteldicht am Steg an, wohingegen der Innenrand des Ventilringes den Zapfen umfaßt und der Mittelteil der konkaven Fläche des Ventilringes strömungsmitteldicht elastisch auf die Ringschulter der Unterlagsscheibe ge­ drückt wird. Wenn der Druck im Behälter fällt, biegt sich der Ventilring am Außenumfang leicht, so daß genügend Luft in den Ausgleichsbehälter strömen kann. Im Falle eines überhöhten Drucks im Ausgleichsbehälter hebt sich der Mittelteil des Ventilringes, so daß die Luft in die Atmosphäre zurückströmen kann. Mit der bekannten An­ ordnung wird bereits verhindert, daß bei in Ruhestellung befindlicher Bremse die Außenluft ungehindert in den mit Bremsflüssigkeit gefüllten Behälter gelangen kann, so daß die stark hygroskopische Bremsflüssigkeit nur dann Wasser aus der Außenluft aufnimmt, wenn diese, bedingt durch den Bremsvorgang, über das Ventil in den Behälter gesaugt wird. Auch wird bei dieser Anordnung gewährleistet, daß überflüssige Luft blasen, die durch das Lösen der Bremse bzw. aufgrund von Temperaturschwankungen durch Volumen­ änderungen der Bremsflüssigkeit entstehen, aus dem Be­ hälter entweichen können. Zusätzlich zum Dichtring an der Stirnfläche des Füllstutzens ist bei der bekannten An­ ordnung jedoch zumindest ein weiteres Bauteil erforder­ lich, nämlich die den elastischen Ventilring bildende Ablenkscheibe.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Ausgleichsbehälter der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß mit einfachen Mitteln eine wesentliche Senkung dessen Herstellungs- und Montagekosten erreicht wird, ohne jedoch daß dessen Funktionssicherheit über Gebühr beeinträchtigt wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ventilanordnung durch ein hohles konisches, an der dem Behälterinnenraum zugewandten Seite des Gewinde­ deckels zentral angeordnetes Teil sowie ein an dessen Mantelfläche unter Vorspannung anliegendes elastisches Ventilelement gebildet ist, wobei der Innenraum des konischen Teiles einerseits mit der Belüftungsbohrung und andererseits mit dem Behälterinneren in Verbindung steht und die Abdichtung des Füllstutzens gegenüber dem Ge­ windedeckel mittels einer radialen Ringfläche des Ven­ tilelementes erfolgt.

Damit wird ein Ausgleichsbehälter geschaffen, der sich durch eine große bauliche Einfachheit auszeichnet, insbe­ sondere außer dem einzigen Ventilelement keine zusätz­ lichen Teile benötigt und daher sehr kostengünstig ist.

Eine vorteilhafte Weiterbildung des Erfindungsgegen­ standes sieht vor, daß das Ventilelement im Bereich seiner Dichtkante mit radial verlaufenden Rippen versehen ist. Durch diese Maßnahme wird gewährleistet, daß bei einem im System herrschenden Überdruck sich ein Druckaus­ gleich einstellen kann.

Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Gewindedeckel mit einem axial nach innen gerichteten Bund versehen ist, in dessen radialer Nut das Ventilelement eingeknöpft ist. Durch diese Maßnahme wird eine zuverlässig arbeitende Verbindung zwischen dem Gewindedeckel und dem Ventilelement herge­ stellt, da eine genaue Positionierung der beiden Teile zueinander erfolgt.

Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten gehen aus den Unteransprüchen und der folgenden Be­ schreibung eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit der beiliegenden Zeichnung hervor.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Teilansicht eines Füllstutzens eines (nicht dargestellten) Ausgleichsbehälters für hydrauliche Bremsanlagen mit einem Gewinde­ deckel und einer Ventilanordnung im Querschnitt;

Fig. 2 die Wirkungsweise der Ventilanordnung des Füll­ stutzens gemäß Fig. 1;

Der in Fig. 1 gezeigte Füllstutzen 1 eines näher nicht dargestellten Ausgleichsbehälters weist in seinem oberen Teil ein Außengewinde 2 auf, auf das ein eine Füllöffnung 3 umgreifender Gewindedeckel 4 mit einem entsprechenden Innengewinde 5 aufgeschraubt ist. In seiner Mitte weist der Gewindedeckel 4 eine Belüftungsbohrung 9 auf, die einerseits mit der Atmosphäre und andererseits mit dem Innenraum 7 eines an der dem Behälterinneren zugewandten Seite des Gewindedeckels 4 zentral angeordneten konischen Teils 6 in Verbindung steht. Das konische Teil 6 ist dabei im Gewindedeckel 4 vorzugsweise eingeknöpft oder eingeschweißt. Für eine Verbindung des Innenraumes 7 mit dem Behälterinneren sorgen mehrere radiale Kanäle 12, die an der Mantelfläche 8 des konischen Teils 6 münden.

In einer radialen Nut 16 eines mit dem Gewindedeckel 4 einstückig ausgeformten Bundes 15 ist ein vorzugsweise aus einem elastomeren Kunststoff ausgebildetes Ventil­ element 10 eingeknöpft, dessen radiale Ringfläche 11 den Füllstutzen 1 des Ausgleichsbehälters gegenüber dem Ge­ windedeckel 4 abdichtet. In seiner Mitte weist das Ven­ tilelement 10 eine Öffnung auf, in die das konische Teil 6 hineinragt und deren Rand eine Dichtkante 14 bildet, die unter Vorspannung an der Mantelfläche 8 des konischen Teils 6 anliegt. Dadurch wird verhindert, daß die Brems­ flüssigkeit während des Fahrens durch die Belüftungs­ bohrung aus dem Ausgleichsbehälter austritt. Im Bereich der Dichtkante 14 weist das Ventilelement 10 mehrere radiale Rippen 13 auf, deren Aufgabe aus der nachfolgen­ den Beschreibung erhellt.

Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Ausgleichsbe­ hälters wird im Zusammenhang mit Fig. 2 erläutert.

Entsteht z.B. durch Rückforderung der Bremsflüssigkeit oder Temperatureinfluß im Ausgleichsbehälter ein Über­ druck (Pfeil A in der linken Hälfte der Figur), so biegt sich das Ventilelement 10 durch, so daß sich die am Um­ fang verteilten Rippen 13 an die Mantelfläche 8 anlegen und die Dichtkante 14 abgehoben wird. Nachdem ein Druck­ ausgleich stattgefunden hat, legt sich die Dichtkante 14 wieder an das konische Teil 6 an.

Entsteht z.B. durch eine Energieversorgungseinheit im Ausgleichsbehälter ein Unterdruck, so wird durch dessen Wirkung (Pfeil B in Fig. 2) die Dichtkante 14 des Ven­ tilelementes 10 nach unten gezogen, so daß ein Druckaus­ gleich über die Kanäle 12, den Innenraum 7 des konischen Teils 6 und die Belüftungsbohrung 9 stattfinden kann. Danach legt sich die Dichtkante 14 an die Mantelfläche 8 des konischen Teiles 6 wieder an.

Bezugszeichenliste

 1 Füllstutzen
 2 Außengewinde
 3 Füllöffnung
 4 Gewindedeckel
 5 Innengewinde
 6 konisches Teil
 7 Innenraum
 8 Mantelfläche
 9 Belüftungsbohrung
10 Ventilelement
11 Ringfläche
12 Kanal
13 Rippen
14 Dichtkante
15 Bund
16 Nut

Claims (7)

1. Ausgleichsbehälter für eine hydraulische Bremsan­ lage, mit einem einen Füllstutzen dicht ver­ schließenden, eine Belüftungsbohrung aufweisenden Gewindedeckel sowie einer Ventilanordnung zum Aus­ gleich des im Behälterinneren herrschenden Druckes, dadurch gekennzeichnet, daß die Ven­ tilanordnung durch ein hohles, konisches, an der dem Behälterinneren zugewandten Seite des Gewindedeckels (4) zentral angeordnetes Teil (6) sowie ein an dessen Mantelfläche (8) unter Vorspannung anliegen­ des elastisches Ventilelement (10) gebildet ist, wo­ bei der Innenraum (7) des konischen Teiles (6) einerseits mit der Belüftungsbohrung (9) und andererseits mit dem Behälterinneren in Verbindung steht und die Abdichtung des Füllstutzens (1) gegen­ über dem Gewindedeckel (4) mittels einer radialen Ringfläche (11) des Ventilelementes (10) erfolgt.

2. Ausgleichsbehälter nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das konische Teil (6) im Gewindedeckel (4) eingeschweißt ist.

3. Ausgleichsbehälter nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das konische Teil (6) im Gewindedeckel (4) eingeknöpft ist.

4. Ausgleichsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich­ net, daß der Innenraum (7) des konischen Teiles (6) mit dem Behälterinneren mittels mehrerer radial verlaufender Kanäle (12) in Verbindung steht, die an dessen Mantelfläche (8) oberhalb der Dichtkante (14) des Ventilelementes (10) münden.

5. Ausgleichsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilelement (10) im Bereich seiner Dichtkante (14) mit radial verlaufenden Rippen (13) versehen ist.

6. Ausgleichsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindedeckel (4) mit einem axial nach innen gerichteten Bund (15) versehen ist, in dessen radialer Nut (16) das Ventilelement (10) eingeknöpft ist.

7. Ausgleichsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilelement (10) im Gewindedeckel (4) lose eingelegt ist.