DE2507064A1 - Fluoreszierende tagesleuchtfarben in waessrigen schreibfluessigkeiten - Google Patents

Description

Hannover, den 13.2.1975 pat-P 74/40 ht-lu

Fluoreszierende Tagesleuchtfarben in wäßrigen Schreibflüssigkeiten

Zum Schreiben und insbesondere zum Markieren bevorzugt man seit einiger Zeit Schreibflüssigkeiten, die auch im Tageslicht fluoreszieren.

Fluoreszenz im Tageslicht zeigen viele der als fluoreszierende Verbindungen bekannten Stoffe lediglich als flüssige Lösungen dieser Farbstoffe. Beim Auftrocknen auf einer unterlage, beispielsweise auf Papier, geht die Tageslichtfluoreszenz hingegen verloren. Demzufolge tritt die gewünschte anhaltende Markierungswirkung nicht ein.

Bekannt sind Schreibflüssigkeiten mit Tageslichtfluoreszenz auf Basis nichtwäßriger Lösungsmittel. Sie haben einen entscheidenden Nachteil: Sie schlagen auf Papieroberflächen durch das Papier hindurch und werden auf der Papierrückseite ungewollt sichtbar. Dieser Nachteil schränkt die Verwendbarkeit der bekannten Keton-, Ester-, Glykoläther-, Glykolester- oder Alkohollöser für Markierungsflüssigkeiten stark ein.

Es ist gefunden worden, daß bestimmte, in wäßrigen Alkalien lösliche Kunstharze die Tageslichtfluoreszenz von Farbstoffen auslösen bzw. erheblich steigern können. Verwendet man wäßrige Medien bei der Herstellung von Markierungs- und Schreibflüssigkeiten, dann verhindert man das lästige Durchschlagen dieser Schreibflüssigkeiten (Tinten) durch das Papier. Als Kunstharze für den vorliegenden Effekt zum Auslösen oder Steigern der Fluoreszenz eignen sich saure Ester-Harze, die durch Veresterung von Carbonsäuren, wie z. B. Phthalsäure, Maleinsäure oder Acrylsäure mit Polyhydroxyverbindungen wie Hexantriol, Pentaerytrit, Sorbit u. a. erhalten werden.

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Die bei der Veresterung entstehende Kunstharze müssen dabei noch so viele freie Karboxylgruppen enthalten, daß eine Löslichkeit des Harzes in wäßrigen Alkalien, Aminen oder Ammoniak gegeben ist.

Die Erfindung liegt somit in der Verwendung eines sauren karboxylgruppenhaltigen Esterharzes zum Auslösen bzw. Steigern der Tageslichtfluoreszenz von fluoreszierenden Farbstoffen in wäßrigen Schreibflüssigkeiten.

Vorteilhaft wird das karboxylgruppenhaltige Esterharz durch Neutralisation mit Alkalien, Ammoniak oder Aminverbindungen in die Salzform übergeführt. Das Esterharz soll vorzugsweise eine saure karboxylgruppenhaltige Esterverbindung aus organischen Carbonsäuren, Dicarbonsäuren oder Polykarbonsäuren mit organischen aliphatischen oder aromatischen Polyhydroxyverbindungen sein. Der Karboxylgehalt dieser verbindungen muß so groß sein, daß beim Neutralisieren mit wäßrigen Alkalien, Ammoniak oder Aminen eine klare wäßrige Lösung des Harzes entsteht.

Aus der Gruppe der Carbonsäuren verwendet man vornehmlich die Phthalsäure, Maleinsäure oder Acrylsäure.

Löst man ca. 0,1 - 0,3 % des Farbstoffes Rhodamin FB (CI 45 170) oder Rhodamin 6 GDN (CI 45 160) oder Rhodamin F 3 B (CI ähnlich 45 175) , sämtliche Handelsprodukte der BASF, in einem Gemisch aus ca. 20 % Äthylenglykol oder Diglykol und 80 % Wasser, so erhält man schwach fluoreszierende Lösungen, die rote Markierungen auf Papier hinterlassen, jedoch praktisch keine Fluoreszenz am Tageslicht aufweisen. Ersetzt man jedoch ca. 5 - 15 % des Wasser-Glykol-Gemisches durch ein Alkalisalz eines oben beschriebenen Kunstharzes wie z. B. Phthalpal SEB (Handelsprodukt der BASF, Phthalsäureharz, Säurezahl ca. 90) , oder Joncryl 67 (Handelsprodukt der Johnsen + Son, Inc., Acrylharz, Säurezahl 200) oder Alresat KM 444 (Handelsprodukt der Reichold Albert Chemie AG, Maleinatharz, Säurezahl ca. 120), so intensiviert sich nicht

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nur die Fluoreszenz der Farbstofflösungen, sondern die mit diesen Lösungen auf Papier erhaltenen Farbmarkierungen weisen am Tageslicht eine intensive Fluoreszenz auf.

Außer den genannten 3 Rhodamintypen eignen sich auch andere Farbstoffe zur Herstellung von Markierungsflüssigkeiten im Sinne der Erfindung, die am Tageslicht farbig fluoreszierende Markierungen ergeben.

Rahmenrezeptur zur Herstellung von Markierungsflüssigkeiten im Sinne der Erfindung:

ca. 0,01 - 0,5 % Farbstoff

ca. 20 % Äthylenglykol oder Diäthylenglykol ca. 55 - 75 % Wasser

ca. 5 - 25 % in Alkali gelöstes Kunstharz

+) Als Farbstoffe eignen sich u. a. für die Herstellung

a) gelb fluoreszierender Markierungen:

Maxilonbrxllantsulfoflavin 10 GFF (Handslsprod. d. Ciba-Geigy)

Brillantsulfoflavin FF,CI-Nr.56205(" " Fa.Hoechst)

Diphenylbrillantflavin 7 GFF (" " Ciba-Geigy)

Uranin A, CI Nr. 45350 (" " BASF)

b) orange fluoreszierender Markierungen:

ein Gemisch aus einem oder mehreren Rhodaminen (s.o.) und einem der unter a) genannten gelben Farbstoffe, vorzugsweise Maxilonbrxllantsulfoflavin 10 GFF. Das Mischungsverhältnis bestimmt die Farbnuance des Orangetones.

c) rosa, rot, violett fluoreszierende Markierungen:

Rhodamine (s.o.)

Eosin FA, CI Nr. 45280 (Handelsprodukt der BASF)

Pyronin G CI Nr. 45005 (" " Fa.Merck)

D7 5F,

Die vorgenannten Farbstoffe werden in der Fachliteratur zwar als fluoreszierende Verbindungen genannt, jedoch bezieht sich die Fluoreszenz nur auf die flüssigen Lösungen dieser Farbstoffe. Beim Auftrocknen solcher Lösungen auf ein Substrat, beispielsweise Papier, geht die Tageslichtfluoreszenz verloren.

Erst durch Mitverwendung der erfindungsgemäßen Harze gelingt es, am Tageslicht fluoreszierende Aufstriche bzw. Markierungen zu erhalten.

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Claims (2)

Patentansprüche

1. Fluoreszierende Tagesleuchtfarbe enthaltende wäßrige Schreibflüssigkeit,

dadurch gekennzeichnet,

daß der Schrexbflüssigkeit ein in einem wäßrigen Alkali gelöstes Kunstharz zugesetzt ist.

2. Fluoreszierende Tagesleuchtfarbe enthaltende wäßrige Schrexbflüssigkeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

daß der Schrexbflüssigkeit ein saures Ester-Harz zugesetzt ist, daß durch Veresterung von Carbonsäuren, wie Phthalsäure, Malerinsäure oder Acrylsäure mit Polyhy~ droxyverbindungen wie Hexantriol, Pentaerytrit, Sorbit u. a. erhalten wird.

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