DE250578C

DE250578C -

Info

Publication number: DE250578C
Application number: DE1911250578D
Authority: DE
Priority date: 1911-08-17
Filing date: 1911-08-17
Publication date: 1912-09-14

Description

KAISERLICHES

330062

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 250578 KLASSE 12r. GRUPPE

ERNST MÜNSTER in LEIPZIG.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. August 1911 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Verdampfen von Teer, Erdöl o. dgl. bei der fraktionierten Destillation unter unmittelbarer Vermischung des Gutes mit den heißen Verbrennungsgasen einer Feuerung.

Das Wesen der Erfindung besteht in der besonderen Anordnung von Einspritzdüsen am Ein- und Austritt eines jeden Blasensystems, die mit einem Verteiler für die gereinigten

ίο heißen Feuerungsgase in Verbindung stehen, wodurch in höherem Maße als bisher unter genauester Einhaltung einer bestimmten Temperatur in jedem Blasen- oder Rohrsystem die Erzielung einer fraktionierten Destillation mittels möglichst kleiner Apparate bei größter Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit ausführbar ist.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen Ausführungsform schematisch dargestellt.

In der Ölfeuerung 1, deren regelbarer Düse 2 das zur Verbrennung gelangende Öl durch Rohr 3, die Verbrennungsluft durch Rohr 4 zugeführt wird, werden die Verbrennungsgase, welche mit dem Destillationsgut vermengt werden, erzeugt, alsdann durch Reinigungsapparat 5 hindurch zu einem Verteiler 6 geführt. Von diesem Verteiler 6 aus gelangen die Verbrennungsgase zwecks Mischung mit dem Destillationsgut zu den einzelnen Blasenoder Rohrsystemen 7, 8, 9, welche zur fraktionierten Destillation dienen.

Dem ersten Rohr- oder Blasensystem 7 wird der Teer oder das Erdöl durch die regelbare Düse 10 zugeführt. Ihr gegenüber liegt eine regelbare Düse 11 zur Zuleitung der Verbrennungsgase aus dem Verteiler 6 durch Rohrleitung 12. Der Teer wird also unmittelbar mit diesen Verbrennungsgasen gemengt. Damit die Düse für die Verbrennungsgase nicht durch Destillationsprodukte verunreinigt bzw. verstopft wird, mündet sie in eine zweckmäßig glockenförmige Haube 13. Damit ihre Mündung unter der Wirkung der heißen ausströmenden Verbrennungsgase nicht beschädigt wird, ist diese zweckmäßig doppelwandig ausgeführt und kann mit Luft- oder Wasserkühlung versehen sein. Am unteren Ende des ersten Destillationsgefäßes 7 befindet sich eine zweite gleich ausgestaltete Düse 14 für die Zuleitung von Verbrennungsgasen durch Rohr 15 aus dem Verteiler 6, so daß eine zweite Mischung des herabfließenden Destillationsgutes mit den Verbrennungsgasen und damit eine weitere Temperatursteigerung erfolgt.

Die leicht flüchtigen Bestandteile, die zur Verdampfung gelangt sind, werden durch Rohrleitung 16 einem Kühler zugeführt. Die Menge des durch Pumpe oder von einem erhöhten Bassin aus zugeführten Teeres wird so bemessen, daß die abfließenden Restprodukte des ersten Blasen- oder Rohrsystems 7 eine Temperatur von etwa 200 ° haben.

Von dem Rohr- oder Blasensystem 7 gelangen alsdann die Restprodukte durch eine regelbare Düse 17 in das Rohrsystem 8, welches genau wie das Rohrsystem 7 mit zwei Gasdüsen 19 und 20 versehen ist und in welchem diese Restprodukte aus Rohrsystem 7 in genau der gleichen Weise behandelt werden wie das ursprüngliche Produkt im Rohrsystem 7, nur bei entsprechend höherer Tem-j

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peratur. Die Restprodukte aus Rohrsystem 8 verlassen dann dieses bei einer Temperatur von etwa 300 ° und gelangen wieder durch eine regelbare Düse 21 zu dem Rohrsystem 9, welches mit' zwei Gasdüsen 22 und 23 ausgerüstet ist, durch welche die Erhitzung auf etwa 350 ° stattfindet, so daß schließlich durch den Kühler als Restprodukt Hartpech ausfließt, welches nach dem Sammelgefäß geführt wird. Die Verwendung von regelbaren Teerdüsen in Verbindung mit den regelbaren Gasdüsen gestattet die Herstellung eines jeden Gemisches mit dem Teer bzw. den Restprodukten.

Es ist zweckmäßig, vor Einführung des zu destillierenden Gutes in das Rohr- oder Blasensystem 7 eine Entwässerung desselben vorzunehmen, um ein Überkochen in diesem Blasensystem zu vermeiden und ferner zu verhindern, daß die leichten Öle (Benzol) durch den nicht kondensierbaren Gasstrom aus dem Kühler fortgeführt werden, wodurch Verluste an Benzol entstehen würden.

Claims

Patent-An s PRU CH:

Einrichtung zum Verdampfen von Teer, Erdöl o. dgl. bei der fraktionierten Destillation durch unmittelbare Vermischung des Gutes mit den heißen Verbrennungsgasen einer Feuerung, dadurch gekennzeichnet, daß am Ein- und Austrittsende der einzelnen Blasen- oder Rohrsysteme regelbare Düsen angeordnet sind, die mit einem Verteiler für die gereinigten heißen, von einer Feuerung (zweckmäßig Ölfeuerung) kommenden Verbrennungsgase in Verbindung stehen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.