DE2504487A1 - Verfahren zur trennung und gewinnung von feststoff und klarer fluessiger phase aus dispersionen - Google Patents
Verfahren zur trennung und gewinnung von feststoff und klarer fluessiger phase aus dispersionenInfo
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Description
Metallgesellschaft AG Frankfurt a.K., den
Frankfurt a.M.
Reuterweg U
Reuterweg U
prov.Ho. 7595 LÖ
Verfahren zur Trennung und Gewinnung von
Feststoff und klarer flüssiger Phase aus Dispersionen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trennung und
Gewinnung von Feststoff und klarer flüssiger Phase aus Dispersionen in hochsiedenden Flüssigkeiten durch Abtrennung der Schlaminphase von der flüssigen Phase und
Aufarbeitung der Bestandteile.
Die Aufgabe, Feststoffdispersionen in hochsiedenden
Flüssigkeiten möglichst verlustfrei zu trennen, 'sowohl zwecks Gewinnung des Feststoffanteils als auch
zwecks Klärung der Flüssigkeit von allen sedimehtierbaren Bestandteilen, stellt sich häufig in Verbindung
mit heterogenen katalytischen Prozessen in der flüssigen Phase sowie zwecks Entstaubung von Teerprodukten der Kohlevergasung, der trockenen Destillation
der Kohle, der Kohlehydrierung, der Kohleextraktion und
vielem mehr.
-2-
609832/0816
ORIGINAL INSPECTED
Es ist bekannt, diese Aufgaben durch Sediment! er en,
Zentrifugieren, Filtrieren oder mit Hilfe von Hydrocyclonen zu lösen. Es kann ferner vorteilhaft sein, ·'
bei geeigneten Stoffeigenschaften eine elektrostatische Trennung vorzunehmen oder mit einem der vorstehenden
Verfahren zu koppeln.
Alle diese Verfahren sind in der Lage, eine konzentrierte Feststoffsuspenion, Schlammphase oder Filterkuchen
genannt, und eine mehr oder minder feststoffarme flüssige
Phase zu liefern. Durch Verwendung. von Lösungsmitteln läßt sich meistens die Schlainmphase von der ursprünglichen
flüssigen Phase befreien indem letztere durch die verwendeten Lösungsmittel ausgetauscht wird.
Es kommt häufig vor, dass der Trennvorgang selbst, aus Gründen der Stoffeigenschaften wie Viskosität, Dichten usw.,
erst durch Zugabe von Lösungsmitteln möglich wird, insbesondere dann, wenn man sich der Gravitation in der
natürlichen Sedimentation bedient.
Für die weitgehend verlustfreie Trennung von Feststoffsuspensionen
in hochsiedenden Ölen, Teeren u.a. ohne erheblichen Lösungsmitteleinsatz und Verlust an mindestens
der flüssigen Komponente der Dispersion, sind die bekannten Verfahren in der Technik unzulänglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Verfahren zu vermeiden und auf eine einfache
Weise die Trennung durchzuführen. Das Verfahren soll ferner ermöglichen, einerseits die flüssige Phase verlustfrei
weitgehend vom Feststoff zu klären, andererseits den Feststoff in trockenem Zustand, geeignet zur Weiterverarbeitung,
Regenerierung u.a. zu liefern.
-3-
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.-3- 2 5 O Λ A 8
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, daß man. der zu trennenden Dispersion eine weitere flüssige
Phase, deren Dichte höher ist als die des flüssigen Anteils der Sehlammphase, zusetzt, das Ganze zentrifugiert und
den Peststoff von der flüssigen Phase trennt.
Diese weitere flüssige Phase wird zweckmässigerweise so gewählt, daß sie in dem flüssigen Anteil des Schlamms
nicht löslich ist und sich nicht mit diesem mischt. Sie soll sich durch geeignete Wahl ihres Siedepunktes durch
Eindampfung, Trocknung o.a. entfernen und gegebenenfalls im Kreis führen lassen. .
iTach der Erfindung erweist sich für diesen Zweck Wasser
als besonders vorteilhaft. In manchen !Fällen kann es nützlich sein, dem Wasser oberflächenaktive Substanzen
zuzusetzen.
Nach dem Zentrifugieren befindet sich im zugesetzten Wasser der feststoff. In diesem Pail lässt sich der
wassernasse Peststoffschlamm leicht trocknen. Perner
lässt sich das überschüssige Wasser von den meisten hochsiedenden Ölen, Teeren und dergleichen leicht
separieren.
Es kann erforderlich sein, die Dichte der flüssigen Bestandteile des eingesetzten Schlammes sowie die
Tiskosität desselben herabzusetzen. Dies kann durch
kontinuierliche Zugabe eines bevorzugt im gleichen Verfahren anfallenden geeigneten Schnittes des Öles, Teeres
usw. verwirklieht werden, der aus dem geklärten und vom
Wasser getrennten öl wieder gewonnen wird.
Nach einer Y/eiterbildung der Erfindung treniit man die
zugesetzte flüssige Phase mit höherer Dichte nach Abtrennung des Peststoffes von der leichteren Phase und führt
sie im Kreislauf. _,
609832/0816
Falls erforderlich, kann man die flüssige Phase mit höherer Dichte Tor der Kreislaufführung auch aufbereiten.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung "besteht darin,
daß man die als weitere flüssige Phase eingesetzte Flüssigkeit aus einem vorhandenen Prozessstrom abzweigt,
mit der abgetrennten zugesetzten flüssigen Phase mit höherer Dichte vereinigt und das Ganze gemeinsam aufbereitet.
Ebenso ist es erfindungsgemäß möglich, daß man den
zur Herabsetzung der Dichte und/oder der Viskosität der Schlammphase zugesetzten Schnitt nach dessen Wiedergewinnung
im Kreislauf führt.
Die mit der Erfindung erzielten Torteile bestehen insbesondere
darin, daß es nach einem einfachen und wirtschaftlichen Verfahren gelingt, schwer zu trennende Dispersionen
einwandfrei zu trennen. Dies gilt insbesondere für Dispersionen, in denen feinkörnige oder amophe Stoffe in
hochsiedenden Flüssigkeiten fein verteilt sind, wie z.B. Kohlepulver in hochsiedenden Ölen, Kohlenwasserstoffen und
Teeren. Der erhaltene Feststoff fällt in leicht abzurtrennender Form an und läßt sich durch einfaches Trocknen
von den flüssigen Bestandteilen befreien und kann sofort seiner weiteren Bestimmung zugeführt werden. Die Dispersionsflüssigkeit, z.B. hochsiedende Öle und Teere sowie die
zugesetzte weitere Flüssigkeit, lassen sich leicht wiedergewinnen und können sofort oder, falls gewünscht, nach entsprechender
Regenerierung abgetrennt oder soweit erforderlich, im gleichen Verfahren wieder eingesetzt werden.
Das Verfahren ist anhand der Zeichnung beispielhaft näher beschrieben. Die Zeichnung stellt ein Fließschema des erfindungs
gemäs sen Verfahrens dar und zeigt schematisch und beispielsweise das Verfahren zur Entstaubung von Kohle-Druckvergasungsteer.
-5-
609832/0818
— ρ— .
Ein Schwerteer aus der Kohle-Druekvergasung, in -dein.
10 Gew.$ Kohlestaub dispergiert ist, wird über T in einem
Dekanter 2 und in einem Separator 3 bei erhöhter
Temperatur zweistufig geklärt; es ergeben sich 70 bis
80 Gew.-Teile Klarteer ( Feststoffgehalt < lGew.$,
Partikelgrösse ^ 5/um, sedimentierbare Anteile = 0 )
der über 4 abgezogen wird und 20 bis 30 Gew.-Teile
aufkonzentrierter Schlamm ( Peststoffgehalt 30 bis 50 Gew$)»
Der Schlamm wird über 5 im Gew.-Verhältnis 1:1 mit
einem über 6 zugeführten, bis 1700C siedenden
Teerölschnitt in 7 vermischt. Dieser verdünnte Strom
wird mit Wasser 10 in einem Mengenverhältnis von 1 Gew.Teil Wasser auf 4 Gew.TIe. verdünnten Schlamm
vermischt und in den Dekanter 8 geführt. Der gewonnene
wassernaße Feststoff 11 wird in 12 gdrocknet und
über 13 als Kohlepulver mit 10...20 Gew.^ Teerbestandteilen
gewonnen. Der flüssige Phase 14 aus dem Dekanter 8 wird im Trennseparator 15 ( gegebenenfalls Trennbehälter) vom
Wasser 16 getrennt und der mit Öl verdünnte Teer 17 in eine
Flashanlage 18 geführt. Hier wird der Strom 6 gewonnen,
der Hest 19 mit dem Klarteer vereinigt. Der Wasserstrom
samt Kondensat 20 aus der Trocknung werden zusammen in die Klärungsanlage geführt.
Da bei der Kohle-Druckvergasung auch Gaswasser anfällt,
nimmt man zweckmässigerweise den Strom 10 aus dem Gaswassers-crom
und führt den Strom 21 in die Gaswasseraufbereitung ein.
Der über 22 erhaltene Klarteer ist geeignet, im Zuge der
"Verarbeitung zunächst in zweckmässigen EäLonnen destillativ
aufgetrennt zu werden. Das trockene Kohlepulver 13 lässt
sich ohne weiteren Bindemittelzusatz brikettierensowie in Staubfeuerungen verfeuern usw..
-6-
6 0 983 2/08 10
250U87
Für eine möglichst vollkommene Abtrennung des Feststoffs
von den flüssigen Bestandteilen und für die Gewinnung eines möglichst ölarmen Feststoffs kann es vorteilhaft sein, die
Dreiphasen-Zentrifugierung "bei erhöhter Temperatur durchzuführen.
Auch die Trennung des Öls vom Wasser in der Trennstufe 15 kann durch geeignete ?rahl der Temperatur
begünstigt werden.
Ähnliche Ausgestaltungen des Yerfahrens sind auch z.B. bei der
Katalysatorrückgewinnung aus Süokstandsöl - bzw. Primärbitumenhydriergut
aus wallendem Katalysatorbett möglich, falls ein Abbrennen der kohlenstoffhaltigen Bestandteile aus
prozeßtechnischen Gründen nicht vorteilhaft oder nicht möglich ist.
■7-
609832/0018
Claims (8)
1) Verfahren zur Trennung und Gewinnung von Feststoff und
klarer flüssiger Phase aus Dispersionen in hochsiedenden Flüssigkeiten durch Abtrennung der Schlammphase
von der flüssigen Phase und Aufarbeitung der Bestandteile, dadurch gekennzeichnet, daß man der zu
trennenden Dispersion eine weitere flüssige Phase, deren Dichte höher ist als die des flüssigen Anteils der Schlammphase,
zusetzt, das Ganze zentrifugiert und den Feststoff von der flüssigen Phase trennt.
2) Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß man
als weitere flüssige Phase eine Flüssigkeit einsetzt, die in dem flüssigen Anteil der Schlammphase nicht löslich ist
und sich mit dieser nicht mischt.
3) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man als weitere flüssige Phase Wasser zusetzt.
4) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man dem Wasser oberflächenaktive Substanzen zusetzt.
5) Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Dichte und/oder die Viskosität des flüssigen Anteils der
Schlammphase durch Zugabe eines geeigneten Schnittes herabsetzt und diesen Schnitt aus der vom Feststoff
befreiten, geklärten flüssigen Phase wieder gewinnt.
6) Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die zugesetzte flüssige Phase mit höherer Dichte nach Abtrennung
des Feststoffes von der leichteren Phase trennt und im Kreislauf führt.
-8-608832/0818
250U87 '/
7). Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche 1 "bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die
flüssige Phase mit höherer Dichte vor der Kreislaufführung aufbereitet.
8) Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche T bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die als weitere flüssige Phase eingesetzte Flüssigkeit
aus einem vorhandenen .Prozessstrom abzweigt, mit der abgetrennten zugesetzten flüssigen Phase mit höherer
Dichte vereinigt und das Ganze gemeinsam aufbereitet.
Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8 1 dadurch gekennzeichnet, daß man den
zur Herabsetzung der Dichte und/oder der Viskosität der Schlammphase zugesetzten Schnitt nach dessen
Wiedergewinnung im Kreislauf führt.
609832/0816
Priority Applications (8)
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