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Schrank Die Erfindung betrifft einen Schrank mit einem dessen Öffnung
rolloartig verschließenden Verschluß aus einer flexiblen Stoffbahn.
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Um bei Schränken die aus Platzgründen häufig als zu sperrig empfundenen
üblichen Schwenktüren entbehrlich zu machen und dennoch einen befriedigenden Abschluß
im Sinne ausreichenden Staubschutzes sicherzustellen, sind verschiedene Formen von
Schiebeverschlilssen bekannt. Die in diesem Rahmen vor allem gebräuchlichen Schiebetüren
sind für viele Anwendungsfälle unbefriedigend, weil sie in der Offenstellung wegen
ihres eigenen Platzbedarfes nur jeweils einen Teil der Schranköffnung freigeben
und weil sie verhältnismäßig aufwendig bearbeitete Führungen benötigen, um ein Festklemmen
oder Verkanten zu verhindern. Trotz des durch die Führungen bedingten höheren Bau-
bzw. Fertigungsaufwandes bleiben sie bei ständigem Gebrauch jedoch störanfällig
und sind außerdem verhältnismäßig umständlich in der Handhabung. Schließlich haben
sie als Verschlüsse für einfachere Schränke, wie sie vor allem für die Ausstattung
von Kinder- oder Jugendzimmern in Betracht kommen, den wesentlichen Nachteil, bei
ihrer Betätigung für die Finger Klemmgefahr hervorzurufen, so daß sie sich speziell
für diesen Zweck nur wenig eignen.
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Aus prinzipiell gleichen Gründen noch nachteiliger sind Rolladen-Verschlüsse,
die aus in der meist vertikalen
Verschieberichtung gelenkig miteinander
verbundenen, im übrigen aber im wesentlichen starren Stäben oder Lamellen aus Holz,
Kunststoff od. dgl. bestehen. Abgesehen davon, daß auch Rolladen-Verschlüsse leicht
Klemmgefahr hervorrufen können, ist der Nachteil aufwendig bearbeiteter Führungen
bei ihnen besonders ausgeprägt, wenn Verklemmungen innerhalb der Führungen im Dauerbetrieb
wirksam ausgeschlossen werden sollen. Auch diese Verschlußtype ist mithin für die
Verwendung bei einfacheren Schränken, wie sie insbesondere für die Einrichtung von
Kinder-oder Jugendzimmern dienen, unzweckmäßig.
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Die wesentlichen Nachteile der vorbeschriebenen Verschlußtypen werden
dagegen von der gattungsgemäßen Verschluß type vermieden, bei der die Schranköffnung
rolloartig mittels einer flexiblen Stoffbahn verschlossen wird und die mithin sowohl
baulich einfach ist als auch keinerlei ernsthafte Klemmgefahr auslösen kann. Die
für diesen Zweck bekannten sogenannten "Springrollos", bei denen die den Verschluß
bildende Stoffbahn zum öffnen des Verschlusses nach der Entsperrung einer Arretierung
mittels einer federbelasteten Aufzugswalze selbsttätig auf diese aufgewickelt wird,
haben jedoch einen anderen, für den hier in Rede stehenden Zweck mindestens ebenso
schwerlegenden Mangel, nämlich den zu hoher Störanfälligkeit. Die häufigste Ursache
ist die des Schiefziehens bei nicht einwandfreier oder unsachgemäßer Bedienung,
wie sie gerade bei Kindern oder Jugendlichen nahezu unvermeidlich ist. Die Folge
ist entweder die, daß das in sich verzogene Rollo aus Bequemlichkeitsgründen in
der aufgewickelten Lage, d.h. in der Offenstellung des Verschlusses, belassen wird
und mithin seinen eigentlichen Zweck nicht mehr erfüllt oder die, daß das-Verschlußrollo
mit entsprechend hohem Aufwand relativ häufig repariert oder erneuert
werden
muß, zumal das Schiefziehen in der Regel alsbald auch zu einer nachhaltigen Beschädigung
der Stoffbahn selbst führt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von der gattungsgemäßen
Verschlußtype, bei der die Schranköffnung rollo- bzw. storenartig mittels einer
flexiblen Stoffbahn verschließbar ist, einen Verschluß zu schaffen, der sowohl baulich
einfach und mithin preisgünstig als auch ungefährlich im Hinblick auf Klemmgefahr
ist, der sich ferner einfach und problemlos bedienen läßt und der schließlich trotz
befriedigender Schließwirkung auch im Dauerbetrieb weder nennenswert abgenutzt wird
noch zu irgendwelchen StOranfälligkeiten neigt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich der erfindungsgemäße
Schrank dadurch, daß die dessen öffnung verschließende Stoffbahn über Umlenkmittel
etwa in Form eines nach unten offenen U, den Schrankinnenraum im wesentlichen über
greifend, geführt und mittels im Bereich ihrer beiden Enden angebrachter Gewichte
gespannt gehalten ist.
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Die flexible Stoffbahn kann textiler Natur sein, aber auch aus Kunststoff
oder aus Kombinationen von Textilien mit Kunststoff bestehen. Im Verhältnis zum
Materialgewicht der Stoffbahn sollten die im Bereich ihrer beiden Enden angebrachten
Gewichte so groß sein, daß sie die über die beiden Umlenkmittel geführte Stoffbahn
in jeder beliebigen Stellung des Verschlusses in einem praktisch ausgewogenen Gleichgewichtszustand,
d.h. in Ruhe, halten und folglich nur geringe Bedienungskräfte erforderlich sind,
um den den Verschluß bildenden Bahnabschnitt im Bereich der Schranköffnung in die
Schließ-oder
Offenstellung zu verschieben.
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Die einfache Führung der durch die Gewichte ständig unter ausreichend
hoher Zugspannung gehaltenen Stoffbahn über die beiden Umlenkmittel in Form eines
nach unten offenen eckigen U, hat nicht nur den Vorzug baulicher Einfachheit, sondern
auch den Vorteil besonders problemloser Handhabung. Infolge seiner einfachen Ausführung
ist der Verschluß auch im Dauereinsatz außerordentlich haltbar und praktisch nicht
störanfällig.
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Zwar ist auch bei ihm ein gelegentliches Schiefziehen bei unsachgemäßer
Handhabung möglich; er läßt sich aber durch wenige Handgriffe leicht und ohne weiteres
wieder in die ordnungsgemäße Betriebsstellung zurückführen, ohne daß es dazu umständlicher
Manipulationen oder gar Reparaturen bedarf. Trotz seiner baulichen Einfachheit weist
der Verschluß auch eine völlig befriedigende Schließwirkung gegenüber Zutritt von
Staub auf, so daß er sich auch unter diesem Gesichtspunkt besonders für den Verschluß
einfacherer Schränke, Wandnischen, Regale od. dgl.
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eignet, wie sie zwar in erster Linie, aber natürlich nicht ausschließlich,
für die Einrichtung von Kinder- oder Jugendzimmern in Betracht kommen.
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Zweckmäßig ist mindestens das im Bereich der Schranköffnung vorgesehene
Umlenkmittel als einfacher, glatter Umlenkstab, vorzugsweise in Form eines Rundstabes,
ausgebildet. Der oder die Umlenkstäbe können zwar in einfacher Weise starr gelagert
sein, doch ist es in manchen Fällen vorzuziehen, sie mittels Lagerzapfen drehbar
zu lagern, um die Reibung der Stoffbahn und dadurch zugleich deren Verschleiß zu
vermindern.
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Der den hinteren, abwärts gerichteten U-Schenkle bildende Längenabschnitt
der Stoffbahn kann grundsätzlich innerhalb
des Schrankinnenraums
vor einer den Schrank auf der Rückseite nach außen abschließenden Wand verlaufen,
doch hat es sich gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung als besonders
zweckmäßig erwiesen, die Stoffbahn so zu führen, daß der den hinteren, abwärts gerichteten
U-Schenkel bildende Längenabschnitt der Stoffbahn eine den Schrankinnenraum abgrenzende
Rückwand des Schrankes hintergreift. Auf diese Weise läßt sich mit größerer Sicherheit
die Gefahr ausschließen, daß sich der hintere Längenabschnitt der Stoffbahn im Zuge
ihrer Verschiebung im Öffnungssinne des Verschlusses an innerhalb des Schrankes
befindlichen AegenstEnden verfängt. Dabei kann es in manchen Fällen, insbesondere
bei im Raum frei stehenden Schränken, zweckmäßig sein, den die Rückwand hintergreifenden
Längenabschnitt der Stoffbahn nach außen durch eine zusätzliche, Ubliche Schrank-Abschlußwand
abzudecken. Diese zusätzliche Abschlußwand kann sich erübrigen, wenn der Schrank
mit seiner Rückseite an einer Raumwand steht oder es sich z.B. um einen Einbauschrank
oder eine Schrankwand handelt.
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Das zweite, im Bereich der Rückwand vorgesehene Umlenkmittel kann
im Falle der bevorzugten Ausführungsform, bei der der hintere, herabhängende Längenabschnitt
der Stoffbahn die Rückwand hintergreift, durch den unteren Rand eines entsprechenden
Schlitzes in der Rückwand oder durch die obere Kante der gegenüber der Schrankdecke
niedriger ausgebildeten Rückwand selbst gebildet sein. Bevorzugt sind jedoch auch
dabei unter der Schrankdecke zwei Umlenkstäbe vorgesehen, von denen der eine im
Bereich der Schranköfrnung und der andere hinter der Rückwand im Höhenbereich eines
Schlitzes oder Spaltes zwischen der Schrankdecke und der Rückwand angeordnet ist.
Die Anordnung ist in jedem Falle so getroffen, daß
der die Rückwand
hintergreifende Bahnabschnitt bzw. U-Schenkel der Stoffbahn den Spalt oder Schlitz
nicht nur in der Offenlage des Verschlusses, sondern auch dann verschließt, wenn
sich der Verschluß in der Schließlage befindet. Dabei überdeckt die Stoffbahn den
Schrankinnenraum sowohl von oben als auch im Bereich des Spaltes oder Schlitzes,
so daß sich eine in jedem Falle ausreichende Schließwirkung gegen den Zutritt von
Staub erzielen läßt.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind die die
Stoffbahn ständig unter Zugspannung haltenden Gewichte stabförmig ausgebildet und
unmittelbar an den Enden der Stoffbahn befestigt. Dabei läßt sich die Schließwirkung
noch dadurch verbessern, daß an beiden Seiten der Schranköffnung Führungen vorgesehen
sind, in welche der zugehörige Gewichtsstab am unteren Ende des den Verschluß bildenden
Längenabschnittes der Stoffbahn mit seinen Enden eingreift und welche die Ränder
der Stoffbahn über die jeweilige Verschlußlänge seitlich umfassen. Da sich die Führungsfunktion
dieser Führungen darauf beschränken kann, den den Verschluß bildenden Bahnabschnitt
bzw. dessen Gewichtsstange vor wesentlichen Pendelbewegungen aus der ordnungsgemäßen
Betriebslage zu bewahren, können die Führungen baulich einfach und mit so ausreichendem
Spiel versehen sein, daß Verklemmungen nicht befürchtet zu werden brauchen.
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Der der Schranköffnung zugeordnete Umlenkstab, bevorzugt in Form
eines drehbar gelagerten Rundstabes, ist dabei zweckmäßig unmittelbar über den oberen
Enden der seitlichen Vertikalführungen angeordnet.
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Um bei der Betätigung des Verschlusses ein willkürliches Schiefziehen
zu verhindern, ist es gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung schließlich
vorteilhaft, die aus textilem Material, Kunststoff oder einer Kombination von beiden
bestehende Stoffbahn an der Außenseite des die Schranköffnung verschließenden Längenabschnittes
mit einer der Betätigung des Verschlusses dienenden, sich in Längsrichtung erstreckenden
bandartigen Handhabe auszurüsten, die zweckmäßig in so großem Abstand über der am
Ende der Stoffbahn befindlichen Gewichtsstange angebracht ist, daß man sich beim
Öffnen des Verschlusses nicht oder nicht nennenswert zu bücken braucht.
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Es bildet einen wesentlichen Vorteil des erfindungsgemäßen Verschlusses,
daß die Bedienungskraft nicht am Ende der Stoffbahn angreifen muß, sondern man den
gespannt herabhängenden Bahnabschnitt dank der Mitwirkung des Gewichts bzw. der
Gewichtsstange praktisch schieben kann. Soll die Stoffbahn z.B. beim Schließen durch
die Betätigungskraft von hinten nach vorne gezogen werden, so wird dieser Vorgang
durch das unterha' es Angriffspunktes der Betätigungskraft befindliche Gewicht unterstützt,
d.h. der den Verschluß bildende Bahnabschnitt durch das an seinem Ende befestigte
Gewicht in jedem Falle zuverläsig nach unten gezogen.
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Die der Betätigung des Verschlusses dienende Handhabe kann durch
ein Band gebildet sein, welches mit der Stoffbahn im Bereich deren Längsmittellinie
in Abständen durch Nähte, Nieten od. dgl. verbunden ist, so daß sich eine Art Schlaufe
oder auch mehrere gegeneinander abgegrenzte Schlaufen ergeben, die die Betätigung
erleichtern. Das mit der Stoffbahn verbundene Band kann statt dessen auch entlang
einer seiner Längszeiten oder längs seiner Mittellinie angenäht sein.
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Eine weitere zweckmäßige Ausführungsform besteht darin, die Handhabe
statt dessen durch eine an die Stoffbahn angelegte Längsfaltung derselben zu bilden.
Auch in diesem Falle kann die Längsfalte auf begrenzten Längenabschnitten angenietet
oder angenäht sein, um gegebenenfalls mehrere in Abständen aufeinanderfolgende Handhaben
zu schaffen, die die Betätigung des Verschlusses beim Öffnen und Schließen erleichtern
und dabei ein Bücken entbehrlich machen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
erläutert; sie zeigt in schematischer Vereinfachung einen Schrank in perspektivischer
Darstellung mit teilweise weggeschnittener Seiten- und Rückwand.
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Der rollo- bzw. storenartige Verschluß für die Offnung des dargestellten
Schrankes 1 ist durch eine Stoffbahn 2 aus textilem Material gebildet, welche über
im Bereich der Schrankdecke 11 angeordnete Umlenkstäbe 3 und 4 in Form eines nach
unten offenen eckigen U geführt ist. Zum Spannen der Bahn 2 sind an den Enden derselben
Gewichtsstangen 5 und 6 angebracht. Die Gewichtsstange 5 ist mit ihren Enden in
seit-lichen Führungen 7 bzw. 8 geführt, welche die Schranköffnung flankieren. Der
Umlenkstab 3 ist etwa in der Verlängerung der Führungen 7 und 8 angeordnet, der
Umlenkstab 4 dagegen im Bereich eines Schlitzes oder Spaltes 9 zwischen der Schrankrückwand
10 und der Schrankdecke 11. Bei dieser Anordnung hintergreift die Stoffbahn 2 mit
ihrem hinteren Längenabschnitt bzw.
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Schenkel des U die Rückwand 10, so daß der Schlitz 9 nicht nur in
der veranschaulichten Stellung des Verschlusses, sondern auch dann verschlossen
ist,wenn die Gewichtsstange 5 am Boden 12 des Schrankes aufliegt.
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Zur Betätigung des Verschlusses trägt die Stoffbahn 2 eine Handhabe
13 in Form eines Bandes, welches mit der Stoffbahn, wie bei 14 angedeutet ist, durch
Nähte, Nieten od. dgl.
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in Abständen verbunden ist.
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Mit Hilfe des Bandes bzw. der Handhabe 13 kann der rolloartige Verschluß
sowohl geöffnet als auch geschlossen werden, und zwar ohne daß die Bedienungsperson
sich dabei bücken müßte. Dies ist auf den Umstand zurückzuführen, daß z.B. beim
Schließen durch die Betätigungskraft die Stoffbahn 2 von hinten nach vorne gezogen
wird, wobei der Bahnabschnitt unterhalb des Angriffspunktes der Betätigungskraft
durch die Gewichtsstange 5 nach unten gezogen wird. Es liegt mithin ein Verschluß
vor, bei welchem die Bedienungskraft nicht an seinem unteren Ende angreifen muß,
sondern den gespannt herabhängenden Bahnabschnitt dank der Mitwirkung der Gewichtsstange
"schieben" kann.
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Da die Stoffbahn 2 mit ihren Rändern im geschlossenen Zustand in
den Führungen 7 und 8 eingefaßt ist und den Schrankinnenraum von oben sowie auch
im Bereich des Schlitzes oder Spaltes 9 überdeckt, ist die Schließwirkung trotz
der außerordentlich einfachen Ausführung des Verschlusses vollkommen befriedigend.