DE249328C - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B21/00—Nitrogen; Compounds thereof
- C01B21/20—Nitrogen oxides; Oxyacids of nitrogen; Salts thereof
- C01B21/24—Nitric oxide (NO)
- C01B21/26—Preparation by catalytic or non-catalytic oxidation of ammonia
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei der bisher üblichen Methode der Einwirkung von N O2-Gasen auf Wasser bei Gegenwart
von Sauerstoff erhält man bekanntlich nur verhältnismäßig verdünnte Salpetersäure.
Bei Stickoxyd-Luftgemischen gelangt man auf diese Weise nur zu etwa 50- bis
52 prozentiger Säure. Für Gemische aus reinem Stickstoffdioxydgas' mit Sauerstoff haben
Foerster und Koch (Z. f. ang. Chemie, 1908, S. 2168) dargetan, daß die höchste erreichbare
Salpetersäure-Konzentration bei etwa 68 prozentiger Säure, der Säure des niedrigsten
Dampfdrucks, liegt. Auf Grund ihrer Versuche und auf Grund theoretischer Erwägungen
kommen diese Autoren zu dem Schlüsse, »es kann keinem Zweifel unterliegen, daß
die Grenzkonzentration, bis zu welcher Salpetersäure durch Einwirkung von Stickstoffdioxyd
und überschüssigem Sauerstoff auf
ao Wasser bei gewöhnlicher Temperatur gebracht werden kann, 69 Prozent kaum überschreiten
wird« (Z. f. ang. Chemie, 1908, S. 2168). In
der Praxis ist man über eine 60- bis Ö2prozentige Säure nicht hinausgekommen (vgl. hierzu
u. a. Einleitung der Patentschrift 225706). Dieser Umstand ist deshalb besonders mißlich,
weil die Industrie in erster Linie Säure von 70 bis 80 Prozent zur Herstellung der zu
Nitrierzwecken am meisten gebräuchlichen Mischsäure verlangt. Salpetersäure unter
70 Prozent wird nur in relativ geringem Maßstabe gebraucht. Infolgedessen wurden in
den letzten Jahren zahlreiche Verfahren zur Konzentrierung der aus Stickoxydgasen durch
Einwirkung auf Wasser bei Gegenwart überschüssigen Sauerstoffs erhaltenen verdünnten
Säure ausgearbeitet. Diese Verfahren sind meist sehr kompliziert und unter allen Um- »
ständen teuer.
Es wurde nun — entgegen dem bisher technisch und theoretisch für möglich gehaltenen
■— ein Verfahren gefunden, direkt aus Stickstoffdioxyd (bzw. Stickstofftetroxyd), Wasser
und Sauerstoff Salpetersäure mit 70 Prozent H NO3 und darüber hinaus, und zwar bei
gewöhnlichem Atmosphärendruck herzustellen. Dieses Verfahren besteht darin, daß man die
auf üblichem Wege erhaltene beispielsweise 60- bis 62prozentige Salpetersäure mit Stickstoffdioxyd
anreichert, das sich darin ohne Schwierigkeit auflöst, und diese stickstoffdioxydhaltige
Salpetersäure in feiner Verteilung der Einwirkung von Sauerstoff aussetzt.
Durch die Erhöhung der Konzentration des N O2 wird die Reaktionsgeschwindigkeit im
Sinne der Gleichung
2NO2 + H2O >- HNO3
HNO2
gesteigert, während gleichzeitig der der Konzentrierung entgegenwirkende Vorgang der
Verdampfung von H N O3 durch Vermeidung eines größeren Überschusses an Sauerstoff
möglichst hintangehalten wird. Der hierbei nicht oxydierte Teil des Stickstoffdioxyds bzw.
der in Lösung möglicherweise vorhandenen salpetrigen Säure wird durch den am Ende
des Reaktionssystems zugeführten Sauerstoff ausgetrieben, so daß die schließlich erhaltene
Salpetersäure praktisch salpetrigsäurefrei ist.
In der Patentschrift 180025 wird die Konzentrierung der Salpetersäure mit Hilfe des
elektrischen Stromes beschrieben. Der hierbei
stattfindende Vorgang beruht auf der anodischen Wirkung des Stromes und besteht in
einer direkten Überführung von NO2 in N2O5
bzw. HNO3, indem die NO3 -Ionen sich
direkt mit dem in der Lösung vorhandenen N O2 verbinden. Das vorliegende Verfahren
unterscheidet sich hiervon dadurch, daß elementarer Sauerstoff zur Anwendung kommt,
durch den eine direkte Oxydation des N O2
ίο in .ZV2O6 nicht bewirkt wird (vgl. Föerster
und Koch, 1. c. S. 2162, Spalte 2, Abs. 2).
Zur Ausführung des neuen Verfahrens bedient man sich zweckmäßig eines Systems,
welches folgende Aufgaben zu erfüllen hat:
Der erste Teil des Systems dient zur Herstellung von etwa 50- bis 64prozentiger Salpetersäure
in üblicher Weise durch Einwirkung von Stickstoffdioxydgasen auf Wasser bei Gegenwart von Sauerstoff, im zweiten Teil
des Systems wird diese Salpetersäure mit Stickstoffdioxyd angereichert, sei es nun durch
Einführung von flüssigem oder gasförmigem Stickstoffdioxyd (Stickstoff tetroxyd), wobei
gleichzeitig eventuell Sauerstoff zugeführt wird, und im dritten Teil des Systems wird Sauerstoff
eingeführt, der den Zweck hat, Stickstoffdioxyd in Salpetersäure überzuführen und
nicht verbrauchte Stickoxydgase auszublasen. Praktisch wird man zweckmäßig nach dem
Gegenstromprinzip und kontinuierlich arbeiten, derart, daß am einen Ende des Systems
Wässer aufgegeben, am entgegengesetzten Ende des Systems die konzentrierte Salpetersäure
abgelassen wird, während der Sauerstoff und das Stickdioxydgas den entgegengesetzten Weg
machen. Die einzelnen Teile des Systems können aus den bekannten Rieseltürmen oder
einem System von Gefäßen bestehen, in denen, sei es mittels Düsen, Rührwerken oder sonstigen
geeigneten Vorrichtungen, die iV02-haltige
Salpetersäure mit dem Sauerstoff in möglichst innige Berührung gebracht wird.
Die Zuführung des Stickstoffdioxyds bzw. -tetroxyds kann in flüssiger oder Dampfform
oder gemischt mit Sauerstoff an den geeigneten Stellen erfolgen.
Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, das Stickdioxyd in der Weise einzuführen,
daß man den Sauerstoffstrom durch flüssiges Stickdioxyd leitet, wobei durch Einhaltung
bestimmter Temperaturen genau regulierbare Mengen des Stickdioxyds dem Re aktionssystem zugeführt werden. Der Sauerstoff
wird entweder ausschließlich am Ende des Systems oder nach Bedarf an verschiedenen
Stellen eingeführt.
Wenn man von annähernd reinem Sauerstoff und annähernd reinem Stickstoffdioxyd in
richtigen Mengenverhältnissen ausgeht, so kann, da beide Gase verbraucht werden, der Prozeß
so geführt werden, daß am Ende des Systems nur ganz geringe Mengen von Gas austreten,
so daß Verluste durch mitgerissene Salpetersäuredämpfe ganz vermieden werden. Praktisch
ist es aber vorteilhaft, mit einem Ideinen Überschuß an Sauerstoff zu arbeiten, der, um
Sauerstoffverluste zu vermeiden, durch entsprechende Vorrichtungen wieder in den Prozeß
zurückgeführt wird.
Es ist nicht notwendig, das ganze System mit reinem Sauerstoff zu beschicken, sondern
man kann aus NO2, Wasser und Luft in
bekannter Weise Salpetersäure herstellen und die so erhaltene verdünnte Salpetersäure in
der beschriebenen Weise mit N O2 und Sauerstoff weiterbehandeln; dadurch wird eine erhebliche
Sauerstoffersparnis erzielt. Selbstverständlich können diese Anordnungen kombiniert werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur direkten Darstellung von hochkonzentrierter Salpetersäure, dadurch
gekennzeichnet, daß man die auf bekannte Weise erhaltene verdünnte Salpetersäure
mit Stickstoffdioxyd (bzw. -tetroxyd) in Gas- oder flüssiger Form anreichert und dieses Gemisch mit elementarem
Sauerstoff behandelt.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einführung des Stickstoffdioxyds in die Salpetersäure in Dampfform mit Hilfe
. eines Sauerstoffstromes erfolgt.
3. Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß am
Ende des Reaktionssystems lediglich Sauerstoff eingeführt wird, der die nicht oxydierten
Stickoxydgase aus der Salpetersäure austreibt, während das Stickdioxyd, eventuell mit Sauerstoff gemischt, an
einer früheren Stelle des Systems eingeführt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE249328T | 1911-03-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE249328C true DE249328C (de) |
Family
ID=8899463
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1911249328D Expired - Lifetime DE249328C (de) | 1911-03-17 | 1911-03-17 |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE249328C (de) |
FR (1) | FR432990A (de) |
-
1911
- 1911-03-17 DE DE1911249328D patent/DE249328C/de not_active Expired - Lifetime
- 1911-08-04 FR FR432990D patent/FR432990A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR432990A (fr) | 1911-12-21 |
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