DE24770C - Schwingender Lettern-Setzkasten mit Einrichtung zum Abnehmen der einzelnen Lettern - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE IS-""Druckerei.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. September 1882 ab.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf jene Klasse von Setzkästen, bei denen die verschiedenen Lettern etc. in geordneter Reihenfolge in Kanälen untergebracht sind, aus denen sie am unteren Ende mit der Hand herausgenommen werden.

Jeder Kanal ist so aufgehängt, dafs er eine kleine Schwingbewegung machen kann und ist an seinem unteren Ende von solcher Form, dafs er einen feststehenden Träger oder Stempel aufnehmen und über denselben sich hmbewegen kann, vor welchem die unterste Letter des Kanales steht, wenn sich der Kanal in der Normalstellung befindet. Wird das untere Ende des Kanales zurückgeschwungen, so schiebt der feststehende Stempel die unterste Letter aus dem Kanal heraus, so dafs sie erfafst werden kann.

Fig. i ist eine Ansicht, theilweise im Schnitt, in welcher das untere Ende des Kanales zurückgeschwungen und die Art der Entnahme der so herausgetretenen Letter dargestellt ist;

Fig. 2 eine eben solche Ansicht mit den Theilen in ihrer normalen Stellung;

Fig. 3 die Stirnansicht eines schwingenden Kanales;

Fig. 4 ein Grundrifs nach Linie x-x der Fig. 2, -

Fig. 5 eine Oberansicht des justirbaren Schuhes mit seiner Drückerplatte;

Fig. 6 die Seitenansicht des unteren Endes des Kanales, der mit einem festen Boden oder einem die Lettern haltenden Träger versehen ist;

Fig. 7 eine Ansicht des feststehenden Stempels, um die Letternreihe unabhängig von dem dieselbe enthaltenden Kanal zu tragen.

Der die Lettern enthaltende Kanal A ist an seiner oberen Hälfte mit einem Haken α versehen, mit welchem er auf die Querstange b des Gestelles B aufgehängt wird. Diese Aufhängevorrichtung kann zum Zwecke der verticalen Verstellung gegen den feststehenden Stempel C, wie dies Fig. 2 zeigt, an dem Kanal verstellbar sein; Stempel C in seiner Stellung zum unteren Ende des Kanales A schiebt, wenn letzterer zurückgeschwungen wird, die unterste Letter aus dem Kanal, so dafs sie mit den Fingern leicht weggenommen werden kann, Fig. i.

Das untere Ende des Kanales A kann entweder mit einem Schlitz versehen sein, wie in Fig. i, 2, 4 und 6, in den der Stempel C beim Schwingen des Kanales eintreten kann, oder es kann dieses untere Ende offen sein, ohne Träger zur Auflagerung der Letter, wie in Fig. 7, in welchem Falle die Letter, unabhängig von ihrem Kanal, von dem vorspringenden Theil c des Stempels C getragen wird.

Will man den Träger der Letternreihe am Kanal A selbst anbringen und zugleich die Füllung und Herausnahme der Lettern vom unteren Ende aus in der Längsrichtung des Kanales vornehmen, so ist der am hinteren Kanaltheil drehbar gelagerte Letternträger a¹, Fig. i, 2 und 4, angebracht, der so weit gedreht werden kann, dafs er das Ende des Kanales zu schliefsen vermag, in welcher Stel-

Claims (3)

lung er durch eine federnde Sperrklinke a1 oder eine andere geeignete, dem Gewichte der Letternreihe entsprechende Verschlufsvorrichtung gehalten wird. Dieser drehbare Letternträger al ist mit einer Aushöhlung für den Kopf des Zapfens az und für die Klinke β2 versehen, welche letztere auch in eine entsprechende Vertiefung an der Seitenfläche des Kanales A eintritt, zum Zwecke der Bildung einer gleichmäfsigen, geraden Fläche für die Verschiebung des an der betreffenden Stelle des Kanales nur durch Reibung gehaltenen Schuhes D. Dieser Schuh dient drei Zwecken:

1. verhindert er als Lehre das Wegziehen von mehr als einer Letter auf einmal;

2. bildet er eine auswechselbare Bezeichnungsmarke, die von einem Kanal weggenommen und auf einen anderen geschoben werden kann, und

3. endlich dient er als Auflage für den Finger, durch den das untere Ende des Kanales in geeigneter Weise nach hinten geprefst werden kann, wobei das vordere Ende der untersten Letter zum Erfassen durch den Finger und Daumen von unten bereit liegt.

Um den Kanal A nach dem angegebenen Zurückdrücken in seine normale Lage zu bringen, ist ein federnder Bolzen E angebracht, während zur Aufnahme des Stofses des Bolzens sowie zur Begrenzung der Vorwärtsbewegung auf der entgegengesetzten Seite des Aufhängepunktes b ein elastischer Buffer F dient.

Pa τ ent-An spruch:

In Verbindung mit einem schwingbar aufgehängten Lettern-Setzkasten, dem die Lettern am unteren Ende mit der Hand entnommen werden, die Anordnung des feststehenden Stempels C, der die unterste Letter zum Erfassen beim Schwingen des Kastens aus letzterem herausschiebt, des Schuhes D mit den die Letternsäule tragenden Theilen a¹ a² a³, Fig. ι und 2, oder ohne dieselben, Fig. 4, des Federbolzens E und des Buffers F.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.