DE246797C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 246797 KLASSE 49«. GRUPPE

LUDW. LOEWE & CO. ACT-GES. in BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. April 1911 ab.

Für diese Anmeldung ist bei der Prüfung gemäß dem Unionsvertrage vom ~ r —

auf Grund der Anmeldung in Frankreich vom 22. Juli 1910 anerkannt.

die Priorität

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Vorrichtung für den Antrieb der sich quer zum Drehbankbett bewegenden Werkzeugschlitten an Revolverdrehbänken mit mehreren Spindeln. Bei den bekannten Einrichtungen ähnlicher Art, die zum Abdrehen konischer Flächen dienen, war die Kulisse bisher verstellbar an dem Rahmen der Maschine befestigt, während das in dem Schlitz der Kulisse gleitende Organ zwecks Verstellung des Schneidwerkzeuges vor- und zurückbewegt werden mußte. Bei derartigen Maschinen mußte das Werkzeug, um überhaupt eine radial zu dem Arbeitsstück gerichtete Bewegung zu erhalten, in der Achsrichtung des Arbeitsstückes bewegt werden. Dies hatte zur Folge, daß bei dieser Maschine niemals ein Fassonstahl verwendet werden konnte, sondern nur ein gewöhnlicher Drehstahl, da die aus der Radial- und Achsialverschiebung zusammengesetzte Bewegung des Werkstückes nur zum Drehen von kegelförmig gestalteten Arbeitsstücken verwendet werden konnte.

Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, daß in den Werkzeugschlitten der einzelnen Spindeln eine als runde Scheibe ausgebildete ein- und feststellbare Kulisse eingebaut ist. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß der Antrieb des Werkzeug-Schlittens ohne Verwendung von Zwischenorganen unmittelbar von der durch die Kurventrommel bewegten Antriebsstange erfolgt, und zwar ermöglicht diese Vorrichtung, daß die Größe der Vor- und Zurückbewegungen der einzelnen Werkzeugschlitten, trotzdem sie von einer gemeinsamen Kurve o. dgl. in Tätigkeit gesetzt werden, unabhängig voneinander eingestellt werden kann. Außerdem braucht die Vor- und Zurückbewegung der Werkzeugschlitten nicht genau senkrecht zu den Spindein, sondern kann in einem beliebigen Winkel erfolgen.

Die beiliegende Zeichnung zeigt den Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel, und zwar veranschaulicht

Fig. ι die Vorrichtung in Verbindung mit einer mehrspindligen Revolverdrehbank in der Seitenansicht,

Fig. 2 dieselbe in der Ansicht von oben, während

Fig. 3 einen Schnitt durch den Werkzeugschlitten nach Linie A-B der Fig. 4 veranschaulicht.

Fig. 4 zeigt denselben in der Ansicht von oben.

Der Antrieb der Werkzeugschlitten 1 erfolgt durch eine auf der Welle 2 gelagerte Kurvenscheibe 3, durch welche die Stangen 4, 4' in der Achsrichtung verschoben werden. Zu diesem Zweck sind dieselben an ihren Enden

mit Querstück 5 versehen, welches mit einer Rolle 6 gegen die Kurve 8 der Scheibe 3 anliegt. An dem anderen Ende sind die Stangen 4, 4' mit einem Schieber 9 versehen, der über einen schwalbenschwanzförmigen Ansatz 10 des Maschinenrahmens greift und vermittels einer Schraube 11 auf den Stangen festgeklemmt wird. Der Schieber 9 trägt an seinem oberen Ende eine Rolle 12, die in einen Schlitz 13 einer in den Werkzeugschlitten ι gelagerten Kulisse 14 eingreift. Letztere hat die Form einer runden Scheibe, welche zwecks Änderung der Lage des Schlitzes 13 verstellt und mittels einer Schraube o. dgl.

in der jeweiligen Lage festgestellt werden kann. Die Anordnung bewirkt, daß bei der Hin- und Herbewegung des Schiebers 9 und damit der Rolle 12 die Kulisse 14, in welche die Rolle 12 eingreift, unter Mitnahme des Werkzeugschlittens 1 radial zu den zugehörigen Spindeln vor- und zurückbewegt wird.

Die Bahn, in welcher der Werkzeugschlitten vor-und zurückbewegt wird, braucht nicht stets rechtwinklig, sondern kann auch in einem dem jeweiligen Zweck entsprechenden anderen Winkel zu den Spindeln erfolgen, wie es z. B. die strichpunktierte eingezeichnete Ausführungsform nach Fig. 2 erkennen läßt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Antrieb für die sich quer-zur Spindelachse bewegenden Werkzeugschlitten an Revolverdrehbänken mit mehreren Spindeln, dadurch gekennzeichnet, daß in die Werkzeugschlitten (1) der einzelnen Spindeln eine verstellbare Kulisse (14) eingebaut ist, zu dem Zweck, die Größe der Vor- und Rückbewegungen der von einer gemeinsamen Kurve angetriebenen Werkzeugschlitten unabhängig voneinander einzustellen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.