DE24655C - Verfahren zur Herstellung halbdurchsichtiger oder krystallinischer Verzierungen auf Glas - Google Patents

Verfahren zur Herstellung halbdurchsichtiger oder krystallinischer Verzierungen auf Glas

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DE24655C
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glass
alkali
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DENDAT24655D
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H. SCHULZE-BERGE in Pittsburg (V.St. A.)
Publication of DE24655C publication Critical patent/DE24655C/de
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C15/00Surface treatment of glass, not in the form of fibres or filaments, by etching

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  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
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  • Surface Treatment Of Glass (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Um bestimmte Abzeichen oder Markirungen auf dem Glas hervorzubringen, wie Buchstaben oder Verzierungen, werden fixe Alkalien entweder als Hydrate oder als Salze in Gestalt der bezweckten Verzierung auf den Glasgegenstand aufgetragen, worauf derselbe dann der Einwirkung einer Temperatur ausgesetzt wird, welche genügend, sein mufs, um eine chemische Action zwischen dem aufgetragenen Alkali und dem Glase hervorzubringen. Diese Einwirkung findet statt bei einer Temperatur ziemlich nahe der dunklen Rothglut, bei welcher Hitze die Form des Glases, obwohl weich, dennoch von selbst keine Gestaltveränderung erleidet. Die durch Einwirkung der Alkalien auf der Glasoberfläche hervorgebrachten Verzierungen ändern dessen Ansehen je nach Qualität und Quantität des angewendeten Alkalis. Die Hydrate und Carbonate der Alkalien, sowie deren Verbindungen mit organischen Säuren geben dem Glas an den damit behandelten Stellen ein opakes Ansehen, ähnlich dem mit Fluoralkalien geätzten Glas, während die phosphorsauren und schwefelsauren Alkalisalze eine von Rissen, Sprüngen und Krystallisationslinien überzogene Fläche zurücklassen.
Das Verfahren, Verzierungen etc. auf der Glasoberfläche hervorzubringen, mufs gestatten, dafs die Alkalien in Gestalt der bezweckten Verzierung mit der Oberfläche des Glases in directen Contact kommen und dafs eine genügende Quantität von Alkalien aufgetragen wird, weil, wenn nur eine geringe Quantität aufgetragen wurde, die dadurch erreichte Opacität nur gering ist, oder gänzlich wieder verschwindet, wenn ein etwas höherer Hitzegrad angewendet wird.
Wenn andererseits zu viel Alkali angewendet wird, bildet sich an der Glasoberfläche ein leicht schmelzbares und lösliches Silicat, und die Verzierungen sind geneigt, leicht auszulaufen.
Die Alkalien und alkalischen Salze sind in Wasser löslich und können in solcher Form durch Feder, Pinsel, gazeartige Gewebe etc. auf das Glas übertragen werden; zweckmäfsig wird der concentrirten wässerigen Lösung etwas Leim zugesetzt, welcher die durch Verdunsten sich bildenden und leicht abspringenden Krystalle auf dem Glas zurückhält. Ein vorheriges gelindes Erwärmen des Glasgegenstandes beschleunigt sowohl das Verdunsten des Wassers, als auch verhütet dasselbe das Ineinanderlaufen von Linien und Rändern.
An Stelle der wässerigen Lösung können die Alkalien getrocknet, fein gepulvert und mit einer geringen Quantität fetter OeIe oder mit ätherischen Oelen und Harzen eingerieben werden, und können dieselben so wie Malerfarbe durch Pinsel, durch Schablonen, durch directes Bedrucken mit Reliefgummistempeln oder mit gazeartigen Geweben, oder durch in directes Bedrucken vermittelst Uebertrag- oder Abziehbilder auf das Glas übertragen werden, oder die Alkalien können mit Harz und wenig Fett oder Wachs zusammengeschmolzen, in Form von Griffeln geprefst und als solche benutzt werden, um auf kaltem oder, wenn verhältnifsmäfsig mehr Harz
angewendet worden, auf angewärmtem oder heifsem Glas damit zu zeichnen.
Glasgegenstände können gänzlich mit dem das Alkali enthaltenden Vehikel überzogen und hierin Verzierungen hervorgebracht werden durch stellen weises Ausheben der Alkalien, sei es durch AVegkratzen derselben oder durch Ablösen von vorher auf dem Glas befestigten Papier- oder Metallfolienverzierungen.
Wenn die Alkalien in Form der bezweckten Verzierung in einer der vorbeschriebenen Weisen auf das Glas aufgetragen sind, wird solches Glas in einem Ofen (Flammen- oder Muffelofen) langsam und allmälig erwärmt, so dafs die ätherischen OeIe, wenn solche im Vehikel benutzt, verflüchtigt werden; bei stärkerem Erhitzen verbrennen und verkohlen die Harze und organischen Substanzen des Vehikels, und bei beginnender Rothglut findet die Einwirkung der Alkalien auf die Glasoberfläche statt. Dieser Hitzegrad mufs durch Erfahrung festgestellt werden; er ändert sich je nach Qualität des Glases und nach der Qualität der angewendeten Alkalien. Die Kalisalze wirken bei etwas niederer Temperatur als wie die Natronsalze; eine Mischung von Kali- und Natronsalzen wirkt bei noch niederer Temperatur und die Hydrate wirken schon bei noch niederer Temperatur. Wenn der erforderliche Hitzegrad erreicht ist, bedarf das Glas nur wenige Minuten dieser Temperatur und kann dann nach langsamem Abkühlen aus dem Ofen genommen und mit Wasser oder mit verdünnter Säure abgewaschen werden und ist alsdann fertig.
Da die kaustischen Alkalien (die Hydrate) sowie das kohlensaure Kali leicht Feuchtigkeit aus der Luft anziehen, so darf ein hiermit verzierter Glasgegenstand nicht lange der Luft ausgesetzt werden, sondern mufs möglichst bald nach Fertigstellen der Verzierung in den gewärmten Ofen gebracht werden, weil sonst die Verzierung durch Aufsaugen von Wasser auslaufen würde. Zur Erreichung guter opaker Verzierungen habe ich die Anwendung von Soda oder solcher organischer Alkalisalze, welche beim Erhitzen sich zunächst in kohlensaure Salze umwandeln, als am zweckmäfsigsten gefunden.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Der vorstehend beschriebene Procefs, Glasgegenstände mit opaken oder mit theilweise opaken oder krystallinischen Verzierungen herzustellen durch Auftragen von Alkali oder von Alkalisalzen in Gestalt der bezweckten Verzierung auf den Glasgegenstand und dann Erwärmen des Glasgegenstandes zu solcher hohen Temperatur, bei welcher eine Einwirkung zwischen Alkali, und Kieselsäure stattfindet.
2. Den hierin beschriebenen Procefs, Glasgegenstände zu decoriren durch Auftragen von Alkali oder Salzen der fixen Alkalien vermittelst eines wässerigen, oder ätherischen, oder öligen, oder harzigen, oder fetten Vehikels, welche durch Bemalen, durch directes oder indirectes Bedrucken, durch Beschreiben, durch Schabloniren oder durch sonstige Uebertragungsweisen Verzierungen, Linien oder Marken auf der Glasoberfläche erzeugen und dann die so vorbereiteten Glasgegenstände in einem Ofen der Einwirkung von Wärme aussetzen, welche das Vehikel verbrennt und eine chemische Action zwischen Alkali und Glas hervorzubringen im Stande ist.
3. Die Herstellung von opaken Verzierungen auf Glasgegenständen durch Auftragen von fixem Alkali, kohlensaurem Alkali oder solchen Salzen der fixen Alkalien, welche sich beim Erhitzen zunächst in kohlensaure Alkalien umwandeln und deren Alkali beim weiteren Erhitzen eine chemische Action auf das Glas ausübt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0006641A2 (de) * 1978-07-05 1980-01-09 Rudolf S. Dipl. Ing. Kodron Kennzeichnung von Kraftfahrzeugen

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0006641A2 (de) * 1978-07-05 1980-01-09 Rudolf S. Dipl. Ing. Kodron Kennzeichnung von Kraftfahrzeugen
EP0006641A3 (de) * 1978-07-05 1980-02-06 Rudolf S. Dipl. Ing. Kodron Kennzeichnung von Kraftfahrzeugen

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