DE52824C - Verfahren zur Verzierung von Porzellan, Thonwaaren, Glas und dgl. mit Bildern - Google Patents

Verfahren zur Verzierung von Porzellan, Thonwaaren, Glas und dgl. mit Bildern

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DE52824C
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porcelain
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DENDAT52824D
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English (en)
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J. B. G. BONNAUD in Finsbury Park, 39 Stroud Green Road, Grafschaft Middlesex, England
Publication of DE52824C publication Critical patent/DE52824C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B41/00After-treatment of mortars, concrete, artificial stone or ceramics; Treatment of natural stone
    • C04B41/45Coating or impregnating, e.g. injection in masonry, partial coating of green or fired ceramics, organic coating compositions for adhering together two concrete elements
    • C04B41/4505Coating or impregnating, e.g. injection in masonry, partial coating of green or fired ceramics, organic coating compositions for adhering together two concrete elements characterised by the method of application
    • C04B41/4511Coating or impregnating, e.g. injection in masonry, partial coating of green or fired ceramics, organic coating compositions for adhering together two concrete elements characterised by the method of application using temporarily supports, e.g. decalcomania transfers or mould surfaces

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Decoration By Transfer Pictures (AREA)
  • Surface Treatment Of Glass (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Der Zweck dieses Verfahrens ist, einfarbige oder bunte Bilder, Muster, Dessins und andere ähnliche Ornamentirung auf Porcellan, Thonwaaren, Glas u. dergl. hervorzubringen, die in Bezug auf Feinheit der Details der Handarbeit ebenbürtig, dabei aber viel billiger sind als letztere.
Nach meiner Erfindung nehme ich eine Glasplatte und reinige sie gründlich, um sie sodann lichtempfindlich zu machen. Die lichtempfindliche Schicht, mit welcher ich die Glasplatte überziehe, besteht in einer Lösung einer Substanz; die die Eigenschaft hat, in normalem Zustande etwas klebrig zu sein, unter der Einwirkung actinischen Lichtes aber diese Klebrigkeit in dem Mafse verliert, als dieselbe dem Licht ausgesetzt war.
Jedoch ist die Klebrigkeit nicht permanent zerstört — aufser möglicherweise in den allerhöchst belichteten Theilen —, sondern stellt sich allmälig wieder ein, wenn die Platte bezw. die lichtempfindliche Schicht dem Lichte wieder entzogen wird. Dieses Wiedergewinnen der Klebrigkeit stellt sich um so rascher ein, je weniger stark der Lichteffect war, dem die lichtempfindliche Schicht ausgesetzt war, und verzögert sich in dem Mafse, als erhöhte Belichtung stattgefunden hat.
Dafs die Zusammensetzung der Lösung, aus welcher die lichtempfindliche Schicht besteht, je nach den atmosphärischen Verhältnissen etwas variabel ist, mufs Fachleuten ohne Weiteres einleuchten.
Für normale Verhältnisse besteht die Lösung aus ca. 100 ecm Wasser, 20 g Syrup oder dergleichen, 5 bis 20 g doppeltchromsaurem Kali und ca. 10 g borsaurem Natron.
Mit dieser Lösung nun bedeckt man das Glas auf einer Seite, läfst den Ueberschufs abfliefsen und dann die Platte trocken werden.
Die so bereitete Platte nun bedeckt man in der in der Photographic üblichen Weise mit einem durchsichtigen Cliche, welches das Bild oder das Muster, Ornament etc., und zwar positiv aufweist. Am besten eignet sich hierzu ein positives Glasbild, jedoch kann man auch durchsichtig gemachte Papierbilder, Photographien, Radirungen, Stiche etc. verwenden.
Man geht hierbei am besten in folgender Weise vor:
Man nimmt einen Rahmen, wie solche zum Abdrucken von Photographiecliches benutzt werden, legt in denselben das zu verwendende Positivcliche, darauf das präparirte Glas mit der die lichtempfindliche Schicht tragenden Seite nächst dem Cliche und schliefst den Rahmen^Er wird nun in bekannter Weise der Belichtung ausgesetzt. Die Dauer der Belichtung' Tiängt von der Lichtstärke, den Eigentümlichkeiten des Bildes, der Dicke des Cliches und, ähnlichen Umständen ab; jedoch lej5Qt -'■-nj'än' in wenigen Versuchen dies zu beurtheileri, und man arbeitet bald mit derselben Sicherheit, wie beim Abdruck von Photographien auf gewöhnlichem Silberpapier. ♦ '
Hat nun das Licht lange genug gewirkt, so dafs die Details selbst in den tiefsten Schatten
des Bildes sich der lichtempfindlichen Schicht eingeprägt haben, so nimmt man die Glasplatte aus dem Rahmen und fängt an, sie mit fein gepulverten Farben, und zwar den in der Porcellan- und Glasmalerei gebräuchlichen einzustäuben.
Wenn man sich nun vor Augen hält, dafs die dunkelsten Partien des Cliches die lichtempfindliche Schicht am meisten geschützt haben, so weifs man auch, dafs zuerst mit dem färbenden Ton des Gesammtbildes das Einstäuben beginnt, der die Umrisse markirt.
Man nimmt also einen weichen Pinsel, taucht ihn in die trockene, gepulverte Farbe, z. B. grau, und fährt damit über das Bild. Auf allen Linien, die tiefe Schatten andeuten, bleibt nun eine Spur von Farbe haften. Der Ueberschufs wird abgeschüttelt.
Während man dies thut, hat aber schon ein anderer Theil der lichtempfindlichen Schicht seine Klebrigkeit wiedergewonnen, und zwar der nächst dunkle Ton, sagen wir braun.
Man stäubt nun also braun ein, danach eine minder dunkle Farbe u. s. f., bis alle Farben des Bildes bezw. alle sieben Abstufungen der Farbe, wenn das Bild monochrom sein soll, vertreten sind.
Nun bedeckt man diese Farbenschicht mit einer fettigen Composition, welche die fernere Behandlung gestattet. Man mufs noch beachten, dafs, soweit auf dem ganzen Bilde nur eine einzige Schicht von Farbe liegt, denn nur eine gewisse Theilfläche ist jedesmal beim Einstäuben klebrig, die schon früher klebrig gewesenen sind bereits eingestäubt, nehmen also nichts mehr auf.
Die fettige Composition, deren ich mich bediene, ist:
Lavendelessenz ca. ioo ecm, venetianischer Terpentin ca. ι ο g, gepulvertes Harz ca. 5 g.
In allen Verfahren, bei denen das auf photographischem Wege erzeugte Bild eingestäubt wurde, verlor sich dasselbe binnen etwa einer halben Stunde; bei meinem aber hält es.sich auch einen oder zwei Tage lang.
Wenn die aufgebrachte Fettstoffschicht trocknet, bleibt sie etwas klebrig. Man hat nun alle feinen Details des Bildes gesichert und trägt nun auf die Fettstoffschicht mittelst eines Pinsels jene Farben auf, die den grofsen Flächen entsprechen; dies bedarf keiner besonderen Kunstfertigkeit, und jeder intelligente Mensch, selbst wenn ihm alle künstlerische Begabung fehlt, kann dies thun. Wünscht man dem Bild ganz und gar den Charakter der Handmalerei zu geben, so imitirt man in weniger wichtigen Partien die Schroffheit der Pinselführung, die sonst die Eigenart der Handarbeit bildet. Um mit den gepulverten Farben malen zu können, ist es am besten, sie mit derselben Composition zu versetzen, aus der die fettige Schicht besteht. .
Sieht man nun die unbemalte Seite des Glases an, so wird man finden, dafs' sich auf der bemalten ein Bild befindet, das an Zartheit und Weichheit der Details jeder Handarbeit die Spitze bietet, und dieses Bild wird in aller seiner Schönheit auf den zu decorirenden Gegenstand transferirt, und zwar wie noch später beschrieben wird.
Ich mufs ausdrücklich bemerken, dafs mir die bisher üblichen, dem vorliegenden etwas ähnelnden Verfahren bekannt sind. Es besteht jedoch zwischen ersteren und meiner Erfindung ein äufserst wichtiger Unterschied.
Bisher hatte man auf dem zu decorirenden Gegenstand die gröfseren Farbenflächen in allgemeinen Umrissen aufzumalen, sodann wurde ein auf photographischem Wege erzeugtes Häutchen, in dem die feinen Details in schwarzer, grauer oder sonst passender Farbe, aber nur einfarbig vorhanden waren', auf die auf dem Gegenstande gemalte Skizze aufgelegt und die Details so auf dem Bilde fixirt. Nun aber ist es nicht nur eine schwierige und mühselige Arbeit, die Umrisse auf dem Häutchen Und jene auf der vorgemalten Skizze so zusammenzupassen, dafs sie sich genau decken, sondern es wird dies oft ganz unmöglich, weil das Häutchen sich der Temperatur nach oft so erheblich verändert, indem es gröfser oder kleiner wird, dafs es überhaupt den Dimensionen der Skizze nicht mehr entspricht. Ist das Häutchen in einem Theil auch nur ganz wenig dünner als in anderen, so dehnt sich dieser dünne Theil mehr als die dicken und verzerrt das Ganze.
Bei meinem Verfahren werden alle Farben auf das Häutchen gebracht. Die Schattirung beschränkt sich nicht blos auf das Bedecken der lichten Grundfarbe mit mehr oder weniger Schwarz oder dergleichen, sondern spricht sich auch in der Farbenfolge und Farbenmischung aus und ergiebt im fertigen Product genau solche Uebergänge von einer Farbenschattirung in die andere, wie die sorgfältigste Handarbeit, weil ja das Anhaften der Farben direct von den verschiedenen Halbtönen des Bildes selbst abhängt. In dieser automatischen Zerlegung des Bildes in seine verschiedenen Schattenstärken und in der hierauf beruhenden scalengemäfsen Colorirung der verschiedenen Theile besteht das Wesentliche des Verfahrens, und dies allein gestattet die Erzielung genau derselben Effecte auf mechanischem'Wege, als man bisher nur durch die Hand des talentirten und geübten Künstlers erzielen konnte.
Das Bild, das ich auf der Glasplatte, wie oben beschrieben, erzeuge, wird auf den ganz unbemalten oder sonst vorher mit entsprechender Vorzeichnung versehenen, zu decorirenden Gegenstand übertragen. Wenige Minuten, nachdem das Bild fertig ist, überzieht man es mit einer Schicht der folgenden Composition:
ι oo ecm 2 procent. Collodium,
io g venetianischer Terpentin,
5 g pulverisirtes Harz.'
Diese Schicht erstarrt sehr bald und dient der Farbenschicht zur einstweiligen Unterlage.
Man legt nun die Glasplatte in lauwarmes Wasser, worin sie bleibt, bis die lösliche Schicht organischen Ursprungs (lichtempfindliche) ganz aufgelöst ist; sodann tauche ich die Platte in ein Bad, das ι ο procent. kaustisches Kali enthält, wasche sie sorgfältig in reinem Wasser und bringe sie in ein anderes Bad, enthaltend io pCt. Borax und 5 pCt. Zucker. Die Collodiumschicht mitsammt den Farben löst sich nun vom Glase ab und wird, wie andere ähnliche Häutchen, auf den ebenfalls in dem Bade befindlichen, zu decorirenden Gegenstand aus Porcellan, Glas oder ähnlichem Material übertragen. Man hebt nun den Gegenstand sammt dem Häutchen heraus, entfernt etwaige überschüssige Partien, z. B. die Bänder, und läfst das Ganze trocken werden.
Man brennt nunmehr die Farbe in üblicher Weise ein, und dabei wird das noch unter den Farben liegende Häutchen zerstört und die reinen Farben liegen direct auf dem Porcellan, Thon oder Glas. Das Bild hat nun in jeder Hinsicht den Charakter eines fein ausgeführten Gemäldes in Schmelzfarben.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    Ein Verfahren zur Verzierung von Porcellan, Thonwaaren, Glas u. dergl. mit Bildern, bestehend in den folgenden nach einander stattfindenden Operationen:
    a) die Benutzung einer Substanz, die im normalen Zustande klebrig ist;, unter der Einwirkung von actinischem Licht diese Klebrigkeit einbüfst und sie im Schatten wiedergewinnt;
    b) das Einstäuben der verschiedenen Theile des Bildes mit fein pulverisirter Farbe nach Mafsgabe, wie die Theile — je nach der Belichtung — ihre Klebrigkeit wiedergewinnen;
    c) das Bedecken der eingestäubten Farben mit einer sie schützenden Schicht, bestehend aus einer fettigen Composition, worauf die gröfseren Farbfiächen und event. Details aufgemalt werden, wobei das Ganze dann mit einer Collodiumschicht überzogen, auf den zu decorirenden Gegenstand transferirt und schliefslich eingebrannt wird.
    Bei dem unter 1. angegebenen Verfahren die Verwendung einer Composition für die lichtempfindliche Schicht, bestehend aus ca. 100 ecm Wasser, 20 g Syrup, 5 bis 20 g doppeltchromsaurem Kali, 10 g borsaurem Natron.
    Bei dem unter 1. angegebenen Verfahren die Aufbringung der sämmtlichen das Bild bildenden Farben auf ein Häutchen, mit welchem zusammen sie auf das keiner Vorbereitung bedürfende Object aus Porcellan, Thon, Glas in einer einzigen Manipulation transferirt werden.
DENDAT52824D Verfahren zur Verzierung von Porzellan, Thonwaaren, Glas und dgl. mit Bildern Expired - Lifetime DE52824C (de)

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