DE82200C - - Google Patents
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B44—DECORATIVE ARTS
- B44C—PRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
- B44C1/00—Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing decorative surface effects
- B44C1/16—Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing decorative surface effects for applying transfer pictures or the like
- B44C1/165—Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing decorative surface effects for applying transfer pictures or the like for decalcomanias; sheet material therefor
- B44C1/175—Transfer using solvent
- B44C1/1752—Decalcomanias provided with a particular decorative layer, e.g. being specially adapted to allow the formation of a metallic or dyestuff layer on a substrate unsuitable for direct deposition
Landscapes
- Printing Methods (AREA)
- Laminated Bodies (AREA)
Description
KAISERLICHES
ΡΑΤΕΝΤΑΜΤΛ^
Das bisher übliche Verfahren der Herstellung ■von Abziehbildern besteht darin, dafs das zu
reproducirendeBild entgegen dem gebräuchlichen Druck in umgekehrter Weise, d. h. als Spiegelbild
gedruckt werden mufs. Ferner werden die Farben in umgekehrter Reihenfolge, also zuerst die dunklen Farben und dann abstufend
bis zu den hellsten Farben, zuletzt die gelbe Farbe gedruckt. Schliefslich erhält das Ganze
noch eine Deckschicht von Albumin-oder Blattmetall,
damit sowohl die Uebertragung des Bildes ermöglicht, wie auch diesem mehr Ansehen gegeben wird, da die Farben desselben
nur in gewöhnlicher Stärke aufgedruckt werden. ν
Derartige Abziehbilder lassen nur eine Verwendung zu, bei welchen es auf Durchlässigkeit
des abgezogenen Bildes nicht nur nicht ankommt, sondern aus oben angeführtem Grunde
der Erhöhung des Ansehens sogar rathsam erscheint, dafs eine solche nicht vorhanden ist.
Ein derartiger Verwendungszweck, zu welchem sich die beregten Abziehbilder nicht
eignen, ist die Herstellung von Glasmalerei-Imitation.
Bei der Herstellung der echten Glasmalerei werden bekanntlich die Farben wie bei jedem
Bilde mit dem Pinsel aufgetragen und alsdann eingebrannt, wodurch solche mit der Unterlage
(dem Glase) innig verbunden werden. Hierbei erscheinen die aufgetragenen Farben erhaben
und verleihen sowohl dadurch, wie auch durch die aus diesem Grunde bedingte Brechung der
Lichtstrahlen dem Ganzen die künstlerische Wirkung. Letztere kommt bei der jetzt
üblichen Imitation der Glasmalerei, der Verwendung von Diaphanieen und Abziehbildern
ganz in Fortfall. Finden diese eine Verwendung, so erscheint das Bild wohl lichtdurchlässig,
nicht aber wie bei der echten Glasmalerei durchsichtig, und ebenso kommt die Plasticität der Farben in Fortfall.
Diesen beregten Uebeln abzuhelfen und die Herstellung einer der echten Glasmalerei annähernd
gleichwerthigen Imitation zu ermöglichen, stellt Erfinder Abziehbilder nach einem
neuen und eigenartigen Verfahren her, bei welchem gerade entgegen dem jetzt üblichen
Verfahren gearbeitet wird und dadurch die gröfsten Wirkungen sowohl in technischer, wie
auch künstlerischer Hinsicht erzielt werden.
Zunächst werden bestimmte Farben in besonderer Präparation verwendet. Es sind dies
alle lichtechten lasirenden Farben, durch deren Benutzung späterhin die gröfsten Farbeneffecte
hervorgerufen werden. Diese Farben werden schnelltrocknend präparirt, und zwar derart,
dafs diese Trocknung in der Weise vor sich geht, dafs die aufgedruckte Farbe sobald als
möglich eine harte Haut bildet, damit die Durchsichtigkeit und Lichtbrechung durch die
nächste aufgetragene Farbe nicht beeinträchtigt, sondern gehoben wird, weil jedesmal eine
besondere Haut mit reflectirender Wirkung entsteht.
Die Zusätze zu den Farben bestehen in Wasserglas und Siccativ. Ersteres besitzt bekanntlich
die Eigenschaft, mit anderen Stoffen, wie z. B. Farben, steinharte Verbindungen einzugehen.
Diese Eigenschaft wird für vorliegenden Zweck ausgebeutet. Da aber diese Verbindung in ihrer dünnen Auftrageschicht
leicht brüchig oder rissig werden mufs, so wird der Zusatz von Siccativ gemacht. Derselbe
macht diese Verbindung nicht nur elastisch, sondern auch schnell trocknend, so dafs die
erhärtende Wirkung des Wasserglases nicht nur nicht aufgehoben, sondern sogar noch verstärkt
wird.
Derart präparirte Farben werden auf das vorher mit einer Klebeschicht bestrichene Papier
aufgetragen, aber entgegengesetzt dem jetzt üblichen Verfahren nunmehr in der richtigen,
nicht umgekehrten Reihenfolge gedruckt, und in einer Stärke, welche nach der Fertigstellung
ein sogenanntes todtgedrucktes Bild ergeben, d. h. ein solches, welches auf dem Papier matt
und tief dunkel erscheint, und wobei das Bild nur schwer erkennbar ist.
Dieses Todtdrucken geschieht zu dem Zwecke, das Ansehen des später abgezogenen Bildes zu
erhöhen, weil ein Bild mit nur einfach gedruckten Farben ohne Deckschicht später in
der Durchsicht heller erscheinen, dasselbe also dadurch verlieren würde.
Je todter der Papierdruck aussieht, um so wirksamer wird später das Glasbild erscheinen,
wobei es selbstverständlich ist, dafs dieses dunklere Drucken im Verhältnifs der Farben zu
einander steht; für gewöhnlich genügt ein zweibis dreimal dunklerer Druck.
Das Bedrucken des Papiers mit allen Farbentönen geschieht hinter einander. Sodann kommt
zum Schlufs noch ein farbloser Auftrag, bestehend aus einer Mischung von reinem Firnifs,
Wasserglas und Siccativ, über den ganzen Druck. Letzteres bezweckt, die durch die verschiedenen
Auftragungen erzielte Farbehaut erstens noch zu verstärken, sie also bei der späteren Verarbeitung
vor gewaltsamen Eingriffen möglichst zu schützen, zweitens aber das Aussehen des
abgezogenen Bildes infolge der Durchsichtigkeit der letzten farblosen Schicht durch deren
reflectirende Wirkung zu erhöhen.
Es wird bei diesem Verfahren naturgemäfs an diejenigen Stellen, wo das Bild bezw. die
danach hergestellte Lithographie eine gröfsere Tiefe zeigt, also mehrere Farbenschichten auf
einander liegen müssen, eine gröfsere Erhöhung entstehen als an denjenigen Stellen, welche im
Bilde lichter erscheinen. Die beregte. Plastik ist demnach vorhanden und wird dadurch
hervorgerufen, dafs je nach den Abstufungen der verschiedenen Farbtöne auch eine verschiedene
Höhenlage des Aufdruckes entsteht. Bei den bis jetzt hergestellten Abziehbildern
dagegen erscheint das Bild nur als ein gewöhnlicher Buntdruck, d. h. ohne Erhöhung und
Vertiefung, also in einer vollständig gleichen Ebene.
Während also hier alle Vornahmen darauf hinzielen, das später hergestellte Bild möglichst
durchsichtig und die zur Verwendung kommenden Farben möglichst plastisch wirkend erscheinen
zu lassen, vermeidet bezw. vernichtet das jetzt übliche Verfahren der Herstellung von
Glasmalerei-Imitation diese Wirkungen vollständig, indem die bei der Benutzung von Abziehbildern
bedingte Deckschicht von Albumin oder Blattmetall und bei dem Gebrauch von Diaphanieen das den Buntdruck tragende Papier
die plastische Wirkung vollständig ausschliefst.
Die der echten Glasmalerei eigenthümliche reflectirende Wirkung wird bei diesen Abziehbildern
durch die nach einander erfolgende Bildung einer besonderen lasirenden Schicht für jeden einzelnen Farbenton und dem als
Schlufsdruck angeordneten Auftrag einer farblosen'Haut hervorgerufen, während eine solche
bei den gewöhnlichen Abziehbildern und Diaphanieen infolge deren undurchsichtigen
Deckungen vollständig ausgeschlossen ist.
Diese Abziehbilder können aufser zur Imitation der Glasmalerei auch zu jeder beliebigen Decoration
dienen, wie beispielsweise zur Herstellung der mit Bildern decorirten Spiegel,
wobei die von dem Bilde bedeckten Spiegelflächen keinen Belag erhalten, sondern durchsichtig
bleiben und dadurch höchst eigenartig wirken. Die abgezogenen Bilder erhalten dann
noch. einen- besonderen wetterfesten Ueberzug.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von Abziehbildern für Glasmalerei-Imitation etc., dadurch gekennzeichnet, dafs von einer aus mehr oder weniger lasirenden Farben, Wasserglas und Siccativ hergestellten, ä'ufserst schnell trocknenden Steindruckfarbe auf dem mit einer Klebeschicht versehenen Papier in der beim gewöhnlichen Farbendruck üblichen, Reihenfolge ein durch einen farblosen, aus reinem Firnifs, Wasserglas und Siccativ bestehenden Auftrag . verstärktes todtgedrucktes Farbehautbild hergestellt wird, welches nach seiner Uebertragung auf Glas sowohl durchsichtig, als auch in seiner der echten Glasmalerei gleichen reflectorischen Wirkung erscheint und gegen äufsere Einflüsse durch einen wetterfesten Ueberzug geschützt wird.
Publications (1)
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