DE2462081C3 - Pilocarpinpamoat, Verfahren zu dessen Herstellung sowie dieses enthaltendes medizinisches Produkt - Google Patents
Pilocarpinpamoat, Verfahren zu dessen Herstellung sowie dieses enthaltendes medizinisches ProduktInfo
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- A61K9/0048—Eye, e.g. artificial tears
- A61K9/0051—Ocular inserts, ocular implants
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Description
Pilocarpin ist für die Behandlung des grünen Stars als Arzneimittel bekannt. Bisher hat man Pilocarpin
in Form von Lösungen von Pilocarpinsäuresalzen, die
dem Auge in Form von Tropfen in häufigen Intervallen,
verabreicht werden mußten, verschrieben.
Die Erfindung betrifft ein neues Salz des Pilocarpins.
nämlich Pilocarpinpamoat, welches besonders geeignet ist als Augenarzneimittel.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von Pilocarpinpamoat. das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man in an sich bekannter Weise Pilocarpin mit Pamoasäure umsetzt.
Es hat sich gezeigt, daß Pilocarpinpamoat eine beträchtlich
bessere miotische Wirkung aufweist als Pilocarpinhydrochlorid.
Besonders vorteilhaft ist Pilocarpinpamoat. wenn es mit wasserlöslicher Hydroxypropylcellulose als
Tragersubstanz in Arzneimittelform vorliegt. Es ist für
die topische Behandlung de·· Auges geeignet Die Erfindung
betrifft daher auch ein festes medizinisches Produkt, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Pilocarpinpamoat
und Hydroxypropylcellulose.
Zur Herstellung von Pilocarpinp.unoat werden
20.7 g Pilocarpin in 20 ml Wasser gelöst und dazu wird die stöchiometrisihe Menge von 19.3 g Pamoasäure
gegeben. Man rührt die Mischung 3 Stunden, bis ein Homogenes braunes Olgemisch entsteht. Die Mischungwird
in einen Exsikkator gegeben, der bei 50
bis W)" C unter einem Vakuum von 5f>() mm gehalten
wird Liglich wird der das Ol enthaltende Behalter nus dem Lxsikkator genommen und der Anteil an Öl.
der .in tier Oberfläche getrocknet ist. entfernt und zu
einem Pulver vermählen Der liehalter mit dem restlichen
flüssigen Olgcmisch wird dann wieder in den beheizten
Vakuumcxsikkator gegeben. Diese Verfahrensweise wird wiederholt, bis das gesamte Ol
getrocknet und aus dein Behalter entnommen wurde. F)ic Ausbeute betragt iiber 1MI';
Das Produkt enthüll Vl* - Kuthlipkeit
Λ na Iv se
Λ na Iv se
berechnet \ (i.')S gcfiiii.len f-i.N
Il 5,77 6.17
berechnet %. auf den Wassergehalt korrigiert: 6,76
65,1« 5,95
Eine Mischung von 2* g Pilocarpinpamoat
(0,250 mm lichte Masehcnweile) und 75 g Hydroxy·
7.14
ι\0Ι
h.15
propylcellulose (Viskosität, \% in H1O,
1500-2500 mPa.s) (0,250 mm lichte Maschenwefte)
werden unter Verwendung üblicher Verfahren zur Mischung trockner Pulver sorgfältig miteinander vermischt.
Die Mischung wird dann durch ein Sieb einer lichten Maschenweite von 0,595 mm gegeben und erneut
gemischt. Dann wird eine geringe Menge (2-5 g) der Mischung in das Zentrum einer sauberen, trockenen
Aluminiumplatte mit einer Dicke von 0,67 cm gebracht, deren Oberfläche mit einem Gleitmittel, wie
zerstäubtem Lecithin, beschichtet ist, dann werden Abstandshalter von etwa 1 mm in jede der vier Ecken
der Aluminiumplatte angeordnet. Über die erste Platte wird eine zweite, gleich beschichtete und gleich
dicke Aluminiumplatte gelegt und in eine hydraulische Presse zwischen zwei 15,2 X 15,2 cm-Platten
eingebracht, die erwärmt und gekühlt werden können; Oberteil und Unterteil der Platten wurden zuvor auf
Temperaturen von 93,3° C vorgewärmt. Bei dieser Plattentemperatur wird dann die Presse geschlossen
und das Material einem Druck von etwa 690 bar ausgesetzt. Nach einer Minute wird durch die Platten zur
Abkühlung des Produkts kaltes Wasser zirkuliert, während der Druck aufrechterhalten wird. Nach etwa
2 Minuten wird der Druck aufgehoben und das Produkt in Form einer dünnen Folie entfernt.
Zu Vergleichszwecken werden in gleicher Weise dünne Folien, ausgehend von 25 g Pilocarpinhydrochlorid
mit jeweils 75 g Hydroxypropylcellulose hergestellt. Die Folien werden in rechteckige Stücke
der Abmessungen etwa 11,1 x 1,6 mm zerschnitten. Die Dicke dieser Stücke beträgt etwa 1,0 mm. Die
Pilocarpinmenge pro Hosiseinhcit beträgt 2 mg.
In in-vivo-Versucht η am Kaninchen wird festgestellt,
wie lange es dauert, bis diese Augeneinlagen verschwunden sind und welche miotische Aktivität sie
aufweisen. Die Versuchsdurchführung wird in der nachstehend beschriebenen Weise vorgenommen. Die
miotische Gesamtaktivität pro cm' der Einlage beträgt
für das Präparat mit einem Gehalt an Pilocarpinhydroehlorid
24 und für das Pilocarpinpamoat-Präparat 34
Daraus ergibt sieh daß Pilocarpinpamoat eine günstigere
Wirkung als l'ilocarpinhydroehlorid aufweist
Versuchsdurchführung
Is werden Gruppen von 6 männlichen und weiblichen
Alhinokaninchcn (New Zealand) mit einem Gewicht von 3-3.S kg und einem AIlCi von etwa 4 bis
5 Monaten wahllos zusammengestellt. Die Tiere wer den in Käfigen in einem Raum mit standigem Licht
schwacher Inlensit it gehalten. Die unbefangenen Tiere werden einmal vor dem Versuch an die Ver
Michshcdingiiiigcn (Lahor und Käfig) gewohnt Die
gleichen Kaninchen werden nach einer Pause von mindestens 14 lagen einem /weilen Versuch züge
führt, nach * Versuchen werden sie schließlich elimi
liiert Die Tiere werden 1 Stunde an die Umgebung
gewohnt, nach I iiigaiii-smcssiingcn werden die zu untersuchenden
r-olien in den Bintkhautsack eines Auges
verabreicht, während das andere nicht behandelte Auge als Vergleich dient. Die Pupilleniftcssungcn
werden 5, 30, 90, 210 und 360 Miniuten nach der
Behandlung durchgeführt. Die durchschnittlichen Pupillendurchmcsser
und die Fehlergrenzen für PS0,05 jeder der Gruppen (6 Kaninchen) sverden mit einem
Pupilloinetcr gemessen, dessen Prinzip darin besieht, das virtuelle Bild eines roten Lichtstrahls variablen
Durchmessers auf die Ebene der Iris zu überlagern. Mit einem einstellbaren Diaphragma stellt man den
Durchmesser Jes roten Lichtstrahlbündels so ein, daß
er mit dem der Pupille übereinstimmt. Der Durchmesser des Diaphragmas wird direkt in Millimetern
aufgezeigt.
Es wird die miotische Gesamtaktivität als Wechsel „ der Pupillengröße von der Zeit, in der die Dosis ver-
Ί abreicht wurde bis zur Zeit, in der die Pupillengröße
auf den Vergleichsdurchmesser zurückkehrt, bestimmt.
Die Mischung aus Pilocarpinpamoat und Hydroxypropylcellulose
gemäß Beispiel 2 wird zur Herstellung einer Faser mit einer üblichen Extrudiervorrichtung
in der im folgenden beschriebenen Weise verwendet.
Die Heizregelung einer Extrudiervorrichtung wird auf 200° C gestelii. Nachdem die Vorrichtung ausreichend
aufgeheizt ist, wird der Rotor angestellt; es werden etwa 0,5 g der Pulvermischung eingegeben.
Unter stetigem Ziehen wird eine Faser mit dem gewünschten Durchmesser (weniger als 1 mm bis 2 mm)
erhalten. Die Kraft, die auf das heiße Extrudat ausgeübt wird, bestimmt den Durchmesser der Faser. Stabförmige
Fasern, die auf diese Weise hergestellt wurden, werden in 10 mm-Längen zerschnitten und
enthalten 1,9 mg Pilocarpin. Diese Abschnitte werden hinsichtlich ihrer miotischen Aktivität im Kaninchenauge
gemäß Beispiel 2 untersucht; die Ergebnisse werden in der folgenden Tabelle wiedergegeben:
Durchschnittlicher Pupillendurchmesser - mm
Zeit | Vergleich ohne | Extrudierte |
(Stunden) | Pilocarpinpamoat | Faser |
0 | 7,5 | |
0,5 | 7,4 | 5,3 |
1,5 | 7,3 | 5,3 |
3,5 | 7,4 | 5,9 |
6 | 7,4 | 5,5 |
7 | 7,5 | 5,7 |
8 | 7,5 | 6,0 |
9 | 7,6 | 6,2 |
Die Augeneinlagen werden 2 Tage mit Luft bei Zimmertemperatur und einer relativen Feuchtigkeit
von 88 % in Berührung gebracht. Das Anfangsgewicht der A.ugffneinlagen von etwa 18 mg erhöht sich in 2
Tagen auf 20 mg; demnach wurden 2 mg Wasser oder etwa 11%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Einlage,
aufgenommen. Durch den Weichmachereffekt des Wassers wird die Einlage wesentlich weicher und
biegsamer.
Die Augeneinlagen krinnen ebenso durch Spritzguß unter Verwendung der gleichen Vorrichtung und einer
Form mit einer oder mehreren Vertiefungen hergestellt werden.
Claims (3)
1. Pilocarpinpamoat.
2. Verfahren zur Herstellung von Pilocarpinpamoat,
dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise Pilocarpin mit Pamoasäure umsetzt.
3. Festes medizinisches Produkt, gekennzeichnet durch einen Gehalt an der Verbindung nach
Anspruch 1 und Hydroxypropylcellulose.
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