DE2459349A1 - Verfahren zum agglomerieren von feinkohle - Google Patents
Verfahren zum agglomerieren von feinkohleInfo
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Description
SHELL IKTER1-7ATIOKALE RESEARCH MAATSCiIAPPIJ 3.7.
Den Haag, Niederlande
"Verfahren zum Agglomerieren von Feinkohle"
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Agglomerieren
von Steinkohle in Schlamm- oder'Pulverform mittels eines in Wasser dispergierten MineralSlproduktes. Das Verfahren
kann auf wasserreiche Kohlenschlämme oder feinkohlehaltige Abwässer der Nassaufbereitung angewandt werden und
erleichtert dann die anschliessende Wasserabscheidung auf bekannte Weise, z.B. durch Zentrifugieren; ee kann ebenso
auf eingedickte Schlämme oder trockenen Kohlenstaub angewandt werden. In jedem Fall liefert es ein körniges, nicht
staubendes Produkt. Das Verfahren besteht darin, dasB man der Peinkohle einen untergeordneten Anteil, etwa 5 bis 15
Gew.^, bez. auf wasserfreie Kohle, einer Bitumenemulsion
zusetzt und intensiv einmischt. Vorteilhaft ist eine Bitumenemulsion,
die ein Mineralülbitumen mit einem Penetrationswert/25
unter 5 und/oder einem Conradson-Wert über
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35 enthält. In der bevorzugten Ausfübrungsform des Verfahrens
verwendet man eine Bitumenemulsion, die als Emulgator einen untergeordneten Anteil, etwa 1 bis 10 Gew.5^, bez. auf
den Anteil Mineralölbiturnen, Alkaliiiaphthenat enthält.
Die Rückgewinnung und Verwertung des Feinstkornanteils, der bei der Förderung und Aufbereitung der Steinkohle anfällt,
stellt für den Bergbau seit jeher ein Problem dar· Mit der .zunehmenden Mechanisierung beim Abbau und Transport wächst
der Feinstkornanfall, verschärft sich also dieses Problem· Die Abläufe der Naßaufbereitung führen viel Kohlenstaub mit
und müssen in Absetzbecken und/oder Zentrifugen gereinigt werden* Die erhaltenen Schlämme werden z.T. noch aufbereitet,
jedenfalls mittels Zentrifugen oder Vakuumfiltern entwässert und liefern doch nur eine staubförmige, minderwertige
und begrenzt verwendbare Kohle. Von dem mehr oder weniger trockenen Kohlenstaub, der daneben in größeren Mengen anfällt,
gilt das gleiche·
Es sind mehrere Verfahren bekannt, durch die die Wasserabscheidung
aus den Kohlθschlämmen erleichtert wird« Beispielsweise
werden beim sog· Convertο1-Verfahren und bei
dem neueren Olifloc-Verfahren Mineralölfraktionen, nämlich leichtes oder schweres Heizöl den Schlämmen beigemischt.
Sie wirken gleichzeitig als,Flotationsmittel für die Aufbe-
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reitung und als Flockungsmittel für die Entwässerung der Schlämme· Allerdings erfordert die Einarbeitung des Mineralöls
besondere Vorrichtungen, und auf die Konsistenz der schließlich erhaltenen Foinkohle wirkt sich der Mineralölzusatz
nicht spürbar aus. Letzteres gilt auch für das Verfahren der Esso Res. Eng. Co. (Brit. Patentschriften
1.041.547 und 1.123.597), bei dem relativ niedrig siedende
Kohlenwasserstoffe als reine Flotationsmittel verwendet
werden.-Bei diesem Verfahren wird, auch der Zusatz von oberflächenaktiven
Flüssigkeiten, wie langkettige Alkohole, vorgeschlagen. Es liegt dann nahe, die Mineralölfraktion
von vornherein in dispergierter Form einzusetzen, wie es auch aus dem Verfahren gem.'BrIt. Patentschrift 1.351*986
bekannt ist. Dieses Verfahren ist allerdings nicht auf Feinkohle, sondern auf die bei der biologischen Abwasserreinigung
anfallenden Schlämme abgestellt.
Während diese bekannten Verfahren von Flüssigkeiten ausgehen, die mit Wasser nicht mischbar sind ur.'d die Kohleteilchen
bevorzugt benetzen, wurde nun gefunden, daß man den entsprechenden Ausflockungseffekt auch mit festem Bitumen
erzielen kann. Eine Zumischung von etwa 5 bis 15 Gew.^i bez.
auf wasserfreie Kohle, Bitumenemulsion zu den feinkohlehaltigen Abwässern oder Schlämmen bewirkt eine ausreichende
Ausflockung,durch die die anschließende Wasserabscheidung,
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ζ.B, durch Siebzentrifugen, entscheidend erleichtert werden
kann. Überraschenderweise ist dieser Ausflockungseffekt
praktisch unabhängig von der Konsistenz des in der Emulsion enthaltenen Bitumens· Er tritt bei Hochvakuumbitumen, die
bei der Anwendungstemperatur springhart sind, ebenso ein wie bei den mittelharten bis weichen Bitumen, die in der
Emulsionstechnik gebräuchlich sind« Da andererseits der in
der Bitumenemulsion enthaltene Emulgator von großem Einfluß
8ein kann, wie weiter unten ausgeführt, so kann man annehmen,
daß nicht die Bitumenteilchen der Emulsion wie Flüssigkeitströpfchen dank ihrer Grenzflächenspannung die Kohleteilchen
benetzen, sondern daß die Bindung an die Kohleteilchen und damit die Ausflockung von den auf der Oberfläche
der Bitumenteilchen vorhandenen Ladungen bewirkt wird.
Als Bitumenemulsion kann ein handelsübliches Produkt eingesetzt werden, wie es z.B. für den Straßenbau Verwendung
findet. Diese Emulsionen enthalten etwa 55 Gew.$ Mineralöl- · bitumen mit einem Erweichungspunkt R+K von etwa 35 °is $0 C,
entsprechend einem Penetrationswert/25° zwischen 220 und 70, dispergiert in Wasser, das eine untergeordnete Menge eines
Emulgators, wie der Alkaliseife einer höheren Fettsäure, enthält. Vorteilhaft verwendet man für das erfindungsgemäße
Verfahren aber eine Spezialemulsion, die ein sehr
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viel härteres Bitumen, Erweichungspunkt R+K 10O0C oder darüber
und Penetrationswert/250 unter 5, enthält. Besonders vorteilhaft ist eine Spezialemulsion, die nicht das übliche
sog. straight-run-Biturnen enthält, sondern beispielsweise
den Rückstand aus einer thermischen Crackung, durch Hochvakuumdestillation auf die erwähnte Spezifikation gebrachte
Derartige Grackbiturnen sind gekennzeichnet durch einen relativ hohen Conradson—Wert (Conradson Carbon
Residue) von 35 oder darüber.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin,
daß die entwässerte Peinkohle nachhaltig agglomeriert oder
granuliert und damit vielseitiger und besser verwendbar ist als der üblicherweise anfallende Kohlenstaub. Beispielsweise
wurde das Flotationskonzentrat aus einer Steinkohlen-Naßaufbereitung
einerseits wie üblich über Vakuumfilter entwässert (a), andererseits vor der Entwässerung durch
Zusatz von I5 Gewo#, bez. auf wasserfreie Kohle, einer
Spezialbitumenemulsion agglomeriert (b). Die Emulsion enthielt ca. 50 Gew.# eines Bitumens mit Penetrationswert/250
1-2 und Conradson-Wert ko. Die Siebanalysen ergaben folgendes!
AT,
unter | 0 | .2 | mm | 69 $> | 5 | * |
0.2 - | 0 | .6 | mm | 2k % | 19 | |
0.6 - | 2 | .0 | mm | k $> | 18 | |
Über | 2 | .0 | nun | 3 $> | 58 | * |
60982670381
Weiter wurde gefunden, daß die chemische Natur· des in der
Bitumenemulsion enthaltenen Emulgators bei dem Verfahren eine Rolle spielt. Namentlich das in wasserreichen Schlämmen
gebildete Agglomerat kann in seiner mikroskopischen Struktur von schwararaartig bis grobkörnig wechseln. Diese
Ausbildung wird in gewissem Maße von der Art des verwendeten Bitumens, sehr stark aber von dem Emulgator beeinflußt.
Eine körnige Mikrostruktur bedeutet ein besseres Absetzen des agglomerierten Steinkohlenschlammes, ein schnelleres
und vollständigeres Entwässern auf der Zentrifuge und besonders eine starke Erhöhung der Filtriergeschwindigkeit,
falls der Schlamm über Vakuumfilter entwässert wird.
Die meisten für Bitumenemulsionen gebräuchlichen Emulgatoren, im Wesentlichen aus Alkaliseifen höherer Fettsäuren
bestehend, sind in dieser Hinsicht nur mäßig geeignet« Dagegen wurden sehr gute Ergebnisse mit einer Spezialemulsion
erhalten, die mit etwa 3 Gew.jS, bez. auf den Bitumenanteil,
Alkalinaphthenat hergestellt war. Es handelt sich dabei um die Salze der höhermolekularen Naphthensäuren,
die im Siedebereich etwa den Schmierölfraktionen entsprechen. Gewöhnlich werden diese Säuren bei der Vakuumdestillation
naphthenischer Mineralöle in der Kolonne mit Natron- oder Kalilauge neutralisiert und als Seitenfraktion abgezogen.
Das Rohprodukt enthält beispielsweise etwa 50 $
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Unverseifbares, 25 # Alkalinaphthenate mid 25 # Wasser und
überschüssiges Alkali* Zweckmäßig wird das Naphthenat im
Rohzustand verwendet, indem man es mit der berechneten Menge Wasser dispergiert und in diese Dispersion, ohne
weitere Zusätze, die berechnete Menge Bitumen in bekannter Weise einarbeitet«
Beispielsweise wurden Filtrierversuche vorgenommen mit ei-.nem
Steinkohlenschlamm mit 20 Gew.^ Trockensubstanz der Kornzusammensetzung wie oben angegeben (A)*.Damit verglichen wurde der gleiche Schlamm, agglomeriert mit 15 Gew.^,
bez. auf Trockensubstanz, einer Spezialbitumenemulsion wie oben beschrieben (b); diese Emulsion enthielt einen handelsüblichen,
im Wesentlichen aus Alkaliseifen höherer Fettsäuren bestehenden Emulgator. Im weiteren Vergleich
wurde eine entsprechende Emulsion verwendet, die mit etwa
3 Gew.^ Alkalinaphthenat im der beschriebenen Weise hergestellt
war (c). Es sind die Zeiträume in Sekunden aufgeführt, in denen unter gleichen Bedingungen gleiche Mengen
FiItrat durchgelaufen waren*
ABC
20 | ml | Filtrat | 34 | 117 | 11 | sec |
ko | ml | η | 56 | 226 | 20 | Il |
60 | ml | η | 86 | 33 | Il |
• 8 •609826/0381
Das beschriebene Verfahren kann auf mehr oder weniger wasserreiche Steinkohlenschlämme angewendet werden· In
jedem Falle genügt es, die erforderliche Menge Bitumenemulsion bei Raumtemperatur dem Schlamm zuzusetzen und
für kurze Zelt intensiv einzumischen, zweckmäßig in einem Durchlauf-Rührwerk. Ebenso gut kann das Verfahren auf
trockenen Kohlenstaub angewendet werden, ebenfalls durch Zusatz der erforderlichen Menge Bitumenemulsion bei Raumtemperatur
- erhöhte Temperaturen ergeben im allgemeinen schlechtere Ergebnisse - und kurzes, intensives Einmischen,
zweckmäßig in einem auf Durchlauf eingerichteten Schneckenknetwerk.
Man erhält dabei ein Granulat, das dem oben beschriebenen, in der wässrigen Phase gebildeten völlig vergleichbar
ist«, Auch beim trockenen Verfahren hat die chemische Natur des Emulgators einen Einfluß, neben der Konsistenz
und Herkunft des emulgierten Bitumens· Die bevorzugten Alkalinaphthenat-Emulsionen ergeben unter gleichen Bedingungen
ein besseres Granulat, d.h. einos mit gleichmäßigerer
Kornverteilung und insbesondere weniger Feinkorn (unter 0.2 mm) und Grobkorn (über 5 mm), wie der folgende
Vergleichsversuoh zeigt.
Lufttrockener Steinkohlenstaub wurde in einem auf Durchlauf eingerichteten Knetwerk (Baker-Perkins-Knetmischer) mit
10 Gew,# Bitumenemulsion (ca. 50 Gew,# Bitumen) innig gemischt.
Die Geschwindigkeit der Knetschnecke wurde auf
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105 UpM eingestellt, wobei eich, im Trog eine mittlere
Verweilzeit von 5 Min* ergab. Die Bitumenemulsion wurde
im ersten Zehntel der Mischstrecke aufgesprüht··* Es wurden
die Siebanalysen des unbehandelten Kohlenstaubes (a) mit denen der getrockneten Granulate verglichen, die einerseits
mit einer Spezialbituraenemulsion, t;ie oben beschrieben,
mit einem handelsüblichen Emulgator (β) hergestellt waren, andererseits mit einer entsprechenden Emulsion, die
mit jatwa 3 Gew.$ Alkalinaphthenat in der beschriebenen
Weise hergestellt war (c). Man erkennt, daß in dem Granulat C das unerwünschte Fein- und Grobkorn weit schwächer vertreten
ist als im Granulat B,
unter | 0.2 | mm | 52 # | 4 # | 2 % |
0.2 - | 0.5 | nun | 35 # | 21 $> | 14 # |
0.5 - | 1.0 | mm | 10 # | 43 $> | 38 % |
1.0 - | 2.0 | mm | 2 # | 21 # | 28 ^ |
2.0 - | 3.2 | nun | 1 $> | ||
3.2 - | 5.0 | mm | mm | 3 # | |
über | 5.0 | mm |
ti cL
2 70 |
3 ^ |
Es sei erwähnt, daß die bevorzugte Spezialemulsion, enthaltend
ein Bitumen vom Penetrationswert/250C unter 5 und
Conradson-Wert über 35, sowie Alkalinaphthenat als Eraulga-
-IQ-
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tor, kein Standardprodukt ist, keiner Norm entspricht
und sich auch für die meisten Anwendungszwecke, z.B. im Straßenbau, nicht eignet«
Patentansprüche
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Claims (1)
- Patentansprüche1· Verfahren zum Agglomerieren von Steinkohle in Schlamm- oder Pulverform mittels eines in Wasser dispergierten Mineralölproduktes, dadurch gekennzeichnet, daß man der Feinkohle 5 bis 15 Gew.^, hetz, auf wasserfreie Kohle, einer Bitumenemulsion zusetzt«2« Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bitumenemulsion ein Mineralölbitumen mit einem Penetrationswert/25 unter 5 enthält»3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bitumenemulsion ein Mineralölbitumen mit einem Conradson-Wert über 35 enthält«k · Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bitumenemulsion 1 bis 10 Gew.^, bez. auf den Anteil Mineralölbitumen, Alkalinaphthenat enthält.r 609826/0381
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