DE2457363B2 - Verfahren zur Stabilisierung von fließfähigen Diorganopolysiloxanen - Google Patents
Verfahren zur Stabilisierung von fließfähigen DiorganopolysiloxanenInfo
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Description
Diorganopolysiloxane haben verschiedenste industrielle Anwendungen, insbesondere dort, wo höhere
Temperaturen auftreten, z. B. als flüssige Wärmeträger, hydraulische Flüssigkeiten, Hochtemperaturschmiermittel
oder dergleichen.
Andererseits ist aber auch bekannt, daß derartige Diorganopolysiloxane bei längerer Einwirkung von
Temperaturen über 2000C durch Depolymerisation und Oxidation abgebaut werden.
Zur Lösung dieses Problems wurden bereits verschiedene Verfahren zur Stabilisierung bekannt. Diese
bestehen meistens darin, daß man lösliche oder teillösliche Verbindungen von Übergangsmetallen direkt
den zu stabilisierenden Polysiloxanen zusetzt, ohne daß eine weitere Behandlung des Gemisches stattfindet.
So hat man z. B. als Antioxidationsmittel bereits die Carboxyrate von Eisen, Kobalt, Nickei oder Kupfer
angewandt (US-PS 24 45 567). Andere bereits angewandte Antioxidationsmittel sind beispielsweise ferrocenyl-substituierte
Siloxane (»Chemical Abstracts, 72, Seite 32 635 P, 1970 US-PS 36 49 660) oder Eisenoxid
(US-PS 33 52 781). Auch wurden bereits Eisensalze von Carbonsäuren bei gleichzeitiger mechanischer Belüf
tung bei wesentlich erhöhten Temperaturen vor Anwendung des Pulysiloxangemisches angewandt
(US-PS 30 02 927). Nach der GB-PS 8 70 007 wird die Stabilisierung mit Eisenseifen bei erhöhter Temperatur
versucht, jedoch zeigte sich, daß es dabei zu Ausfüllungen kommt und die Stabilisierung unzureichend
isl. weil in relativ kurzer Zeit trotzdem ein Gelieren stattfindet.
Nach der GB-PS 12 94 046 hat man Eisenhydroxid
4") zusammen mit Polyithynylpyridin zur Stabilisierung
von Polysiloxankautsehuk angewandt, jedoch behielt
dieses System die Wirksamkeit nicht über 3000C Aliphatische Carbonsäuren wurden nach DE-AS
10 87350 nur für relativ tiefe Temperaturen (2000C)
angewandt Nach DE-AS 11 27 584 hat man quaternäre Ammonium- oder Phosphoniumhalogenide zur Stabilisierung
von flüssigen Polysiloxanen angewandt, jedoch eignen sich diese auch nur für niedere Temperaturen.
Aufgabe der Erfindung ist nun die Stabilisierung bis zu höheren Temperaturen.
Überraschenderweise konnte festgestellt werden, daß Eisencarbonyle in Diorganopolysiloxanen in Gegenwart
von Sauerstoff thermisch zersetzt werden können zu eisenhaltigen Diorganopolysiloxanen, die gegenüber
Zersetzung selbst bei wesentlich erhöhten Temperaturen, z. B. über 315"C, in Gegenwart von Luft srubilisiert
sind.
Die Erfindung geht nun aus von einem Verfahren zur Stabilisierung von fließfähigen Diorganopolysiloxanen.
bestehend im wesentlichen aus Siloxyeinheiten in Form von Dimethylsiloxy, Diphenylsiloxy, Methylphenylsiloxy,
Methylhydroxysiloxy, Methylvinyljiloxy, Trimethylsiloxy und Dimethylhydroxysiloxy durch Erwärmen mit
einer Eisenverbindung in Gegenwart von Sauerstoff. Es ist dadurch gekennzeichnet, daß man als Stabilisierungsmittel
ein Eisencarbonyl der Formel Fe(CO)5, Fe2(CO)9
und/oder Fe3(CO)i2 in einer solchen Menge zusetzt, daß
das stabilisierte Polysiloxan einen Eisengehalt zwischen 20 und 10 000 ppm erhält und ab 120 bis 350° C erwärmt.
Im Gegensatz zu den bekannten Stabilisierungsversuchen, bei denen Eisen in bereits oxidierter Form dem
Polysiloxan zugeführt wird, wird nach der Erfindung zur Stabilisierung Eisencarbonyl angewandt, also eine
Eisenverbindung mit der Oxidationsstufe O.
Gegenüber den bekannten Stabilisierungsvorschlägen auf der Basis von Metallen bietet die erfindungsgemäße
Maßnahme wesentliche Vorteile, z. B. eine einfache nicht komplizierte Methode zur Herstellung
stabilisierter eisenhaltiger Diorganopolysiloxane bei relativ mäßigen Temperaturen sowie ein Verfahren für
die Herstellung homogen erscheinender stabilisierter eisenhaltiger Diorganopolysiloxane, welche charakterisiert
sind durch die Abwesenheit von Verschlammungen während Lagerung und Anwendung und durch ihre
Beständigkeit gegenüber thermischer Zersetzung über längere Zeiten bei extrem hohen Arbeitstemperaturen
wie bis hinauf zu 325° C, insbesondere in Gegenwart von Luft.
Die erfindungsgemäß zu stabilisierenden Diorganopolysiioxane
können fließfähige Stoffe oder Öle einschließlich der Kautschuke sein.
Bevorzugt erfindungsgemäß zu stabilisieren sind Polysiloxane einer Viskosität von zumindest 2OcSt bei
25° C.
Die Herstellung der nach der Erfindung angewandten Eisencarbonyle ist bekannt (US-PS 32 78 441). Bevorzugt
wird Fe(CO)5.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren angewandte
Eisenearbonylmenge ist nicht sehr kritisch. Theoretisch führt jede beliebige Eisenmenge im
Polysiloxan zu einer gewissen Verbesserung der Stabilität. Die bevorzugte Eisencarbonylmenge soll
ausreichen für 50 bis 400, insbesondere 100 bis
250 ppm Fe.
Der Eisengehalt des stabilisierten Polysiloxans läßt sich leicht durch Absorptionsspektroskopie ermitteln.
Unter dem hier verwendeten Begriff »Sauerstoff«
versteht man reinen Sauerstoff, Luft und angereicherten Sauerstoff sowie Sauerstoff im Gemisch mit inerten
Gasen wie Helium oder Argon. Aus wirtschaftlichen und praktischen Erwägungen wird man als Sauerstoffquelle Luft bevorzugen. Das erfindungsgemäße Verfahren muß nicht in Gegenwart von Sauerstoff durchgeführt werden, es reicht beispielsweise aus, daß nur die
Oberfläche des Reaktionsgemisches mit Sauerstoff in Berührung kommt Die Sauerstoffmenge ist nicht sehr
kritisch. Die bevorzugte Sauerstoffmenge entspricht
der, die zur Zersetzung des Eisencarbonyl erforderlich
ist und zu einem anscheinend homogenen thermisch stabilen eisenhaltigen Polysiloxan führt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird durch die Erwärmung des Gemisches aus Diorganopolysiloxan und Eisencarbonylverbindung auf zumindest 1200C
in Gegenwart von Luft das Eisencarbonyl zersetzt und eine Lösung des Eisens in dem stabilisierten Diorganopolysiloxan erhalte" die gelb bis dunkelrot sein kann.
Die Reaktionsteiaperatur ist nicht sehr kritisch und
kann gegebenenfalls bis 350°C betragen.
Im allgemeinen bevorzugt man Reaktionstemperaturen zwischen etwa 150 und 2000C, insbesondere um
etwa 1500CaIs optimale Temperatur.
Die Reaktionszeit ist ebenfalls nicht kritisch und hängt von verschiedenen Faktorei» ab, wie dem
angewandten Polysiloxan, der im Endprodukt angestrebten Eisenmenge, der Reaktionstemperatur, der
angestrebten Stabilität des Endproduktes und dergleichen. Im allgemeinen kann man sagen, daß man, je tiefer
die Reaktionstemperatur ist, um so längere Reaktionszeiten benötigt, und bei höht/er Temperatur kürzere
Zeiten ausreichen.
Das Mischen des Ausgangsmate· ils mit dem
Eisencarbonyl kann in beliebiger Weise erfolgen.
Die Reaktion selbst in Gegenwart von Sauerstoff wird in beliebiger Weise durchgeführt. So kann man
z. B. Sauerstoff durch das Reaktionsgemisch durchperlen lassen; die Reaktion kann aber auch in einem offenen
oder teilweise offenen Gefäß mit freier Sauerstoffzirkulation vorgenommen werden. Auch kann man eine
dünne Schicht des Reaktionsgemisches dem Sauerstoff aussetzen.
Schließlich kann das Reaktionsgemisch in einer erwärmten Kolonne nach unten fließen, z. B. in einem
Rohr aus Glas, Kupfer oder Stahl, während Sauerstoff vorzugsweise dem Reaktionsgemisch entgegengeführt
wird. Ein solches Verfahren läßt sich anwenden für die kontinuierliche Herstellung von stabilisierten Polysiloxanen bei hohen Temperaturen wie etwa 250 bis 3500C,
vorzugsweise etwa 275 bi3 325° C.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise unter Wasserausschluß ausgeführt.
Die bevorzugte Verfahrensführung liegt darin, daß man Sauerstoff, z. B. Luft, über die Oberfläche des
Reaktionsgemisches führt. Die Strömungsgeschwindigkeit von Luft (Sauerstoff) über die Oberfläche des
Reaktionsgemisches ist nicht sehr kritisch und kann beliebig eingestellt werden. Wird z. B. ein stabilisiertes
Produkt hergestellt, in dem eine freie Zirkulation von Luft in einem im wesentlichen offenen Gefäß stattfindet
und über dem Reaktionsgemisch ein großer Dampfraum besteht, so kann festgestellt werden, daß das Endprodukt sehr viel weniger Eisen enthält als bei viel
geringerer Berührung des Reaktionsgemisches mit Luft je Zeit und Volumeneinheit.
Mit anderen Worten kann aufgrund der hohen Flüchtigkeit des Eisencarbonyle eine zu hohe Luftgeschwindigkeit zu einer Verringerung des Eisengehalts
im stabilisierten Polysiloxan führen.
Eine zu langsame Luftströmungsgeschwindigkeit kann aber zu einer unerwünschten Ausfällung von
Eisenverbindungen und damit zu einem relativ mäßig stabilisierten Produkt führen. Es wurde festgestellt, daß
ein Reaktionfgemisch — erwärmt auf sehr hohe Temperaturen, wie 3000C. und mit einem grcBen
Verhältnis von mit Sauerstoff in Kontakt stehender
ίο Oberfläche/Volumen (z. B. etwa 1 cm2/cm3) — in
Gegenwart von Luft zu einem gut stabilisierten Produkt mit geringen Eisenverlusten führt, jedoch es zu
unerwünschten Ausfällung von Eisenverbindungen und ungenügender Stabilisierung bei niedereren Verhältnis
sen Oberfläche/Volumen (z.B. etwa <0,l cmVcm3)
oder ungenügender Luftzufuhr kommen kann.
Wegen der hohen Flüchtigkeit von Eisencarbonyl und derToxizität seiner Dämpfe geht man bei Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens vorzugsweise so
vor. daß man zuerst das Eisencarbonyl mit einer
entsprechenden Polysiloxanmenge bei Raumtemperaturmischt und diesem Vorgemisch dann unter Stickstoff
das restliche Ausgangsmaterial zufügt, worauf auf die gewünschte Reaktionstemperatur erwärmt wird.
Die Zugabe des Vorgemisches erfolgt vorzugsweise unter dem geringstmöglidien Stickstoffstrom.
Nach beendeter Zugabe wird Sauerstoff, vorzugsweise als Luft, über die Oberfläche des Reaktionsgemisches
geführt und die Reaktionstemperatur aufrechterhalten,
jo bis man das angestrebte stabilisierte eisenhaltige
Polysiloxan erhält.
Während der Luftzuführung entwickeln sich Kohlenmonoxid und Kohlendioxid aus der Zersetzung des
Eisencarbonyle.
Die Farbe der Reaktionsmischung wird tiefer, und zwar von gelb bis tiefrot, abhängig von der Endkonzentration an Eisen in der Reaktionsmasse, je tiefer rot die
Lösung ist, um so mehr Eisen enthält sie.
Das Ende der Reaktion läßt sich auf die verschieden-
4n ste Weise feststellen, vorzugsweise jedoch nicht notwendigerweise wird das gesamte eingesetzte Eisencarbonyl zersetzt. Die Zersetzung des gesamten
Eisencarbonyl ergibt sich aus der Farbänderung des Reaktionsgemisches von gelb in tiefrot und aus der
Abwesenheit weiteren Kohlenmonoxids oder Kohlendioxids und schließlich in der Verringerung der Bildung
von wolkigen Dämpfen bis zum Aufhören einer derartigen Dampfentwicklung in dem Raum über der
flüssigen Reaktionsmasse.
-)0 Im allgemeinen sind die Reaktionen bei mäßigen
man nur etwa 30 min.
Herstellung von stabilisierten eisenhaltigen Diorganopolysiloxan-Flüssigkeiten und Ölen in anscheinend
homogener Form bei mäßigen Temperaturen, ohne daß es bei der Lagerung und Anwendung zu einer
Schlammbildung kommt, wobei die thermische Stabili
tat gegenüber Zersetzung über längere Zeit bei
Temperaturen bis zu 325°C insbesondere in Gegenwart von Luft bemerkenswert ist. Darüber hinaus lassen sich
erfindungsgemäß auch stabilisierte Siloxankautschirkc herstellen, indem man das Eisencarbonyl einem
b1, wärmehärtbaren Kautschukprodukt zusetzt.
Die erfindungsgemäß stabilisierten eisenhaltigen DiOrganopolysiloxane eignen sich für die verschiedensten Zwecke bei erhöhten Temperaturen, /.. B. als
Wärmeträger, wie Heizflüssigkeiten, Abschreckbäder für Metallteile, Hochtemperatur-Schmierfette und
Schmiermittel wie im Rahmen der Herstellung von Synthesefasern, als hydraulische Flüssigkeiten wie als
Kupplungsflüssigkeiten in Autokupplungen, Isolierflüssigkeiten
in der Elektrotechnik und dergleichen.
Die Erfindung wird durch folgende Beispiele weiter erläutert Bei den Angaben zu Teilen, Prozent und
Verhältnissen handelt es sich, wenn nicht anders angegeben, jeweils um das Gewicht ι ο
150 g eines trimethylsiloxyendblockierten Dimethylpolysiloxanöls
mit einer Viskosität von 350 cSt bei 25°C wurde in einen 250-cm3-DreihalskoIben mit Heizmantel,
Rührer und. Thermometer eingebracht und dann 0,15 g Eisenpentacarbonyl Fe(CO)5 (Reinheit etwa 75%)
zugesetzt. In den dritten Hals wurde ein 2-mm-Hahn eingesetzt, um ein Abblasen der Carbonyldämpfe mit
Außenluft bei minimalem Mischen zu ermöglichen. Das Reaktionsgemisch wurde auf 150° C erwär tu; die Farbe
schlug um von gelb auf tiefrot, Kohlenmonoxid und -dioxid wurden entwickelt Nach 3 Stunden bildete sich
ein roter Niederschlag; die Reaktionsmasse wurde eine weitere Stunde erwärmt und dann abgekühlt. In dem
erhaltenen eisenhaltigen Polysiloxan wurde ein Eisengehalt einschließlich des Niederschlags von 220 ppm
Eisen, bezogen auf Polysiloxan, ermittelt Die Prüfung des Produktes ist irn folgenden Beispiel 8 näher
erläutert jo
In Abwandlung des Beispiels 1 betrug die Reaktionstemperatur 2000C und die Reaktionszeit 1,3 h. Der rote
Niederschlag trat nach 1 h bereits auf. Der Eisengehalt einschließlich des Niederschlags lag bei unter 245 ppm.
In Abv andlung des Beispiels 1 wurde die Reaktionstemperatur bei 124°C gehalten. Man benötigte 20 h; der
Eisengehalt des Fertigproduktes lag bei 180 ppm.
Ein Gemisch von 150 g trimethylsiloxyendblockiertem
Dirne thyIpolysiloxanol mit einer Viskosität von 35OcSt bei 25°C und 0,15 g Eisenpentacarbonyl (etwa
75%ig) wurde den Untersuchungen des Beispiels 8 ohne eine Wärmebehandlung zur Zersetzung des Carbonyls
unterzogen.
Versuch 1
Die Bestimmung der thermischen Stabilität der Produkte aus den Beispielen 1 bis 7 wurde wie folgt
durchgeführt und die Ergebnisse in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Stabilität im Becherglas
Dieser Versuch zeigt die thermische Stabilität der erfindungsgemäß erhaltenen eisenhaltigen Polysiloxane
bei unbegrenztem Luftzutritt und 725"C. Eine 10-g-Probe
des zu untersuchenden Polysiloxans wird in einem offenen 50-cm3-Becherglas in einem Ofen mit Luftumwälzung
geprüft Das Verhältnis der Oberfläche der Probe zum Volumen beträgt 1,1 cm2/cm3. Ali Gelzeit
wird der Punkt ermittelt, bei dem kein Fließen der heißen Probe mehr ermittelt werden kann.
Stabilität im verschlossenen Rohr
Dieser Versuch zeigt die thermische Stabilität der zu untersuchenden Produkte bei 325°C, wenn nur ein
begrenztes Luftvolumen zur Verfügung steht. Eine 5-g-Probe wird in ein 10-cm-Proberöhrchen eingebracht
und dieses mit einem Stopfen aus dichter Glaswolle verschlossen. Das bei 25°C zu 60% gefüllte
Röhrchen ergab ein Verhältnis Oberfläche/Volumen von etwa 0,2 cmVcm3. Es wird die Zeit bis zur Bildung
eines Niederschlags und bis zur mäßigen Gelierung üblicherweise nahe der Oberfläche des Produktes
bestimmt. Weiters wird der Gewichtsverlust ermittelt und festgestellt, daß dieser annähernd proportional ist
der Einwirkungszeit nach einem anfänglich großen Verlust durch flüchtige Substanzen.
45
50
In Abwandlung des Beispiel 1 wurde nach einer Erhitzungszeit von 1,5 h Luft mit einer Geschwindigkeit
von 50 cmVmin durch die Reaktionsmasse während 5,5 h geleitet. Man erhielt eine rote homogene
eisenhaltige Polysiioxanlösung, deren Eisengehalt 160 ppm betrug.
Beispiel 2 wurde dahingehend abgewandelt, daß die Luftgeschwindigkeit 50 cmVmin betrug, und zwar 2,5 h,
nachdem 0,5 h anfänglich in ruhender Atmosphäre erwärmt wurde. Die Reaktionsmasse wurde dann noch
weitere 3 h ohne Luftstrom auf Temperatur gehalten; man erhielt eine homogene Lösung des eisenhaltigen
Polysiloxans mit einem Eisengehalt von 200 ppm.
B e i s ρ i e I 6
Beispiel 1 wurde dahingehend abgewandelt, daß die Luftgeschwindigkeit 200cm3/min betrug, und zwar
während des Aufheizens der Reaktionsmischung bis auf 1500C (etwa 0,7 h) u-d weitere 2 h. Die zitronengelbe
Lösung des eisenhaltigen Polysiloxans enthielt nur 65 ppm Eisen.
Tabelle 1 | Im Becherglas | 24 | Gew.- | Im geschlossenen Rohr | Ausfällung | 1-2 |
Bei | Gelierung | 18 | Verlust | Gelierung | nach h | |
spiel | '600 | % | nach h | |||
h | 790 | 20 | 6 | |||
315 | 16 | 24 | 18 | |||
i | 116 | 50 | 24 | 18 | ||
2 | 600-700 | 53 | 24 | - | ||
3 | 54 | 96 | - | |||
4 | 37 | 96 | - | |||
5 | _ | - | ||||
6 | 24 | |||||
7 | ||||||
60 Beispiele 8 bis 13
Eine Reihe stabilisierter eisenhaltige! Polysiloxane wurden nach den in Tabelle 2 aufgeführten Bedingungen
hergestellt. Zu 125 bis 200 g trimethylsiloxyendblockierten Polydimethyl.iiloxanflüssigkeiten wurde eine Menge
an Eisenpentacarbonyl entsprechend 0,1 Gew.-% der gesamten Polysiloxanflüssigkeit zugesetzt. Dieses Vorgemisch
wurde in einen 250-cm3-Tropftrichter mit Druckausgleich, verbunden mit einem Dreihals-Rund-
kolben über ein T-Stück, eingebracht. Im Kolben befand
sich das restliche Polysiloxan. Ein langsamer Stickstoffstrom wurde über das Polysiloxanöl durch das T-Stück
zugeführt und über einen 1-mm-Hahn im dritten Hals abgeführt. Das Polysiloxanöl wurde mechanisch gerührt
und auf etwa 1500C erwärmt. Dann begann die Zugabe
des Vorgemisches unter möglichst geringem Stickstoffstrom. Es wurde weiter erwärmt, wobei eine sehr
geringe Farbänderung und keine Gasentwicklung stattfand. Wurde die Oberfläche nun der I.uft ausgesetzt,
so entwickelte s.ch Kohlenmonoxid und -dioxid und die Farbe der Reaktionsmassc vertiefte sich von
gelb bis orangerot.
Günstigste erfindungsgemäße stabilisierte Lösungen erhielt man nach den Beispielen 8 bis 13, was sich an
einem roten Niederschlag und einem geringen Eisengehalt in der schwach gelblichen überstehenden Flüssigkeit
des Polysiloxans zeigte. Die Reaktionsmasse des Beispiels 12 enthielt auch 5Gew.-% dimethylhydroxysiloxyendblockierte
Polydimethylsiloxane mit einer Viskosität von 35OcSt bei 25°C und 0.25 Gew.-% Hydroxylgruppen
zur Erhöhung des Hydroxylgehalts der Reaktionsmasse
Die Viskosität der trimethylsiloxyendblockierten
Dimethylpolysiloxanflüssigkeiten wird in cSt bei 25 C angegeben.
Beispiel | Viskosität | iip.'J·- | Luft | SiInX,in | b | Re.iktor | Reaktions-Temp. | ppm | Reaktionszeit | ■ in ^iInVMn. |
An!. | „ | 100 | Anf. | l'.-if'Ol | .■ich | |||||
4140 | 6 | 25-50 | vorgemi | |||||||
8 | 3580 | 343 | 5,5 | 1500 g | 2(XX) | 150 | 280 | 1 | ||
9 | 350 | 303 | 4,5 | 1500 | 2000 | 150 | 210 | I | ||
10 | 2% | 43 | 6 | 3.8 1 | 5000 | 150 | 240 | 1.25 | ||
11 | 43 | 52 | 5,5 | 17(M) | 5(XX) | 150-200 | 80 | a | ||
12 | 41 | 336 | 6.0 | 3750 | 5(KXI | 150 | 211 | I | ||
13 | 350 | 15(K) | 2000 | 160-170 | _ | C | ||||
Tabelle | 2 (Fortsetzung) | Strömungsgeschwindigkeit | Oll (Siloxanzus.) | |||||||
Beispiel | N; | Fe | ||||||||
cm /min | cm'/min für | ppm | ||||||||
2 | 100 cm' Siloxan | |||||||||
8 | 3.5 | 50 | 1.3 | 191 | ||||||
9 | 0.8 | 25 | 1.7 | 226 | ||||||
10 | 0 | 75 | 2.7 | 197 | ||||||
Il | 1 | b | 77 | |||||||
12 | 0 | 2.7 | 222 | |||||||
13 | 1.7-3.3 | 205 | Ende | |||||||
300 | ||||||||||
180 | ||||||||||
- | ||||||||||
- | ||||||||||
200 | ||||||||||
_ | ||||||||||
Es wurde die thermische Stabilität der Produkte aus den Beispielen 8 bis lOund 12 bestimmt und mit anderen
Materialien verglichen Bei dem Beispie! 12 handelt es
sich um Proben, die 16 h auf 250°C vorgewärmt wurden, um die relativ flüchtigen Komponenten vor dem
Versuch im Becherglas zu entfernen. Dem Vergleich wurden auch folgende Polysiloxane A bis H unterzogen.
A = trimethylsiloxyendblockiertes Dimethylpolysiloxan350cStbei25°C
B = Polysiloxanflüssigkeit lOOOcSt bei 25° C, -5%
(molar) phenyl- und —95% (molar) Methylgruppen
C = Polysiloxanflüssigkeit 110 cSt bei 25° C, -25%
(molar) phenyl- und —95% (molar) Methylgruppen
D = Polysiloxanflüssigkeit 580 cSt bei 25°C, -50%
(molar) phenyl- und -50% (molar) Methylgruppen
E = Polysiloxanflüssigkeit 175 cSt bei 25°C. Diphenylsiloxy- und Dimethylsiloxy-Einheiten
E = Polysiloxanflüssigkeit 175 cSt bei 25°C. Diphenylsiloxy- und Dimethylsiloxy-Einheiten
50/50
F = handelsübliches mit Eisen stabilisiertes Dimethj' polysiloxanöl 4000 cSt bei 25°C (möglicherweise
F = handelsübliches mit Eisen stabilisiertes Dimethj' polysiloxanöl 4000 cSt bei 25°C (möglicherweise
mit Fe-SaIz stabilisiert)
G = Gemisch von trimethylsiloxyendblockiertem Dimethylpolysiloxan, -350 cSt bei 25° C und
G = Gemisch von trimethylsiloxyendblockiertem Dimethylpolysiloxan, -350 cSt bei 25° C und
—400 ppm Fe als Ferrioctoat
H = Gemisch von trimethylsiloxyendblockiertem Dimethylpolysiloxan -35OcSt bei 25° C und — 200 ppm Fe als Ferrioctoat
H = Gemisch von trimethylsiloxyendblockiertem Dimethylpolysiloxan -35OcSt bei 25° C und — 200 ppm Fe als Ferrioctoat
Beispiel Im Becherglas
Gelierung Gew.-Verlust
h %
h %
Im geschlossenen Rohr
Gelierung
nach h
nach h
Ausfällung
nach h
nach h
Gew.-Verlust
A
8
8
2,5
240
240
8
31
31
nein
nein
nein
(•'iTlscl/iing | Im Becherglas | 24 | Gew. -Verlust % |
57 363 | Ausfällung nach h |
10 | |
9 | Beispiel | Gelierung h |
55 | nein | |||
744 | 59 | nein | Gew. -Verlust | ||||
9 | 768 | 69 | nein | % | |||
10 | 1108 | 47 | Im geschlossenen Rohr | - | 27-40 | ||
12 | 1000 | 15 | Gelierung nach h |
- | - | ||
13 | 24 | 50 | 96-120 | - | - | ||
Ii | 54 | 56 | 96 | - | - | ||
C | < 120 | 60 | 96 | - | 10 | ||
D | 120 | 31 | 96 | trüb | - | ||
E | 185 | 33 | 24 | fast unlösl. | 56 | ||
F | 132 | 25 | 336 | fast unlösl. | - | ||
G | 52 | 552 | - | ||||
II | 336 | 27 | |||||
40 | 21 | ||||||
98 | |||||||
70 |
Die homogenen stabilisierten Lösungen der Beispiele 8 und 9 wurden hinsichtlich der Stabilität in einem
begrenzten Luft-Volumen bei Anwesenheit bestimmter Antioxidationsmittel untersucht. Zum Vergleich dienten
die Ausgangsprodukte für die Herstellung der Stoffe nach den Beispielen 8 und 9, nämlich
A: trimethylstloxyendblockiertes Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 350 cSt bei 25°C bzw.
B: mit einer Viskosität von 358OcSt bei 25°C und den
Zusätzen
C: C(,H5NHC6H40[(CHi)2SiO]8
D: N.N'-Diphenyl-p-phenylendiamin.
Beispiel
Zusatz Gew.-%
Im geschlossenen Rohr
Gelierung
nach h
nach h
Gew.-Verlust
A
B
A
B
B
A
B
C
C
D
D
D
D
C
C
D
D
D
D
C
0,3-1,5
1,5
0,1-0,5
0,1-0,5
0,1-0,5
0,1-0,5
0,1-1,5
120
48
168-216
168-216
96-144
168-240
168-240
96-120
64- 22a)
50 Die Probe B wurde hergestellt aus einem unbehandel- -'■' ten Gemisch von 0,5 Gew.-% Fe(COJs in einem flüssigen
äthoxyendblockierten Polydimethylsiloxan, wobei sowohl für Probe A als auch für Probe B eine Flüssigkeit
der Durchschnittsformel
a) Verringerung der Lebensdauer bei steigender Zusatz-Konzentration.
Obwohl der Siloxanzusatz in dem eisenhaltigen
Polysiloxan antisynergistisch war, war der nichtphenolische Phenylendiaminzusatz mit dem erfindungsgemäßen Produkt verträglich.
Die Stabilisierung eines Siloxankautschuks durch Eisenpentacarbonyl wurde an Hand einer Probe gemäß
der Rezeptur aus Tabelle 5, die 60 Tage in der Wärme bei 260° C gealtert worden war, gezeigt Zum Vergleich
diente ein Elastomeres ohne diese Stabilisierung.
Die Vergleichsprobe A war nach der 60tägigen Alterung in der Wärme spröde, wohingegen die
erfindungsgemäß stabilisierte Probe die in Tabelle 5 gezeigten Eigenschaften beibehielt
Anwendung fand.
In der folgenden Tabelle 5 handelte es sich bei dem Siloxangumnii um ein Dimethylsiloxymethylvinylsiloxan
mit im Mittel 500 00Og-MoI und etwa 2 Gew.-% Methylvinylsiloxyeinheiten. Die Siloxanflüssigkeit war
ein äthoxyendblockiertes Dimethylsiloxan und die eisenhaltige Siloxanflüssigkeit ein nichterwärmtes Gemisch
von B mit Fe(CO)s.
Siloxangummi 100 100
Füllstoff 46 46
Siloxanflüssigkeit 16 -
Siloxanflüssigkeit mit - 16
F-.(CO)5 behandelt
Tage gealtert 3 3
149 C
2,4-Dichlorbenzoyl- 1,1 1,1
peroxid als Katalysator
16 h, 260=C
Shore A
kg/cm2 (psi)
Dehnung % 440 570
Fortsetzung
60 Tage gealtert bei
210 C
210 C
Durometerhärte,
Shore A
Shore A
Zugfestigkeit
kg/cm2 (psi)
kg/cm2 (psi)
Dehnung %
Restdehnung %
Reißprüfung, Form B
Restdehnung %
Reißprüfung, Form B
60 Tage gealtert bei
260 C
260 C
(710)50
230
63
(610)43
(610)43
320
97
Shore A
Zugfestigkeit
kg/cm1 (psi)
Dehnung %
Restdehnung %
ReiLtprüfung, Form B
kg/cm1 (psi)
Dehnung %
Restdehnung %
ReiLtprüfung, Form B
versprödet (600)42
120
Φ
Φ
77
Beispiel 14
Eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren stabilisierte Dimethylpolysiloxanflüssigkeit wurde in einem
unten beschriebenen Versuch als Zusatz zu einem sonst unbehandelten Dimethylpolysiloxanöl angewandt, um
diesem eine Hochtemperatur-Stabilität zu verleihen.
Ersteres war in einem 300-cmJ-Kolben mit Kondensator,
Magnetrührer, Gaszuleitung, Tropftrichter und Thermometer durch Erhitzen auf 1500C unter Stickstoff
aus einem Reaktionsgemisch von 64,6 g dimethylhydroxysiloxyendblockiertem
Dimethylpolysiloxan (350 cSt bei 253C, 0,27 Gew.-°/o OH) in 109 cnv» Octamethylcyclotetrasiloxan,
in das innerhalb 1 h eine Lösung von 0,98 g Fe(CO)5 (75%ig) in 20 cm^ Octamethylcyclotetrasiloxan
eingetropft wurde, hergestellt worden.
Nach 2 h wurde Luft über die Oberfläche geleitet, und zwar mit einer Geschwindigkeit von 6 cmVmin. Die
Lösung war bräunlich, wurde lichter, schlug in rot um und wurde in den nächsten 45 min immer dunkler. Die
Reaktion wurde noch 2,7 h fortgeführt, dann die Luftzufuhr unterbrochen und mit Stickstoff ausgespült.
Nach 30 min erhielt man eine tiefrote, homogene Mischung, die dann abkühlen konnte. Das Siloxanlösungsmittel
wurde in Vakuum von 1 mm Hg bei 31 ° C abgedampft; man erhielt 63,1 g eines dunkelroten
stabilisierten eisenhaltigen Polysiloxans.
Die Analyse des Polysiloxans ergab einen OH-Gehalt von 25 Gew.-% und einen Eisengehalt von 0,186
Gew.-% (theoretisch 0,21% Fe).
Versuch 2
Dieses erfindungsgemäß stabilisierte Polysiloxan wurde nun als Stabilisator für Dimethylpolysiloxan
geprüft, indem 0375 g des stabilisierten Polysiloxans mit 9,025 g unbehandeltem trimethylsiloxyendblockiertem
Dimethyipolysiloxanöl (35OcSt bei 25° C) gemischt
wurden.
Man erhielt ein orangehomogenes Gemisch, enthaltend 167 pptfl Fe, welches nach der Prüfung auf
thermische Stabilität im Becherglas gemäß Versuch 1
bis zum Gelieren mindestens 528 h benötigte (der Versuch wurde zu dieser Zeit abgebrochen, der
Gewichtsverlust betrug 44%).
Beispiel 15
In ähnlicher Weise wurde ein weiteres Stabilisat hergestellt aus 39,2 g eines dimethylhydroxysiloxyendblockierten
Dimethylpolysiloxans (etwa 58 cSt bei 25°C, 0,03 Mol OH) in 95 cm3 Octamethylcyclotetrasiloxan
mit 3 g (0,015Mo!) Eisenpentacarbonyl (75%ig) in
25 cm' Octamethylcyclotetrasiloxan.
Das homogene rote eisenhaltige Polysiloxan wurde zur Entfernung des Siloxanlösungsmittels im Vakuum
bei 1,9 mm Hg und 37 bis 38°C destilliert.
Man erhielt 41,5 g eines dunkelroten eisenhaltigen Siloxanols. Es wurde eine Abnahme der Hydroxylionen
von 1,33 im Ausgangsprodukt auf 0,41 Gew.-% OH im i^iiuprociuKt festgestellt. LJicscs £.rgcüri;s bestätigte
auch die Infrarotanalyse.
Das eisenhaltige Polysiloxankonzentrat enthielt 7200 ppm Eisen, das ergibt einen Verlust von etwa
50 Gew.-% des ursprünglich eingebrachten Eisens.
Das stabilisierte Polysiloxan war bei 3 Gew.-% (216 ppm Eisen in der verdünnten Probe) in einem
trimethylsiloxyendblockierten Dimethylpolysiloxan (35OcSt bei 25°C) unlöslich, jedoch löslich in einem
solchen der Viskosität von 50 cSt.
Die letztere stabilisierte Pclysiloxanprobe wurde im Becherglas und im verschlossenen Rohr auf seine
Stabilität im Sinne der Vorschrift im Versuch 1 untersucht, nachdem die Proben zuerst 17 h auf 250°C
gehalten wurden. Bis zum Gelieren dauerte es im verschlossenen Rohr bei 325°C 48 h und im Becherglas
bei gleicher Temperatur zumindest 580 h, wonach der Versuch abgebrochen wurde. Eine verdünnte, jedoch
unbehandelte stabilisierte Polysiloxanprobe ergab nach einigen Tagen bei 230C einen Niederschlag.
Versuch 3
Die Feuchtigkeitsinstabilität der erfindungi^emäß
stabilisierten Polysiloxanöle wurde am Proben der Produkte aus Beispiel 8 und 9 gezeigt, die in Petrischalen
in einem geschlossenen Behälter einer Feuchtigkeit von 100% bei 24° C 45 bis 60 Tage ausgesetzt wurden,
wonach die Polysiioxanöie irüb waren.
Diese trüben Proben wurden nun auch hinsichtlich ihrer thermischen Stabilität im Becberglas untersucht;
es ergab sich, daß man bis zur Gelierung nur noch 32 h benötigte.
Versuch 4
Das Verhalten voi trimethylsiloxyendblockierten Dimethylpolysiloxanölen, denen 0,01 bis 0,1 Gew.-%
Fe(CO)5 ohne Vorreaktion des Eisenpentacarbonyls mit dem Polysiloxan zugesetzt worden war, wurde bei
verschiedenen Temperaturen entsprechend den Prüfbedingungen im Versuch 1 ermittelt
Eine Probe mit der Viskosität von 50 cSt (25° C) eines
Dimethylpolysiloxanöls, enthaltend 0,05 Gew.-% Fe(CO)5, blieb homogen im Becherglas bei 200 bzw.
2500C, ergab jedoch einen roten Niederschlag innerhalb
1 h in einem offenen oder geschlossenen Rohr sowohl bei 200 als auch 2500C
EIa Dimethylpolysiloxanöl (350 sCt bei 25° C),
enthaltend 0,1 Gew.-% Fe(CO)5 ergab in weniger als
1,5 h im geschlossenen Rohr bei 325° C einen Niederschlag.
Die gleiche Probemischung gelierte jedoch nicht bei 3250C im Becherglas nach 360 h; bei einer zweiten
Probe erfolgte die Gelierung eist nach 910 h. Bei 3000C
im Becherglas erfolgte die Gelierung nach 40 h bei einem Fe(CO)5-Gehalt von 0,01 Gew.-% (etwa 20
Gewichtsteile eingeführtes Eisen); bei 0,05 Gew.-% Eisencarbonyl war die Gelierung nach 208 h noch nich!
eingetreten, jedoch wurde der Versuch abgebrochen. Der Gewichtsverlust der Probe betrug 12%. Nach 52 h
bei 250 bzw. 325°C im Becherglas bei einem Eisencarbonylanteil von 0,1 Gew.-% hatte das untersuchte
Produkt einen Eisenanteil an 200 ppm. Unter diesen Bedingungen warder Eisenverlusl nicht wesentlich.
Versuch 5
Das stabilisierte eisenhaltige Polysiloxan des Beispiels 6 wurde im Becherglas bei 2500C in Anwesenheil
verschiedener Metalle — wie sie in Tabelle 6 aufgeführt sind — untersucht. N?.ch 80 Tillen ·γβϊρπ kpinp
sichtbaren Änderungen an den Proben, enthaltend zusätzliche Metalle, auf gegenüber dem stabilisierten
Produkt des Beispiels 6, welches keine zusätzlichen Metalle aufwies.
In Gegenwart von 5 Gew.-% Molybdän betrug jedoch der Gewichtsverlust 87% in 5 Tagen.
Nach 2 Tagen war der Gewichtsverlust für das stabilisierte eisenhaltige Polysiloxan des Beispiels 8 in
Gegenwart von 5 Gew.-% Molybdänpulver 52%.
' Zugesetztes Metall | Gew.-% | Gew.-Verlust |
Metall | % | |
Kupferpulver | 5 | 13 |
Aluminiumfolie | 5 | 10 |
Eisenpulver | 5 | 13 |
Zinnschwamm | 10 | 10 |
Chrompulver | 5 | Il |
Zinkgranalien | 10 | 11 |
. Nickelpulver | 5 | 10 |
' Φ | - | 10 |
Beim Vergleichsversuch ohne Metallzusatz betrug die
Zeit bis zur O( Ücrur^ dpS i.mstahilkiprlpn trimplhvlsil-
oxyendblockierten Dimethylpolysiloxaris (35OcSt bei
:u 25° C) nur 25 h.
Versuch 6
Ein Gemisch von 0,1 Gew. % Eisencarbonyl Fe(CO)-*
und lOg/J-phenyläthylsubstituiertem Dimethylsiloxanöl
y, der Formel
mit einer Viskosität von etwa 400 cSt bei 25° C wurde im
Becherglas gemäß Versuch 1 bei 2000C geprüft.
Es bildete sich innerhalb von 45 min auf der Probe eine Haut. Das gleiche Verhalten beobachtete man bei
einer unbehandelten Probe des gleichen Polysiloxanöls unter gleichen Bedingungen.
Bei 2500C im Becherglas zeigte die erfindungsgemäß
stabilisierte Probe ebenfalls nach 45 min eine Haut, wohingegen das eisenfreie Polysiloxan bereits in 15 min
die Haut zeigte.
Beispiel 15
In einen 300-cm3-5-Halskolben mit mechanischem
Rührer, Kondensator, Thermometer, Tropftrichter und Gaszuleitung über ein Nebenkreisventil wurden 175 g
trimethylsiloxyendblockiertes Dimethylpolysiloxanöi (!0OcSi bei 25°C und anscheinend 200 ppm OH)
eingebracht und das Ganze mit Stickstoff ausgespüii. in den Tropftrichter wurden 25 g Polysilo::anöl, enthaltend
0,2 g Eisenpentacarbonyl, 75%ig, eingebracht. Der Stickstoffstrom wurde auf 5cm3/min langsam gestellt
und im Nebenkreis geführt, das Erwärmen begann unter Rühren des Polysiloxanöls, bis dieses einen kleinen
Kegel bildete. Bei 15O0C wurde innerhalb von 35 min das Eisenpolysiloxan-Konzentrat zugegeben und das
gelbe Gemisch 5 h unter Stickstoff gerührt. Die schwach orange gefärbte Mischung konnte über Nacht auskühlen.
Eine Probe von 20 cm3 wurde entnommen und darin ein Eisengehalt von 235 ppm festgestellt
Das restliche Gemisch wurde auf 1500C erhitzt, über
die Oberfläche Luft mit einer Geschwindigkeit von 6 cm3/min geleitet, nach 6,5 h war die Lösung tief
kirschrot und konnte abkühlen. Auch bei der Lagerung blieb diese Lösung offensichtlich homogen.
Diese Lösung von eisenhaltigem Polysiloxan wurde im Becherglas nach Versuch 1 auf ihre thermische
Stabilität geprüft Bei 325° C trat nach 650 h noch kein Gelieren ein, woraufhin der Versuch abgebrochen
wurde.
Die Lösung wurde dann noch im Sinne des Versuchs 1 S'i im geschlossenen Rohr uniersucht, und zwar nach einer
Vorbehandlung bei 2500C während 16 h zur Entfernung der flüchtigen Substanzen.
Es wurde festgestellt, daß die Gelierung bei 3250C
nach 48 h eintrat.
ii Wurde diese Stabilitätspriifung ohne der Vorbehandlung
zur Verflüchtigung wiederholt, so zeigte sich, daß
die Gelierung in weniger als 22 h eintrat.
Be.spiel 16
J» Beispiel 15 wurde wiederholt, jedoch in diesem Fall
190 g trimethylsiloxyendblockiertes Dimethylpolysiloxanöi zuerst mit 10 g entständige Dimethylhydrexysiloxygruppen
tragendem Diinethylpolysiloxa,.öl (350 cSt
bei 25° C) gemischt, um den Hydroxylgehalt der
-'· Polysiloxane um etwa 50 Gew.% auf 350 ppm OH zu
erhöhen.
Eine Probe nach Zugabe von Eisenpentacarbonyl, jedoch vor Lufteinwirkung, zeigte einen Eisengehalt
von 222 ppm.
Das Endprodukt hatte nur einen Eisengehalt von 162 ppm.
Nach 30 h bei 2500C hatten beide eisenhaltigen
Polysiloxanproben im geschlossenen Rohr bei 325° C eine Geüerungszeit von 72 h.
Versuch 7
Die im Versuch 6 beschriebenen Maßnahmen wurden
dahingehend abgewandelt, daß das trimethylsiloxyendblockierte
Polysiloxanöl auf 2000C erhitzt wurde, bevor das Vorgemisch aus Eisencarbonyl und Polysiloxan
unter Stickstoff innerhalb von 35 min zugesetzt wurde.
Nach 1 h konnte die Temperatur des dichten braunen
Siloxanols langsam auf 140° C innerhalb von 2 h fallen,
woraufhin an einer 30-cm3-Probe festgestellt wurde, daß
im geschlossenen Rohr die Gelierung nach 77 π stattfand.
Die das eisenhaltige Polysiloxan enthaltende Lösung hatte eine Viskosität von 101 cSt bei 22° C und wurde im
Sinne des Versuchs 1 im geschlossenen Rohr auf ihre thermische Stabilität untersucht, nachdem die Probe
durch Erwärmen auf 2500C während 24 h von den flüchtigen Substanzen befreit wurde.
Bei 325° C dauerte es 82 h bis zur Gelierung. Die Behälterwände über dem eisenhaltigen Polysiloxan
nach der Reaktion zeigten einen orangen Oberzug, der bei Reaktionen bei 150* C nicht auftritt, jedoch war der
Eisengehalt vor und nach der Lufteinwirkung etwa der gleiche, nämlich 210 ppm Fe.
Versuche
Nach einer Lagerzeit von 2 Monaten bei Raumtemperatur wurde eine Probe der Lösung von eisenhaltigem
Polysiloxan des Beispiels 10 der Stabilitätsprüfung im geschlossenen Rohr unterzogen und festgestellt, daß
nach 8 h bei 325° C ein Niederschlag auftrat und die Gelierung in 24 h bei einem Gewichtsverlust von !6%
eintrat, wenn die Probe zuerst 20 h auf 2500C gehalten wurde.
Für die Untersuchung zur Bestimmung der Zerstörung bei der Lagerung wurde die Stabilitätsprüfung im
geschlossenen Rohr nach Versuch 1 an bei Raumtemperatur gealterten Proben im Sinne der Tabelle 7
wiederholt.
Nur Jas gealterte Produkt aus Beispiel 10 zeigte eine Veränderung gegenüber der frischen Probe, deren
Werte in Tabelle 3 enthalten sind.
Im Gegensatz zu der Probe aus Beispiel 12 in Tabelle 3, wurde die gealterte Probe des Beispiels 12 in Tabelle 7
nicht einer Vorbehandlung zur Entfernung von flüchtigen Stoffen bei 2500C unterzogen.
Die gealterte Probe aus Beispiel 10 wurde neuerlich mit Luft während 5 h bei 195 bis 215°C zusammengebracht, wobei die Luftgeschwindigkeit 30cmVmin
betrug. Man erhielt eine rote, eisenhaltige Polysiloxanflüssigkeil.
Beispiel
Versuch 8
d Nieder- Gelzeit Gew.-
schlag h Verlust %
90
105
66
59
110
nein
nein
ja
ja
nein
nein
96
96
84
70
96
120
96
84
70
96
120
24
27
27
33
29
33
27
27
33
29
33
Versuch 9
Versuch 6 wurde wiederholt, jeodch 200 g eines phenylhaltigen Dimethylpolysiloxanöls angewandt (25
Mol-% Phenyl, 75 Mol-% Methyl, etwa 110 cSt bei
250C). Die Luft hatte eine Strömungsgeschwindigkeit
von 5 crnVmin und setzte ein nach 2 h bei 15C-°C unter
Stickstoff. Vor der Einwirkung der Luft wurde keine Probe genommen. Nach 3,5 h wurde die Luftgeschwindigkeit während 1 h auf 20 cmVmin erhöht
Man erhielt eine rote Lösung eines eisenhaltigen
Davon wurden Proben auf die thermische Stabilität im Becherglas und im verschlossenen Rohr bei 325° C
ohne eine Vorbehandlung zur Verflüchtigung von Substanzen untersucht.
504 h und im Becherglas einen Gewichtsverlust von
67% und die Gelierung nach 204 h.
phenylhaltigem Siloxan von Probe C in Tabelle 3, so
ergibt sich, daß die erfindungsgemäße stabilisierte eisenhaltige Polysiloxanflüssigkeit eine wesentliche
größere Stabilität an der freien Luft besitzt.
909 527/246
Claims (5)
1. Verfahren zur Stabilisierung von fließfähigen Diorganopolysiloxanen, bestehend im wesentlichen
aus Siloxyeinheiten in Form von Dimethylsiloxy, Diphenylsiloxy, Methylphenylsiloxy, Methylhydroxysiloxy,
Methylvinylsiloxy, Trimethylsiloxy und
IDimethylhydroxysiloxy, durch Erwärmen mit einer Eisenverbindung in Gegenwart von Sauerstoff,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Stabilisierungsmittel ein Eisencarbonyl der Formel
Fe(CO)5, Fe2(CO)9 und/oder Fe3(CO)I2 in einer
solchen Menge zusetzt, daß das stabilisierte Polysiloxan einen Eisengehalt zwischen 20 und
10 000 ppm erhält, und auf 120 bis 3500C erwärmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man zur Stabilisierung Eisenpentacarbonyl
in solcher Menge zusetzt, daß das stabilisierte Polysiloxan einen Eisengehalt von 50 bis 400 ppm
enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man während der Stabilisierung
über die Oberfläche der Diorganopolysiloxan-Flüssigkeit Luft leitet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man beim Stabilisieren auf
etwa 150 bis 2000C oder etwa 275 bis 325° C
erwärmt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man im wesentlichen unter
wasserfreien Bedingungen arbeitet.
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