DE2202283C3 - Verfahren zur Kondensation von im wesentlichen linearen Organosiliciumverbindungen mit Si-gebundenen Hydroxylgruppen - Google Patents

Verfahren zur Kondensation von im wesentlichen linearen Organosiliciumverbindungen mit Si-gebundenen Hydroxylgruppen

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DE2202283C3 DE19722202283 DE2202283A DE2202283C3 DE 2202283 C3 DE2202283 C3 DE 2202283C3 DE 19722202283 DE19722202283 DE 19722202283 DE 2202283 A DE2202283 A DE 2202283A DE 2202283 C3 DE2202283 C3 DE 2202283C3
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Description

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Die Kondensation von im wesentlichen linearen Organosiliciumverbindungen mit Si-gebundenen Hydroxylgruppen ohne Mitverwendung von Katalysatoren erfordert nachteiligerweise lange Verweilzeiten bei hohen Temperaturen. Dies fördert die Abspaltung organischer Reste, so daß leicht Organopolysiloxane erhalten werden, die für die Elastomerherstellung unbrauchbar sind.
Es ist bereits verhältnismäßig lange bekannt, daß die vorstehend beschriebenen Nachteile durch Mitverwendung von Kondensationskatalysatoren vermieden bzw. vermindert werden können.
Bei den bisher bekannten Katalysatoren für die Kondensation von im wesentlichen linearen Organosiliciumverbindungen mit Si-gebundenen Hydroxylgruppen handelt es sich meist um basische oder saure Stoffe, die nicht nur die Kondensation der Si-gebundenen Hydroxylgruppen, sondern auch die Umlagerung (meist als »Äquilibrierung« bezeichnet) von Siloxanbindungen fördern (vgl. z. B. W. N ο 11, »Chemie und Technologie der Silicone«, Weinheim 1968, Seiten 179 bis 197).
Dies wirkt sich zwar nicht schädlich aus, wenn alle jeweils vorhandenen Diorganosiloxaneinheiten gleichartig sind, ist jedoch beispielsweise dann unerwünscht, wenn ein Polymerisat mit einer vorbestimmten Verteilung von verschiedenen Diorganosiloxaneinheiten er
halten werden soll.
Weiterhin ist es häufig schwierig, die bisher bekannten Kondensationskatelysatoren nach Erreichen der gewünschten Viskosität aus dem Produkt zu entfernen oder in dem Produkt unwirksam zu machen, um ein Polymerisat mit bei Raumtemperatur mehr oder weniger gleichbleibender Viskosität ohne Mitverwendung von endblockierenden Siloxaneinheiten herzustellen, ohne z. B. Neutralisierungsmittel in sehr großem Überschuß zu verwenden.
Schließlich kann auch die Basizität bzw. Acidität mancher der bisher bekannten Kondensationskatalysatoren zur Abspaltung bzw. Verseifung von alkali- bzw. säureempfindlichen organischen Resten führen.
Aus der DT-AS 10 18 226 ist die Polymerisation von flüssigen, im wesentlichen diorganosubstituierten SiI-oxanen mittels Alkylaluminiumverbindungen und aus GB-PS 8 89 125 das Erhitzen eines Gemisches aus Diphenylsilandiol und Aluminium-Magnesium-AIkoholat bekannt Wegen der Dreiwertigkeit des Aluminiums sind die vorstehend genannten Aluminiumverbindungen trifunktionell, und deshalb findet bei dem Verfahren gemäß der beiden Veröffentlichungen eine Vernetzung der Organopolysiloxane statt. Außerdem ist es nicht möglich, die vorstehend genannten Aluminiumverbindungen bzw. ihre Umsetzungsprodukte aus den Polymerisationsprodukten durch Abfiltrieren zu entfernen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren findet dagegen keine Vernetzung der Organopolysiloxane statt. Der erfindungsgemäß verwendete Kondensationskatalysator ist weiterhin so neutral, daß weder eine Umlagerung von Siloxanbindungen noch eine Abspaltung bzw. Verseifung von alkali- oder säureempfindlichen organischen Resten stattfinden kann.
Der erfindungsgemäß verwendete Kondensationskatalysator kann gegebenenfalls weiterhin leicht durch Abfiltrieren aus dem Polymerisat entfernt werden. Schließlich kann das erfindungsgemäße Verfahren leicht auch so durchgeführt werden, daß ohne weitere Maßnahmen zur Abtrennung oder zum Unwirksammachen von Katalysator im Produkt der Katalysator im Funkenspektrum nicht mehr nachweisbar ist
Es wurde nämlich gefunden, daß durch Erhitzen von nichtaktiviertem Aluminium mit im wesentlichen linearen Organosiliciumverbindungen mit Si-gebundenen Hydroxylgruppen und durchschnittlich mindestens 0,99 Si-gebundenen Methylgruppen je Si-Atom keine Bildung von Alumosiloxanen (vgl. z. B. W. Noil, loc. cit, Seite 292 oder deutsche Patentschrift 9 37 557) stattfindet, sondern bereits in Gegenwart sehr geringer Aluminiummengen die Kondensation der Si-gebundenen Hydroxylgruppen stark gefördert wird, und daß auch die so erhaltenen Polymerisate die Kondensation von weiteren Mengen an im wesentlichen linearen Organosiliciumverbindungen mit Si-gebundenen Hydroxylgruppen und durchschnittlich mindestens 0,99 Si-gebundenen Methylgruppen je Si-Atom bei Temperaturen im Bereich von 100 bis 3000C fördern.
Gegenstand der Erfindung und beansprucht ist daher ein Verfahren zur Kondensation von itn wesentlichen linearen Organosiliciumverbindungen mit Si-gebundenen Hydroxylgruppen und durchschnittlich mindestens 0.99 Si-gebundenen Methylgruppen je Si-Atom durch Erhitzen der Organosiliciumverbindungen in Gegenwart eines Kondensationskatalysators auf 100 bis 3000C, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Kondensationskatalysator blankes oder mit einer
Oxydhaut überzogenes Aluminium verwendet und gegebenenfalls das so mit Aluminium behandelte Produkt, nach Abtrennen von festem Aluminium, im Gemisch mit frischen, im wesentlichen linearen Organosiliciumverbindungen mit Si-gebundenen Hydroxylgruppen und durchschnittlich mindestens 0,99 Si-gebundenen Methylgruppen je Si-Atom auf 100 bis 3000C erhitzt
Es wird hier in Beschreibung und Ansprüchen ebenso wie z. B. in der deutschen Auslegeschrift i 1 66 480 der Ausdruck »Kondensation« für die Reaktion vieler Si-gebundener Hydroxylgruppen miteinander, wobei jeweils aus zwei Hydroxylgruppen eine Siloxangruppierung und ein Molekül Wasser gebildet wird und Lange Molekülkütten entstehen, verwendet Somit bedeutet hier der Ausdruck »Kondensation« das gleiche wie »Polykondensation«.
Der Ausdruck »im wesentlichen lineare(n) Organosiliciumverbindungen« besagt, daß die verwendeten Organosiliciumverbindungen zu mindestens 99 Molprozent aus Diorganosiloxaneinheiten bzw. Diorganosilandiolen bestehen müssen, weil sonst z. B. keine brauchbaren Elastomeren aus den Polymerisaten (mitunter auch als »Kondensate« oder »Polykondensate« bezeichnet) hergestellt werden können.
Gegebenenfalls "können die Diorganosiloxaneinheiten auch durch andere für die Organopolysiloxanherstellung wertvolle difunktionelle Einheiten, insbesondere solche der Formel
-OSi(R)2R-Si(R)2-
worin R einer der unten aufgeführten einwertigen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffreste, insbesondere der Methylrest, und R' einer der unten aufgeführten zweiwertigen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffreste, insbesondere der Phenylenrest ist, und/oder Einheiten der allgemeinen Formel RHSiO, worin R die vorstehend dafür angegebene Bedeutung hat, vollständig oder teilweise ersetzt sein, solange durchschnittlich mindestens 0,99 Si-gebundene Methylgruppen je Si-Atom vorliegen.
Außer den bisher genannten Siloxaneinheiten bzw. entsprechenden Silandiolen können gegebenenfalls bis zu insgesamt 1 Molprozent an Einheiten bzw. Silanolen anderen Substitutionsgrades, wie RSiO3/rEinheiten, wobei R die oben dafür angegebene Bedeutung hat, und/oder SiO^-Einheiten, in den erfindungsgemäß eingesetzten Organosiliciumverbindungen vorliegen.
Wenn die eingesetzten Organosiliciumverbindungen nur aus Diorganosiloxaneinheiten und/oder RHSiO-Einheiten bestehen und/oder Diorganosilandiole sind, haben sie die allgemeine Formel
HO(SiR"O)„H
wobei R" Wasserstoff ist oder die oben für R angegebene Bedeutung hat, mit der Maßgabe, daß durchschnittlich ein R" je Si-Atom der Methylrest ist, und π eine ganze Zahl im Wert von mindestens 1 ist.
Beispiele für andere einwertige Kohlenwasserstoffreste R und R" als Methylreste sind der see. Butylrest und Octadecylrest, der Vinylrest und der Phenylrest.
Beispiele für einwertige, substituierte Kohlenwasserstoffreste R und R" sind der beta-Cyanäthylrest, der 3,3,3-Trifluorpropylrest und die o-, m- und p-Chlorphenylreste.
Wegen der leichten Zugänglichkeit sind vorzugsweise alle Reste R Methylreste und mindestens 80 Prozent der Anzahl der Kohlenwasserstoffreste R" Methylreste. Die gegebenenfalls vorliegenden übrigen Reste R" sind vorzugsweise Vinylreste, gegebenenfalls Phenylreste.
Die Viskosität der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Organosiliciumverbindungen beträgt meist 30 bis 1000 cSt bei 25° C Organopolysiloxane dieser Viskosität und mit der oben angegebenen Zusammensetzung werden meist als unmittelbare Produkte bei der Hydrolyse der entsprechenden Organochlorsilane, also insbesondere von Dimethyldichlorsilan, erhalten.
Vorzugsweise beträgt die Temperatur bei dem erfindungsgemäßen Verfahren 150 bis 2000C.
Der Ausdruck »blankes oder mit einer Oxydhaut überzogenes Aluminium« soll bedeuten, daß bei dem
ι«, erfindungsgemäßen Verfahren nicht durch Anätzung mit Säuren oder Basen und nachfolgende Behandlung mit Sublimatlösung aktiviertes, also mit einer Sublimatoder Quecksilberhaut überzogenes, sondern frisch geschmolzenes, wieder erstarrtes und dann nicht mehr durch besondere Maßnahmen behandeltes Aluminium oder Aluminium, das durch Luftoxydation oder andere Oxydation mit einer Oxydhaut überzogen ist, verwendet wird.
Blankes, weder aktiviertes, noch mit einer Oxydhaut überzogenes Aluminium kann nur unter besonderen Bedingungen aufbewahrt werden. Deshalb wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise handelsübliches und daher mit einer Oxydhaut überzogenes Aluminium oder eine handelsübliche und daher mit einer Oxydhaut überzogene, mindestens 85 Gewichtsprozent Aluminium enthaltende Aluminiumlegierung verwendet.
Ein Beispiel für eine geeignete Aluminiumlegierung ist diejenige mit der Kurzbezeichnung AlMgSi mit 0,6 bis 1,4 Gewichtsprozent Mg, 0,6 bis 1,6 Gewichtsprozent Si, 0,6 bis 1,0 Gewichtsprozent Mn, 0,0 bis 0,3 Gewichtsprozent Cr und Al als Rest
Weitere Beispiele für geeignete Aluminiumlegierungen sind diejenigen mit den Kurzbezeichnungen AlCuMg, AlCuMgPb, AlMg, AlMn, AlCuNi, AlSiCuNi und AlZnMg sowie die verschiedenen Aluminium-Gußlegierungen.
Nähere Einzelheiten über alle diese Legierungen sind in »Ullmans Encyklopädie der technischen Chemie«, München-Berlin 1953, Band 3, Seiten 411 bis 418 angegeben.
Vorzugsweise und zweckmäßigerweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Aluminium als einziger Kondensationskatalysator verwendet.
Das Aluminium kann in beliebiger geometrischer Form, also z. B. in Form von Pulvern, Körnern, Agglomeraten oder Füllkörpern, wie Berl-Sätteln, Ringen oder Röhrchen, bei denen jeweils zumindest die Oberfläche aus Aluminium besteht, oder Siebboden, bei denen zumindest die Oberfläche aus Aluminium besteht, vorliegen.
Es genügt sogar, wenn mindestens die Oberfläche der Innenseite des Reaktionsbehälters aus Aluminium besteht.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden von den vorstehend genannten geometrischen Formen des Aluminiums diejenigen verwendet, deren Oberfläche kleiner als diejenige von Pulver ist, insbesondere weniger als 1 m2 je Gramm Aluminium bzw. je Gramm des gesamtgewichts von Aluminium und Unterlage, auf der sich das Aluminium befindet, beträgt
Es entfällt dann jeglicher Aufwand für die Entfernung
von Kondensationskatalysator nach Erreichen der gewünschten Viskosität
Ist die Oberfläche des Aluminiums kleider als 1 m2 je Gramm Aluminium bzw. je Gramm des Gesamtgewichts von Aluminium und Unterlage, auf der sich das Aluminium befindet, so beträgt die Menge an Organosiliciumverbindung, die zu jedem Zeitpunkt während des Erhitzens auf 100 bis 3000C mit festem Aluminium in Berührung ist, vorzugsweise 2 bis 200 g je cm2 Aluminiumoberfläche. ι ο
Ist die Menge an Organosiliciumverbindung niedriger als 2 g je cm2 Aluininiumoberfläche, wird die Entfernung von Produkt nach Erreichen der gewünschten Viskosität von Aluminium schwierig; ist diese Menge größer als 200 g je cm2 Aluminiumoberfläche, verläuft die Kondensation unerwünscht langsam.
Wird das Aluminium in Form von Pulvern oder kleinen Körnern verwendet, sodaß es gleichzeitig mit dem Polymerisat nach dem Erreichen der gewünschten Viskosität das Reaktionsgefäß verläßt, so wird es jeweils vorzugsweise in Mengen von 0,01 bis 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 10 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf das Gewicht der zu kondensierenden Organosiliciumverbindung, verwendet :5
Kleinere Mengen als innerhalb der angegebenen Grenzen ergeben unerwünscht langsame Kondensation, größere Mengen ergeben keinen Vorteil.
Aluminium, das in Form von Pulver oder kleinen Körnern gleichzeitig mit dem Polymerisat nach dem Erreichen der gewünschten Viskosität das Reaktionsgefäß verläßt, kann durch Filtrieren leicht vom Polymerisat abgetrennt werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, die bevorzugt ist, weil sie besonders leicht eine Regelung der Viskosität des Polymerisats ermöglicht, wird das Aluminium in Form von Pulvern oder kleinen Körnern in Mengen von 0,01 bis 20 Gewichtsprozent, insbesondere 1 bis 10 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf das Gewicht der mittels Pulver oder Körnern zu kondensierenden Organosiliciumverbindungen, verwendet und nachdem vom Aluminiumpulver oder -körnern abfiltriert wurde, das Filtrat mit frischem, im wesentlichen linearen Organosiliciumverbindungen mit Si-gebundenen Hydroxylgruppen und durchschnittlich mindestens 0,99 Si-gebundenen Methylgruppen je Si-Atom vermischt und auf 150 bis 200° C erhitzt.
Das bei dieser bevorzugten Ausführungsform als Kondensationskatalysator verwendete, mit Aluminium vorbehandelte Polymerisat enthält das Aluminium nicht in Form von Alumosiloxanen, weil aus diesem Polymerisat sonst kein Elastomer hergestellt werden könnte (vgl. hierzu W. N ο 11, loc. cit, Seite 294).
Die Menge an als Kondensationskatalysator verwendetem, mit Aluminium vorbehandeltem Polymerisat beträgt zweckmäßig 1 bis 99 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht von diesem Polymerisat und frischer zu kondensierender Organosiliciumverbindung.
Die Zeit, während der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Organosiliciumverbindungen in Gegenwart von Aluminium bzw. im Gemisch von mit Aluminium vorbehandeltem Polymerisat erhitzt werden, aiso die Verweüzeit, kann je nach dem Verhältnis von Gewicht an zu kondensierender Organosiliciumverbindung zu Katalysator, gewünschter Viskosität des Reaktionsproduktes und der Reaktionstemperatur stark, insbesondere zwischen 5 Minuten und 48 Stunden, schwanken.
Hohe Viskosität des Produktes, hohes Verhältnis von Gewicht an zu kondensierender Organosiliciumverbindung zu Katalysator und verhältnismäßig niedrige Temperatur, z. B. 100 bis 1500C, erfordern selbstverständlich längere Verweüzeit als niedrige Viskosität des Produktes, hohe Katalysatorkonzentration und höhere Temperatur, z. B. 2000C.
Der Druck ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht entscheidend, solange dafür gesorgt wird, daß das bei der Kondensation gebildete Wasser entweichen kann, was durch Leiten eines Stroms von inertem Gas, wie Stickstoff, durch die Reaktionsmischung aut:h bei Atmosphärenüberdruck noch gefördert werden kann.
Wegen des geringeren Aufwands wird das erfindungsgemäße Verfahren jedoch vorzugsweise bei dem Druck der umgebenden Atmosphäre, also bei 760 mm Hg (abs.) oder etwa 760 mm Hg (abs.), oder Unterdruck durchgeführt Unterdruck unterstützt ebenfalls das Entweichen von Wasser.
Falls erwünscht, können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren organische Lösungsmittel, wie Toluol, Xylole oder Di-n-butyläther, mitverwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann absatzweise, halbkontinuierlich oder vollkontinuierlich, gegebenenfalls unter mechanischer Bewegung, z. B. in mit Rührern ausgestatteten Reaktionsgefäßen oder Knetvorrichtungen, wie Doppelschneckenreaktoren, durchgeführt werden.
Ein Nachlassen der Aktivität der Aluminiumoberfläche oder ein merklicher Verbrauch von Aluminium ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht zu beobachten. Somit können z. B. nicht nur Reaktionsgefäßt, bei denen zumindest die Oberfläche der Innenseite aus Aluminium besteht, sondern auch nach Erreichen der gewünschten Viskosität von Polymerisat abfiltriertes Aluminiumpulver erneut bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäß hergestellten Polymerisate können, gegebenenfalls nach Endblockierung mit durch Triorganosilylgruppen enthaltende Verbindungen, wie Diäthylaminotrimethylsilan und/oder weitere Kondensation mittels Phosphornitrilchloriden für alle Zwecke verwendet werden, bei denen hochviskose, im wesentlichen lineare Organopolysiloxane benötigt werden, insbesondere zur Herstellung von Organopolysiloxanelastomeren, z.B. durch Peroxydhärtung, durch Härtung mittels Si-gebundenen Wasserstoff, einschließlxh der Herstellung von sogenannten Einkomponentensystemen, z. B. mit Aminosiliciumgruppen als vernetzende Gruppen, sowie zur Herstellung von klebrige Stoffe abweisenden Beschichtungen auf Papier.
Die in den folgenden Beispielen angegebenen Viskositäten wurden jeweils bei 25° C gemessen.
Beispiel 1
a) In einem 1,5-1-Topf mit einem Innendurchmesser von 14 cm aus der Aluminiumlegierung mit der Kurzbezeichnung AlMgSi werden 1000 g in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweisendes Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 100 cSt 12 Stunden auf 17O0C erwärmt Dabei steigt die Viskosität des Topfinhalts auf 77 600 cSt an.
b) Zum Vergleich wird die unter a) beschriebene Arbeitsweise wiederholt, mit der Abänderung, daß an Stelle des Aluminium-Topfes ein 1,5-1-Topf mit einem Innendurchmesser von 14 cm, dessen Innen-
IS
seite emailliert ist, verwendet wird. Die Viskosität des Topfinhalts steigt nur auf 2270 cSt an.
Beispiel 2
g in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweisendes Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 130 cSt werden mit g handelsüblichem Aluminiumpulver (p. a.) mit einer Oberfläche von etwa 5 m2/g vermischt und 2 Stunden unter ölpumpenvakuum [weniger als 1 mm Hg (abs.)] auf 1700C erwärmt. Das so erhaltene Dimethylpolysiloxan ist so hochviskos, daß der mit dem Brabender-Plastographen bestimmte Wert 560 mkg ergibt.
Beispiel 3
a) 100 g in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweisendes Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 130 cSt werden mit handelsüblichem Aluminiumpulver (p. a.) mit einer Oberfläche von etwa 5 m2/g vermischt und in einem Glasbehälter 5 Minuten auf 170° C erwärmt. Nach Abfiltrieren von Aluminiumpulver wird das Filtrat, also mit Aluminium vorbehandeltes Dimethylpolysiloxan, mit 900 g frischem, in den endständigen Einheiten je eine St-gebundene Hydroxylgruppe aufweisenden Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 130 cSt
3 Stunden auf 1700C erwärmt. Dabei steigt die Viskosität des Dimethj !polysiloxans auf 62 600 cSt an.
b) Zum Vergleich wird das vorstehend beschriebene Dimethylpolysiloxan mit 130 cSt ohne Zugabe von Aluminiumpulver 3,1 Stunden in einem Glasbehälter auf 17O0C erwärmt. Dabei steigt die Viskosität des Dimethylpolysiloxans nur auf 162 cSt an.
Beispiel 4
Die in Beispiel 2 beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt, mit der Abänderung, daß das Gemisch aus mit Aluminium vorbehandeltem und frischem Dimethylpolysiloxan nicht 3 Stunden unter dem Druck der umgebenden Atmosphäre [etwa 760 mm Hg (abs.)], sondern 1 Stunde unter ölpumpenvakuum [weniger als
1 mm Hg (abs.)] auf 17O0C erwärmt wird. Dabei steigt die Viskosität auf 163 000 cSt an.
Beispiel 5
100 Gewichtsteile in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweisendes Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 13OcSt werden mit 10 Gewichtsteilen handelsüblichem Aluminiumpulver (technisch rein) mit einer Oberfläche von 100 cm2/g vermischt und 5 Minuten auf 17O0C erwärmt. Nach Abfiltrieren von Aluminiumpulver werden Gemische aus unterschiedlichen Mengen Filtrat und frischem, in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweisenden Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 13OcSt in einem bei 1700C und
2 mm Hg (abs.) betriebenen Doppelschneckenreaktor während der in der Tabelle angegebenen Verweilzeiten erhitzt.
Es werden folgende Ergebnisse erhalten:
Tabelle
Gesamtmenge 1 Stunde Vol.-% Al-behandeltes
Dimethylpolysiloxan
Verweilzeit
Min.
Viskosität
nach Erhitzer
cSt
30 50
30 25
60 25
15 800 000
15 80 000
8 3 000

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Kondensation von im wesentlichen linearen Organosiliciumverbindungen mit Sigebundenen Hydroxylgruppen und durchschnittlich mindestens 0,99 Si-gebundenen Methylgruppen je Si-Atom durch Erhitzen der Organosiliciumverbindungen in Gegenwart eines Kondensations-Katalysators auf 100 bis 3000C, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kondensationskatalysator blankes oder mit einer Oxydhaut überzogenes Aluminium verwendet und gegebenenfalls das so mit Aluminium behandelte Produkt, nach Abtrennen von festem Aluminium, im Gemisch mit frischen, im wesentlichen linearen Organosiliciumverbindungen mit Si-gebundenen Hydroxylgruppen und durchschnittlich mindestens 0,99 Si-gebundenen Methylgruppen je Si-Atom auf 100 bis 300° C erhitzt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Aluminiums weniger als 1 m2 je Gramm Aluminium bzw. je Gramm des Gesamtgewichts von Aluminium und Unterlage, auf der sich das Aluminium befindet, beträgt
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge an Organosiliciumverbindungen, die zu jedem Zeitpunkt während des Erhitzens auf 100 bis 3000C mit dem Aluminium in Berührung ist, 2 bis 200 g je cm2 Aluminiumoberfläehe beträgt
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Aluminium in Form von Pulvern oder kleinen Körnern in Mengen von 1 bis 10 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf das Gewicht der mittels Pulver oder Körnern zu kondensierenden Organosiliciumverbindung, verwendet
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