DE2811063A1 - Schwefelhaltige komplexe ester und solche ester enthaltende avivagemittel - Google Patents
Schwefelhaltige komplexe ester und solche ester enthaltende avivagemittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue schwefelhaltige komplexe Ester. Außerdem bezieht sie sich auf Avivagemittel für Synthesefasern,
die diese neuen schwefelhaltigen komplexen Ester als Basisöle enthalten.
Die neuen schwefelhaltigen komplexen Ester bestehen aus den drei Bestandteilen Thiodipropionsäure, mehrwertigen Alkoholen
und einbasischen Säuren.
Die in den schwefelhaltigen komplexen Estern nach der Erfindung enthaltenen mehrwertigen Alkohole haben mindestens drei Valenzen
und sind aus der Gruppe Trimethylolpropan, Trimethyloläthan,
Glycerin, Pentaerythritol, Sorbitol usw. ausgewählt.
Die in den schwefelhaltigen komplexen Estern nach der Erfindung enthaltenen einbasischen Säuren sind solche mit 5 bis 24 Kohlenstoffatomen
einschließlich den aus tierischen und pflanzlichen Fetten und Ölen erhaltenen Fettsäuren und den durch Paraffinoxidation,
Oxosyntheseverfahren, Kochverfahren und Alkalischmelzverfahren erhaltenen synthetischen Fettsäuren, wie beispielsweise
Valeriansäure, Isovaleriansäure, Capronsäure, Enanthinsäure, Caprylsäure, Pelargonsäure, Caprinsäure, Undecanoinsäure,
Laurinsäure, Tridecanoinsäure, Myristinsäure, Pentadecanoinsäure,
Palmitinsäure, Margarinsäure, Sterarinsäure, Nonadecanoinsäure,
Arachidinsäure, Behensäure, Lignocerinsäure, Oleinsäure,
Isostearinsäure, 2-A'thylhexanoinsäure, Neoheptanoinsäure, Neononanoinsäure
u. dgl., und Gemische daraus, Kokosölfettsäuren, Talgfettsäuren u. dgl.
809830/0875
2811083
Das Molekulargewicht der schwefelhaltigen komplexen Ester nach
der Erfindung wird bestimmt durch das Molekulargewicht und das Umsetzungsverhältnis von Thiodipropionsäure, den mehrwertigen
Alkoholen und den einbasischen Säuren und beträgt vorzugsweise
700 bis 3000.
Die schwefelhaltigen komplexen Ester nach der Erfindung werden aus Thiodipropionsäure, den mehrwertigen Alkohien und den einbasischen
Säuren durch eine übliche Veresterungsreaktion erhalten. Die Veresterung wird mit den hierbei üblichen Katalysatoren
unter Atmosphärendruck oder vermindertem Druck bei einer Inertgasatmosphäre,
wie Stickstoffgas, bei einer Temperatur von 70 bis 240° C während 2 bis 20 Stunden, vorzugsweise während 2 bis
10 Stunden bei 100 bis 150° C, durchgeführt. In diesem Fall kann die Veresterung unter Zusatz eines Lösungsmittels, wie
Toluol und Xylol, die mit Wasser ein azeotropes Gemisch bilden, vorgenommen werden.
Als Katalysatoren bei der Veresterung dienen die hierbei üblichen Katalysatoren, wie Schwefelsäure, Phosphorsäure, phosphorige
Säure, hypophosphorige Säure, Perchlorsäure, p-Toluolsulfonsäure,
Benzolsulfonsäure, Methansulfonsäure, Äthansulfonsäure,
Dodecylbenzolsulfonsäure, Zinkpulver, Zinnpulver, Zinnchlorid, Zinkoxid, Calciumhydroxid u. dgl.
Nach Beendigung der Veresterung werden nichtumgesetzte oder überschüssige einbasische Säuren unter vermindertem Druck von
0,1 bis 40 mm Hg abdestilliert. Dann werden die verbleibenden einbasischen Säuren und Katalysatoren mit wässriger Alkalilösung
neutralisiert, und es wird mit Wasser gewaschen. Wenn außerdem
noch eine Bleichung erforderlich sein sollte, wird ein Absorbens,
wie Aktivkohle oder aktivierte Bleicherde, eingesetzt.
Die schwefelhaltigen komplexen Ester nach der Erfindung enthalten
Thiodipropionsäure als eine Komponente, Das Schwefelatom ist in der Esterkette sulfidisch gebunden, so daß die schwefel-
809838/0871
haltigen komplexen Ester eine hohe Hitzestabilität aufweisen. Außerdem haben die schwefelhaltigen komplexen Ester durch einen
niedrigen Reibungskoeffizienten, eine hohe Belastbarkeitskapazität und einen hohen Viskositätsindex eine ausgezeichnete
Gleitfähigkeit, so daß sie als Hochtemperaturschmiermittel hervorragend geeignet sind. So sind die schwefelhaltigen komplexen
Ester nach der Erfindung nützlich als Basisöle oder Additive für hydraulische Öle, Walzöle, Schneidöle, Schmierfette,
Als Avivagemittel u. dgl.
Wenn die schwefelhaltigen komplexen Ester nach der Erfindung als Walzöl verwendet werden, haben sie als komplexe Ester beim
Walzen ausgezeichnete Eigenschaften und werden beim Glühen leicht zersetzt und verflüchtigt, so daß sie einen elektrolytischen
Reinigungsprozeß überflüssig machen, der sonst zum Entfernen des Walzöls notwendig ist. Dies ist darauf zurückzuführen,
daß die Sulfidbindung beim Glühen bei etwa 700° C aufgebrochen wird und die Ester zu niedermolekularen Estern zersetzt und
diese leicht verflüchtigt werden.
Sulfidbindungen enthaltende Verbindungen werden häufig als Extremdruckadditive von Schmierölen verwendet, jedoch haben
diese ein niedriges Molekulargewicht, so daß bei der Verflüchtigung unangenehme Gerüche auftreten, sich ein Schlamm bildet,
die Extremdruckeigenschaften mit der Zeit nachlassen und andere unerwünschte Erscheinungen auftreten. Die schwefelhaltigen
komplexen Ester nach der Erfindung sind dagegen hochmolekulare
Sulfidverbindungen, so daß sie diese Nachteile nicht aufweisen.
Außerdem binden sich Schwefelatome zusammen mit der Estergruppe fest an Metalloberflächen, so daß die ausgezeichneten Extremdruckeigenschaften
erhalten bleiben.
Textilbehandlungsmittel für Synthesefasern werden üblicherweise durch Verbinden von schmierenden Bestandteilen, grenzflächenaktiven
Mitteln, antistatischen Mitteln u. dgl. bereitet. Als
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schmierende Bestandteile können Mineralöle, tierische und pflanzliche Fette und Öle, synthetische Ester u„ dgl. verwendet
werden, jedoch treten beim Schmelzspinnen, Verstrecken, Falschzwirnen
und anderen Verfahrensstufen bei der Herstellung von
Synthesefasern durch Rauchbildung, Verfärbung, Teerbildung und Polymerisation Probleme auf. Deshalb müssen die Schmierbestandteile
hitzebeständig sein.
Wenn die schwefelhaltigen komplexen Ester nach der Erfindung als Schmierbestandteile verwendet werden, wird die Kettenreaktion
der thermischen Zersetzung durch Entionisierung der freien Radikale, die der Sulfidbindung zugehörig sind, abgebrochen, so
daO Rauchbildung, Verfärbung, Teerbildung und Polymerisation deutlich herabgesetzt werden. Wie vorstehend erläutert, haben
die schwefelhaltigen komplexen Ester nach der Erfindung eine ausgezeichnete Hitzebeständigkeit, so daß sie vorzugsweise als
Basisöle oder Additive für Textilbehandlungsmittel, insbesondere Avivagemittel für Synthesefasern, verwendet werden»
Die Avivagemittel nach der Erfindung werden hergestellt durch Verbinden der schwefelhaltigen komplexen Ester als Schmierbestandteil
mit grenzflächenaktiven Mitteln und einer erforderlichen Menge von antistatischen Mitteln.
Die Avivagemittel nach der Erfindung enthalten 50 bis 98 Gewo-%
der schwefelhaltigen komplexen Ester, 1 bis 45 Gew.-% der grenzflächenaktiven
Mittel und 0 bis 5 Gew.-% der antistatischen Mittel, vorzugsweise 70 bis 98 Gew.-% schwefelhaltigen komplexen
Ester, 2 bis 30 Gew.-% grenzflächenaktive Mittel und 0 bis 5
Gew.-% antistatische Mittel. Das Verbindungsverhältnis wird
bestimmt durch die Bedingungen, bei denen das Avivagemittel verwendet werden soll.
Als grenzflächenaktive Mittel werden die hierbei üblichen
verwendet, wie beispielsweise Polyoxyäthylenlauryläther, PoIy-
oxyäthylenoleylather, Polyoxyäthylennonylather, Polyoxyäthylenrizinusöl,
Polyäthylenglykoldilaureat, Glycerinmonostearat, Glycerinmonooleat, u. dgl. Wenn die Avivagemittel in Form einer
wässrigen Emulsion aufgebracht werden, wird zum Stabilisieren der Emulsion als grenzflächenaktives Mittel vorzugsweise ein
Gemisch aus zweien oder mehreren solcher grenzflächenaktiver Mittel eingesetzt.
Als antistatische Mittel dienen ebenfalls die hierbei üblichen, wie beispielsweise Natriumlaurylphosphat, Natriumoleylphosphat,
Kaliumpolyoxyäthylenlaurylätherphosphat, Kaliumcetylphoshat u. dgl.
Außerdem können in den Avivagemitteln die schwefelhaltigen komplexen
Ester zusammen mit den sonst üblichen Schmierbestandteilen eingesetzt werden. In diesem Fall ist es notwendig, daß mindestens
10 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 30 Gew.-%, der Gesamtmenge
an Schmierbestandteilen durch die schwefelhaltigen komplexen
Ester gebildet werden.
Als Schmierbestandteile, die gewöhnlich in Avivagemitteln verwendet
werden, können Mineralöle, tierische und pflanzliche Fette und Öle und synthetische Ester, beispielsweise Spindelöl,
Sojaöl, Rapsöl, Butylstearat, Isopropylmyristat, 2-Ä'thylhexylstearat,
Trimethylolpropantripelargonat, Trimethylolpropantricaprylat,
Trimethylolpropantrilaureat, Oleyloleat u. dgl. genannt werden.
Die Avivagemittel nach der Erfindung werden in einer Menge von 0,1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf Ölgehalt auf den Synthesefäden,
in Form des Gemisches oder in Form einer wässrigen Emulsion niedergeschlagen.
Synthetische Fasern, bei denen die Avivagemittel nach der Erfindung
anwendbar sind, sind Polyamide, Polyester, Polyacrylnitrile, Polyolefine u. dgl., wobei die Fasern Endlosfäden oder Garne
sein können.
00 9 838/0873
Die Avivagemittel nach der Erfindung können beim Schmelzspinnen der Synthesefasern sowie beim Verstrecken, Falschzwirnen und
anderei Verfahrensstufen eingesetzt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung im einzelnen erläutert.
Zum besseren Verständnis der Erfindung dient die beigefügte
Zeichnung. In dieser ist:
Fig. 1 das Infrärotabsqrptionsspektrum des schwefel-haltigen
komplexen Esters gemäß Beispiel 1,
Fig. 2 das Kernresonanzabsorptionsspektrum derselben Verbindung
wie bei Fig. 1,
Fig. 3 das infrarotabsorptionsspektrum des schwefelhaltigen
komplexen Esters gemäß Beispiel 2 und
Fig. 4 das Kernresonanzabsorptionsspektrum derselben Verbindung wie bei Fig. 3.
In den folgenden Beispielen wird die Erfindung im einzelnen
erläutert. In diesen Beispielen sind die angegebenen Prozente jeweils Gewichtsprozente.
Ein Gemisch aus 136 g (1 mol) Pentaerythritol, 89 g (0,5 mol)
Thiodipropionsäure, 436 g (2,9 mol) eines Gemisches einbasischer Säuren, bestehend aus 3 % Capronsäure, 72 % Caprylsäure und
25 % Caprinsäure, 3,5 g p-Toluolsulfonsäure und 700 g Xylol
wurde in einen 3-1-Vierhalskolben mit Rückflußkühler, Wasserabscheider,
Rührer, Thermometer und Stickstoffeinlaßrohr eingegeben
und 10 Stunden lang unter Rückfluß des Xylols auf 145 bis 155° C erhitzt, wobei das abdestillierte Wasser entfernt
würde. Bei dieser Reaktion wurde der Säurewert des Reaktionsgemisches auf 2,3 herabgesetzt. Dann wurde das Reaktionsgemisch
auf 90° g abgekühlt und 30 Minuten lang zusammen mit einer 0,5 %igen wässrigen Natriumhydroxidlösung zum Neutralisieren
der freien Fettsäuren und des Katalysators gerührt. Nachdem sich die wässrige Schicht von dem Reaktionsgemisch abgesetzt
hatte, wurde die erhaltene Masse mit heißem Wasser gewaschen und zum Entfernen des Xylols der Vakuumdestillation unter vermindertem
Druck von 1 bis 2 mm Hg unterzogen und dann auf 200° C erhitzt, um flüchtige Substanzen vollständig zu entfernen. Dann
wurde die Masse auf 70° C abgekühlt und mit 3 g Aktivkohle behandelt, um den schwefelhaltigen komplexen Ester (Verbindung A)
zu erhalten. Dieser hatte einen Säurewert von 0,1, einen Verseifungswert von 364 und ein mittleren Molekulargewicht von 1042,
gemessen durch Dampfdruckosmometrie. Die Elementaranalyse
ergab:
Berechnet: C = 65,28 % H= 9,84 % S= 2,76 %
Gefunden: C - 62,76 % H - 9,84 % S= 2,44 %
Weitere Analysenwerte des Esters sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Das Infrarotabsorptionsspektrum des Esters ist in Fig. 1 und sein Kernresonanzabsorptionsspektrum in Fig. 2 dargestellt.
Ein Gemisch aus 134 g (1 mol) Trimethylolpropan, 119 g (0,67 mol)
Thiodipropionsäure, 439 g (1,60 mol) hydrierter Talg-fettsäure
mit einem Säurewert von 204,6, 3,3 g p-Toluolsulfonsäure und
700 g Xylol wurde auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise zu einem Reaktionsgemisch mit dem Säurewert 2,8 umgesetzt. Das
Reaktionsgemisch wurde wie in Beispiel 1 gereinigt, wobei ein schwefelhaltiger komplexer Ester (Verbindung B) erhalten wurde.
Der Ester hatte einen Säurewert von 0,2, einen Verseifungswert
von 238 und ein mittleres Molekulargewicht von 1796 (gemessen durch Dampfdruckosmometrie). Die Elementaranalyse ergab*
809838/087*
Berechnet:
Gefunden:
C =72,14 G= 70,58
H = 10,22 % H = 10,89 %
S = 3,21 % S = 3,02 %
Wettere Analysenwerte des Esters sind in Tabelle 1 angegeben. Das Infrarotabsorptionsspektrum des Esters ist in Fig. 3 und
sein Kernresonanzabsorptionsspektrum in Fig. 4 dargestellt.
Ein Gemisch aus 134 g (1 mol) Trimethyjolpropan, 89 g (0,5 mol)
Thiodipröpionsäure, 380 g (1,9 mol) Laurinsäure, 4 g p-Toluolsulfonsäure
und 700 g Xylol wurde auf die in Beispiel 1 erläuterte Weise umgesetzt und das Eeaktionsgemisch wie dort gereinigt,
wobei ein schwefelhaltiger komplexer Ester (Verbindung C) erhalten
wurde. Die Analysenwerte des Esters sind in Tabelle 1 angegeben.
Ein Gemisch aus 92 g (1 mol) Glycerin, 89 g (0,5 mol) Thiodipröpionsäure,
274 g (1,9 mol) Caprylsäure, 5 g Schwefelsäure und 700 g Xylol wurde umgesetzt und das Reaktionsgemisch gereinigt,
wie es in Beispiel 1 beschrieben ist, wobei ein schwefelhaltiger komplexer Ester (Verbindung D) erhalten wurde» Die
Analysenwerte sind in Tabelle 1 angegeben.
Ein schwefelhaltiger komplexer Ester (Verbindung E) wurde auf
die in Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellt, mit der Ausnahme,
daß 254 g (1 mol) Dipentaerythritol, 89 g (0,5 mol) Thiodipröpionsäure, 649 g (4,5 mol) Caprylsäure, 5 g Methansulfönsätire
und 700 g Xylol eingesetzt wurden» Die Analysenwerte
des Esters sind in Tabelle 1 angegeben.
809838/OS73
Ein sehwefelhaltigeu&omplexer Ester (Verbindung F) wurde auf
die in Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellt, mit der Ausnahme, daß 120 g (1 mol) Trimethylolpropan, 89 g (0,5 mol)
Thiodipropionsäure, 274 g (1,9 mol) 2-Äthylhexanoinsäure, 5 g
Äthansulfonsäure und 700 g Xylol eingesetzt wurden. Die
Analysenwerte des Esters sind in Tabelle 1 angegeben.
809838/0873
Schwefelhaltiger Mittleres komplexer Ester Molekular-
S-Gehalt (%)
Kinematische Viskosität
gewicht Berechnet Gefunden (Centistokes)
Viskositätsindex
VI
37,8°C 98,9°C
Fließpunkt
Verbindung A | 1042 | 2,76 | 2,44 | 209 | 21,4 | 132 | -28 | 5 |
Verbindung B | 1796 | 3,21 | 3,02 | 473 | 45,1 | 158 | 30 | ,5 |
Verbindung C | 994 | 2,90 | 2,78 | 162 | 20,6 | 159 | -7, | ,5 |
Verbindung D | 727 | 3,97 | 3,83 | 69,3 | 10,1 | 142 | -37 | ,5 |
Verbindung E | 1610 | 1,79 | 1,58 | 349 | 35,1 | 155 | -12 | |
Verbindung F | 804 | 3,75 | 3,34 | 228 | 20,1 | 111 | -27 | |
Schwefelhaltige komplexe Ester gemäß der Erfindung, Gemische
aus erfindungsgemäßen schwefelhaltigen komplexen Estern und
anderen Estern sowie zum Vergleich herangezogene Öle wurden einer Hitzestabilitätsprüfung unterzogen. Die Prüfungsergebnisse
sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Als Vergleichsöle dienten zwei Arten von komplexen Estern,
die üblicherweise als Textxlbehandlungsmittel eingesetzt werden, nämlich ein komplexer Ester (Verbindung G, mittleres
Molekulargewicht 1089), der aus Pentaerythritol, Azelainsäure und Caprylsäure hergestellt worden war, und ein komplexer
Ester (Verbindung H) (mittleres Molekulargewicht 1911), der aus Trimethylolpropan, Adipinsäure und Palmitinsäure hergestellt
worden war, sowie drei weitere Esterarten und ein Mineralöl.
Für die Hitzestabilitätsprüfung wurden jeweils 0,5 g Probe
genau in Petrischalen von 90 mm Durchmesser abgewogen und 3 Stunden lang in einem Ofen auf 220° C erhitzt. Der Verdampfungsverlust
wurde ausgedrückt durch den Prozentsatz des Verhältnisses des verminderten Gewichts der Probe zu ihrem
Originalgewicht. Teerbildung, Verfärbung und Gelieren der Proben wurden mit dem bloßen Auge beurteilt. Aus den in
Tabelle 2 zusammengestellten Prüfungsergebnissen geht hervor, daß die erfindungsgemäßen schwefelhaltigen komplexen Ester
eine ausgezeichnete Hitzestabilität aufwiesen.
809838/0871
Probe | Verdampfungs | 14,9 | 98,3 | Teerbildung | Farbe | hellgelb | Gelbildung | ω I |
K) QO |
|
verlust (%) | Vor Erhitzen Nach Erhitzen | hellgelb | 1063 | |||||||
Erfindung: | 59,3 | hellgelb | ||||||||
Verbindung A | 22,1 | 48,4 | keine | hellgelb | hellgelb | keine | ||||
Verbindung B | 18,6 | 58,8 | keine | hellgelb | hellgelb | keine | ||||
Verbindung C | 8,2 | 56,2 | keine | hellgelb | hellgelb | keine | ||||
Verbindung D | 27,9 | 2-Äthylhexylstearat 98,6 | keine | hellgelb | hellgelb | keine | ||||
J» | Verbindung E | 26,6 | Spindelöl | keine | hellgelb | hellgelb | keine | |||
O | Verbindung F | 25,7 | keine | hellgelb | keine | |||||
co α> |
40 % Verbindung C + 60 % Trimethylol- 9,7 propantrilaureat |
keine | hellgelb | hellgelb | keine | |||||
■Ζ3 aö |
80 % Verbindung C + 20 % 2-Ä"thyl- hexjrlstearat |
keine | hellgelb | hellgelb | keine | |||||
Vergleich: | braun | |||||||||
Verbindung G | keine | hellgelb | dunkelbraun | Gelieren | ||||||
Verbindung H | keine | hellgelb | braun | Gelieren | ||||||
Trimethylolpropan- trilaureat |
keine | hellgelb | dunkelbraun | Gelieren | ||||||
Oleyloleat | Teerbildung | hellgelb | Gelieren | |||||||
Teerbildung | farblos | Gelieren | ||||||||
Teerbildung | hellgelb | Gelieren | ||||||||
Jedes Probeöl gemäß Beispiel 7 wurde auf Fasern abgeschieden,
und der Faser-Metall-Reibungskoeffizient wurde nach der Eoeder-Methode
ermittelt. Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse. Die Messung wurde unter den folgenden Bedingungen vorgenommen:
Faser: Polyesterfäden, 75 den
Menge des abgeschiedenen Öls: 1,5 %
Fadengeschwindigkeit: 300 m/min
Metall: . Eisen
Relative Feuchte: 65 %
Temperatur: 20° C
Probe Reibungskoeffizient
Erfindung:
Verbindung A 0,39
Verbindung B Oj40
Verbindung C 0,37
Verbindung D 0,35
Verbindung E 0,39
Verbindung C (40 %) +
Trimethylolpropantrilaureat (60 %) 0,39
Trimethylolpropantrilaureat (60 %) 0,39
Verbindung C (80 %) +
3-Sthylhexylstearat (20 %) 0,34
Vergleich:
2-Äthylhexylstearat 0,34
809838/0873
Die vorstehende Tabelle 3 zeigt, daß die einen schwefelhaltigen komplexen Ester nach der Erfindung enthaltenden Öle weitgehend
dieselbe Wirkung zur Herabsetzung des Faser-Metall-Reibungskoeffizientenauf
weisen wie die Vergleichsöle, die üblicherweise als Schmieröle dienen, und eine ausgezeichnete Schmierfähigkeit
aufweisen.
Aus jedem der Avivagemittel mit der in Tabelle 4 angegebenen
Zusammensetzung wurde eine 15 %ige wässrige Emulsion gebildet und diese auf Polyesterendlosfädengarn (75 den/24 Fäden) in
einer Menge von 1 %, berechnet als Avivagemittel und bezogen
auf das Garngewicht, abgeschieden. Das Garn wurde bei einer Heizplattentemperatur von 200° C auf die übliche Weise heiß
um das 2-fache seiner ursprünglichen Länge verstreckt.
Bei den mit Avivagemitteln gemäß der Erfindung behandelten
Garnen (Mittel Nr. 1 bis 8) trat während des Heißverstreckens nahezu keine Bauchbildung und Teerbildung auf der Heizplatte
auf, und die Heißverstreckung verlief sehr glatt. Dagegen
traten bei den mit üblichen Avivagemitteln zum Vergläch behan
delten Garnen (Mittel Nr. 9 bis 12) Rauchbildung und Teerbildung
auf der Heizplatte auf.
Bestandteil
Avivagemittel
-a» ο
■α»
•"Ν
CO
Nr. 1 | Erfindung | 70 | Nr.4 | Nr. 5 | Nr. 6 | Nr.7 Nr.8 | 35 | Nr. 9 | Vergleich | Nr.11 Nr.12 | 35 | |
70 | Nr.2 Nr.3' | 4 5 | Nr. 10 | 4 5 | ||||||||
Verbindung A | 5 | 5 | ||||||||||
Verbindung B | 70 | 35 60 | 1 | 1 | ||||||||
Verbindung C | 70 | |||||||||||
Verbindung D | 70 | |||||||||||
Verbindung E | 20 20 | 70 | ||||||||||
Verbindung F | 70 | |||||||||||
Verbindung G | ||||||||||||
Verbindung H | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 70 | 20 20 | ||||
Trimethylolpropan^ trilaureat |
4 4 | 35 | 20 | 35 | ||||||||
2-Athylhexylstearat | 5 5 | 35 | ||||||||||
Spindelöl | 1 1 | |||||||||||
Polyoxyäthylen(20 mpl)- rizinusöl |
4 | 4 | 4 | 4 | 4 | |||||||
PolyoxyäthylendO mol)- lauryläther |
5 | 5 | 5 | 5 | 5 | 4 | ||||||
Polyoxyäthylen(20 mol)'- oleat |
1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 5 | ||||||
Natriumlaurylphosphat | 1 | |||||||||||
cn ι
OD
CD CT)
L e e r s e ι \ e
Claims (4)
1. Schwefelhaltige komplexe Ester, bestehend aus Thiodipropion- säure, mehrwertigen Alkoholen mit mindestens drei Valenzen
und einbasischen Säuren mit 5 bis 24 Kohlenstoffatomen.
2. Schwefelhaltige komplexe Ester nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die mehrwertigen Alkohole aus der Gruppe TrimethyIo!propan, Trimethyloläthan, Glycerin, Pentaerythritol
und Dipentaerythritol ausgewählt sind.
3. Avivagemittel, iin wesentlichen bestehend aus schwefelhaltigen
komplexen Estern gemäß Anspruch 1 oder 2 sowie grenzflächenaktiven
und antistatischen Mitteln.
4. Avivagemittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es zu 50 bis 98 Gew. -% aus den schwefelhaltigen komplexen
Estern, zu 1 bis 45 Gew.-% aus den grenzflächenaktiven Mitteln und zu 0 bis 5 Gew.-% aus den antistatischen Mitteln besteht.
MÜNCHEN: TELEFON (O89) 225585 BERLIN: TELEFON (O3O) 8312O88
KABEL: PROPINDUS, TELEX O5 24244 KAB EL: P RO P I N D U S · TELEX O1 84057
809838/0873
ORiGIfSiALlNSPECTED
Applications Claiming Priority (1)
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JP2808577A JPS53116317A (en) | 1977-03-16 | 1977-03-16 | Sulfur containing complex esters and spinning lubricants using them |
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DE2811063C2 DE2811063C2 (de) | 1983-12-08 |
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JP (1) | JPS53116317A (de) |
DE (1) | DE2811063C2 (de) |
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