DE2451488A1 - Wiederkaeuer-beifutter - Google Patents

Wiederkaeuer-beifutter

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DE2451488A1 DE19742451488 DE2451488A DE2451488A1 DE 2451488 A1 DE2451488 A1 DE 2451488A1 DE 19742451488 DE19742451488 DE 19742451488 DE 2451488 A DE2451488 A DE 2451488A DE 2451488 A1 DE2451488 A1 DE 2451488A1
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urea
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MILKIVIT TROUW GmbH
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    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
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    • A23K50/10Feeding-stuffs specially adapted for particular animals for ruminants
    • A23K50/15Feeding-stuffs specially adapted for particular animals for ruminants containing substances which are metabolically converted to proteins, e.g. ammonium salts or urea
    • AHUMAN NECESSITIES
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    • A23K40/00Shaping or working-up of animal feeding-stuffs
    • A23K40/30Shaping or working-up of animal feeding-stuffs by encapsulating; by coating
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Description

  • Wiederkäuer-Beifutter Die Erfindung betrifft ein Wiederkäuer-Beifutter aus Nicht-Eiweiß-Stickstoffverbindungen (nachfolgend kurz mit NPN-Verbindungen bezeichnet) wie Biuret und Ammoniumcarbamat, insbesondere jedoch Harnstoff mit einer Hüllschicht um die NPN-Verbindungen.
  • Es ist bekannt, daß Wiederkäuer mit ihrem differenziert gestalteten Verdauangsapparat die Möglichkeit haben, NPN-Verbindungen, insbesondere Harnstoff, aber auch andere Stickstoffverbindungen wie Biuret, Ammoniumcarbamat, Ammoniumphosphate, z.B. Monoammoniumphosphat in Ammoniak umzuwandeln und daraus körpereigene Aminosäuren und Eiweißverbindungen aufzubauen. Das erfolgt insbesondere im Pansen, der ersten Abteilung des aus mehreren Abteilungen bestehenden Magens der Wiederkäuer. Die Pansenbakterien und andere Mikroorganismen bewirken dabei die Bildung von Ammoniak und die Umwandlung in Aminosäuren und Eiweißverbindungen.
  • Auf diese Art und Weise ergibt sich die Möglichkeit, mit leicht zugänglichen und in beliebigen Mengen zur Verfügung stehenden industriellen Stickstoffverbindungen wie Harnstoff erheblich Mengen an knappen und kostspieligen natürlichen Eiweißverbindungen zu ersetzen, bzw. den Wiederkäuern zusätzlich hochwertiges Eiweiß aus NPN-Verbindungen zur Verfügung zu stellen.
  • Von dieser Möglichkeit wird inzwischen auch in verstärktem Ausmaß Gebrauch gemacht.
  • Nachteilig ist jedoch, daß man diese NPN-Verbindungen - die Erfindung wird nachfolgend der Einfachheit halber an der häufigst verwendeten, dem Harnstoff weiter beschrieben - nur in verhältnismäßig geringen Mengen dem Tierfutter zusetzen konnte, weil beim Verfüttern größerer Mengen von Harnstoff sehr schnell so große Mengen Ammoniak im Pansen freigesetzt werden, daß die Pansen-Bakterien diesen Ammoniak nicht aufnehmen können, der überschüssige Ammoniak ins Blut geht und über den Harn unverdaut ausgeschieden wird und damit dem eigentlichen Verwendungszweck verloren geht. Viel gravierender ist dabei, daß das plötzliche Freiwerden von Ammoniak und der Ubergang ins Blut zu Vergiftungen führt, die sogar zum Tod des Tieres führen können.
  • Man hat deshalb schon eine Reihe von Vorschlägen gemacht, um das plötzlicheund unkontrollierte Freiwerden von Ammoniak im Pansen des Wiederkäuers zu verhindern und zu regulieren. Diese Vorschläge basieren dabei im wesentlichen auf zwei Grundprinzipien. So hat man in der DDR-Patentschrift 55 896 den Vorschlag gemacht, Harnstoff durch Acyl- oder Alkylgruppen zu substituieren, weil diese Substitutionsprodukte langsamer zu freiem Ammoniak abgebaut werden als Harnstoff selbst. Auf demselben Grundprinzip beruht der Vorschlag der deutschen Patentschrift 1 928 285, nach der Harnstoff mit Isobutyraldehyd zu Isobutylidendiharnstoff umgesetzt wird, aus dem Ammoniak schwerer freigesetzt wird. Es bedarf keiner besonderen Erwähnung, daß diese Vorschläge zusätzliche chemische Stoffe erfordern und arbeits-und kostenaufwendig sind.
  • Ein anderer Vorschlag, wie er in der DT-OS 2 257 108 enthalten ist, versucht, das übermäßige, plötzliche Freiwerden von Ammoniak dadurch zu verhindern, daß den NPN-Verbindungen von vornherein so viel Kohlenhydrate zugegeben werden, daß für den freiwerdenden Ammoniak immer genug Kohlenhydrate zur Verfügung stehen und die Verdauung der Kohlenhydrate mit dem Freiwerden des Ammoniaks einigermaßen abgestimmt ist.
  • Hier wird zur Regulierung der Harnstoff mit anderen Beimengungen vermischt, nach besonderem Verfahren aufgearbeitet und es ist das wesentliche Merkmal der Lehre dieser Patentschrift, daß diese Verlangsamung der Ammoniakfreigabe darauf beruht, daß bis zu 15 Gew.-°/O Bentonit zugegeben sind. Der zugegebene Bentonit bindet das Wasser, ist aber andererseits natürlich ein reiner Ballaststoff für das so hergestellte Futtermittel. In ähnliche Richtung weist die DT-OS 2 154 134, die sich die Aufgabe gestellt hat, den bitteren Geschmack und damit die Futterverweigerung durch das Tier dadurch zu umgehen, daß die Harnstoffkörnchen mit einem dünnen Fett-, Gelatine-, eiiii- oder Zuckersirupfilm umhüllt werden. Das oben aufgezeigte Problem des raschen Freiwerdens von Ammoniak läßt sich damit nicht lösen. Außerdem haben die Zusätze natürlicher Fette und Zucker den erheblichen Nachteil, daß ihres niedrigen Erstarrungspunktes und klebrigen Charakters wegen diese Stoffe sehr leicht zum Verklumpen des Futters führen und dieses sich sehr schwer verteilen und einrühren läßt.
  • Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, ein Wiederkäuer-Beifutter aus NPN-Verbindungen zu schaffen, das die NPN-Verbindungen hinreichend vor einem schnellen Abbau und damit plötzlichem Freiwerden von Ammoniak schützt und die Stickstoffquelle über einen möglichst langen Zeitraum verteilt fließen läßt, das außerdem möglichst keine nutzlosen Ballaststoffe enthält und das schließlich auf einfache Art und Weise in technischem Maßstabe herstellbar ist und gute Gebrauchseigenschaften bei der Handhabung als Beifutter aufweist.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Wiederkäuer-Beifutter aus Nicht-Eiweiß-Stickstoffverbindungen (NPN-Verbindungen ) wie Biuret und Ammoniumcarbamat, insbesondere Harnstoff, mit einer Hüllschicht um die NPN-Verbindungen dadurch gelöst, daß der wesentliche Bestandteil der Hüllschicht aus Fettsäureestern mit einem Erstarrungspunkt von 450 bis 650 C und einem engen Bereich zwischen Schmelzpunkt und Erstarrungspunkt besteht. Bevorzugt besteht der wesentliche Bestandteil der Hüllschicht aus einem Fettsäureester mit einem Erstarrungspunkt von annähernd 550 C und einem Bereich von annähernd 50 C zwischen Schmelzpunkt und Erstarrungspunkt.
  • Die erfindungswesentlichen Eigenschaften eines genügend hohen Erstarrungspunktes und eines verhältnismäßig engen Bereiches zwischen Schmelzpunkt und Erstarrungspunkt werden vorteilhaft von dem Veresterungsprodukt eines mehrwertigen Alkohols einer Kettenlänge von 4 bis 6 C-Atomen mit mindestens einer gesättigten Fettsäure einer Kettenlänge von 12 bis 18 C-Atomen erreicht.
  • Als ganz besonders bevorzugt erwiesen hat sich eine Hüllschicht aus einem Veresterungsprodukt von Sorbitan(Monoanhydrosorbit) mit Laurin-, Palmitin- und Stearinsäure. Diese Sorbitan-Fettsäureester, insbesondere Sorbitan-mono-stearat und Sorbitantri-stearat haben den Vorzug, daß sie in ihrem Erstarrungspunkt noch genügend tief liegen, so daß der einzuhüllendeg Harnstoff nicht unnötig hoch erhitzt werden muß und eine Schädigung des Harnstoffs und der anderen Beimengungen nicht eintritt, und daß sie außerdem beim Abkühlen rasch und in einem engen Temperaturbereich erstarren, so daß sich um den Harnstoff herum eine feste Hüllschicht ergibt, die nicht zum Schmieren, Verkleben und Verklumpen neigt, sondern das Vermischen des Beifutters mit anderen Futtermitteln und das Einrühren in Wasser ohne g Schwierigkeiten ermöglicht.
  • Hinsichtlich der Abstimmung der einzelnen Komponenten der Veresterungsprodukte, aus denen die Hüllschicht gebildet wird, kommt es immer darauf an, daß diese so gewählt werden, daß das Merkmal des Erstarrungspunktes zwischen 450 und 650 und das Merkmal des engen Bereiches zwischen Schmelz- und Erstarrungspunkt erfüllt werden. Es können deshalb als mehrwertige Alkohole auch Polyoxymethylene eingesetzt werden, wobei lediglich Voraussetzung ist, daß diese als Veresterungsprodukt mit Fettsäuren einen Schmelzpunkt zwischen 450 und 650 C aufweisen und einen engen Erstarrungsbereich.
  • Die erfindungsgemäße Will schicht um die NPN-Verbindungen muß nicht ausschließlich aus den beanspruchten Fettsäureestern bestehen, sondern sie kann die üblichen Beimengungen enthalten, die beispielsweise geschmaksverbessernd sind wie Süßstoffe oder die zusätzlich die Pansen-Bakterien fördern, wie das von Schwefelbeimengungen in kleiner Menge bekannt ist, deSh zum Aufbau schwefelhaltiger Aminosäuren große Bedeutung zukommt. Diese Beimengungen sollen aber 20 Gew.-% nicht übersteigen, so daß die Hüllschicht zweckmäßig zu mindestens 80 Gew.-% aus einem Fettsäureester mit einem Erstarrungspunkt zwischen 450 und 650 C und engem Erstarrungsbereich besteht.
  • Ganz wesentlich ist, daß die Hüllschicht stark genug ist, um die NPN-Verbindungen vor dem zu schnellen Zugriff der Pansen-Bakterien zu bewahren und die Freisetzung des Ammoniaks auf lange Zeit zu verteilen. Die Hüllschicht macht deshalb vorzugsweise 3o bis 45 Gew.-% der umhüllten NPN-Verbindungen aus, um das sicherzustellen. Die Hüllschicht mit einem Erstarrungspunkt oberhalb 450 C hat den besonderen Vorteil, daß kein Aufschmelzen im Körper erfolgt, das die Schutzfunktion der Hüllschicht hinfällig machen würde.
  • Von ganz besonderem Vorteil ist, daß die fur die Hüllschicht verwendeten Fettsäureester keinen Ballststoff darstellen, sondern dem Tier ebenfalls voll als Nahrungsquelle zur Verfügung stehen und leicht verdaut werden können und daß sie in der vorliegenden Menge ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Stick-- - - - stffverbinunen , A stoliverbinaungen unG
    o ni en
    Dringen, wie es rur den optimalen Aufbau bakterieller Eiweißverbindungen im Pansen erforderlich ist.
  • Da das Produkt im Sinne der Erfindung im allgemeinen nicht allein verfüttert wird, sondern als Beifutter zusammen mit anderen Futterbestandteilen, ist es vorteilhaft gekörnt und hat eine mittlere Korngröße von o,2 bis o,6 mm. Dieser Korngroßenbereich hat sich bei Fütterungsversuchen als optimal geeignet erwiesen, um die Langzeitwirkung einer langsam fließenden Stickstoffquelle zu garantieren.
  • Ganz wesentlicher Bestandteil der Erfindung und des erzielbaren technischen Fortschrittes ist das Verfahren zur Herstellung der NPN-Verbindungen, das darin besteht, daß diese mit einer Schmelze der Fettsäureester umhüllt werden. Dieser Umhüllung aus der Schmelze kommt deshalb besondere Bedeutung zu, weil sich einmal damit besonders einfach und wirksam die erforderliche Hüllschicht um die NPN-Verbindungen herstellen läßt und zum anderen der ganz wesentliche Vorteil damit verbunden ist, daß nicht wie bei den meisten vorbekannten Verfahren erhebliche Wassermengen, die bisher zum Aufbereiten erforderlich waren, wieder abgedampft werden müssen. Die erfindungsgemäß als Hüllschicht verwendeten Fettsäureestern mit ihrem engen Erstarrungsbereich ermöglichen außerdem ein ganz bevorzugtes Verfahren zur Herstellung der mit der Hüllschicht versehenen NPN-Verbindungen, das darin besteht, daß die NPN-Verbindungen unter Rühren in die auf 70 bis looO 0 erhitzte Schmelze aus Fettsäureestern eingetragen und im Anschluß daran sprühgehärtet werden, eine Verfahrensweise, die dem nur bei engen Erstarrungsbereich der verwendeten Fettsäureester im Sinne der Erfindung möglich ist.
  • Die mit Fettsäureester umhüllten NPN-Verbindungen lassen sich jedoch auch dadurch gewinnen, daß die Masse aus dem Mischbehälter in einen gekühlten Raum oder Behälter abgelassen und die erstarrte Masse anschließend in einem Mahlwerk, vorzugsweise einer Hammermühle vermahlen wird.
  • Bei dem bevorzugten Verfahren des Eintragens des zu schützenden Harnstoffs in die Schmelze der Fettsäureester unter Rühren wird der Harnstoff annähernd in der Form und Größe zugesetzt, die für das fertig umhüllte Produkt angestrebt wird. Bevorzugt kommt Harnstoff dabei in Form von Prills zum Einsatz, weil sich dadurch nahezu ideale Kugeln mit einer Hüllschicht ergeben.
  • Aber selbst wenn man den Harnstoff in seiner ursprünglichen scharfkantigen Kristallform einsetzt, entstehen nach dem Einrühren in die Schmelze aus Fettsäureestern und anschließendem Sprühhärten weitgehend abgerundete Körner.
  • Dem Verfahren der Sprühhärtung ist abor bei weitem der Vorzug zu geben und das sprühgehärtete Material ist von besserer Qualität.
  • Die Vorteile des erfindungsgemäßen Wiederkäuer-Beifutters liegen darin, daß es in Mengen bis zu 25 % den verschiedenartigsten Mischfuttern beigefügt werden kann und daß durch die Umfüllung die NPN-Verbindungen dem ureolytischen Abbau langsam verfügbar gemacht werden. Das ist insbesondere bedingt in dem hydrophoben Charakter der Umhüllung, durch den das Eindringen von Bakterien in die Matrix erschwert, aber nicht verhindert wird. Bedeutungsvoll ist weiter, daß die Fettsäureester im Sinne der Erfindung im Ph-Millieu der Vormägen von etwa 6,8 eine genügende Stabilität aufweisen und daß sie gänzlich untoxisch sind, so daß die Fermentationsvorgänge in den Vormägen nicht gehemmt werden. Andererseits wird die Hüllschicht durch das Einwirken bakterieller Esterasen langsam hydrolisiert und die Spaltprodukte wie Sorbit und Fettsäuren werden vollkommen in den Energiestoffwechsel eingeschleust und stehen als Energielieferant optimal zur Verfügung.
  • Im allgemeinen wird man zusätzlich zu den NPN-Verbindungen im Sinne der Erfindung noch übliche Eiweißstoffe zugeben. Da es aber durch die Umhüllung mit Fettsäureestern mit einem Erstarrungspunkt oberhalb 450 C möglich wird, hohe Tagesrationen an Harnstoff dem Futter zuzugeben, ohne daß die Gefahr der Toxizität gegeben ist, läßt sich erforderlichenfalls mit den erfindungsgemäß umhüllten NPN-Verbindungen ein konzentriertes Bei futter herstellen und verfüttern, daß keinerlei sonstige zusätzliche Eiweißverbindungen enthält und daß trotzdemdas Tier ausreichend mit dem erforderlichen Stickstoff beliefert, indem durch die langsam fließende Stickstoffquelle die Pansenbakterien genügend bakterielle Eiweißverbindungen aufbauen und darüber den Eiweißbedarf des Tieres decken. Dieser Möglichkeit kann dann ganz erhebliche Bedeutung zukommen, wenn aus irgendwelchen Gründen pflanzliche und tierische Eiweißträger nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.
  • Es wird so erstmals möglich, erforderlichenfalls allein mit NPN-Verbindungen den Kampf gegen die Eiweißlücke und damit gegen Hunger und Katastrophen aufzunehmen.
  • Nachfolgend wird die Herstellung des Wiederkäuer-Beifutters an einem Beispiel beschr-e ben und in einem 2. Beispiel die Zusammensetzung eines Beifutters mit umhüllten Harnstoffkörnern als einziger Stickstoffquelle. Im Anschluß daran ist an Hand üblicher Testmethoden der erzielte Erfolg nachgewiesen.
  • Beispiel 1: In einem heizbaren Mischbehälter mit Rührwerk werden 37 Gewichtsteile Sorbitan-mono-stearat auf 80° C erwärmt und dazu 60 Gewichtsteile Futterharnstoff mit 46 % Stickstoff entsprechend einem Harnstoffäquivalent von 2,8 bis 2,9 Gramm Rohprotein eingerührt, geringe Mengen Süßstoff und Kohlenhydrate hinzugefügt und dann die Masse bei der angegebenen Temperatur 3 Min. verrührt. Im Anschluß daran wird die heiße Masse über Dellersprühanlagen gegen einen kalten Luftstrom versprüht und so die Hüllschicht um die Harnstoffkörner gehärtet.
  • Beispiel 2: Für ein stickstoffreiches Bei futter mit umhülltem Harnstoff gemäß Beispiel 1 werden folgende Bestandteile vermischt (die Zahlen in den Klammern geben die Variationsbreite an, in der die einzelnen Anteile variieren können).
  • 200 kg Weizenvollmehi (20-50 %) 160 kg Weizen ( 5-80 %) 320 kg Harnstoffpräparation (20-50 %) best. aus: 60 Gew.-% Harnstoff 37 " " Sorbitan-mono-stearat 2 " " Schwefel 1 " " Süßstoff 80 kg Melasse ( frei ) 9o kg Dicalciumphosphat 50 ( 4-lo %) 50 kg Na-Bicarbonat ( 2- 5 0%) 60 kg kohls. Kalk ( 2- 6 %) 40 kg Mineralstoff-Spurenelement u. Vitaminvormischung ( 2- 6 %) Aus der nachfolgenden Tabelle I ergibt sich die protrahierte Freisetzung von Ammoniak bei dem Bei futter nach der Erfindung sowohl bei alleiniger Verwendung (3) als auch einem Mischfutter zugemischt (4) im Vergleich mit reinem Harnstoff (1) bzw. Harnstoffphosphat (2) im Test auf Pansensaft bei einer Temperatur von 380 C.
  • Tabelle I Produkt Harn- Ein- Hst. i. Pan- Zeit Hst. % Zer- Relat.
  • stoff waage Einw. sen- in zer- setzg. ZerfalI flüs- Std. setzt d.ein- bez.auf sig- ges. Hst. pa keit Hst.
  • g g mg ml mg 1. Harnstoff 100 0,50 500 100 5 401,8 80,4 100 p.a.
  • 2. Harnstoff- 34,3 1,00 343 100 5 320,6 93,5 116,3 phosphat 3. Harnstoff- 41,6 1,00 416 100 5 149,5 35,9 44,7 präparation gem.
  • Patent an meldung 4. Rinder- 10,44 20,0 2090 180 15 780,7 37,4 46,5 mastfutter m.H.
  • Stoffpräp.
  • gern. Pat.-Anm.
  • In der Tabelle II wird die Freisetzung des Harnstoffs durch Urease aufgezeigt, wobei der Ureasetest bei ph 6,9 und einer Temperatur von 380 C durchgeführt wird.
  • Testmethode: (Freisetzung des Harnstoffs durch Urease) Zur Herstellung der Ureaselösung werden 250 mg Urease (5U/mg) durch mindestens 4-stündiges Rühren in 1 1 Phosphatpuffer (o,o5 m) bei ph 6,9 gelöst.
  • Eine 25 mg harnstoff-äquivalente Einwaage wird in Schliffreagenzgläser mit 10 ml Ureaselösung gemischt und 2 Stunden verschlossen ins Wasserba-d von 380 C gegeben. Nach Abkühlen werden lo ml o,l n Salzsäure zugegeben und dann mit o,l n Natronlauge bis ph 6,9 titriert.
  • Zur Bestimmung des Blindwertes wird eine 25 mg harnstoffäquivalente Einwaage in Schliffreagenzgläser mit lo ml o,l n Salzsäure und lo ml Ureaselösung gemischt und 2 Stunden in ein Eisbad gegeben und dann mit o,l n Natronlauge bis ph 6,9 titriert.
  • Berechnung: (Blindwert - Hauptwert) x 3 x loo = freigesetzter Harnstoff = % freigesetzter Harnstoff looo x Einwaage (g) Tabelle II Produkt Harn- Ein- Hst.i. Zeit Hst. Hst. Zerfall st. waage Einw. zer- v.Ein- gemessetzt satz sen am Hst.p.a.
  • mg mg mg Std. % % %% Harnstoff 100 23,9 23,9 2 76,57 76,57 100 p.a.
  • Decan. 98,5 28,5 28,07 2 70,53 71,60 93,5 Harnstoff Harnst. 48,6 51,4 25,o 2 22,1 45,5 59,4 Präp.gem.
  • Pat.-Anm.
  • Rindermastfutter mit Harnst. 5,o3 495,4 24,9 2 2,42 48,1 62,8 Techn.
  • Rindermastfutter mit Harnst. 10,44 253,8 26,5 2 1,65 15,8 20,6 Präp.gem.
  • Pat.-Anm.

Claims (9)

  1. Patentansprüche.
    Wiederkäuer-Beifutter aus Nicht-Eiweiß-Stickstoff-Verbindungen (NPN-Verbindungen) wie Biuret und Ammoniumcarbamat, insbesondere Harnstoff, mit einer Hüllschicht um die NPN-Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß der wesentliche Bestandteil der Hüllschicht aus einem Fettsäureester mit einem Erstarrungspunkt zwischen 450 bis 650 C und einem engen Bereich zwischen Schmelzpunkt und Erstarrungspunkt besteht.
  2. 2. Wiederkäuer-Beifutter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der wesentliche Bestandteil der Hüllschicht aus einem Fettsäureester mit einem Erstarrungspunkt von annähernd 550 C und einem Bereich von 50 C zwischen Schmelzpunkt und Erstarrungspunkt besteht.
  3. 3. Wiederkäuer-Beifutter nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der wesentliche Bestandteil der Hüllschicht das g Veresterungsprodukt eines mehrwertigen Alkohols einer Kettenlänge von 4 bis 6 C-Atomen mit mindestens einer gesättigten Fettsäure einer Kettenlänge von 12 bis 18 C-Atomen ist.
  4. 4. Wiederkäuer-Beifutter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der wesentliche Bestandteil der Hüllschicht das Veresterungspbdukt aus Sorbitan mit Palmitin- und Stearinsäure ist.
  5. 5. Wiederkäuer-Beifutter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hüllschicht zu mehr als 80 Gew.-O/o aus einem Fettsäureester mit einem Erstarrungspunkt von mehr als 45° C besteht.
  6. 6. Wiederkäuer-Beifutter nach einem dr Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hüllschicht 30 bis 45 Gew.-% der umhüllten NPN-Verbindung ausmacht.
  7. 7. Wiederkäuer-Beifutter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es gekörnt ist und eine mittlere Korngröße von o,2 bis o,8 mm hat.
  8. 8. Verfahren zum Herstellen gekörnten Wiederkäuer-Beifutters nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die NPN-Verbindungen mit einer Schmelze der Fettsäureester umhüllt werden.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die NPN-Verbindungen unter Rühren in die auf 70 bis 1000 C erhitzte Schmelze aus Fettsäureestern eingetragen und im Anschluß daran sprühgehärtet werden.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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CN108617863A (zh) * 2018-03-29 2018-10-09 浙江耀飞生物科技有限公司 一种脂肪酸包膜缓释尿素及制备方法

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