AT338603B - Verfahren zur herstellung eines den pansen im wesentlichen unverandert passierenden futtermittelzusatzes - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines den pansen im wesentlichen unverandert passierenden futtermittelzusatzes

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AT338603B AT224472A AT224472A AT338603B AT 338603 B AT338603 B AT 338603B AT 224472 A AT224472 A AT 224472A AT 224472 A AT224472 A AT 224472A AT 338603 B AT338603 B AT 338603B
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



   Es ist bekannt, dass Wiederkäuer gewisse, an sich im an den Pansen anschliessenden Verdauungskanal unverdauliche oder nur teilweise verdauliche Stoffe, vor allem Zellulose, als Nährstoffe ausnützen können, weil diese Stoffe zuerst durch die Mikrobentätigkeit im Pansen in verdauliche Stoffe umgewandelt werden. 



   Es ist auch bekannt, dass die Umwandlung im Pansen nicht auf die erwähnten, im übrigen Verdauungskanal unverdaulichen Stoffe begrenzt ist, sondern in mehr oder weniger starkem Ausmass auch mit Stoffen, bei- spielsweisen Fetten, Glukose, Proteinen oder Aminosäuren, abläuft,   die man gerne unverändertdurch den  
Pansen treten lassen möchte, da sie nur bei Resorption im an den Pansen anschliessenden Verdauungskanal ihre volle biologische Wirkung entfalten, aber im Pansen selbst entweder durch die dort vegetierenden Mikro- organismenweitgehendabgebautwerdenoder die Lebenstätigkeit der im Pansen vegetierenden Mikroorganis- men hemmen und damit die Funktion des Pansen beeinträchtigen.

   Zu den im Pansen praktisch quantitativ abbaubaren Stoffen gehört beispielsweise die für die Ernährung der Wiederkäuer wichtige Glukose, welche bei direkter Verfütterung an Wiederkäuer im Pansen in kurzer Zeit praktisch   quantitativ in niedrige Fettsäu-   ren, u. zw. zu 57   Gew.-%   in Essigsäure, zu 22   Gew.-%   Propionsäure und zu 21   Grew.-%   Buttersäure, über- geführt wird, wodurch der pH-Wert des Panseninhaltes so weit verringert wird, dass das vom Wiederkäuer aufgenommene normale Futter im Pansen unter Mitwirkung der dort vegetierenden Mikroorganismen nicht mehr in einwandfreier Weise aufgeschlossen werden kann.

   Die bei direkter Resorption im an den Pansen an-   schliessenden Verdauungskanalfür Wiederkäuer als Futtermittelgrundsubstanz   ebenfalls sehr wertvollen Fette   dürfen im von Wiederkäuern   aufgenommenen Futter nur in einer relativ geringen Höchstmenge von etwa 6 bis
8 Gew.-% enthalten sein, da sonst ebenfalls die Tätigkeit der im Pansen vegetierenden Mikroorganismen, wahrscheinlich durch eine die einzelnen Individuen umgebenden Fettschicht, gehemmt wird. 



   Es ist deshalb bereits mit der deutschen Patentschrift Nr. 1137214 und der norwegischen Patentschrift
Nr. 120058 vorgeschlagen worden Futtermittelgrundsubstanzen durch Einhüllen in ein vom Tierorganismus nicht ausnützbares Schutzmaterial zu einem den Pansen im wesentlichen unverändert passierenden Futtermittelzusatz zu verarbeiten, jedoch stellt ein solches, vom Tierorganismus nicht ausnützbares Schutzmate- rial,   ähnlich wie die gemäss der deutschen Offenlegungsschrift 1911587 und der USA - Patentschrift Nr. 3, 295, 984     zum verzögerten Freisetzen von   Stickstoffverbindungen, insbesondere dem in höherer Konzentration bakteri- zid wirkenden Harnstoff, im Pansen verwendeten Copolymeren, einen gelegentlich auch schädlichen Ballast im Verdauungskanal von Wiederkäuern dar. 



   Es wurde nun gefunden, dass gewisse aliphatische Monocarbonsäuren mit zumindest 14 C-Atomen im Molekül im Pansen von Wiederkäuern nicht umgesetzt werden, die Tätigkeit der im Pansen vegetierenden   Mikroorganismennichtstören   und im an den Pansen anschliessenden Verdauungskanal von Wiederkäuern vollständig resorbierbare Nährstoffe darstellen und darüber hinaus geeignet sind Futtermittelgrundsubstanzen, welche im Pansen unerwünschte Veränderungen erfahren gegen die Teilnahme an den im Pansen ablaufenden Stoffwechselvorgängen zu schützen.

   Dementsprechend ist das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung eines den Pansen im wesentlichen unverändert passierenden Futtermittelzusatzes, insbesondere in Teilchenform, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Futtermittelgrundsubstanz mit einer Masse beschichtet oder mindestens teilweise in eine Masse eingebettet wird, die im wesentlichen aus einer gesättigten, geradkettigen oder verzweigtkettigen, substituierten oder unsubstituierten aliphatischen Monocarbonsäure mit zumindest 14 C-Atomen im Molekül oder aus einer Mischungeiner solchen gesättigten Säure mit einer entsprechenden ungesättigten Monocarbonsäure oder aus einem Salz der Säure bzw. des Säuregemisches besteht.

   Mit dem in   erfindungsgemässe Weise   hergestellten Futtermittelzusatz ist es nunmehr möglich, Wiederkäuer, insbesondere Muttertiere und   Milchkühe, während   Zeiträumen erhöhten Nährstoffbedarfs besser und in wirtschaftlicher Weise als bisher mit den erforderlichen Nährstoffen zu versorgen, da, wie erwähnt die als Schutzmaterialien eingesetzten Fettsäuren selbst wertvolle Nährstoffe für Wiederkäuer darstellen und auch wesentlich preiswerter sind als die gemäss bekannten Vorschlägen als Schutzmaterialien eingesetzten Copolymeren von äthylenisch ungesättigten Verbindungen. 



   Als   Futtermittelgrundsubstanz wird imRahmen des erfindungsgemässen   Verfahrens vorzugsweise Glucose oder eine Glucose enthaltende Substanz und/oder eine Aminosäure oder eine wie eine Aminosäure im Stoffwechsel verwertbare Substanz eingesetzt. Es können aber auch die in grösseren Mengen die Mikrobentätigkeit im Pansen störenden Fette im Rahmen des erfindungsgemässen Verfahrens als Futtermittelgrundsubstanz eingesetzt werden. 



   Im Rahmen des erfindungsgemässen Verfahrens ist es möglich, 5 bis 95   Grew.-%   an Säure bzw. Säuregemisch bzw. Salz hievon mit 95 bis 5 Gew.-% Futtermittelgrundsubstanz zu vermischen, wobei das Mengenverhältnis der erwähnten Stoffe im Hinblick darauf gewählt wird, dass die im Pansen erzielbare Schutzwirkung für die Futtermittelgrundsubstanz mit steigender Menge an Säure bzw. Säuregemisch bzw. Salz hievon zunimmt und dass der Gehalt des   verfütterten   Futtermittelzusatzes an Futtermittelgrundsubstanzen dem Nährstoffbedarf der zu fütternden Wiederkäuer entsprechen soll. 



   Im Rahmen des erfindungsgemässen Verfahrens wird vorzugsweise ein Teilchenform besitzender Futtermittelzusatz hergestellt, in welchen die kleinsten Abmessungen der Teilchen nicht kleiner sind als   0, 2 mm,   

 <Desc/Clms Page number 2> 

 da kleinere Teilchen im Panseninhalt suspendiert werden und dann die Gefahr besteht, dass diese Teilchen im
Pansen zu rasch aufgeschlossen werden. In der Praxis können die besten Ergebnisse dann erzielt werden,   wenn die Teilchengrösse der Teilchen 2 mm übersteigt und unter 5 mm liegt, da innerhalb dieses Bereiches   der Teilchengrösse die Teilchen im Panseninhalt mit Sicherheit nicht mehr suspendiert werden und auch von i den Wiederkäuern nicht zerkaut werden.

   Einem Suspendieren der Teilchen im Panseninhalt kann auch dadurch entgegengewirkt werden, dass ein Futtermittelzusatz hergestellt wird, dessen Teilchen eine Dichte von 0, 8 bis 1, 4 besitzen. Damitkann sichergestellt werden, dass die Teilchen mit dem Panseninhalt aus dem ventralen
Pansen zum Reticulum und zum Verdauungskanal weitergeleitet werden. 



   Der durch einen erfindungsgemäss hergestellten Futtermittelzusatz erzielbare Effekt wurde an sechs, ) mittels Röntgenuntersuchung ausgesuchten trächtigen Schafen mit   Zwil1ingslämmern   ermittelt, wobei drei der Schafe   vergleichs zwecken   dienten und an die andern drei Schafe ein in erfindungsgemässer Weise herge- stellter Futtermittelzusatz verabreicht wurden.

   Zwillingsträchtige Schafe wurden deshalb ausgewählt, weil
Zwillingsträchtigkeit im letzten Teil der   Trächtigkeitsperiode   eine als Ketosis bezeichnete Stoffwechsel- krankheit hervorrufen kann, welche darauf zurückzuführen ist, dass die Tiere in der   Trächtigkeitsperlode   durch normale Futteraufnahme nicht den gesamten Nährstoffbedarf decken können und die für das Wachstum des Fötus erforderlichen Stoffe, darunter vor allem Fette, vom Körpergewebe geliefert werden müssen und im Zuge der hiebei ablaufenden Stoffwechselvorgänge der Gehalt des Blutes an Ketoverbindungen und an un- 
 EMI2.1 
 wünschten Erscheinungen noch dadurch verstärkt werden, dass durch Ketosis die Fresslust der Wiederkäuer an sich verringert wird. 



   Im Rahmen des Vergleichsversuches wurde an jedes der Schafe täglich ab dem 1. 4. 1971 Heu nach Belieben der Tiere zusammen mit 0, 3 kg eines handelsüblichen Kraftfutters für Kühe und vom 23. 4. 1971 anHeu nach Belieben zusammen mit 0, 5 kg des erwähnten Kraftfutters verfüttert, wobei im Zeitraum vom 5. 4. bis   28. 4.   die mit einem erfindungsgemässen Futtermittelzusatz zu versorgenden Schafe der Versuchsgruppe pro 
 EMI2.2 
 
 EMI2.3 
 
<tb> 
<tb> 



  3Gewicht <SEP> : <SEP> 
<tb> a) <SEP> Schafe <SEP> Kontrollgruppe <SEP> : <SEP> Versuchsgruppe <SEP> : <SEP> 
<tb> Anfang <SEP> des
<tb> Versuches <SEP> 1. <SEP> 4. <SEP> 245, <SEP> 5 <SEP> kg <SEP> 243, <SEP> 5 <SEP> kg <SEP> 
<tb> 16. <SEP> 4. <SEP> 
<tb> 



  (Lammung <SEP> 16. <SEP> 4. <SEP> bis <SEP> 21. <SEP> 4.) <SEP> 251, <SEP> 5 <SEP> kg <SEP> 250, <SEP> 0 <SEP> kg <SEP> 
<tb> 28. <SEP> 4. <SEP> 190, <SEP> 5 <SEP> kg <SEP> 198, <SEP> 5 <SEP> kg <SEP> 
<tb> 
 
Das Verfüttern eines in erfindungsgemässer Weise hergestellten Futtermittelzusatzes ergab somit bei den Schafen der Versuchsgruppe in Summe einen um 10 kg geringeren Gewichtsverlust als bei den Schafen der Kontrollgruppe. 
 EMI2.4 
 
<tb> 
<tb> b) <SEP> Lämmer <SEP> Kontrollgruppe <SEP> : <SEP> Versuchsgruppe <SEP> :

   <SEP> 
<tb> Gewicht <SEP> bei <SEP> Geburt <SEP> 27, <SEP> 5 <SEP> kg <SEP> 26, <SEP> 5 <SEP> kg
<tb> 7 <SEP> Tage <SEP> alt <SEP> 38, <SEP> 3 <SEP> kg <SEP> 39, <SEP> 1 <SEP> kg <SEP> 
<tb> 
 
Trotzdem in der Versuchsgruppe ein im Jahre 1964 geborenes Schaf Lämmer mit geringem Geburtsgewicht hatte, ergab sich für die Lämmer der Schafe der Versuchsgruppe in den ersten 7 Lebenstagen eine um 1, 8 kg grössere Gewichtszunahme als bei den Lämmern der Schafe der Kontrollgruppe. 



   2. 
 EMI2.5 
 
<tb> 
<tb> 



  Blutkomponenten <SEP> : <SEP> Kontrollgruppe <SEP> : <SEP> Versuchsgruppe <SEP> : <SEP> 
<tb> a) <SEP> Acetoacetat <SEP> (Ketonverbindung)
<tb> Mittelwert <SEP> für <SEP> alle <SEP> 1, <SEP> 138 <SEP> mg/100 <SEP> ml <SEP> 0, <SEP> 407 <SEP> mg/100 <SEP> ml
<tb> Tiere <SEP> und <SEP> Proben
<tb> 
 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
Da bei den Schafen der Versuchsgruppe der Gehalt an Aoetoacetat im Blutplasma bedeutend niedriger liegt als bei den Schafen der Kontrollgruppe wird beim Verfüttern eines erfindungsgemäss hergestellten Futtermittelzusatzes durch die in diesen enthaltenen Fettsäuren offensichtlich vermieden, dass Fett aus den kör pereigenen Fettdepots mobilisiert werden muss. 
 EMI3.1 
 
<tb> 
<tb> b) <SEP> Blutzucker <SEP> Kontrollgruppe <SEP> : <SEP> Versuchsgruppe <SEP> :

   <SEP> 
<tb> Mittelwert <SEP> für <SEP> alle
<tb> Tiere <SEP> und <SEP> Proben <SEP> 68, <SEP> 4 <SEP> mg/100 <SEP> ml <SEP> 71, <SEP> 4 <SEP> mg/100 <SEP> ml
<tb> 
 
Bei den Schafen der Versuchsgruppe liegt der Blutzuckergehalt zwar etwas höher als bei den Schafen der Kontrollgruppe, jedoch ist der   geringfügige Unterschied   wahrscheinlich darauf   zurückzuführen,   dass die im an den Pansen anschliessenden Verdauungskanal resorbierten Fettsäuren bereits im Darmepithel durch das aus der Glucose entstandene Glycerin zu Triglyceriden verestert werden. 
 EMI3.2 
 
<tb> 
<tb> c) <SEP> Kalzium <SEP> und <SEP> Magnesium <SEP> Kontrollgruppe <SEP> : <SEP> Versuchs <SEP> gruppe <SEP> :

   <SEP> 
<tb> Mittelwert <SEP> in <SEP> mg/ml <SEP> für <SEP> Ca <SEP> Mg <SEP> Ca <SEP> Mg
<tb> alle <SEP> Tiere <SEP> und <SEP> Proben <SEP> 10, <SEP> 60 <SEP> 2, <SEP> 62 <SEP> 10, <SEP> 15 <SEP> 2, <SEP> 70 <SEP> 
<tb> 10, <SEP> 60 <SEP> 2, <SEP> 62 <SEP> 10, <SEP> 15 <SEP> 2, <SEP> 70 <SEP> 
<tb> 
 
Da sowohl bei den Schafen der Versuchsgruppe als auch bei den Schafen der Kontrollgruppe der Gehalt des Blutplasmas an Kalzium und an Magnesium völlig normal ist, kann es als erwiesen angesehen werden, dass die im erfindungsgemässhergestellten Futtermittelzusatz enthaltenen Fettsäuren im Pansen nicht dispergiert worden sind, da sonst im Pansen das Magnesium bzw. das Kalzium in Form von Magnesiumseifen bzw. 



  Kaliumseifen ausgefällt worden   wäre und   vom Pansenepithel nicht mehr hätte resorbiert werden können. 
 EMI3.3 
 
<tb> 
<tb> d) <SEP> Unveresterte <SEP> Fettsäuren <SEP> Kontrollgruppe <SEP> : <SEP> Versuchsgruppe <SEP> : <SEP> 
<tb> Mittelwert <SEP> für <SEP> alle
<tb> Tiere <SEP> und <SEP> Proben <SEP> 1270 <SEP> Mikroäquiv. <SEP> 764 <SEP> Mikroäquiv.
<tb> 
 



   Es ist als äusserst überraschend zu bezeichnen, dass bei den zusätzlich mit Fettsäuren versorgten Schafen der Versuchsgruppe der Gehalt des Blutplasmas an freien Fettsäuren geringer ist als bei den Schafen der Kontrollgruppe, welche ihren Nährstoffbedarf zum Teil aus den körpereigenen Fettdepots decken mussten. 



  Dieser, beim Verfüttern eines in erfindungsgemässer Weise hergestellten Futtermittelzusatzes auftretende Effekt ist aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls auf den bereits erwähnten Umstand zurückzuführen, dass die vom Darmepithel resorbierten Fettsäuren bereits im Bereich des Darmepithels mit aus der im verabreichten Futtermittelzusatz enthaltenen Glucose entstandenem Glycerin sofort zu Triglyceriden verestert werden. 



   Die Erfindung wird im folgenden durch Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die gemäss diesen Beispielen hergestellten Futtermittelzusätze wurden in vitro auf ihre Beständigkeit gegenüber dem Angriff von Pansensaft untersucht, indem die Futtermittelzusätze in frisch dem Pansen von Schafen entnommenen Pansensaft eingetragen und das erhaltene Gemisch bei   30 C   während der in den Beispielen angegebenen Zeiten geschüttelt wurden (bei dem in den Beispielen angegebenen Versuchsergebnissen ist hiebei aber zu berücksichtigen, dass die Eigenschaften der im einzelnen verwendeten Pansensäfte nicht völlig konstant sind).

   Weiters wurden die gemäss den Beispielen hergestellten Futtermittelzusätze bei einer Temperatur von   39 C   24 h mit einem Gemisch von Ochsengalle und Pankreaslipase von annähernd physiologischer Konzentration geschüttelt, wobei sämtliche Futtermittelzusätze vollständig in Lösung gingen und somit aufgezeigt wurde, dass die erfindungsgemäss hergestellten Futtermittelzusätze im an den Pansen anschliessenden Verdauungskanal von Wiederkäuern praktisch vollständig resorbierbar sind. 



   Bei der analytischen Prüfung von gemäss den folgenden Beispielen hergestellten Futtermittelzusätzen wurden folgende Analysenmethoden verwendet. 



   A) Der Glucoseverlust von erfindungsgemäss hergestellten Futtermittelzusätzen im Pansensaft wurde mittels durch   014   markierter Glucose bestimmt. 



   B) Im Futtermittelzusatz nach der Einwirkung des Pansensaftes noch enthaltene Glucose wurde kolorimetrisch bestimmt (Autoanalyzer). 



   C) Der Verlust von in erfindungsgemässer Weise hergestellten und Proteine bzw. Methionin enthaltenden Futtermittelzusätzen wurde nach Kjeldahl in einem für die Mikroanalyse eingerichteten Gerät bestimmt. 



   D) der Histaminverlust wurde im Rahmen eines   Bioversuchs   am Ileum von Meerschweinchen gemessen. 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 



     E)   Im Pansensaft besonders beständige Futtermittelzusätze wurden gravimetrisch analysierund visuell beurteilt. 



   F) Nach den Fütterungsversuchen wurde eine Obduktion vorgenommen. 



   Beispiel 1 : 43 Gew.-Teile eines technischen Fettsäuregemisches aus   t     10 Gew. -% Myristinsäure   (Tetradecansäure)
33 Gew.-% Palmitinsäure (Hexadecansäure)
27 Gew. -% Stearinsäure (Octadecansäure)
17 Gew.-% Arachinsäure (Eikosansäure) und
8 Gew.-% Behensäure (Dokosansäure) wurde bei 75 bis   800C   geschmolzen und mit 40   Gew.-Teilen   Glucose und 17   Gew.-Teilen Tierfettvermischt.   



   Der erhaltene Futtermittelzusatz wurde mittels der Analysenmethoden A und B beurteilt, wobei nach 24 h ein
Glucoseverlust von 56% festgestellt wurde. 



   Beispiel 2 : Durch Vermischen von 43   Gew.-Teilen   Starinsäure, 40 Gew.-Teilen Glucose und
17   Gew.-Teilen   Tierfett wurde ein Futtermittelzusatz hergestellt, für welchen nach der Analysenmethode B nach 24 h ein Glucoseverlust von 55% festgestellt wurde. 



     Beispiel 3 :   Wie Beispiel 2, aber mit Palmitinsäure anstatt Stearinsäure. Analysenmethode B. Der
Glucoseverlust war nach 24 h 59%. 



   Beispiel 4 : Ölsäure wurde mit Glucose und dem technischen   Fettsäuregemisch gemäss   Beispiel 1 ge- mischt, wobei ein Futtermittelzusatz folgender Zusammensetzung entstand : 
 EMI4.1 
 
<tb> 
<tb> Myristinsäure <SEP> 4Gew.-%
<tb> Palmitinsäure <SEP> 13 <SEP> Gew.-%
<tb> Stearinsäure <SEP> 12 <SEP> Gew.-%
<tb> Arachinsäure <SEP> 7 <SEP> Gew.-%
<tb> Behensäure <SEP> 3 <SEP> Gew.-%
<tb> Ölsäure <SEP> 20 <SEP> Gew.-% <SEP> (9-Octadecensäure, <SEP> eis) <SEP> 
<tb> Glucose <SEP> 40 <SEP> Gew. <SEP> -% <SEP> 
<tb> 
 
 EMI4.2 
 

 <Desc/Clms Page number 5> 

 :Omasum einzelne Körner, im Abomasum nur Bröckchen, im Jejunum, Ileum, Caecum und Colon keine Spu- ren. 



   Lamm Nr. 3 (8 h) : Im Pansen reichliche intakte Körner, ebenfalls im Reticulum, spärlich im Omasum und Abomasum, in den nachfolgenden Teilen keine Spuren. 



   Beispiel 13 : Ein aus 60   Gew.-%   des in Beispiel 1 angegebenen Fettsäuregemisches und 40 Gew.-%
Glucose hergestellter Futtermittelzusatz zeigte bei der Analysenmethode B nach 8 h einen Glucoseverlust von 59, 2% und nach 24 h einen Glucoseverlust von 73%. 



   Beispiel 14 : 60   Gew.-Teile   des in Beispiel 1 angegebenen Fettsäuregemisches wurden mit
40 Gew.-Teilen Glucose vermischt, worauf Teilchen dieses Gemisches mit einem solchen Überzug aus dem- selben Fettsäuregemisch versehen wurden, dass der Gehalt des erhaltenen Futtermittelzusatzes an Glucose
25   Gew.-%   und der Gehalt des Futtermittelzusatzes an Fettsäuren 75   Gew.-%   betrug. Analysenmethode B. 



   Der Glucoseverlust war nach 8 h 0% und es war auch nach 24 h kein Verlust an Glucose festzustellen. 



   Beispiel   15 : 60 Gew. - Teile   des in Beispiel 1 angegebenen Fettsäuregemisches wurden mit
40 Gew.-Teilen Glucose vermischt, worauf Teilchen dieses Gemisches mit einem dünneren Überzug als dem gemäss Beispiel 14 versehen wurden. Der erhaltene Futtermittelzusatz enthielt 34   Gew.-%   Glucose und
66   Gew.-%   Fettsäuren. 



   Analysenmethode B. Der Glucoseverlust betrug nach 8 h 13, 5% und nach 24 h 33, 5%. 



     Beispiel 16 :   Entsprechend Beispiel 1 wurde ein 40   Gew. -% 1-Methionin   statt der Glucose enthalten- der Futtermittelzusatz hergestellt. 



   Analysenmethode C. Nach 24 h betrug der Methioninverlust 43%. 



   Vergleichsbeispiel : Ein Präparat, bestehend aus 50 Gew.-% Laurinsäure (Dodecansäure), 30   Grew.-%   Glucose und 20 Gew.-% Tierfett ging in Pansensaft völlig in Lösung. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur   Herstellungeines   den Pansen im wesentlichen unverändert passierenden Futtermittelzusatzes, insbesondere in Teilchenform, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Futtermittelgrundsubstanz mit einer Masse beschichtet oder mindestens teilweise in eine Masse eingebettet wird, die im wesentlichen aus einer gesättigten, geradkettigen oder verzweigtkettigen, substituierten oder unsubstituierten aliphatischen   Monocarbonsäuremit   zumindest 14 C-Atomenim Molekül oder aus einer Mischung einer solchen gesättigten Säure mit einer entsprechenden ungesättigten   Monocarbonsäure   oder aus einem Salz der Säure bzw. des Säuregemisches besteht.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass 5 bis 95 Gew.-% an Säure bzw.
    Säuregemisch bzw. Salz hievon mit 95 bis 5 Gew.-% Futtermittelgrundsubstanz vermischt werden.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Futtermittelgrundsubstanz Glucose oder eine Glucose enthaltende Substanz eingesetzt wird.
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Futtermittelgrundsubstanz eine Aminosäure, insbesondere Methionin, oder eine im Stoffwechsel wie eine Aminosäure verwertbare Substanz eingesetzt wird.
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teilchen- form besitzender Futtermittelzusatz hergestellt wird, in welchem die kleinsten Abmessungen der Teilchen nicht kleiner sind als 0, 2 mm.
    6. Verfahrennach einem der Anspruche Ibis 5, dadurch gekennzeichnet, dasseinFuttermit- telzusatz hergestellt wird, dessen Teilchen eine Dichte von 0, 8 bis 1, 4 besitzen.
AT224472A 1971-03-17 1972-03-16 Verfahren zur herstellung eines den pansen im wesentlichen unverandert passierenden futtermittelzusatzes AT338603B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0080835A1 (de) * 1981-11-18 1983-06-08 A.E.C. - Société de Chimie Organique et Biologique Kügelchen für die orale Verabreichung an Wiederkäuer

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0080835A1 (de) * 1981-11-18 1983-06-08 A.E.C. - Société de Chimie Organique et Biologique Kügelchen für die orale Verabreichung an Wiederkäuer

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