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Gerät zum Aufbringen von Belagmischungen auf Straßen.
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Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Aufbringen von aus Bindemittel
und Mineral unterschiedlicher Korngröße bestehenden Belagmischungen auf Straßen
mit in Straßenrichtung verlaufenden Vertiefungen unter Verwendung eines die Mischung
mit ebener Oberfläche abziehenden Abziehelementes.
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Die verwendeten Belagmischungen, zumeist Asphaltmischungen, haben
jeweils einen Mineralanteil, dessen Korngrößenver- -teilung sich nach der gewünschten
Stabilität und der Dicke der aufgetragenen Schicht richtet. Je dicker die Schicht
ist, desto größer muß das Größtkorn in der Mischung sein, um die notwendige -Stabilität
zu gewährleisten. Werden zu
dicke Schichten mit zu feinkörniger
Mineralmischung aufgebracht, so treten in den meisten Fällen mangels ausreichender
Stabilität erneut Spurrinnen auf. Die üblichen Mineralmischungen haben Korngrößen
bis etwa 25 mm.
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Sowohl die bekannten Straßenfertiger für z. B. Asphaltbeton als auch
die bekannten rechteckig ausgebildeten Verteikrkästen für Schlämme und andere derzeit
übliche Baustoffe weisen stets rechtwinklig zur Arbeitsrichtung angeordnete Abziehelemente
auf. Diese Anordnung der Abziehelemente bewirkt, daß die aus mehreren Stoffen zusammengesetzte
und gleichmäßig aufbereitete Mischung in unveränderter, gleichmäßiger Zusammensetzung
aufgebracht wird. Die Mindestdicke der aufzubringenden Schicht richtet sich dabei
nach der größten Kornabmessung des in der verwendeten Mischung vorhandenen Minerals.
Dies beruht auf der Tatsache, daß die Abziehkante des Abzidelementes noch über das
größte in der Asphaltmischung vorhandene Korn, wenn dieses fest auf die Unterlage
gepreßt ist, hinweggleiten muß.
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Straßen mit in Straßenrichtung verlaufenden Vertiefungen, wie beispielsweise
durch den Verkehr hervorgerufenen Spurrinnen oder durch Absinken der Straße entstandenen
Vertiefungen,
werden nach dem Stand der Technik mit Geräten der
eingangs genannten Art bearbeitet, die quer zur Arbeitsrichtung angeordnete Abziehelemente
aufweisen.
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Dabei ergibt sich der wesentliche Nachteil, daß auch die noch einwandfreien,
zwischen den Vertiefungen liegenden Fahrbahnbereiche mit einer Schicht überzogen
werden müssen, deren minimale Dicke der Dicke des größten in der Mischung vorhandenen
Kornes entspricht. Bei großem maximalem Korn ergibt sich somit ein erheblicher Mehrverbrauch
an Mischung. Bei geringer maximaler Korndicke ist die Stabilität bzw. das Nachverdichtungsverhalten
in den tieferen Bereichen ausgebesserter Spurrinnen infolge der zu geringen Korndicke
ungenügend. Ein einwandfreies Ausbessern solcher Vertiefungen ließ sich daher bisher
nur von Hand vornehmen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Gerät der
eingangs genannten Art- zu schaffen, mit dem Vertiefungen in Fahrbahnen ohne Mehrverbrauch
infolge Aufbringens überflüssigen Materiales auf die einwandfreien Straßenbereiche
mit einem Reparaturbelag ausreichender Stabilität ausgefüllt werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens
ein
Teil des Abziehelementes schräg oder gebogen zur Arbeitsrichtung derart angeordnet
ist, daß das Vorderende eines jeden solchen Teiles über einem Straßenbereich höheren
Niveaus und dessen Hinterende über einer benachbarten Vertiefung angeordnet ist.
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Das erfindungsgemäße Gerät bewirkt an dem schräg zur Arbeitsrichtung
angeordneten Teil des Abziehelementes eine Veränderung der Kornverteilung des Mischgutes.
Für die jeweilige Höhe der Unterkante des Abziehelementes über dem Untergrund zu
große Mineralteile werden nicht, wie bei den bekannten querverlaufenden Abziehelementen,
unter Anheben des Abziehelementes unter dieses gezwungen, sondern wandern an dessen
schräger Kante entlang bis zu einem Bereich, in dem die Höhe der Unterkante des
Abziehelementes über Grund ausreichend groß ist, um diese großen Mineralteile durchzulassen.
Das Vorderende eines solchen schräg verlaufenden Teiles des Abziehelementes kann
somit mit seiner Unterkante unmittelbar auf den auf höherem Niveau befindlichen
einwandfreien Teil der auszubessernden Fahrbahn aufgelegt werden. Dort wird dann
nichts aufgetragen, während zum hinteren Teil dieses schräg verlaufenden Abziehelementteiles
hin, bedingt durch den größer werdenden Abstand zwischen der Unterkante des Abziehelementes
und dem
Untergrund, immer größere Kornteilchen unter dem Abziehelement
hindurchgelangen können. Die auszufüllende Vertiefung wird somit mit vom Rand zur
tiefsten Stelle hin zunehmenden- Korngrößen ausgefüllt.
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Die auf diese Weise sich in der Vertiefung ausbildende Korngrößenverteilung
von feinsten Korngrößen am Rand, wo die Schichtdicke gering ist, bis zu großen Korngrößen
in der Mitte, wo die Schichtdicke groß ist, ergibt ein besonders günstiges Belastungs-
bzw. Nachverdichtungsverhalten der in der Vertiefung aufgebrachten Reparaturschicht.
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Vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Gerät ferner dadurch gekennzeichnet,
daß der Anstellwinkel der schräg oder gebogen zur Arbeitsrichtung angeordneten Abziehelementteile
verstellbar ist. Mit dem verstellbaren Anstellwinkel kann die Arbeitsbreite dieses
Teiles variiert werden und können die verschiedenen Eigenschaften unterschiedlicher
Mischungen und andere Arbeitsparameter, wie beispielsweise unterschiedliche Arbeitsgeschwindigkeiten
u. dgl. b-erücksichtigt werden.
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Vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Gerät ferner dadurch gekennzeichnet,
daß die Hinterenden der schräg oder gebogen angeordneten Teile über seitliche Abstützorgane
und/oder
deren Vorderenden unmittelbar höhenverstellbar auf einem
Straßenbereich höheren Niveaus ab gestützt sind. Auf diese Weise wird auch das hintere
Ende des schrägverlaufenden Teiles in bezug zum Straßenbereich höheren Niveaus,
der als Bezugsfläche dient, geführt. Die Abstützung erfolgt auf dem einwandfreien,
neben der Vertiefung verlaufenden Straßenbereich, so daß die ausgefüllte Vertiefung
mit einer der Niveauhöhe des unversehrten Straßenbereihes entsprechenden Höhe abgezogen
werden kann. Die Abziehhöhe über der Vertiefung kann jedoch auch etwas höher gewählt
werden, um Nachverdichtungen zu berücksichtigen.
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Vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Gerät ferner dadurch gekennzeichnet,
daß sich am Hinterende eines schräg oder gebogen angeordneten Teiles ein quer zur
Arbeitsrichtung verlaufendes Teil des Abziehelementes im stumpfen Winkel anschließt.
Bei sehr breiten Vertiefungen muß ein schrägverlaufendes Teil des Abziehelementes
nur an der Stelle des Überganges zu dem auf höherem Niveau liegenden Straßenbereich
vorgesehen werden. Innerhalb des tiefliegenden Teiles der Vertiefung kann beispielsweise-
zur Einsparung von Baulänge des Gerätes die übliche querverlaufende Anordnung des
Abziehelementes beibehalten werden.
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Vorteilhaft ist ein erfindungsgemäßes Gerät zum Einbringen von Mischungen
in eine oder mehrere Spurrinnen dadurch gekennzeichnet, daß für jede Spurrinne zwei
schräg oder gebogen angeordnete Teile des Abziehelementes gegenläufig gerichtet
derart angeordnet sind, daß sich ihre vorderen äußeren'Enden über den unversehrten
Straßenbereichen befinden. Auf diese Weise wird beim Ausbessern von Spurrinnen auf
deren beiden Seiten die vorteilhafte Korngrößenverteilung von großem Korn in der
Mitte der Spurrinne bis zu äußerst feinem Korn am Rand der Spurrinne bewirkt. Zwischen
den hinteren Enden der querverlaufenden Teile des Abziehelementes können bei breiteren
Spurrinnen querverlaufende Teile angeordnet sein. Das Abziehelement kann auch durchgehend
bogen- bzw. kurvenförmig nach vorn geöffnet ausgebildet sein.
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Weiterhin vorteilhaft ist das Gerät dadurch gekennzeichnet, daß alle
Teile des Abziehelementes winkelverstellbar miteinander verbunden sind. Hierdurch
wird die Verstellbarkeit der Anstellwinkel gewährleistet, und ein solches Gerät
kann auch mit durchgehend quer zur Arbeitsrichtung angeordnetem Abziehelement verwendet
werden, wobei dessen Teile alle fluchtend und quer zur Arbeitsrichtung ausgerichtet
sind. Das Gerät kann dann beispielsweise zum Einbau gleichmäßig dicker
Schichten
auf ebenen Flächen verwendet werden. Ein solches Gerät ist daher sehr vielseitig
verwendbar.
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Das erfindungsgemäße Gerät ist vorteilhaft weiterhin dadurch gekennzeichnet,
daß das Abziehelement aus zwei an den Hinterenden gelenkig verbundenen, schräg zur
Arbeitsrichtung nach vorn auseinandergerichteten Teilen besteht, deren Vorderenden
durch eine längenverstellbare Distanzvorrichtung verbunden sind. Ein solches Gerät
schafft bei Beibehaltung der Vorteile der Erfindung hinsichtlich der Korngrößenverteilung
den zusätzlichen Vorteil, daß es der Breite der jeweiligen Spurrinne angepaßt werden
kann. Durch Längenverstellung der Distanzvorrichtung, die beispielsweise hydraulisch,
elektromotorisch usw. ausgebildet sein kann, kann die Breite des Gerätes, gegebenenfalls
auch kontinuierlich, der Breite der Spurrinne angepaßt werden, so daß die äußeren
Enden des Gerätes stets auf dem einwandfreien Straßenbereich neben den Spurrinnen
aufliegen.
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Weiterhin vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Gerät dadurch gekennzeichnet,
daß in der Nähe des hinteren Endes eines jeden Abziehwandteiles ein nach außen gerichtetes
Abstütztorgan angelenkt ist, das in einer horizontalen und einer vertikalen
Ebene
durch Verstellvorrichtungen in seiner Winkellage gehalten wird. Auf diese Weise
läßt sich das hintere Ende des Gerätes zum Zwecke der Veränderung der Auftragsdicke
in der Mitte der Spurrinne höhenverstellen. Durch Veränderung der Winkellage der
Abstützorgane in der Horizontalen lassen sich auch die Bereiche, auf denen sich
die Abstützorgane abstützen, geeignet wählen. Dadurch wird erreicht, daß das Gerät
sowohl vorn als auch hinten stets auf den gewünschen Bereichen, beispielsweise auf
den einwandfreien Straßenstreifen, abgestützt ist.
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Vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Gerät ferner dadurch gekennzeichnet,
daß an den Vorderenden des Abziehelementes je eine nach vorn gerichtete Seitenwand
angelenkt ist. Dadurch wird ein Abziehkasten geschaffen, der ein seitliches Ausweichen
der Mischung verhindert.
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Vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Gerät schließlich dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorderenden der Seitenwände durch eine Querwand verbunden sind. Hierdurch
wird ein allseitig geschlossener Abziehkasten zur Verarbeitung hochfließfähiger
Mischungen geschaffen.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und schematisch
dargestellt. Es zeigen: Fig. la eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäß schräg zur
Arbeitsrichtung angeordnetes Abziehelementteil, Fig. ib einen vertikalen Schnitt
senkrecht zur Arbeitsrichtung durch eine Straße mit einer mit Belagmischung ausgefüllten
Vertiefung und darüber angeordnetem erfindungsgemäßen Abziehelementteil, Fig. 2a
bis c Draufsichten auf verschiedene Ausführungsformen der Erfindung, Fig. 2d einen
Schnitt durch eine Straße mit einer mit den Geräten gemäß Fig. 2a bis c auszufüllenden
Rinne, Fig. 3a eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gerätes, Fig.
3b einen Schnitt durch eine Straße mit zwei Spurrinnen, die mit dem Gerät gemäß
Fig. 3a ausgebessert werden können,
Fig. 4a eine Draufsicht auf
eine weitere Ausführungsform der Erfindung, Fig. 4b einen Schnitt durch eine Straße
mit starken seitlichen Absackungen und darüber mit dem Gerät gemäß Fig. 4a aufgebrachtem
Belag, Fig. 5 eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung.
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Aus den Fig. la und ob ist das Prinzip der Erfindung ersichtlich.
Ein Abziehelement 1 ist, wie aus den Figuren ersichtlich, über der Straße 2 angeordnet,
in der eine Vertiefung 3 mit einer Straßenbelagmischung, beispielsweise einer Asphaltmischung,
gefüllt werden soll. Das Abziehelement 1 wird mit nicht dargestellten Schleppvorrichtungen
in der Antriebsrichtung A geschleppt. Das Abziehelement ist unter dem Anstellwinkel
6 gegenüber der Arbeitsrichtung A schräg angeordnet und wird durch zweckmäßige Ausbildung
der Schleppvorrichtung in dieser Winkellage gehalten. Die in die Vertiefung 3 einzubauende
Belagmischung wird in Arbeitsrichtung vor dem Abziehelement, z. B. von einem auf
dem Schleppfahrzeug angeordneten Mischer, aufgegeben und wird in überschüssiger
Menge in einem Stauwulst 4 vor dem Abziehelement bewegt.
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An einer Schrägfläche 5 nimmt der Abstand zwischen der Unterkante
des Abziehelementes 1 und der Straßenoberfläche von einem höheren Straßenbereich
6 zu einem niedrigeren Straßenbereich 7 hin allmählich zu. Ein sehr großes Mineralstück
8 der Mineralmischung trifft bei Bewegung des Abziehelementes 1 an einer Stelle
auf dessen Unterkante, an der es nicht zwischen dieser und der darunter befindlichen
Straßenoberfläche hindurchpaßt. Es wird daher gemäß Pfeil F in Richtung zum niedrigeren
Straßenbereich 7 hin so lange von dem schräg zur Arbeitsrichtung A angeordneten
Abziehelement verschoben, bis es zwischen der Unterkante des Abziehelementes und
der Straßenoberfläche hindurchpaßt.
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Durch diesen Sortiervorgang, der größere Bestandteile zum tieferen
Straßenniveau 7 hin bewegt, weisen die in die Vertiefung 3 eingebrachten Mineralteile
schließlich die in Fig. ib dargestellte Verteilung auf, wobei über dem Straßenbereich
7 niedrigeren Niveaus alle Korngrößen vorkommen, während über der Schrägfläche 5
mit abnehmender Dicke der aufgetragenen Schicht die maximale Korngröße immer kleiner
wird.
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Auf dem Straßenbereich 6 höheren Niveaus wird keinerlei Belagmaterial
aufgetragen, da dort das Abziehelement 1 mit reiner Unterkante unmittelbar auf der
Straßenoberfläche aufliegt und infolge seiner schrägen Anordnung alles Material
sicher
abstreift.
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In in Fig. 2a, b und c sind drei verschiedene Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Gerätes dargestellt. Fig. 2d zeigt im Schnitt eine Straße 2 mit
einer Vertiefung in Form einer breiten Spurrinne 9. Die in Draufsicht gezeigten
Geräte gemäß den Fig. 2a bis 2c werden wiederum in der durch den Pfeil A dargestellten
Arbeitsrichtung von nicht dargestellten Schleppvorrichtungen gezogen. Sie sind,
wie aus Fig. 2 ersichtlich, über der Spurrinne 9 so angeordnet, daß sie sich mit
ihrer Mitte etwa über der Mitte der Spurrinne 9 befinden.
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Fig. 2a zeigt ein winkelförmiges Gerät 10 mit- zwei schräg nach vorn
außen gerichteten Abziehelementteilen 11. Diese sind so- lang, daß sie mit ihren
vorderen Enden bis auf die noch einwandfreien Bereiche 12 der Straße reichen. Fig.
2b zeigt ein in Form eines durchgehenden Kurvenabschnittes ausgebildetes Gerät 13.
Dieses ist in Arbeitsrichtung A geöffnet und weist somit an beiden Seiten in erfindungsgemäßer
Weise schräg angeordnete Seitenteile auf. Pig. 2c zeigt ein trapezförmig ausgebildetes
Gerät 14, das zwischen- zwei erfindungsgemäß schräg angeordneten Seitenteilen 15
ein mittleres quer
zur Arbeitsrichtung A angeordnetes Teil 16 aufweist.
Dieses Gerät 14 weist die schrägen Abziehelementteile 15 nur im Bereich der Schrägflächen
5 der Spurrinne 9 auf, wo sie zur Veränderung der Korngrößenverteilung des in die
Spurrinne 9 einzubringenden Mischgutes benötigt werden. In der Mitte der Spurrinne
9 ist das quer zur Arbeitsrichtung A angeordnete Teil 16 von Vorteil, da hier eine
weitere Mischung der Korngrößen nicht notwendig ist und durch die Verwendung dieses
Querteiles das Gerät kürzer ausgeführt werden kann.
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Weitere in dieser Figur nicht dargestellte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Gerätes sind möglich.
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Fig. 3 zeigt ein aus zwei nebeneinander angeordneten Geräten 10 gebildetes
Doppelgerät 17, mit dem zwei in Fig. 3b dargestellte, nebeneinander angeordnete
Spurrinnen 9 bearbeitet werden können. Mit dem Gerät 17 kann somit eine Fahrbahn,
in der stets zwei Spurrinnen vorhanden sind, in einem Arbeitsgang ausgebessert werden.
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Fig. 4a zeigt ein Gerät 18, das aus zwei schräg von vorn innen nach
hinten außen auseinanderweisenden Abziehelementteilen 19 besteht, an deren hinteren
Enden je eine nach vorn weisende Seitenwand 20 angeordnet ist. Das Gerät wird wiederum
in
Arbeitsrichtung A eingesetzt. Fig. 4b zeigt einen Querschnitt durch die zur Bearbeitung
mit einem solchen Gerät geeignete Straße 21. Diese fällt, wie aus der Figur ersichtlich,
von der Mitte hin nach beiden Seiten ab.
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Häufig wird ein solches Absinken durch die neben der Straße verlaufenden
Gräben 22 hervorgerufen. Das Gerät 18 wird über dieser Straße so angeordnet, daß
seine vordere Spitze über der Straßenmitte liegt und mit der Abziehunterkante auf
der Oberfläche aufliegt. Das aufgebrachte Mischgut 23 wird dann nur seitlich der
Mitte in zunehmender Dicke aufgebracht und weist in sich die vorteilhafte, in Fig.
1b dargestellte Korngrößenverteilung auf.
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Fig. 5 zeigt in detaillierter Darstellung einen Abziehkasten 30, der
zum Ausbessern einzelner Spurrinnen mit fließfähigem Mischgut vorgesehen ist. Dieser
Abziehkasten ist mit das Kasteninnere nach allen Seiten abschließenden Wänden ausgebildet,
die ein Ausfließen der Belagnischung aus dem Kasten verhindern. Der Abziehkasten
wird in der durch den Pfeil A markierten Arbeitsrichtung mittels eines Zuggeschirres
31 gezogen, das an den Vorderenden zweier Seitenwände 32 befestigt ist. An den hinteren
Enden dieser Seitenwände ist gelenkig je ein Abziehwandteil 33 angeordnet, deren
hintere
Enden durch ein Scharnier 34 gelenkig verbunden sind. Auf
den Innenflächen der Seitenwände 32 und Abziehwandteile 33 ist ein umlaufender Gummiabzieher
35 mit Klammern 36 befestigt. Der Gummiabzieher ragt mit seiner unteren Abziehkante
37 bis unter die Unterkante der Abziehwandteile 33.
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Ein solcher Gummiabzieher hat den Vorteil, daß er einerseits verschleißarm
ist und andererseits ein sauberes Abziehen auch kleinster Bestandteile des Mischgutes
gewährleistet.
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Die Breite des Abziehkastens 30 und damit auch der Anstellwinkel der
Abziehwandteile 33 wird mit einer Distanzstange 38 eingestellt, die jeweils mit
mehreren Löchern 39 auf Zapfen 40 am vorderen Ende der Seitenwandteile 33 aufsteckbar
ist. In entsprechender Weise sind die vorderen Enden der Seitenwände 32 mit einer
weiteren Distanzstange 41 in verstellbarem Abstand gehalten. Eine vordere Querwand
42 ist je nach eingestellter Breite des Abziehkastens austauschbar zwischen den
vorderen Enden der Seitenwände 32 angeordnet. Es kann auch eine fest montierte Querwand
verwendet werden, die in ihrer Länge veränderlich ist, beispielsweise eine elastische,
längendehnbare Wand oder eine mit Scharnieren aus mehreren Teilen zusammengesetzte,
faltbare
Wand od. dgl..
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In der Nähe der hinteren Enden der Abziehwandteile 33 ist je ein Abstützarm
43 mit einem nicht näher dargestellten Gelenk 44 montiert. In horizontaler Ebene
kann der Abstützarm 43 in mehreren Winkelstellungen eingestellt werden. Zu diesem
Zweck ist jeweils ein Haken 45, der in mehrere Ösen 46 einhakbar ist, vorgesehen.
Zusätzlich ist der Abstützarm in einer vertikalen Ebene durch mit Verstellstücken
47 längenverstellbare Streben 48 gehalten, die einerseits am äußeren Ende der Abstützarme
43 und andererseits am oberen Ende einer sich über dem Scharnier 34 nach oben erstreckenden
Säule 49 angreifen.
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Am äußeren Ende der Abstützarme 43 sind Gleitkufen 50 angeordnet,
mit denen die Abstützarme auf dem Straßenbereich höheren Niveaus, der seitlich an
die auszubessernde Spurrinne anschließt, abgestützt sind.Das Gewicht des Gerätes
kann durch aufgehängte Gewichtsklötze 51 vergrößert werden.
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Im Folgenden sei nun die Arbeitsweise dieses Gerätes beschrieben.
Das Gerät wird mit seinem Zuggeshirr 31 an eine nicht dargestellte Zugmaschine,
von der aus die Belagmischung
in das Kasteninnere kontinuierlich
eingebracht werden kann, angehängt und in Richtung des Pfeiles A gezogen.
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Es wird durch geeignete Steuerung der Zugmaschine mit seiner durch
die Lage des hinteren Scharnieres 34 gegebenen Mitte über der Mitte der zu bearbeitenden
Spurrinne ausgerichtet. Die Seitenwände 32 und die Gleitkufen 50 der Abstützarme
43 liegen dabei auf den einwandfreien Straßenbereichen neben der Spurrinne auf.
Mit den Distanzstangen 38 und 41 sowie mit den die Abstützarme 43 seitlich haltenden
Haken 35 kann die Breite des Gerätes in geeigneter Weise eingestellt werden, so
daß es seitlich auf den gewünschten Straßenbereichen aufliegt.
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Die Distanzstangen können beispielsweise durch hydraulische oderelektromotorische
Distanzvorrichtungen ersetzt werden, mit denen auch kontinuierlich während des Betriebes
die Breite des Gerätes veränderbar ist. Ein solches Gerät kann dann vorteilhaft
sein, wenn die Breite der Spurrinnen stark schwankt. Eine Veränderung der Distanz
zwischen den Seitenwänden kann auch notwendig sein, wenn der Anstellwinkel der Abziehwandteile
33 verändert werden muß, um beispielsweise das unterschiedliche Fließverhalten zu
verarbeitender Belagmischungen optimal zu berücksichtigen. Eine Verstellung
des
Anstellwinkels kann ferner auch notwendig sein, um bei unterschiedlichen Arbeitsgeschwindigkeiten
einen optimalen Abzieheffekt zu erreichen.
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Das hintere Ende des Gerätes ist mit Hilfe der Verstellstücke 47 der
Streben 48 höhenverstellbar, wodurch beispielsweise eine Nachverdichtung der in
die Spurrinne eingebrachten Belagmischung dadurch ausgeglichen werden kann, daß
der Belag über der Spurrinne etwas höher abgezogen wird.
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Auch das Vorderende des Gerätes kann mit nicht dargestellten Höheneinstellvorrichtungen,
die an den Seitenwänden 32 anzubringen wären, höhenverstellbar ausgebildet sein.
Mit einem solchen Gerät könnte zusätzlich zur Auffüllung der auszubessernden Spurrinne
noch eine Schicht vorwählbarer Dicke über den seitlich neben der Spurrinne befindlichen
Straßenbereichen höheren Niveaus aufgebracht werden. Normalerweise soll jedoch aus
Gründen der Materialeinsparung auf diesen Straßenbereich nichts aufgebracht werden,
so daß das Vorderende des Gerätes, wie in Fig. 5 dargestellt, ohne Höhenverstellung
ausgeführt ist und unmittelbar auf den noch. einwandfreien Straßenbereichen neben
der Spurrinne aufgelegt wird.
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Der in Fig. 5 dargestellte Abziehkasten 30 kann auch in konventioneller
Weise mit vollständig quer zur Arbeitsrichtung A angeordneter Abziehwand verwendet
werden. Dazu werden die Abziehwandteile 33 so weit aufgeklappt, bis sie in einem
Winkel von 1800 zueinander liegen, d. h.
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also in einer Ebene liegen. In dieser Lage können sie durch geeignete,
nicht dargestellte Verriegelungsvorrichtungen gehalten werden. Der Abziehkasten
ist durch diese Möglichkeit universell einsetzbar, da mit ihm nicht nur Spurrinnen
ausgebessert, sondern auch Deckschichten gleichmäßiger Dicke in üblicher Weise aufgebracht
werden können.