DE4206994C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Stabilisierung beschädigter Straßendecken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Stabilisierung beschädigter StraßendeckenInfo
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Description
Die ständig steigende Verkehrsbelastung auf Landstraßen
und Autobahnen erfordert eine dauernde Überholung und
Sanierung dieser Verkehrswege.
Man hat hierzu unterschiedliche Verfahren entwickelt, die
entsprechend den örtlichen Gegebenheiten zur Anwendung
kommen.
Ein unter der Bezeichnung Bodenstabilisierung bzw. Zement
stabilisierung bekanntes Verfahren EP 237 424 A1 findet in zunehmendem
Maße zur Verbesserung der Tragfähigkeit von Landstraßen
Anwendung, wobei die alte Straßendecke beispielsweise in
einer Tiefe von etwa 30 cm abgefräst, das so erhaltene
Deckenmaterial mit hydraulischem Bindemittel, wie Zement
oder Kalk gemischt und dann mit Wasser bzw. einer
speziellen Wasseremulsion versetzt und zu einer neuen
Straßendecke eingebaut wird, die gegebenenfalls mit
einer Deckschicht aus Asphalt überzogen wird.
Bei diesem Verfahren erweist sich das Aufbringen des
hydraulischen Bindemittels insofern problematisch als
das bisher übliche Aufstreuen auf die zu sanierende
Straßendecke mittels eines Streuwagens zu einer starken
Umweltbelastung führt und die prinzipielle Durchführbar
keit dieses Verfahrens weitgehend von den jeweiligen
Wetterbedingungen abhängig ist. Bei windigem Wetter ist die
Durchführung dieses Verfahrens praktisch unmöglich, weil
der aufgestreute pulverförmige Zement weitgehend weg
geblasen wird.
Bei diesem bekannten Verfahren wird die Straßendecke
zusammen mit dem aufgestreuten pulverförmigen hydrau
lischen Bindemittel abgefräst und dabei gleichzeitig das
alte Deckenmaterial zerkleinert und das Bindemittel mit
dem abgefrästen Deckenmaterial unter gleichzeitiger Zugabe
von Wasser innig gemischt.
Nach dem Planieren und Verdichten wird gegebenenfalls
eine spezielle Oberflächenbehandlung durchgeführt oder
ein separater Oberbau aufgebracht.
Durch das aufgebrachte hydraulische Bindemittel wird das
abgefräste und zerkleinerte Material abgebunden und auf
diese Weise die Tragfähigkeit und auch die Frostbeständig
keit verbessert.
Ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik ist es
nunmehr Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Zumischen
des hydraulischen Bindemittels, in der Regel des Zementes,
zu vereinfachen und insbesondere von den Wetterbedingungen
unabhängig zu machen.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit einem Ver
fahren zur Stabilisierung beschädigter Straßendecken,
bei dem die beschädigte Deckschicht abgefräst, zerkleinert
mit hydraulischen Bindemittel und Wasser gemischt,
planiert und zu einer neuen Straßendecke verdichtet wird,
wobei dieses Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß
das hydraulische Bindemittel und das Wasser gemischt werden und diese
Mischung dem abgefrästen und zerkleinerten
Deckenmaterial zuge
geben wird.
Auf diese Weise wird die außerordentlich störenden Staub
entwicklung beim Aufstreuen des Bindemittels (Zementes)
auf die abzufräsende Straßendecke völlig vermieden und
desweiteren läßt sich auch das Mischungsverhältnis zwischen
Bindemittel und Wasser wesentlich leichter und genauer
einstellen und auch die zugegebene Menge der Bindemittel-
Wasser-Mischung wesentlich genauer der Menge des abge
frästen Straßendeckenmaterials anpassen.
Es hat sich dabei als sehr zweckmäßig erwiesen, wenn das
hydraulische Bindemittel, wie beispielsweise der Zement
mit dem Wasser chargenweise in einem Behälter gemischt
wird und während des Fräsvorganges in das Fräswalzenge
häuse gesprüht oder gespritzt wird.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird das hydraulische
Bindemittel kontinuierlich in einer Betonnaßspritzmaschine
mit der erforderlichen Menge Wasser gemischt und in das
Fräswalzengehäuse gespritzt.
Eine solche Betonnaßspritzmaschine findet in der Bau
industrie und auch im Bergbau verbreitet Anwendung
und ermöglicht das Mischen pulverförmiger Stoffe mit
Flüssigkeiten, beispielsweise pulverförmiger Baumaterialien,
wie Mörtel und dergleichen mit Wasser und gestattet
aufgrund einer nachgeschalteten Schneckenpumpe oder der
gleichen den Transport und das Verspritzen des ange
mischten Materials.
Es hat sich dabei als besonders vorteilhaft erwiesen,
wenn die Menge der in das Fräswalzengehäuse eingespritzten
Zement-Wasser-Mischung in Abhängigkeit von der Vorschub
geschwindigkeit der Fräsmaschine gesteuert wird.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, also zur Stabilisierung beschädigter Straßen
decken besteht aus einer selbstfahrenden Fräsmaschine
zum Abfräsen und Zerkleinern des abgefrästen Materials
und sie ist gekennzeichnet durch einen auf der Maschine
vorgesehenen Mischbehälter für das Bindemittel-Wasser-Gemisch
und eine in das Fräswalzengehäuse mündende Spritz
vorrichtung für das Bindemittel-Wasser-Gemisch.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform weist
die Vorrichtung je einen Vorratsbehälter für Wasser und
für das Bindemittel auf sowie weiterhin eine Naßspritz
maschine zum dosierten Mischen des Bindemittels mit dem
Wasser und eine Förderpumpe zum Einspritzen der Mischung
in das Fräswalzengehäuse.
Zur Erzielung einer möglichst gleichmäßigen Mischung des
Bindemittel-Wasser-Gemisches mit dem zerkleinerten abge
frästen Deckschichtmaterial sind bei einer vorteilhaften
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung die
Einspritzöffnungen für das Bindemittel-Wasser-Gemisch im
Fräswalzengehäuse über die Breite der Fräswalze verteilt
angeordnet.
Anhand des in den anliegenden Zeichnungen dargestellten Aus
führungsbeispiels wird das erfindungsgemäße Verfahren und die
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 eine selbstfahrende Straßenfräsmaschine gemäß der Er
findung mit nachfahrender Verdichtungswalze.
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Fräswalze.
Die auf Raupenfahrwerken 1 und 2 laufende Straßenfräsmaschine
3 weist in ihrem Vorderteil den Wasser- bzw. Emulsionstank 4
und hinter dem Führerstand den Behälter 5 für das pulverförmige
Bindemittel (Zement) auf.
Die weiterhin auf dem Fahrwerk angeordnete Beton-Naßspritz
maschine 6 mischt das Bindemittel mit dem Wasser bzw. der Emulsion
und pumpt die Mischung über die im Fräswalzengehäuse 7 ange
ordneten Düsen 8 auf das abgefräste und zerkleinerte Straßen
deckenmaterial 9. Letzteres wird mit der Verteilerschnecke 10
und der Einbaubohle 11 gleichmäßig über die abgefräste Straßen
decke 12 verteilt und mittels der nachfahrenden Walze 13 ver
dichtet.
In Fig. 2 ist die im Fräswalzengehäuse 7 angeordnete Fräswalze 14
vergrößert dargestellt. Die gegenläufig zu den Raupenfahrwerken
1 und 2 umlaufende Fräswalze 14 fräst die beschädigte Straßen
decke 15 in der erforderlichen Tiefe, beispielsweise etwa 30 cm
ab, zerkleinert das Straßendeckenmaterial 9 und transportiert
es gleichzeitig in Fahrtrichtung gesehen nach hinten wobei über
die im Fräswalzengehäuse vorgesehenen Düsen 16 das Bindemittel-Was
sergemisch 17 auf das abgefräste und zerkleinerte Material 9
gesprüht wird.
Claims (7)
1. Verfahren zur Stabilisierung beschädigter Straßen
decken, bei dem die beschädigte Deckschicht abgefräst,
zerkleinert, mit hydraulischem Bindemittel und Wasser
gemischt, planiert und zu einer neuen Straßendecke
verdichtet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das hydraulische Bindemittel und das Wasser
gemischt werden und diese Mischung
dem abgefrästen und zerkleinerten Deckenmaterial
zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das hydraulische
Bindemittel mit dem Wasser chargenweise gemischt und
während des Fräsvorganges in das Fräswalzengehäuse
gespritzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das hydraulische
Bindemittel kontinuierlich in einer Betonnaßspritz
maschine mit der erforderlichen Menge Wasser gemischt
und in das Fräswalzengehäuse gespritzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge der in das Fräswalzengehäuse
eingespritzten Bindemittel-Wasser-Mischung von der Vor
schubgeschwindigkeit der Fräsmaschine gesteuert wird.
5. Vorrichtung zur Stabilisierung beschädigter Straßendecken
zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bestehend aus einer selbstfahrenden Fräsmaschine zum Abfräsen
und Zerkleinern des abgefrästen Materials, gekennzeichnet
durch einen auf der Maschine
(3) vorgesehenen Mischbehälter für das Bindemittel-Wasser
Gemisch und eine in das Fräswalzengehäuse mündende
Spritzvorrichtung (16) für das Bindemittel-Wasser-Ge
misch (17).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet
durch je einen Vorratsbehälter für Wasser (4) und
Bindemittel (5) und eine Naßspritzmaschine (6) zum dosierten
Mischen des Bindemittels mit dem Wasser und eine Förder
pumpe zum Einspritzen der Mischung in das Fräswalzengehäuse
(7)
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einspritzöffnungen (16) für das
Bindemittel-Wasser-Gemisch (17) im Fräswalzengehäuse (7)
über die Breite der Fräswalze (14) verteilt angeordnet
sind.
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Publications (2)
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1992
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Legal Events
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