DE2445753A1 - Insektizidausteiler fuer die schabenbekaempfung - Google Patents
Insektizidausteiler fuer die schabenbekaempfungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Insektizidausteiler bzw.-spender
für die über längere Zeiträume erfolgende Bekämpfung von Insekten (insbesondere Schaben), welche eine Verminderung der Giftstoffkonzentration
in der Atmosphäre sowie einen Schutz der Giftstoffe vor dem vorzeitigen Abbau aufgrund der Beanspruchung durch
atmosphärische Bedingungen gewährleisten.
Verschiedene Insektenspecies, insbesondere Schaben, sind bereits
seit Jahrhunderten das Ziel von Ausrottungsbemühungen. Vor kurzem wurden Pestizide entwickelt, welche eine hohe Toxizität gegenüber Schaben aufweisen, beim Einsatz in" wirksamen Konzentrationen jedoch zu einer Umweltgefährdung führen. Die wiederholte Anwendung der verfügbaren chemischen Giftstoffe in geringer Konzentration vermindert die Umweltgefährdung, ist jedoch v/eniger wirkungsvoll und teurer. Es wurde daher.versucht, Systeme, Methoden
und Produkte zu entwickeln, Vielehe eine geregelte Freigabe von
seit Jahrhunderten das Ziel von Ausrottungsbemühungen. Vor kurzem wurden Pestizide entwickelt, welche eine hohe Toxizität gegenüber Schaben aufweisen, beim Einsatz in" wirksamen Konzentrationen jedoch zu einer Umweltgefährdung führen. Die wiederholte Anwendung der verfügbaren chemischen Giftstoffe in geringer Konzentration vermindert die Umweltgefährdung, ist jedoch v/eniger wirkungsvoll und teurer. Es wurde daher.versucht, Systeme, Methoden
und Produkte zu entwickeln, Vielehe eine geregelte Freigabe von
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Schabengiften über längere Zeiträume in einer Weise gestatten, welche für die menschliche Umwelt weniger gefährlich ist und
außerdem die Giftstoffe vor dem vorzeitigen Abbau schützt.
Zum Stand der Technik gehören insektenabweisende Bänder oder Streifen, welche geschichtete Materialien darstellen, wobei mindestens
eine Schicht ein Insektizid allein oder i Kombination mit Insektenködern oder -anlockmitteln (Attractants) enthält.
Auf diesen Stand der Technik beziehen sich die USA-Patentschriften 2 911 756 und 3 295 2H6; diese Literaturstellen stellen jedoch
keineswegs das gesamte herkömmliche, mit Giftstoffträgern
für die Schädlingsbekämpfung befaßte Schrifttum dar. Gemäß der USA-Patentschrift 2 911 756 wird eine flexible Folie oder ein
flexibler Streifen auf einer Seite mit einem druckempfindlichen Klebstoff versehen, mit dessen Hilfe der Streifen an einer Oberfläche
befestigbar ist. Auf die andere Seite wird ein Insektizides und insektenanlockendes Präparat aufgebracht. Zwischen dem
Insektiziden Präparat und der Trägerschicht kann eine Zwischenschicht angeordnet werden, beispielsweise aus Zellulosefasern,
welche untereinander verflochten, verfilzt oder in anderer Weise verknüpft und an die flexible Folie gebunden sind. Wenn das
insektizide, insektenanlockende Präparat über einer solchen Zwischenschicht aufgebracht wird, soll es absorbiert und in
engem Kontakt mit dieser Schicht gehalten werden. Solche Vorrichtungen, für welche das Gebilde gemäß der USA-Patentschrift
2 911 756 typisch ist, weisen im allgemeinen verschiedene Nachteile
auf, z. B. das Vorliegen der größten Giftstoffkonzentration an der ausgesetzten Oberfläche, die Ungeschütztheit des
Giftstoffs vor atmosphärischen Bedingungen, welche zu einer raschen Wirkungseinbuße führen kann, die relativ geringe Kontrolle
über das Ausmaß, in welchem der Giftstoff an die Umgebung gelangt, sowie den mangelnden strukturellen Schutz
der Giftstoffschicht vor dem Abrieb oder anderer mechanischer Abnützung.
Die in der USA-Patentschrift 3 295 246 beschriebene Struktur
überwindet einige der genannten Nachteile des Gebildes gemäß
5098H/1153
der USA-Patentschrift 2 911 756, indem sie eine Oberflächenschutzschicht
auf dem geschichteten insektenabstoßenden Band vorsieht. Das entscheidende Merkmal der Struktur gemäß der
USA-Patentschrift 3 295 2^6 bildet ein mit einem Rückstandsinsektizid
gesättigtes saugfähiges Papier. Auf das Band wird anschließend eine verdünnte Harzlösung von Vinylpolymeren, Polyäthylen
oder Nylon derart aufgetragen, daß lediglich ein Oberflächenbelag ohne Ausbildung einer ausgeprägten Deckschicht an
der oberen Fläche des Bandes und Absorptionsmaterials resultiert. Solche Strukturgebilde sind an ihren brüchigen Außenflächen
Rißbildungen unterworfen, welche zu einer raschen Verdampfung bzw. Verflüchtigung und zum Verlust des Insektizids führen,
welches in der absorbierenden Kernschicht aus Papier oder einem anderen porösen Material lediglich absorbiert ist.
Die "Herculite Protective Fabrics Corporation" hat ferner eine
neue Technologie entwickelt, mit deren Hilfe den Oberflächen von festen, nicht-porösen polymeren Trägermaterialien aktive
Eigenschaften verliehen werden. Die betreffende Methode besteht darin, daß man auf ausgewählte feste, nicht-poröse polymere
Trägermaterialien eine feste, nicht-poröse Schicht aus einer polymeren Zusammensetzung aufbringt, Vielehe ausgewählte Aktivierungsmittel
enthält, die zur Wanderung von der Schicht in und durch den Träger befähigt sind. Das wandernde Mittel wird
in einer dafür ausreichenden Menge in die Schicht eingebracht, daß an der Außenfläche des Trägers ein wirkungsvoller Aktivitätsgrad
auftritt. Die Anwendung der in der Industrie als "HERCON-Verfahren" bekannten Herculite-Technologie auf die Erzeugung
von polymeren Materialien mit pestizider Wirksamkeit ist allgemein im USA-Patent 3 705 938 und in den mit diesem zusammenhängenden Ausscheidungsanmeldungen Serial Nos. 255,143 und 255,250 beschrieben.
Außerdem betrifft die DT-OS 2356 155 Pestizidausteiler bzw.
-spender, welche ebenfalls auf der HERCON-JTechnologie basieren.
Es ist die Aufgabe, der Erfindung, insbesondere gegen Schaben
wirksame Austeiler zur Verfügung zu stellen, welche eine verlängerte Restwirkung aufweisen, die Umweltgefährdung weitgehend
■ - 3 -
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ausschalten und einen vorzeitigen Abbau oder Verlust des Schabengiftes
verhindern.
Die Erfindung betrifft spezielle Systeme, mit deren Hilfe Insekten,
insbesondere Kriechinsekten (z. B. die das Ziel von Ausrottungsbestrebungen bildenden Schabenarten), in besonders wirksamer
Weise bekämpft werden, speziell im Hinblick auf ihre Langzeitwirkung unter minimaler Umweltgefährdung.
Gegenstand der Erfindung sand Austeüer (Dispenser) für die Bekämpfung von
Schaben und anderen Insekten, welche geschichtete Gegenstände darstellen, die eine erste äußere Schicht aus einem Polymeren
aus der Gruppe Polyäthylen, Polypropylen oder Polyvinylchlorid und eine zweite innere oder Kernschicht, die ein Polymeres aus
der Gruppe Polyäthylen, Polypropylen oder Polyvinylchlorid enthält, aufweisen. Die Kernschicht wird vorzugsweise durch Abscheidung
aus einem Plastisolpräparat erzeugt. Das zur Herstellung der Kernschicht verwendete Plastisol enthält das Polymere, einen
Weichmacher für das Polymere und ein Schabengift aus der Gruppe Chlorpyrifos, Diazinon, Chlordan, Carbaryl, Malathion, Bioresmethrin
und lenchlorphos sowie Mischungen davon, wobei das Schabengift dazu befähigt ist, von der Kernschicht durch die
erste Schicht hindurchzuwandern, tun an der Außenfläche des Austeilers
eine wirksame Giftstoffmenge bereitzustellen.
Die Giftstoffe müssen in einem Anteil von mindestens etwa 10
Gew.-?, bezogen auf das Gesamtgewicht des Schichtkörpers, eingesetzt
werden. Der Schichtkörper beinhaltet eine oder mehrere weitere Schichten, welche die mittlere, den Giftstoff enthaltende
Schicht im Kern des Schichtkörpers auf beiden Seiten bedecken. Die zusätzlichen Schichten können ebenfalls die Wanderung des Giftstoffs
zur Außenfläche gestatten, damit ein weiterer Oberflächenbereich geschaffen wird, auf welchem sich eine gegenüber Schaben wirksame
Giftstoffmenge befindet.
Damit das gewünschte Ausmaß an struktureller Festigkeit und eine ausreichende Wanderung erreicht werden und die Flexibilität dabei
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dennoch erhalten bleibt, sollen die äußere Schicht des Polymeren, durch welche der Wirkstoff hindurchwandert, eine Dicke in der
Größenordnung von etwa 0,0254 bis etwa 0,251I mm (etwa 1 bis etwa
10 mils), die den Wirkstoff enthaltende pci3ymere Eeniscincht eine Dicke
in der Größenordnung von etwa 0,0508 bis etwa 0,508 mm (etwa 2 bis etwa 20 mils) und der ganze Schichtkörper eine Gesamtdicke
von bis etwa 0,762 nun (etwa 30 mils) aufweisen. Es sei festgestellt,
daß die Polymeren und Dicken so gewählt werden können,
daß man einen relativ steifen Streifen erhält, den man in Risse und Spalten hineinzwängen kann, um Bereiche zu erreichen, in
denen Insekten ansonsten geschützt wären.
Wenn die zusätzlichefri) Schicht(en) keine Wanderung gestatten, sondern
eine Blockierungs- oder Schrankenfunktion ausüben, können sie aus Polymeren bestehen, welche blockierende Weichmacher oder relativ
wanderungsresistente Polymere, wie Polyamide und Polyester (z. B. Nylon bzw. Mylar) enthalten. Die letzteren Materialien sind nicht
resistent gegenüber der Wanderung aller aktiven Substanzen, wie in der die HERCON-Technologie beschriebenden Patentschrift von
Herculite erläutert ist, sie besitzen jedoch eine genügende Widerstandsfähigkeit
gegenüber den hier betrachteten Wirkstoffen, daß die Wanderung der Schabengifte durch die gewünschte Oberflächenschicht
weitgehend kontrolliert und gelenkt werden kann.
Die erhaltenen Austeiler stellen zähe, flexible Laminate aus integriert
verbundenen Schichten dar und sind sehr widerstandsfähig gegenüber mechanischer Zerstörung, welche zu einem zufälligen und
raschen Verlust des Wirkstoffs an die Umgebung führen könnte. Der Schichtkörper kann in beliebiger Bauweise oder als Teil einer
beliebigen Strukturanordnung, welche eine maximale Wirksamkeit gegenüber Schaben gewährleistet, eingesetzt werden. Geeignet sind
Gestaltungsformen wie Folien oder Streifen mit einer rückseitigen
Klebstoff schicht oder TIKonfetti"-Pormen. Der Schichtkörper
kann auch z. B. in Schleifen bzw. Aufhänger, Zufluchtsstätten oder Fallen eingebaut werden. Eine besonders bevorzugte erfindungsgemäße
Ausführungsform besteht aus einem Streifen des geschichteten
Materials, welcher an der Gesamtheit oder einem Teil
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einer Oberfläche mit einer druckempfindlichen Klebstoffschicht versehen ist, um die Anbringung des Austeilers derart zu erleichtern,
daß eine maximale Wirkung gegen Schaben erzielt wird.
Die Streifen können auch aus dunklen, lichtabsorbierenden, nicht reflektierenden Materialien hergestellt werden, aus welchen besonders
attraktive Zufluchtsplätze für Schaben und andere Insekten bereitet werden können.
Die nachstehenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Ein Stück Polyvinylchloridfolie mit einer Dicke von 0,1016 mm (0,004 in) wird mit einem Überzug aus einem Plastisol versehen, das durch
Dispergieren von 100 Teilen Polyvinylchloridharz in etwa 25 Teilen Dioctylphthalat und anschließendes Dispergieren von 120
Teilen Chlorpyrifos in den 125 Teilen Plastisol hergestellt wurde. Man mischt das Plastisol bis zur Homogenität und bringt den
überzug auf die Polyvinylchloridfolie in einer Dicke von etwa 0,508 mm (etwa 0,02 in) auf. Anschließend wird auf die beschichtete
Polyvinylchloridfolie eine zweite PVC-Polie gelegt, die ebenfalls eine Dicke von 0,1016 mm (0,004 in) besitzt. Die
tibereinandergelegten Schichten werden dann unter geeigneten Hitze- und Druckbedingungen laminiert, bis man ein integriertes,
fest verbundenes Produkt erhält. Dieser Schichtkörper enthält etwa 30,8 % des Insektizids Chlorpyrifos, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Schichtstoffs.
Man stellt weitere Austeiler nach dem Verfahren von Beispiel 1 her, wobei man jedoch andere.Wirkstoffe wie folgt verwendet:
Beispiel 2: Malathion (5 50
Beispiel 3: Malathion (33,7 50
Beispiel 4: Chlorpyrifos (5 JO
Beispiel 5: Chlordan (5?)
- 6 5098U/1153
-Y-
Beispiel 6: Chlordan (20,7 %) Beispiel 7: Diazinoh (21,2 %)
Beispiel 8: Carbaryl (22,7 %).
Der Test wird nach den Methoden von J. M. Grayson und H. G. Townsend, "Pest Control", 30 (6) (1962), Seite 14 und J. M.
Grayson, "Pest Control" (Februar 1970) durchgeführt. Zwei mit
Hilfe von Klammern auseinandergehaltene getemperte Masonite-
-Platten werden auf den Boden eines 3*785 Liter (1 gal)
fassenden Glasgefäßes gelegt, damit ein Versteck für die Insekten
geschaffen wird. Der polymere Austeiler wird auf die Oberseite der unteren Platte gegeben. Man bringt 30 weibliche
Schaben in jedes Gefäß ein und bestimmt anschließend die Mortalität. Bei den eine niedrige Konzentration (5 %) aufweisenden
Austeilern wird die Mortalität (tot und moribund) nach 6 Tagen festgestellt. Im Falle der eine hohe Konzentration
aufweisenden Austeiler bestimmt man die Mortalität nach 1 Tag, 3 Tagen und 6 Tagen. Der Test mit den eine hohe Konzentration
aufweisenden Austeilern wird außerdem 60 bzw. 150 Tage nach dem Zeitpunkt der Herstellung der Austeiler wiederholt. Die
Testergebnxsse sind aus Tabelle I ersichtlich.
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Beispiel | Insektizid | % | Schabenstamm | 100 100 |
2 Ta^e | 73 100 |
% Mortalität (i) | bestimmter | 60 TajBje | 150 Tage | - | - | - |
Nr. | Wirkstoff | _ | - | 100 100 |
nach | Lagerzeit | - | 100 100 |
100 100 |
100 100 |
|||
0 63 |
100 100 |
100 100 |
100 100 100 100 |
- | - | ||||||||
— | 74 97 |
., - | - - | 71 97 |
97 100 |
100 100 |
|||||||
4 | Chlorpyrifos | 5 . | diazinon-r normal |
0 77 |
67
97 |
0 77 |
100 100 |
97 100 100 100 |
_ | - | _ | ||
1 | 30,8 | diazinon-r normal |
30 97 |
— | 53 97 |
- | — — | 83 100 |
100 100 |
100 100 |
|||
5 | Chlordan | 5 | diazinon-r normal |
0 3 |
23 97 |
100 100 |
97 100 |
71 90 100 100 |
100 100 |
100 100 |
100 100 |
||
6 | 20,7 | diazinon-r normal- |
93 97 |
0 16 |
_ | 100 100 100 100 |
81 | 10 93 |
53 100 |
||||
2 | Malathion | 5 | diazinon-r normal |
0 13 |
100 | 3 17 100 100 |
|||||||
3 | 33,7 | diazinon-r normal |
97 100 |
||||||||||
7 | Diazinon | 21,2 | diazinon-r normal |
3 77 |
|||||||||
8 | Carbaryl | 22,7 | diazinon-r normal |
||||||||||
(1) In jeder Spalte bedeutet die erste Zahl die Mortalität (%) nach'
eintägigem Ausgesetztsein, die zweite Zahl jene nach dreitägigem
Ausgesetztsein und die dritte Zahl jene nach sechstägigem Ausgesetzt-
sein.
TSJ
Ol
cn
Nach zweitägiger Lagerung des Austeilers werden bei sechstägigem Ausgesetztsein alle weiblichen deutschen Schaben beider Stämme
durch Diazinon getötet. Malathion tötet ebenfalls die Schaben des normalen Stammes, nicht jedoch jene des diazinonresistenten
Stammes. Chlorpyrifos besitzt die stärkste Wirkung, indem es nach 1 Tag alle Schaben beider Stämme tötet. Chlordan besitzt gegenüber
dem normalen Stamm eine annehmbare Wirksamkeit, ist jedoch gegenüber dem diazinonresistenten Stamm nur mäßig wirksam.
Carbaryl besitzt nur eine geringe Aktivität gegenüber Schaben jedes Stammes.
Die Austeiler werden anschließend gelagert und neuerlich getestet.
Die aus Tabelle I ersichtlichen Ergebnisse nach 60tägiger bzw. 150tägiger Lagerung sind im allgemeinen besser als jene nach
2tägiger Lagerung. Dies läßt sich dadurch erklären, daß einige Zeit - zuweilen einige Tage oder länger, abhängig vom Giftstoff
und polymeren Schichtstoffsystern - für die Wanderung des Giftstoffes
sowie dazu erforderlich ist, daß der Austeiler voll funktionsfähig wird. Diazinon, Chlorpyrifos und Chlordan gewährleisten
somit nach ötägigem Ausgesetztsein gegenüber den 60 Tage gelagerten
Austeilern eine vollständige Tötung normaler und diazinonresistenter
Schaben. Malathion bewirkt eine vollständige Tötung des normalen Stammes und eine bessere Tötungsrate bei den diazinonresistenten
Schaben, als es beim ersten Test der Fall war. Carbaryl liefert die schlechtesten Ergebnisse beim diazinonresistenten
Stamm, bewirkt jedoch eine vollständige Tötung der normalen Schaben nach 6tägigem Ausgesetztsein. Die Ergebnisse nach
150tägiger Lagerung lassen keine Anzeichen einer Wirksamkeitsverminderung erkennen.
Grayson verwendete bei seiner Forschung ("Pest Control", Februar
1972) nach Chemikalien, welche in Form von Rückstandspräparaten gegenüber resistenten und empfänglichen Stämmen von deutschen
Schaben verwendbar sind, bei seinen Versuchen Chlorpyrifos-, Diazinon-, Chlordan- und Malathion-Ölsprays als Vergleichspräparate. Die angewendete Testmethode entspricht der vorstehend
beschriebenen; die auf die Masonite-Platten abgelagerte Insekti-
- 9 - .---■""" 50981 4/1163
2 τ ** " 2
zidmenge betrug etwa 1,61 g/nr (150 mg/ft ). Die durch Grayson
erzielten Ergebnisse sind aus Tabelle II ersichtlich. Ein Vergleich
der in den Tabellen I bzw. II aufgeführten Werte zeigt, daß die erfindungsgemäßen Austeiler - insbesondere nach 2monatiger
Lagerung - überlegene Ergebnisse liefern.
Mortalität (55) von weiblichen deutschen Schaben nach 1, 3 bzw. 6Tagen
(1), nachdem sie Platten ausgesetzt wurden, die mit verschiedenen Insektiziden behandelt wurden, wobei die Ablagerungen
verschieden lange gelagert wurden (Test durchgeführt in Blacksburg, Virginia, 197Ο
Insektizid (2)
Malathion (3,0 %
ölgrundlage
ölgrundlage
Chlorpyrifos
(0,5 Si)
ölgrundlage
ölgrundlage
Chlordan (3,0 %)
ölgrundlage
ölgrundlage
Diazinon (1,0 %)
ölgrundlage
ölgrundlage
Schabenstamm (3)
diazinon-r normal
diazinon-r normal
diazinon-r normal
diazinon-r normal
Lagerzeit der Insektizidablagerungen
2 Tage | 100 100 |
Λ | 60 Tage | 56 99 |
|
97 | 92 99 |
100 100 |
0 59 |
18 90 |
99 |
56 99 |
100 100 |
92 100 |
29 | 8 97 |
82 100 |
52 100 |
74 100 |
100 100 |
82 | 56 100 |
100 |
82 100 |
100 100 |
16 100 |
(1) In jeder Spalte bedeutet die erste Zahl die Mortalität (in %) nach eintägigem Ausgesetztsein, die zweite Zahl
jene nach dreitägigem Ausgesetztsein und die dritte Zahl jene nach sechstägigem Ausgesetztsein.
(2) Alle Materialien werden auf Gewicht/Volumen-Basis angewendet.
Die abgelagerte Insektizidmenge beträgt etwa l,6l g/m2 (150 mg/ft2) aus 1,0-prozentigen Formulierungen.
(3) Die Tests am normalen Stamm werden viermal wiederholt. An den gegenüber Diazinon oder Malathion resistenten Stämmen
werden zweifache Tests durchgeführt; dies ergibt einen vierfachen Test an resistenten Stämmen.
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Beispiel 9
Ein synthetisches Pyrethroid (d-trans-Resmethrin, auch unter der
Bezeichnung "Bioresmethrin11 bekannt) wird in einen gemäß Beispiel
1 hergestellten Austeiler in einer Konzentration von 12,5 % des Gesamtgewichts eingebracht. Der Austeiler wird in
Folienform sowie in Form von "Konfettis" (3,175 mm) bei an ausgewachsenen
männlichen deutschen Schaben vorgenommenen Tests eingesetzt. Quadratische Stücke- des aktiven folienförmigen Austeilers
werden an den oberen Flächen von 7*62 χ 7»62 cm messenden
Glasplatten befestigt; 4,76 mm oberhalb dieser Flächen bringt man undurchsichtige Platten an, um den Insekten ein Versteck
zur Verfügung zu stellen. Diese Anordnungen werden dann zusammen mit 20 bis 100 ausgewachsenen männlichen deutschen Scha-,
ben in Gefäße gegeben. Man bestimmt die Zahl der unbeweglich gemachten (betäubten) und getöteten Tiere; die Ergebnisse sind aus Tabelle III
ersichtlich. Nach 48 Stunden entfernt man die Insekten und die
undurchsichtigen Deckel, so daß der aktive Austeiler bis zur nächsten Testperiode den Laborumgebungsbedingungen, d. h. Licht
(65 fc), Temperatur (26,7 0C) und Feuchtigkeit (50 % relative
Feuchtigkeit) voll ausgesetzt ist. Der Austeiler wird mit der unbehandelten PVC-Vergleichsprobe sowie mit Filterpapieroberflächen,
welche mit Bioresmethrin (12,5 % des Gesamtgewichts) behandelt
wurden, verglichen. Der in "Konfetti"-Form vorliegende Austeiler (25*12 mg) wird mit dem gleichen Gewicht eines 12,5 % Pyrethroid
enthaltenden Whatman-Filterpapiers Nr. 1 verglichen; zu diesem Zweck werden ausgewachsene deutsche Schaben den in großen
Kristallisierschalen'befindlichen behandelten Materialien ununterbrochen
ausgesetzt.
Der in Folienform vorliegende, synthetisches Pyrethroid enthaltende
Austeiler zeigt nach 34tägigem Laboraufenthalt weiterhin eine
gute Wirkung zum Unbeweglichmachen und Töten der Insekten, während
das behandelte Filterpapier rasch an Wirksamkeit abnimmt und diese beim 15tägigen Test vollständig einbüßt. Analog besitzen
die "Konfettis" während des 15tägigen Zeitraums eine hohe Wirksamkeit und verlieren ihre Wirkung nach 29 Tagen, während das
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behandelte Filterpapier lediglich am ersten Testtag aktiv ist (Tabelle III).
Mit Hilfe der Folien- und "Konfetti"-Form der erfindungsgemäßen
Austeiler, welche Bioresmethrin enthalten, wird die Restwirksamkeit dieser lichtzersetzlichen Verbindung beträchtlich verlängert.
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Test an ausgewachsenen männlichen deutschen Schaben (Hazard-Stamm) mit Bioresmethrin enthaltenden
Austeilern
unbeweglich gemacht (betäubt) (ft) tot und moribund {%)
Material | Tage | I | 8 | Gesamtzahl der Schaben |
15 Min. |
30 Min. |
45 Min. |
60 Min. |
90 Min, |
98 | 13 | 20 | 25 | 17 | 20 | 24 | 24 | 120 Min. |
24 Std. | 52 | - (ununterbrochenes Aussetzen) | 95 | 95 | 100+ | 100 | 48 Std. | ) | 79 | |
h- Filterpapier | 15 | Folienform - (Durchschnittswerte | 100 | 3 | 20 | 20 | .15 | 27 | 29 | 32 | eines 5fachen Tests] | 57 | 90 | 95 | 100 | 10O+ | 100 | 74 | |||||||||||
Austeiler mit | 1 | ^ mit 12,5 % | 29 | 98 | 19 | 19 · | 21 | 35 | 52 | 58 | 59 | 28 | 86 | 95 | 95 | 95 | 95 | 100+ | 91 | ||||||||||
.12,5 % Bio | 8 | 1 Bioresmethrin | 34 | 100 | 9 | 20 | 0 | 23 | 31 | 35 | 37 | 33 | 97 | 84 | 0 | 0 | 0 | 4 | 100 | ||||||||||
resmethrin | 15 | 1 | 100 | 3 | 20 | 0 | 13 | 43 ' | 48 | 62 | 59 | 94 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 98 | |||||||||||
29 | Austeiler mit | ' 8 | 100 | 0 | 20 | 90 | 0 | 0 | 0 | 0 | 37 | 1 | 0 | 100 | 100 | 100+ ■ | 100 | 1 | |||||||||||
Ol | 34 . | 12,5 % | 15 | 100 | 0 | 20 | . 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 70 | 0 | 100 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | ||||||||||
CJ | PVC-Vergleichs- 1 | Bioresmethrin | 100 | 0 | 20 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |||||||||||
CD | Austeiler | 1 | 100 , | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 14 | |||||||||||||||||
00 | (unbehandelt) | 8 | 100 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||||||||||||||||
Filterpapier | 15 | 99 | 30 | 55 | 69 | 73 | 75 | 0 | 86 | 91 | |||||||||||||||||||
mit 12,5 % ■ | 29 | 98 | 0 | 1 | 1 | 2 | 13 | 0 | 26 | 37 | |||||||||||||||||||
—* | Bioresmethrin | 34 | 100 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | *74 | 0 | 0 | ||||||||||||||||||
cn | • 1 | "Konfetti' | '-Form | 19 | |||||||||||||||||||||||||
ca | 8 | 90 | 0 | 100 | |||||||||||||||||||||||||
15 | 75 | 100 | |||||||||||||||||||||||||||
74 | 100 | ||||||||||||||||||||||||||||
0 | 13 | ||||||||||||||||||||||||||||
0 | 2 | ||||||||||||||||||||||||||||
100 | 100 | ||||||||||||||||||||||||||||
0 | 5 | ||||||||||||||||||||||||||||
0 | 0 | ||||||||||||||||||||||||||||
+) Die Schaben werden für die übrigen Untersuchungen
in saubere Gefäße übertragen.
in saubere Gefäße übertragen.
Beispiel 10
Die erfindungsgemäßen polymeren Austeiler schützen die Wirkstoffe
in außergewöhnlicher Weise vor dem Abbau und verlängern dadurch die Dauer der V/irksamkeit des Insektizids, ohne dessen Portwirkung
in der Umwelt zu steigern. Das vorliegende Beispiel veranschaulicht die Dauer der Wirksamkeit einiger Austeiler, welche
Malathion, Diazinon, Chlorpyrifos, Penchlorphos, Chlordan und
Carbaryl enthalten. Alle Proben enthalten 4 bis 11 % Insektizid,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Austeilers.
Für den Test gibt man in Monatsabständen amerikanische Schaben
in oben offene Gefäße, deren Böden mit Insektizid-Austeilern bedeckt sind. Man bestimmt die zur Tötung von 100 % der in den
Gefäßen befindlichen Schaben erforderliche Zeit. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV als Punktion der seit dem Herstellungstag
der Austeiler abgelaufenen Zeitspanne aufgeführt. Zwischen den Tests werden die in den oben offenen Gefäßen befindlichen Austeiler
den atmosphärischen Bedingungen des Raumes (etwa 21°C und ΊΟ % relative Feuchtigkeit) ausgesetzt.
Die aus Tabelle IV ersichtlichen Ergebnisse zeigen, daß alle Austeiler
dazu befähigt sind, selbst nach 15 Monaten normale amerikanische Schaben mit unverminderter Wirkung zu töten.
- Ill -
509814/1 153
Tabelle IV
Beständigkeit von mit Hilfe der erfindungsgemäßen, eine geregelte Freigabe gestattenden
Austeilern angewendeten Insektiziden
cn ο co oo
gl Konzen€ |
Monate | 1 | D | seit | dem | 3 | D | 4 | 3 | Herstellungstag | 5 | 6 | 2 D | 7 | 1 | D | 1 | der | 8 | D 1 | H | 3 | ■ Probe | D | 10 | 7 | ι | 12 13 1 | I | 16 | |
Insektizid | 10,2 | ration : | D | 2 : | H | 9 | 1 | 7 | 11 | 1 D- 1 D | 4 15 | 5 H | |||||||||||||||||||
Malathion | 1 | D | 4 | D | 1 | D | 5 H | 1 | D | 1 | D | 4 | D 2 D | 7 H | |||||||||||||||||
Diazinon | 4,6 | 1 | D | 4 | :D | 2 | 1 D | 1 D | 2 | D | 2 | D | 7 | ||||||||||||||||||
Chlorpyrifos | 4,0 | 1 | D | IDl | ID | 6 | D | 4d' | 2D | 8 | H | ||||||||||||||||||||
Fenchlorphos | 10,5 | 2 | D | 1 D 2 | 6 | D | 31/2H5H | 6 | D | D | D | ||||||||||||||||||||
Carbaryl | 4,3 | 1 | ID I | H | 7D | H . | |||||||||||||||||||||||||
Chlordan | 3 | 2D | D | D | |||||||||||||||||||||||||||
D = Tage H = Stunden
Beispiel 11
Drei gemäß Beispiel 1 hergestellte Austeiler, welche 31,5 >%
Chlorpyrifos, 22,4 % Carbaryl bzw. 40 % Chlordan enthalten, werden
zur Prüfung der Auswirkung ungünstiger Umgebungsbedingungen auf die Befähigung der Austeiler zur Tötung von nicht resistenten
amerikanischen Schaben in einen Bewitterungsapparat gegeben. Der Lichtbogen des Bewitterungsapparates wird bei 60 A und 50 V
betrieben; das Gerät arbeitet in der Weise, daß die Proben aufeinanderfolgenden Zyklen von 102 Minuten Licht ohne Wassersprühung
und 18 Minuten mit Wassersprühung bei 26,70C (80 P)
ausgesetzt werden (Fed. Test Method Std. No. 191 Method 5804).
Nach 25Ostündigem Aussetzen testet man die 3 Proben gemäß Beispiel
10 auf ihre Wirksamkeit gegenüber Schaben.
Eine lOOprozentige Tötung wird mit Hilfe der Chlorpyrifos und Carbaryl enthaltenden Austeiler innerhalb eines Tages, mit der
Chlordanprobe nach 4 Tagen erreicht.
Nach 500stündigem Aufenthalt im Bewitterungsapparat werden die 3 Proben erneut getestet. Die Chlorpyrifos.und Carbyryl enthaltenden
Austeiler bewirken wiederum innerhalb eines Tages eine lOOprozentige Tötung, welches Ergebnis von der Chlordanprobe
nach 3 Tagen erreicht wird.
Für den richtigen Einsatz der polymeren Austeiler im Hause ist die Kenntnis der an die Umgebung gelangenden Menge des Schabengiftes
erforderlich. Figur 1 zeigt den kumulativen Giftstoffverlust
als Funktion der Zeit, bestimmt für die 5 Austeiler des in den Beispielen 1, 3, 6, 7 und 8 beschriebenen Typs, welche
die folgenden Giftstoffanteile enthalten: Chlorpyrifos (30,8 %),
Chlordan (19,3 %), Diazinon (21,2 %), Malathion (33,7 50 und
Carbaryl (22,7 %)· Die Wägungen werden gegenüber Blindproben
durchgeführt, wodurch Fehler aufgrund von Feuchtigkeitsaufnähme
- 16 -
509814/1153
weitgehend vermieden werden. Man erkennt, daß der Verlust infolge Verdampfung des Giftstoffs, wenn dieser an die Oberfläche der Verteiler
gelangt, eine lineare Funktion der Zeit darstellt. Im Falle von Malathion erhält man jedoch eine parabolische Kurve; es wird
angenommen, daß die anfängliche hohe Abgabegeschwindigkeit durch flüchtige Verunreinigungen im Malathion technischer Qualität bewirkt
-wird. Der kumulative Verlust jedes Insektizids beträgt gemäß der grafischen Darstellung weniger als 5 % pro Monat. Die
Figuren 2 und 3 zeigen die kumulativen Diffusionsverluste als Funktion der Insektizidkonzentration für Malathion und Chlordan.
Von Bedeutung ist, daß die Insektizidverluste nicht auf den Flüchtigkeiten der reinen Substanzen basieren (vgl. Tabelle V);
dies zeigt, daß die Verlustrate durch die Wanderungsgeschwindigkeit
des Giftstoffs·durch die polymere Matrix geregelt wird.
Tabelle' V
Insektizid Dampfdruck (mm Hg) Temperatur (0C)
Insektizid Dampfdruck (mm Hg) Temperatur (0C)
Malathion U χ ΙΟ"5 30
Chlorpyrifos 1,2 χ 10~3 25
Fenchlorphos 0,8 χ 10 25
Diazinon 2,8 χ ΙΟ"*1 30
Chlordan 4 χ 10 25
Carbaryl . < 5 x 10"3 26
Gemäß Beispiel 1 hergestellte Austeiler wurden durch das U. S. Department of Agriculture, Agricultural Research Service in
Gainesville, Florida, getestet. Die Ergebnisse sind aus Tabelle VII ersichtlich.
Verbindungen, mit deren Hilfe bei Anwendung in Farm eines 2prozentigen
Kontakt spray s innerhalb von 21I Stunden 75 bis 100 % der Versuchstiere
unbeweglich gemacht und getötet werden, werden in Form
- 17 -
509814/1153
von Rückständen auf 15»24 χ 15,24 cm messenden Platten aus
6,35 nun dickem Sperrholz getestet. Man sprüht Acetonlösungen
der Insektizide auf die Sperrholzplatten in einer Menge entsprechend
1,076 g Wirkstoff/m2 (100 mg Wirkstoff/ft2) auf. Wenn
dies, erwünscht ist, verwendet man anstelle der Acetonlösungen wäßrige Suspensionen und Emulsionen. Man läßt die behandelten
Platten 2 Stunden trocknen und setzt anschließend 20 ausgewachsene männliche Küchenschaben (2 Gruppen von jeweils 10
Tieren) 30 Minuten den Rückständen aus. Das Aussetzen gegenüber den behandelten Flächen wird unter umgedrehten Kunststoffschüsseln
vorgenommen, welche an der Innenfläche mit Pyrophyllit beschichtet sind, der die Schaben daran hindert, an den Seiten
hinaufzukriechen. Nach Ablauf der Aussetzperiode überträgt man die Schaben in reine Petrischalen. Zu diesem Zeitpunkt sowie
nach 2k bzw. 48 Stunden zählt man die unbeweglich gemachten
und getöteten Tiere. Die behandelten Platten werden anschließend gelagert und nach Zeitspannen von 1, 2 und 4 oder nötigenfalls
noch mehr Wochen (abhängig von der Wirksamkeit der Rückstände) getestet. Alle Tests v/erden zweifach unter Vergleich mit einer
Chlordan-Standardprobe vorgenommen.
Ergebnisse von Standard-Auslßsetests enSisektiziäen, welche auf Sperrholzplatten
aufgebracht und auf ihre Restwirksamkeit gegenüber deutschen Schaben geprüft werden.
Mortalität (in %), erzielt mit Hilfe von während der angegebenen Zeit
gelagerten Rückständen
Insektizid: | 2 Std. 1 | 5098 | Woche | 2 Wochen | - | 4 Wochen | 8 Wochen |
Carbaryl | 0 | 0 | 53 | ||||
Chlordan | 100 | 60 | 0 | 0 | |||
Chlorpyrifos | 100 | 100 | 100 | 65 | O | ||
Diazinon | 100 | 90 | 0 | 0 | |||
Malathion | 25 | 25 | |||||
Propoxur | 100 | 95 | 100 | 70 | 0 | ||
Kontrollprobe | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
- 18 | |||||||
14/1 1 |
Prüfung vonlMckständenEnGevvelDeausteilfia^iCEferculilB fetaric dispaisers) auf
Sperrholz gegenüber normalen Blattella germanica (die Austeiler
werden für die Standard-Aussetzmethode auf Sperrholz gestapelt; es werden 2 Tests an jeweils 10 ausgewachsenen Männchen
vorgenommen; die Aussetzdauer beträgt 30 Minuten; die Mortalität wird nach 48 Stunden bestimmt).
Mortalität (in %), erzielt durch
■ die behandelten Gewebe nach der angegebenen Testdauer (in Wochen) (a)
Beispiel Konz.
Nr. Insektizid %
Rückstände auf Gewebeausteilern (Herculite)
13 Carbaryl 22 0 0
14 Chlordan 40 100 100 100 100 100
15 Chlorpyrifos 27 100 100 100 100 100
16 Diazinon 21 100 100 100 100 100
17 Malathion 25 0 0
18 Propoxur 23 100 100 100 100 100
(a) keine Mortalität bei den Kontrollproben
(b) 2 Stunden gelagert
Die vorangehenden Ausführungen zeigen, daß die vorliegende Erfindung
eine wirksame Bekämpfung von deutschen und amerikanischen Schaben gewährleistet. Die Austeiler eignen äch besonders gut für
die Anwendung lichtempfindlicher Mittel oder jeglicher Stoffe,
welche durch atmosphärische Bedingungen abgebaut werden. Ferner können die Insektizidverluste auf ein vorhersehbares Ausmaß eingeschränkt
werden, durch welches eine langzeitige Wirksamkeit gewährleistet ist, ohne daß die Portwirkung in der Umwelt verstärkt wird.
Während die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Produkte vor-
- 19 -
5098ΊΑ/1 153
stehend hauptsächlich an Schaben, welche besonders schwierig zu tötende Insekten darstellen, demonstriert wurde, wird betont,
daß diese Produkte auch gegenüber anderen Insekten eingesetzt werden können. Beispiele dafür sind Ameisen, Ohrwürmer,
Fliegen, Tausendfüßer, Moskitos, Spinnen, Grillen, Stachelbeerspinnmilben, Flöhe, Skorpione, Kellerasseln, Zecken, Coaterbugs,
Getreideschmalkäfer, Silberfischchen Λ Grasmotten, Graslangwanzen,
Sandfliegen bzw. Kriebelmücken, Kornwürmer (Billbugs),
Gnitzen (Culicoides), Kapselwürmer, z. B. Baumwollkapselwürmer, Heuschrecken, Baum- bzw. Schildwanzen, Japankäfer, Geflügelmilben,
Läuse, der Tabakflohkäfer sowie die verschiedensten anderen Landwirtschaftsschädlinge, wie Käfer, Bohrer, bestimmte
Larven (z. B. der Sägefliege und Motte), Sauger, Blattläuse, Nachtfalter, Motten, ScMldläuse und Würmer. Diese Aufzählung
ist jedoch nicht erschöpfend.
- 20 -
509814/1153
Claims (1)
- PatentansprücheAusteiler bzw. Spender für gegen Schaben und andere Insekten wirksame Insektizide aus einem geschichteten polymeren Gegenstand, welcher eine erste äußere Schicht, mindestens eine Kernschicht und eine zweite äußere Schicht aufweist, wobeidie Kernschicht eine feste, nicht-poröse Schicht aus einem polymeren Material aus der Gruppe Polyäthylen, Polypropylen und Polyvinylchlorid darstellt und ein gegen Schaben wirksames Insektizid aus der Gruppe Chrorpyrifos, Diazinon, Chlordan, Carbaryl, Malathion, Bioresmethrin und Penchlorphos sowie Mischungen davon enthält,die erste äußere Schicht aus einem Polymeren aus der Gruppe Polyäthylen, Polypropylen und Polyvinylchlorid besteht, durch welches das Insektizid aus der Kernschicht derart abwandern kann, daß an der ausgesetzten Oberfläche der äußeren Schicht ein wirksamer Anteil des Insektizids "bereitgestellt wird, unddas Insektizid in einem Anteil von mindestens etwa 10 Ge\u-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Schichtkörpers, vorhanden ist.2. Austeiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Schicht eine feste, nicht-poröse Schicht aus einem polymeren Material aus der Gruppe Polyäthylen, Polypropylen und Polyvinylchlorid darstellt.3. Austeiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite äußere Schicht eine Schranke gegenüber der Wanderung des Insektizids darstellt.k. Austeiler nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß die zweite äußere Schicht eine feste, nicht-poröse Schicht aus einem polymeren Material aus der Gruppe Nylon und Mylar darstellt.- 21 -509814/11535. Austeiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der ersten äußeren Schicht etwa 0,0251I bis etwa0,25^ mm (etwa 1 bis etwa 10 mils), die Dicke der Kernschicht etwa O30508 bis etwa 0,508 mm (etwa 2 bis etwa 20 mils) und die Gesamtdicke des geschichteten Gegenstandes bis etwa
0,762 mm (etwa 30 mils) betragen.6. Austeiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er außerdem eine Schicht eines druckempfindlichen Klebstoffs an mindestens einem Teil einer der äußeren Schichten aufweist, welcherdie Anbringung des Austeilers an einer mit dem Klebstoff
verträglichen Oberfläche gestattet.7. Austeiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und zweite äußere Schicht und die Kernschicht aus
Polyvinylchlorid bestehen.8. Austeiler nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Insektizid Chlorpyrifos ist.9. Austeiler nach Anspruch 7> dadurch gekennzeichnet, daß das Insektizid Diazinon ist.10. Austeiler nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Insektizid Chlordan ist.11. Austeiler nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Insektizid Carbaryl ist.12. Austeiler nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, daß das Insektizid Malathion ist.13» Austeiler nach Anspruch 7> dadurch gekennzeichnet, daß das Insektizid Bioresmethrin ist.Ik. Austeiler nach Anspruch 7S dadurch gekennzeichnet, daß das Insektizid Fenchlorphos ist.- 22 -5098U/1 15315. Austeiler nach Anspruch J9 dadurch gekennzeichnet, daß das Insektizid Propoxur ist.- 23 -509814/1153Leerseite
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