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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Insektenbekämpfungsvorrichtung, insbesondere
eine Fluginsektenbekämpfungsvorrichtung,
die annähernd
eine Fruchtform aufweist. Die Vorrichtung ist zur gezielten Bekämpfung von
speziellen Insekten, insbesondere von Fluginsekten geeignet.
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Die
Bekämpfung
von Fruchtfliegen und anderen Dipteren, die im Pflanzenschutz eine
Rolle spielen, geschieht traditionell durch die Applikation von
Insektiziden in die Kultur, d.h. durch das Versprühen von
Pflanzenschutzmitteln während
der Flugzeit dieser Insekten. Da sich deren Larven nach der Eiablage
direkt im Erntegut entwickeln (z.B. Früchte), die im Allgemeinen kurz
nach der Ernte verzehrt werden, ist die Verwendung geeigneter Insektizide
mit sehr guter Wirkung und kurzer Wartezeit stark eingeschränkt, zumal
die Larven, wenn sie sich in der Frucht befinden, einer Bekämpfung praktisch
nicht zugänglich
sind. Somit beschränken sich
die verwendeten Verfahren auf die Bekämpfung der erwachsenen Stadien
dieser Insekten (Fruchtfliegen im eigentlichen Sinne).
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Hierbei
können
nur diejenigen Insektizide erfolgreich eingesetzt werden, die durch
eine schnelle Kontaktwirkung die erwachsenen Fruchtfliegen abtöten, so
dass keine Eiablagen der Weibchen an den Früchten erfolgt. Hierzu kommen
vor allem Pyrethroide zum Einsatz, die aber durch verschiedene Eigenschaften
(z.B. Auftreten von Resistenz, relative Breitenwirkung) nur bedingt
zum regelmäßigen Gebrauch
angewendet werden können.
Diese Verfahren besitzen besonders auch den Nachteil, dass man besondere
Versichtsmaßnahmen
treffen muss, um unerwünschte
Rückstande
der Insektizide im Erntegut zu vermeiden.
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Als
weitere Methode werden Insektizide angewendet, die ihre Wirkung
bei der oralen Aufnahme entfalten (Fraßinsektizide) und die mit Zucker,
Melasse oder anderen Futterstoffen der Zielinsekten gemischt werden.
Diese Mischungen werden anschließend in die zu schützende Kultur
breitflächig
appliziert, wobei die Schädlinge
gleichzeitig mit den Fraßstimulantien
auch die Insektizide oral aufnehmen. Aber auch in diesem Falle ergeben
sich Nachteile, da sich insektizide Rückstände in der Kultur befinden
können
und die Ausbringung nicht gezielt genug erfolgen kann.
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Es
haben sich deshalb daneben auch andere Verfahren zur Bekämpfung von
Schädlingen,
zum Beispiel Fruchtfliegen, entwickelt, die davon ausgehen, dass
man nicht die ganze Kulturfläche
mit einem Insektizid behandeln muss. Es wird mit der Anlockung dieser
Schadinsekten gearbeitet, die mit geeigneten Lockstoffen in Fallen
gelockt und dort abgetötet
werden. Hierzu werden Duftstoffe aus reifen Früchten, Pheromone oder andere,
synthetische Lockstoffe verwendet, die sich in Fallen von besonderer
Form befinden, die gleichzeitig die Fliegen nicht mehr entkommen
lassen und diese in der Falle abtöten. Dies kann entweder durch
eine Flüssigkeit
erfolgen, die sich in der Falle befindet, mit der die Tiere in Kontakt
kommen und damit in der Flüssigkeit ertrinken
oder durch ein Insektizid, das entweder einen relativ hohen Dampfdruck
aufweist oder eine gute Kontaktwirkung besitzt. Beide Eigenschaften
führen
dazu, dass es zu einer Abtötung
der Tiere in diesen Fallen kommt und damit zu einer Verminderung
der Anzahl der Fruchtfliegenweibchen in der zu schützenden
Kultur. Folge davon ist eine verminderte Eiablage und ein verminderter
Schaden im Erntegut.
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Leider
zeigen diese Fallen eine Eigenschaft, die sie nur bedingt brauchbar
für eine
ausreichende Bekämpfung
werden lässt.
Dies ist einmal die Tatsache, dass im Falle des Einsatzes von Flüssigkeitsfallen
ihre Ausbringung und Wartung relativ zeitaufwendig ist sowie die
doch relativ großen
Fallenkörper
umständlich
im Gebrauch sind und bei der Verwendung von Fallen für größere Kulturflächen die
notwendige Lagerung einen erheblichen Platzbedarf erfordert. Die
Flüssigkeitsfallen
zeigen außerdem
die Eigenschaft, dass sie nach einiger Zeit durch die Auffüllung mit
toten Fliegen ihre Fähigkeit
(Fangkapazität)
verlieren, was noch dadurch weiter erschwert wird, dass bei höheren Temperaturen
die Flüssigkeit
in den Fallen verdunstet und diese periodisch nachgefüllt werden
muss.
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Aus
diesem Grunde erweisen sich Vorrichtungen, welche die Schädlinge zwar
abtöten,
aber gleichzeitig kein Auffüllen
der Fallen mit abgetöteten
Schädlingen
erfolgt, als sehr nützlich.
Aus der
US 4,992,268 ist
es bekannt, Sphären
zu verwenden, die eine Papaya imitieren. Dazu weisen sie eine der
Papaya nachempfundene Farbe wie auch Größe auf. Zusätzlich weist die Sphäre einen
Sexuallockstoff auf, um weibliche Fruchtfliegen anzulocken. Die
Sphäre
kann mit einem Kleber wie auch mit einem Insektizid versehen werden.
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In
der
US 1,645,715 wird
eine sphärenförmige Insektenfalle
offenbart, die eine stützende
Struktur einschließlich
einer Mehrzahl radialer Flügel
und auf den Flügeln
anzubringende ködertragende
Elemente umfaßt.
Bei Betrieb ist die stützende
Struktur durch eine sphärenförmige, offennetzige
Umhüllung
eingeschlossen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Insektenbekämpfungsvorrichtung
zu schaffen, mit der eine große
Anzahl an Insekten, insbesondere Fluginsekten bekämpft werden
kann, ohne dabei an eine Kapazitätsgrenze
aufgrund der Vorrichtung selbst zu geraten.
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Daher
wird gemäß einem
Aspekt der Erfindung eine Vorrichtung zur Bekämpfung von Insekten (1; 7; 10; 15),
insbesondere Fluginsekten wie Fruchtfliegen, bereitgestellt, die
annähernd
eine Fruchtform aufweist und eine dreidimensionale Kontur (2)
mit offenen Räumen
(4) und einer Mehrzahl von Oberflächen (3) in dieser Kontur
hat, wobei die Oberflächen
Insekten von außerhalb
der dreidimensionalen Kontur (2) direkt zugänglich sind.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung der oben beschriebenen
Vorrichtung zur Bekämpfung
von Insekten, vorzugsweise Fluginsekten, insbesondere Fruchtfliegen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Bekämpfung von
Insekten, vorzugsweise Fluginsekten, insbesondere Fruchtfliegen,
bereitgestellt, bei dem man eine oder mehrere der oben beschriebenen
Vorrichtungen in einer zu schützenden
Kultur anwendet.
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Gemäß noch weiteren
Aspekten der Erfindung werden die Verwendung der wie oben beschriebenen Vorrichtung
zur Bekämpfung
von Insekten (1; 7; 10) gegen Fluginsekten,
wobei die Vorrichtung (1; 7; 10) einen ersten
Bereich aufweist, der hauptsächlich
in einem ersten Wellenlängenbereich
ausstrahlt, wobei der erste Bereich teilweise unterbrochen von zweiten,
kleineren Bereichen ist, die in einem anderen Wellenlängenbereich
ausstrahlen, sowie die Verwendung der wie oben beschriebenen Vorrichtung
zur Bekämpfung
von Insekten (1; 7; 10) gegen Fruchtfliegen,
wobei die Vorrichtung (1; 7; 10) im aufgehängten Zustand
eine größere erste Gesamtfläche aufweist,
die in etwa horizontal angeordnet ist, gegenüber einer zweiten Gesamtfläche, die
in etwa vertikal angeordnet ist, und die Verwendung einer wie oben
beschriebenen Vorrichtung zur Bekämpfung von Insekten (1; 7; 10)
gegen Stall- und/oder Hausfliegen, wobei die Vorrichtung (1; 7; 10)
im aufgehängten Zustand
eine größere zweite
Gesamtfläche
aufweist, die in etwa vertikal angeordnet ist, gegenüber einer
ersten Gesamtfläche,
die in etwa horizontal angeordnet ist, bereitgestellt.
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Eine
erfindungsgemäße Insektenbekämpfungsvorrichtung,
insbesondere Fluginsektenbekämpfungsvorrichtung,
weist zumindest annähernd
eine Fruchtform auf, d.h. sie hat aus einem Blickwinkel, vorzugsweise aus
einem beliebigem Blickwinkel, betrachtet ungefähr die Silhouette einer Frucht.
Die Vorrichtung hat eine offene, mehrere Oberflächen aufweisende, dreidimensionale
Kontur, deren Oberflächen
durch Anflug von Fluginsekten direkt von außerhalb der dreidimensionalen
Kontur kontaktierbar ist.
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Ein
direktes Kontaktieren bedeutet insbesondere im Gegensatz zu oben
geschilderten Fallen, bei denen Insekten in die Falle durch schmale Öffnungen
hineinkrabbeln müssen,
dass ein Insekt in die Zwischenräume
der dreidimensionalen Stützkontur
hineinfliegen und sich dann auf eine Fläche innerhalb der Kontur setzen
kann.
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Die
dreidimensionale Kontur wird insbesondere zumindest teilweise durch
ein oder mehrere Elemente, z.B. scheibenähnliche Elemente, Blätter oder
Flügel
gebildet. Vorzugsweise sind diese Elemente flächig, und vorzugsweise in einem
Winkel zueinander angeordnet. Beispielsweise sind die Elemente quer
zueinander verlaufend. Die Kontur wird insbesondere durch außen angeordnete
Kanten der Vorrichtung bestimmt. Die Kanten verlaufen vorzugsweise
zumindest teilweise entlang eines Bogens. Sie können auch kreisabschnittsförmig sein.
Auf diese Weise gelingt es, eine offene Struktur zu schaffen, die
aus einer gewissen Entfernung als dreidimensionaler Vollkörper wahrnehmbar
ist. Vorzugsweise ist die Kontur so geschaffen, dass die Kontur
als dreidimensionaler Körper
aus allen Blickwinkeln erscheint. Gemäß einer anderen Ausgestaltung
weist die Kontur einen dazu geeigneten Aufbau nur aus bestimmten
Blickwinkeln auf.
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Insbesondere
aus Stabilitätsgründen ist
es vorteilhaft, wenn zumindest ein Element der Kontur eine geschlossene
Oberfläche
aufweist, vorzugsweise als Vollkörper.
Wird die Vorrichtung aufgehangen, wird beispielsweise dadurch ein
zu schnelles Pendeln aufgrund von Windbewegung vermieden. Auch kann
der Schwerpunkt der Vorrichtung so angeordnet sein, dass die Vorrichtung
auf dem Boden aufgestellt, eine bestimmte stabilisierte Ausrichtung
einnimmt. Das hat den Vorteil, dass die Vorrichtung auch bei einem
eventuellen Herunterfallen von beispielsweise einer Aufhängung weiter
funktionsfähig
bleibt. Insekten können
die Vorrichtung insbesondere als vermeintliches Fallobst wahrnehmen.
Angestrebt ist, dass der Schwerpunkt vorzugsweise in einem unteren
Drittel der Vorrichtung, insbesondere in Bezug zu einer Längsachse
der Vorrichtung, angeordnet ist. Beispielsweise kann die Vorrichtung
ein kleines Gewicht aufweisen, dass für eine Ausrichtung entlang
der Schwerkraftlinie sorgt. Auch kann die Vorrichtung eine Stellfläche aufweisen.
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Gemäß einer
Weiterbildung ist die dreidimensionale Kontur beispielsweise so
beschaffen, dass ein Insekt in einem Abstand bis vorzugsweise zu
etwa zwei Metern diese als Vollkörper
wahrnimmt. Ist das Insekt sodann aufgrund dieser Täuschung
näher an
die Vorrichtung herangekommen, wirkt zusätzlich ein zweites Lockmittel
in Form eines Lockstoffes auf das Insekt. Der Lockstoff selbst kann
flüchtig
oder permanent vorhanden sein. Ein Anlocken kann weiterhin durch
eine spezielle Formgebung der dreidimensionalen Kontur zur Vortäuschung
einer speziellen Frucht bewirkt werden. Als weitere Unterstützung kann
die Kontur eine Färbung aufweisen,
die spezielle Insekten, insbesondere gewisse Fruchtfliegenarten,
anlockt. Für
einige Fruchtfliegenarten haben sich besonders Rottöne als wirksam
erwiesen. Weiterhin kann ein Anlocken über eine für das menschliche Auge nicht
sehbare Abstrahlung sowie auch durch Fluoreszenz erzielt werden.
Als Farbe sind Lacke, beispielsweise Acryllacke verwendbar. Gute
Ergebnisse sind mit Textilfarbe erzielt worden. Die Auswahl dieser
Lockstoffe erfolgt insbesondere in Kombination angepasst an eine
einzige zu bekämpfende
Insektenart bzw. Insektenpopulation. Auf vorteilhafte Farbwahl,
Materialwahl, Lockstoffauswahl und Insektizide insbesondere in Bezug
auf eine speziell zu bekämpfende
Insektenpopulation wird später
noch verwiesen.
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Die
Anlockung der Insekten erfolgt somit insbesondere durch verschiedene
Sinnesreize:
- 1. Durch die Anlockung mittels
eines Duftstoffes, der den Insekten eine Futterquelle signalisiert.
- 2. Durch die Anlockung mittels eines Sexualpheromons.
- 3. Durch die Anlockung mittels der Vorrichtung selbst, das eine ähnliche,
gewissermaßen
abstrakte Form der Frucht aufweist, in der vorzugsweise die Weibchen
der jeweiligen Zielart ihre Eier ablegen (optische/visuelle Anlockung).
- 4. Durch die Anlockung mit Hilfe einer geeigneten Farbe, die
die Vorrichtung besitzt und die für die Tiere besonders attraktiv
wirkt (optische/visuelle Anlockung).
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Besonders
wirksam und bevorzugt sind Vorrichtungen, die mit der Kombination
zweier oder mehrerer der oben aufgeführten Sinnesreize arbeiten,
und die sich dadurch in ihrer Wirkung verstärken können.
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Bevorzugt
wird die offene, dreidimensionale Kontur aus flächigen Elementen zusammengesetzt,
vorzugsweise modular. Dadurch gelingt es, eine große Sitzfläche für Insekten
zu schaffen, die insbesondere die zum Boden weisenden Flächen der Kontur
enthält.
Diese Flächen
sind vorzugsweise so angeordnet, dass ein Insekt direkt in die Vorrichtung
hinein- und auch wieder hinausgelangt, ohne dabei festgehalten oder
behindert zu werden.
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Um
ein Anfliegen der Insekten zu erleichtern, weisen Flächen der
Kontur, die parallel zueinander oder übereinander angeordnet sind,
vorzugsweise einen Abstand von mindestens einem Zentimeter, insbesondere von über zwei
Zentimeter auf. Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
Kanten derartiger Flächen
einen Minimalabstand von drei und mehr Zentimeter aufweisen. Gemäß noch einer
Weiterbildung kann sich dieser Abstand zwischen den Flächen vergrößern oder
verkleinern, je tiefer ein Insekt in die Vorrichtung hineingelangt.
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Flächen der
dreidimensionalen Kontur bilden insbesondere halboffene Geometrien,
aus denen die Vorrichtung vorzugsweise zumindest zum überwiegenden
Teil aufgebaut ist. Diese Geometrien können untereinander getrennt
sein, so dass ein Insekt die Vorrichtung verlassen muss, um anschließend erst
wieder an einem anderen Seitenbereich der Vorrichtung in die Kontur
hineinzugelangen.
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Aufgrund
der Form der Vorrichtung, dessen Silhouette ungefähr einer
Frucht ähnelt,
hat die fiktive Füllfläche entlang
der Außenkanten
der offenen, dreidimensionalen Kontur ungefähr die Form einer dreidimensionalen
Frucht. Die Hüllfläche ist
dabei diejenige Fläche,
die eine fiktive Gesamtoberfläche
um die der jeweiligen Fruchtform ähnliche Kontur bildet. Die
Hüllfläche wird
alternativ mittels ebener, flächiger
Verbindungen ermittelt, wobei die dreidimensionale Kontur einen
Polyeder bildet: einen Körper,
der von Ebenen begrenzt wird. Dieses kann beispielsweise zum Teil
eine Pyramidenform, eine Oktaeder- oder auch eine Prismenform sein. Gemäß einer
anderen Ausgestaltung kann die Hüllfläche auch
durch fiktive gekrümmte
flächige
Verbindungen ermittelt werden, beispielsweise Zylinderabschnitte,
Kegelflächen,
Kugeln oder Kugelabschnitte wie auch Tonnenkörper oder Ellipsoide, die zusammengestellt
und durch die Außenränder verlaufen.
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Eine
Weiterbildung sieht vor, dass die dreidimensionale Kontur eine größere Gesamtoberfläche aufweist
als eine Gesamtoberfläche
der fiktiven Hüllfläche. Auf
diese Weise geling es, eine höhere
Wirkfläche
zur Bekämpfung
der Insekten zur Verfügung
stellen zu können.
Angestrebt ist es, dass ein überwiegender
Teil der Gesamtfläche über mehrere übereinander
angeordnete Flächen
zur Verfügung
gestellt wird. Vorzugsweise weist die Gesamtoberfläche der
Kontur eine mindestens um den Faktor zwei, vorzugsweise Faktor drei
bzw. Faktor vier größere Fläche auf
gegenüber
der fiktiven Hüllfläche. Insbesondere
weist die Vorrichtung eine größere Gesamtoberfläche an in etwa horizontal und/oder
vertikal angeordneten Flächen
auf gegenüber
einer Gesamtoberfläche
der fiktiven Hüllfläche.
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Die
dreidimensionale Kontur hat gemäß einer
Ausgestaltung zumindest zwei Flächen,
die beweglich zueinander aneinandergeordnet sind. Dadurch gelingt
es beispielsweise, die Vorrichtung in unterschiedliche Zustände zu versetzen.
Die Vorrichtung ist vorzugsweise dadurch zumindest in Teilen ein-
oder mehrfach knickbar, ein- und ausfaltbar, drehbar oder in sonstiger
Weise beweglich. Auch besteht die Möglichkeit, zwei Flächen in-
und/oder auseinander zu bewegen. Beispielsweise können ein
erstes und ein zweites Element ineinandergesteckt, ineinanderverschränkt, ineinandergedreht
und/oder auch ineinanderverschoben werden. Auch kann die Vorrichtung
ein oder mehrere Gelenke aufweisen, so dass eine Drehbewegung beispielsweise um
eine Gelenkachse oder auch einen Gelenkpunkt möglich ist. Vorzugsweise weist
die Vorrichtung eine Arretiermöglichkeit
auf. Diese kann über
ein mechanisches Klemmen, ein Einrasten oder ähnliches erzielt werden. Dadurch
wird die Vorrichtung in einer gewünschten Form stabilisiert,
beispielsweise um sie wetterunempfindlicher zu machen. Eine Formstabilität ist beispielsweise
auch mittels einem Verbinden von Bereichen, beispielsweise Aneinanderhaften,
insbesondere Verkleben erreichbar.
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Ein
weiterer Vorteil aufgrund einer zumindest teilweise beweglichen
Vorrichtung ist es, diese beispielsweise platzsparend verpacken,
lagern und/oder transportieren zu können. Vorzugsweise nimmt die
Vorrichtung in einem Transportzustand ein geringeres Volumen ein
als in einem Betriebszustand. Beispielsweise wird die Vorrichtung
aus dem Transportzustand direkt durch Auseinanderziehen, Aufrichten
oder ähnlichem
in den Betriebszustand versetzt, ohne dass zusätzliche aufwendige Schritte
notwendig sind.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, dass die dreidimensionale Kontur
aus scheibenähnlichen
Elementen aufgebaut ist. Vorzugsweise sind diese zusammensteckbar
und ergeben insbesondere zumindest teilweise eine runde Form, insbesondere
eine ovale oder auch kugelige Form.
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Die
Vorrichtung hat insbesondere eine Größe, die in etwa der Größe der Frucht
entspricht, die sie imitiert. Dazu kann es von Region zu Region
und Kontinent zu Kontinent unterschiedliche Dimensionen geben. Typische
Früchte,
die imitiert werden, sind Kirschen, Oliven, Melonen, Äpfel, Feigen,
Apfelsinen, Zitronen, Bananen, Kiwis oder andere. Typische Größen (Höhe, Länge bzw.
Durchmesser) ergeben sich aus den lokal vorhandenen Obstkulturen.
Zum Beispiel hat die Vorrichtung bei Imitierung eines Apfels einen
Durchmesser, der vorzugsweise zwischen 8 und 14 Zentimeter liegt,
insbesondere zwischen 10 und 12 Zentimeter.
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Um
Transportkosten gering zu halten, ist die Vorrichtung auch gegenüber einem
Vollkörper
sehr leicht. Das Gewicht der Vorrichtung liegt vorzugsweise in einem
Bereich von 15 Gramm bis 250 Gramm.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung hat die Insektenbekämpfungsvorrichtung ein erstes
Element, z.B. ein Blatt, und ein zweites Element, die einander gegenüberliegen,
wobei das erste Element kleiner ist als das zweite Element. Auf
diese Weise gelingt es, dass die dreidimensionale Kontur und insbesondere
die Hüllfläche in unterschiedlichen
Bereichen auch eine unterschiedliche Größe aufweist und damit verschiedene
Abmessungen entlang einer Längsachse
der Kontur hat. Dadurch wird eine runde, ovale oder zumindest teilweise gewölbte Geometrie
erzeugt. Zwischen dem ersten und dem zweiten Blatt befindet sich
weiterhin ein Zwischenraum, der von Insekten angesteuert werden
kann. Vorzugsweise ist die dreidimensionale Kontur so ausgelegt,
dass sich eine im Betriebszustand befindende Vorrichtung eine große Fläche aufweist,
die als Lande- und/oder Aufenthaltsfläche für Insekten dient. Die Aufenthaltsfläche ist
vorzugsweise so angeordnet, dass ein Insekt von einem über der
Vorrichtung hinwegfliegendem Vogel nicht erspäht wird. Das bedeutet, die
Insekten werden während
eines Aufenthaltes in einem Zwischenraum bei Aufsicht auf die Vorrichtung
verdeckt.
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Eine
Weiterbildung sieht vor, dass vorzugsweise bei einer sich im Betriebszustand
befindenden Vorrichtung ein überwiegender
Anteil der Gesamtfläche
der Vorrichtung in der unteren Hälfte
der Vorrichtung angeordnet ist, insbesondere ein größerer Anteil
an der Gesamtfläche
in einem Bereich, der etwa das unterste Drittel der Vorrichtung
bildet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
hat die dreidimensionale Kontur annähernd gerade Flächen. Dadurch
wird zum einen die Herstellung erleichtert, zum anderen aber auch
ein eventuelles Zusammensetzen der Vorrichtung durch den Benutzer.
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind wenigstens
einige der Elemente, aus denen die dreidimensionale Kontur besteht,
gewölbt.
Vorzugsweise ist die Wölbung
so angeordnet, dass ein Wölbungsradiusmittelpunkt
bei aufgestellter Vorrichtung in Richtung Boden angeordnet ist. Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
weisen wenigstens einige der Elemente, aus denen die dreidimensionale
Kontur besteht, Oberflächen
auf, die nicht gerade sind, aber wenigstens teilweise eine dreidimensionale
Oberflächengeometrie
aufweisen. Die Oberflächengeometrie
kann eine Wellung, eine eckige Gestalt, Erhebungen, Krümmungen,
Abwinkelungen oder Mischungen davon aufweisen. Auch können die
Flächen
Durchbrüche
aufweisen, durch die ein Insekt auf die andere Seite gelangen kann.
Vorzugsweise erzeugt die Oberflächengeometrie
eine wannenähnliche,
sich wiederholende Form entlang der Fläche, die zumindest in etwa
der Höhe
eines Insektes entspricht, beispielsweise etwa einen Zentimeter.
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Um
die Vorrichtung von eventuellem Unrat, toten Insekten oder ähnlichem
zu befreien, weist die Vorrichtung vorzugsweise zumindest teilweise
Schrägen
und/oder abfallende Flächen
auf. Unter Wind- und/oder Regeneinfluß kann das genutzt werden,
um die so ausgewirkte Reinigungskraft in Richtung der Ränder der dreidimensionalen
Kontur wirken zu lassen.
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Die
Insektenbekämpfungsvorrichtung
hat gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ein einzelnes Element, das die wesentliche Oberfläche der
dreidimensionalen Kontur aufweist. Dieses ermöglicht einen vereinfachten
Fertigungsprozeß,
beispielsweise in Form von Ausstanzen oder Zuschneiden des Elements,
Spritzgießen
oder sonstigem formgebenden Verfahren. Die aus einem oder mehreren
Elementen beispielsweise derartig gefertigte dreidimensionale Kontur
wird vorzugsweise soweit vorgefertigt, dass sie nach Auslieferung
nur noch aufgebaut werden braucht.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung weist die Vorrichtung im wesentlichen
einen biologisch abbaubaren Werkstoff auf. Dieser kann beispielsweise
aus Stärke,
Zucker oder auch Zellstoff gewonnen werden. Auch besteht die Möglichkeit,
die Vorrichtung zum überwiegenden
Teil aus Pappe herzustellen. Weiterhin können biologisch abbaubare Kunststoffe
verwendet werden, wobei die Vorrichtung auch aus unterschiedlichen, insbesondere
biologisch abbaubaren Kunststoffen aufgebaut ist.
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Die
Werkstoffauswahl ist insbesondere so, dass die Vorrichtung zumindest
teilweise nach einem in etwa übersehbaren
Zeitraum sich von selbst auflöst,
beispielsweise nach einer Zeit von drei oder mehr Monaten. Auch
kann die Lebensdauer des Werkstoffes so gewählt sein, dass sie annährend an
einen Fruchtwechsel, einen Vegetationsrhythmus oder auch Klimarhythmus
entsprechend angepasst ist. Weiterhin besteht die Möglichkeit,
die Lebensdauer so einzustellen, dass eine gewisse Anzahl von Generationen
an Insekten bekämpft
werden kann.
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Eine
andere Ausgestaltung sieht vor, dass die Vorrichtung zumindest teilweise
aus einem Schaum besteht, insbesondere einem Schaum, der zusammengeknautscht
werden kann und anschließend
wieder seine ursprüngliche
Gestalt annimmt. Insbesondere wird ein offenporiger Schaum verwendet,
so dass das Innere des Schaums als Speicher für ein oder mehrere Mittel verwendet
werden kann. Der Schaum ist beispielsweise ein PUR-Schaum.
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Um
ein Schimmeln des oder der verwendeten Werkstoffe insbesondere in
Gebieten mit hoher Luftfeuchte zu vermeiden, weist die Vorrichtung,
insbesondere der Werkstoff, ein entsprechendes Gegenmittel auf, insbesondere
ein Fungizid. Die Bildung von Schimmelpilzen wird dadurch vermieden.
Auch andere geeignete Chemikalien oder auch Beschichtungen sind
einsetzbar.
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Der
verwendete Werkstoff ist vorzugsweise schon so farblich gestaltet,
so dass diese Farbe der gewünschten
Mimik der nachempfundenen Frucht entspricht. Auch kann der Werkstoff
Farbdurchbrüche
insbesondere in einer dunklen Farbe, vorzugsweise einem schwarzen
Farbton aufweisen. Dieses ist beispielsweise durch eine entsprechende
Zumischung von nichtlösbaren
Pigmenten in einer der verwendeten Werkstoffkomponenten erzielbar.
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Weiterhin
hat es sich als positiv herausgestellt, wenn die Vorrichtung eine
Farbmischung aufweist, wie sie auch bei der imitierten Frucht vorhanden
ist. Das bedeutet, die Vorrichtung kann beispielsweise unterschiedliche
Gelbtöne,
Grüntöne, Orangetöne, Rottöne oder
auch Brauntöne
aufweisen. Dabei können
die Farben je nach Bereich untereinander variieren. Zum Beispiel
kann ein dem Erdboden zugewandter Bereich eine andere Farbe aufweisen
als ein dem Himmel zugewandter Bereich. Auch kann die Farbe beispielsweise
einen UV-Anteil ausstrahlen.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausführungsform
weist die Insektenbekämpfungsvorrichtung
ein Insektizid auf. Im Allgemeinen ist das Insektizid bzw. die Mischung
von Insektiziden auf bzw. in einer oder mehreren Oberflächen der
dreidimensionalen Kontur enthalten. Vorzugsweise ist das Insektizid
in einem Farbstoff auf der Oberfläche der dreidimensionalen Kontur
enthalten und mit diesem aufgetragen. Eine andere Ausgestaltung
sieht vor, dass das Insektizid allein auf die Oberfläche aufgetragen
worden ist. Das Insektizid kann auch nur in bestimmten Bereichen
vorhanden sein, insbesondere in kleinflächiger Form. Das Insektizid
wird beispielsweise aufgesprüht
oder mittels eines Tauchbades aufgetragen. Es kann auch mit einer
gasdurchlässigen
Beschichtung versehen sein. Verwendung können ein oder mehrere Insektizide
finden. Das Insektizid kann farblos oder auch selbst eine Farbe
aufweisen. Vorzugsweise hat das Insektizid eine auf die erwünschte von
der Oberfläche
ausgehende Abstrahlung abgestimmte Farbe. Ebenfalls können auch
bestimmte Bereiche mit unterschiedlichen Insektiziden versehen sein
oder aber einzelne Bereiche insektizidfrei sein. Das Insektizid kann
auch in fester Form vorliegen und anschließend verdampfen oder als volatile
Teilchen im Betrieb der Vorrichtung durch Insekten aufgenommen werden.
Beispielsweise geht ein über
die Zeit freigegebenes Insektizid, das in einem Polymer enthalten
ist, aus
US 4,237,113 wie
auch aus
US 5,720,968 hervor,
auf die vollinhaltlich bezüglich
der verwendeten unterschiedlichen Wirkstoffe, Polymere und des Prinzips
der Einbindung und Freisetzung von Wirkstoffen vorzugsweise in das
Polymer und deren Anwendung zur Bekämpfung unterschiedlicher Insekten
Bezug genommen wird.
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Als
Insektizide können
beispielsweise Chlorpyrifos, Chlorpyrifos-methyl, Diazinon, Dichlorvos,
Dimethoat, Fenitriothion, Malathion, Methamidophos, Parathion, Phosphocarb,
Pirimiphos, Primiphosethyl, Pirimiphosmethyl, Triazophos, Acrinathrin,
Allethrin, Alphametrin, (E)-(1R)-cis,2,2-Dimethyl-3-(2-oxothiolan-3-ylidenmethyl)cyclopropancarbonsäure-5-benzyl-3-furylmethylester,
beta-Cyfluthrin, beta-Cypermethrin, Bioallethrin, Bioallethrin ((S)-cyclopentylisomer),
Bioresmethrin, Bifenthrin, (1RS)-Trans-3-(4-tert.-butylphenyl)-2,2-dimethylcyclopropancarbonsäure-(RS)-1-cyano-1-(6-phenoxy-2-pyridyl)methylester
(NCI 85193), Cycloprothin, Cyfluthrin, Cyhalothrin, Cythithrin,
Cypermethrin, Cyphenothrin, Deltamethrin, Empenthrin, Esfenvalerat,
Fenfluthrin, Fenpropathrin, Fenvalerate, Flucythrinate, Flumethrin,
Fluvalinate (D-Isomer), Imiprothrin (S-41311), lambda-Cyhalothrin,
Permethrin, Pheothrin (R-Isomer), Prallethrin, Pyrethrine (Naturprodukte), Resmethrin,
Tefluthrin, Tetramethrin, Theta-cypermethrin (TD-2344), Tralomethrin,
Transfluthrin und zeta-Cypermethrin (F-56701), Abamectin, Acetamiprid,
Diacloden (Thiamethoxam), Fipronil, Imidacloprid, Ivermectin, Spinosad,
Thiacloprid verwendet werden.
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Bei
den oben erwähten
Komponenten handelt es sich um bekannte Wirkstoffe, von denen viele
in C D S Tomlin (Herausgeber), The Pesticide Manual, 12. Auflage,
The British Crop Protection Council, Farnham, Großbritannien,
2000 beschrieben sind.
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Vorteilhaft
hat sich weiterhin die Verwendung von Fipronil, Deltamethrin und/oder
Imidacloprid erwiesen.
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Die
Vorrichtung erlaubt weiterhin, geringere Mengen von hochwirksamen
Insektiziden verwenden zu können.
Dadurch soll das einmal mit dem Insektizid in Kontakt geratene Insekt
vorzugsweise innerhalb der nächsten
48, besonders bevorzugt 24, insbesondere 12 Stunden sterben. Da
die Vorrichtung über
eine große Oberfläche verfügt, genügt es beispielsweise,
einige wenige Milligramm auf der Oberfläche der Vorrichtung zu verteilen.
Beispielsweise können
Insektizide in einer Anwendungskonzentration/Aufwandmenge von 0,01
bis 10 mg, vorzugsweise 0,1 bis 5 mg Aktivsubstanz pro Quadratzentimeter
Oberfläche
eingesetzt werden.
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Als
Insektizid einsetzbar sind auch beispielsweise die aus der WO-A-00/62617
bekannten, insbesondere zur Bekämpfung
der Mittelmeer-Fruchtfliege eingesetzten Insektizide, die auch eine
sterilisierende Wirkung beispielsweise auf die männliche Population haben können. Ebenfalls
können
Mittel eingesetzt werden, die eine Sterilisierung der weiblichen
Population bewirken. Auf diese wie auch die nachfolgenden Druckschriften
wird jeweils bezüglich
der verwendeten Mittel, deren Aufbau und Freigabe sowie deren spezifischen
Anwendung im Rahmen dieser Erfindung vollinhaltlich Bezug genommen.
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Ferner
können
zusätzlich
oder auch unabhängig
von der Existenz eines Insektizids eine oder mehrere andere bioaktive
Chemikalen wie auch biologisches Material auf der Vorrichtung vorhanden
sein. Vorzugsweise weist die Vorrichtung auch ein Lockmittel auf,
das insbesondere an ein spezifisches Insekt angepasst ist. Beispiele
für geeignete
Chemikalien, Insektizide, biologisches Material, Einbau in die Vorrichtung,
Freisetzung und Anwendungen gehen aus den folgenden Dokumenten hervor,
auf deren Inhalt vollinhaltlich Bezug im Rahmen dieser Erfindung
genommen wird:
Lockstoffe wie sie beispielsweise aus der
US 4,877,607 zur Bekämpfung der
Malaysische Fruchtfliege hervorgehen, aus der EP-A 0 340 972, aus
der
US 4,152,422 zur
Bekämpfung
der mediteranen Fruchtfliege (Mittelmeer-Fruchtfliege), aus der
WO 85/01638 zur Bekämpfung
von Fruchtfliegen insbesondere unter Hinweis auf die Verwendung
geeigneter Bakterien, Insektizide und Lockstoffe zur Bekämpfung,
aus der
US 4,820,513 ,
deren Lockstoff insbesondere über
die Zeit nach und nach freigesetzt wird, Lockstoffe und Insektizide
und deren Aufbringung, wie sie zur Bekämpfung insbesondere von Hausfliegen,
Olivenfliegen, Kirschfliegen und der mediteranen Fruchtfliege aus
der
US 5,359,808 bekannt
sind, aus der
US 4,992,268 zur
Bekämpfung
der Papaya-Fruchtfliege, aus der WO 97/14305 zur Bekämpfung der
mexikanischen Fruchtfliege, insbesondere auch unter Verwendung eines
Systems aus Lockstoff und Insektizid, bei dem ein phytotoxisches
Insektizid verwendet wird, aus
GB955681 ,
GB955680 und
GB2089212 bezüglich Lockstoffe, Insektizide
und deren Anwendung zur Bekämpfung
von verschiedenen Fruchtfliegenarten. Ebenfalls als Lockstoff sind
Sexualhormone verwendbar, wie sie beispielsweise aus der
US 4,992,268 bekannt sind.
Geeignete Sexualhormone sind auch aus der Pherolist (http://www.nysaes.cornell.edu/fst/faculty/acree/pheronet)
bekannt.
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Weitere
geeignete Lockstoffe sind beispielsweise Ammonium-Salze als Carbonate,
Bicarbonate oder Acetate (Fa. Sigma Aldrich Chemie GmbH, Steinheim,
Deutschland), vorzugsweise zur Attraktion von Ceratitis captita,
Dacus oleae, Rhagoletis pomonella, Rhagoletis cerasi und Bactrocera
spp.; Trimedlure und Capilure (Fa. Oecos, Kimpton, Hertfordshire,
Grossbritannien), vorzugsweise zur Attraktion von Ceratitis captita;
Olivenfruchtfliegepheromone (Fa. Vioryl, Athen, Griechenland), vorzugsweise
zur Attraktion von Dacus oleae; Butylhexanoat und alpha-Farnesene
(Fa. Bedoukian Research Inc., Danbury, CT, USA); vorzugsweise zur
Attraktion von Rhagoletis pomonella; Methy Eugenol und Cue-Lure,
vorzugsweise zur Attraktion von Bactrocera spp..
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Geeignete
Lockstoffformulierungen sind auch aus der Deutschen Patentanmeldung
102 18 428.3 bekannt.
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Weitere
vorteilhafte Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung, insbesondere
bezüglich
spezifischer Wirkstoffe, Lockstoffe, Insektizide, sonstiger Mittel,
Farben, Zusammensetzungen von Werkstoffen, Abbauverhalten von Werkstoffen,
Wirkungsweisen von Werkstoffen und eingesetzter Mittel, Farben und
Abmessungen insbesondere in Bezug auf spezifische Insekten, Anwendungen
und Wirkmechanismen, die auch jeweils einzeln oder in Kombination
bei der Vorrichtung anwendbar sind, sind aus den nachfolgend angegebenen
Dokumenten und den dort zitierten Quellen zu entnehmen, auf die
im Rahmen dieser Offenbarung jeweils verwiesen wird: „Pursuit
of effective pesticide-treated spheres for controlling apple maggot", in: Fruit Notes, Vol.
65, 2000, Seite 45 bis 49; „Post-alighting
responses of Mexican fruit flies (Dipt., Tephritidae) to different insecticides
in paint on attractive spheres" von
Prokopy et. al., in: JAE 124 (2000), Seite 139 bis 244; „Effects of
sugar/flour spheres coated with paint and insecticide on alighting
female Ceratitis capitata (Diptera: Tephritidae) flies" von Xing Ping Hu
et al., in: Florida Entomologist, September 1998 (Band 81, Nr. 3),
Seite 318ff; "Apple
maggot fly (Diptera: Tephritidae) response to perforated red spheres" von Alan Reynolds
et. al., in: Florida Entomologist, Juni 1996 (Band 79, Nr. 2), Seite
173ff; "Mortality
of Rhagoletis Species encountering pesticide-treated spheres (Diptera:
Tephritidae)" von
Oscar Liburd et. al., in: Journal of Horticultural Entomology 1999
(Band 92, Nr. 5), Seite 1151 bis Seite 1156; "Performance of various trap types for
monitoring populations of cherry fruit fly (Diptera: Tephritidae)
species" von Oscar
Liburd et. al., in: Journal of Environmental Entomology, 2001 (Band
30, Nr. 1), Seite 82 bis Seite 88; "Role of visual and olfactory stimuli
in host finding of adult cabbage root flies, Delia radicum" von Tuttle et. al.,
in: Entomologia Experimentalis et Applicata 1988, Band 47, Seite
37 bis Seite 44; "Local
enhancement of arrivals of Ceratitis capitata females on fruit mimics", in: Entomologia
Experimentalis et Applicata 2000, Band 97, Seite 211 bis Seite 217; "Development of a
dry plastic insect trap with food-based synthetic attractant for
the Mediterranean and Mexican Fruit flies (Diptera: Tephritidae)" von Robert Heath
et. al., in: Journal of Economic Entomology, 1995, Band 88, Nr.
5, Seite 1307 bis 1315; "Effects
of pheromone release rate and time of day on catches of male and
female papaya fruit flies (Diptera: Tephritidae) on fruit model
traps baited with pheromone" von
Landolt et. al., in: Journal of Economic Entomology 1990, Band 83,
Nr. 5, Seite 2040 bis Seite 2043.
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Zu
den bevorzugten Zielinsekten, die sich durch die Vorrichtung kontrollieren
lassen, zählen
aus der Ordnung der Dermaptera beispielsweise Forcula spp., Forficula
auricularia, aus der Ordnung der Thysanoptera, beispielsweise Frankliniella,
Frankliniella fusca, Frankliniella occidentalis, Frankliniella tritci,
Kakothrips spp., Hercinothrips spp., Scirtothrips spp., Scirtothrips
citri, Scirtothrips aurantii, Taeniothrips spp., Thrips spp., Thrips
oryzae, Thrips palmi, Thrips tabaci, Plutella xylostella, Cydia
pomonella, Agrotis spp., Heliothis spp., Helicoverpa spp., Prodenia
spp., Spodoptera spp., Chilo spp., Lobesia spp., Leptinotarsa spp.,
Diabrotica spp., Anthonomus spp., Diprion spp., Vespa spp. Aus der
Ordnung der Diptera beispielsweise Drosophila spp., Drosophila melanogaster,
Chrysomyxa spp., Hypoderma spp., Tannia spp., Bibio spp., Bibio
hortulanus, Oscinella spp., Oscinella frit, Phorbia spp., Pegomyia
spp., Anastrepha spp., Ceratitis spp., Dacus spp., Rhagoletis spp., Bactocera
spp., Toxotrypana spp., Tipula spp., Tipula paludosa, Tipula oleracea,
Dermatobia spp., Dermatobia hominis, Cordylobia spp., Cordylobia
anthropophaga, Gasterophilus spp., Hypoderma spp., Cuterebra spp., Cochliomyia
spp., Wohlfahrtia spp., Stomoxys spp., Calliphora spp., Calliphora
erythrocephala, Gastrophilus spp., Hyppobosca spp., Lucilia spp.,
Lucilia sericata, Musca spp., Musca domestica, Fannia spp., Fannia
canicularis, Oestrus spp., Tabanus spp.
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Eine
bevorzugte Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung betrifft die
Bekämpfung
von Rhagolecis pomonella. Eine für
diese Bekämpfung
vorgesehene Vorrichtung ist vorzugsweise in einem Rotton gehalten.
Die Vorrichtung weist einen Aufbau in dreidimensionaler Apfelform
auf, wobei ein Durchmesser der Vorrichtung vorzugsweise etwa 10
bis 12 Zentimeter beträgt
mit einer Oberfläche
von 250 bis 600 Quadratzentimeter. Verwendung findet insbesondere
eine Vorrichtung, wie sie unten aus 1 hervorgeht.
Insbesondere ist die Vorrichtung zumindest zum überwiegenden Teil überdeckt
mit Papiermache, das mit einer Textilfarbe imprägniert ist, vorzugweise mit
einem Farbauftrag von 0,1 bis 10 mg Farbe pro Quadratzentimeter.
Das Papiermache weist vorzugsweise ein Fungizid auf. Die Textilfarbe
enthält
vorzugsweise auch einen Lockstoff. Beispielsweise können Insektizide,
wie Fipronil, Deltamethrin und/oder Imidacloprid, in einer der oben
genannten Anwendungskonzentration/Aufwandmengen, vorzugsweise 0,1
bis 5 mg, besonders bevorzugt 0,8 bis 1,8 mg Aktivsubstanz pro Quadratzentimeter
Oberfläche
eingesetzt werden.
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Weiterhin
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn eine dampfdurchlässige Farbe
oder auch Imprägnierung
für die
Vorrichtung verwendet wird. Lockstoff und/oder Insektizid können dann
aus der Vorrichtung im Betrieb gasförmig hindurchtreten.
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Gemäß einer
Weiterbildung weist die Insektenbekämpfungsvorrichtung ein Vergrämungsmittel
auf. Das Vergrämungsmittel
dient zur Abschreckung von Tieren, die nicht in Berührung mit
der Vorrichtung kommen sollen. Beispielsweise verhindert das Vergrämungsmittel,
dass eine auf den Boden gefallene Insektenbekämpfungsvorrichtung von Wild
gefressen wird.
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Insbesondere
ein Lockmittel wie aber auch andere chemische Mittel können in
die Vorrichtung beispielsweise in vorgefertigter Weise eingebracht
werde. Vorzugsweise wird an vorbestimmten Stellen oder Bereichen
ein oder mehrere Behälter
in die Vorrichtung eingesetzt, aus der die Substanz entweichen kann.
Auch können
dafür Kapseln
eingesetzt werden. Die Vorrichtung weist dazu entsprechende Öffnungen,
Einbuchtungen oder auch Durchgänge
auf.
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Eine
Schutzvorrichtung, insbesondere für Menschen, wird durch die
folgende Ausführung
zur Verfügung
gestellt. Die dreidimensionale Kontur ist mit einer Aufhängeeinrichtung
für die
Vorrichtung sowie mit einer (das Insektizid und/oder den Lockstoff überdeckenden)
Schutzhülle
ausgestattet, wobei die Schutzhülle
abnehmbar ist, während
gleichzeitig die Vorrichtung zur Vermeidung eines direkten Kontaktes
mit der dreidimensionalen Kontur über die Aufhängevorrichtung
gehalten werden kann. Ist die Vorrichtung schon mit einer Chemikalie
behaftet oder soll nicht direkt mit dem Menschen in Kontakt geraten,
um beispielsweise keinen menschlichen Geruch anzunehmen, hilft die
Schutzhülle,
derartigen Kontakt nur auf diese zu begrenzen. Im Inneren der Schutzhülle bleibt
die Vorrichtung vom Kontakt verschont. Eine Aufhängevorrichtung umfasst beispielsweise
ein Band, ein Strick oder ein sonstiges Befestigungsmittel wie Klammern,
Haken, Karabinerhaken oder ähnliches.
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Eine
weitere Ausgestaltung, die unabhängig
von der oben dargestellten Lösung
ist, wird durch eine Insektenbekämpfungsvorrichtung
erzielt, die Bestandteil eines Baukastens zur Insektenbekämpfung ist,
wobei der Baukasten ein Klebemittel zum Fangen von Insekten aufweist.
Vorzugsweise ist das Klebemittel auf die Vorrichtung wiederabnehmbar
aufbringbar. Dieses kann beispielsweise ein mittels abziehbaren
Klebestreifens oder sonstiger Befestigungsmittel aufgebrachter Kleber
sein. Anhand der auf dem Kleber nach einem Test hauptsächlich gefangenen
Insekten kann dann aus dem Baukasten beispielsweise eine spezielle
Kombination von einem oder mehreren Insektiziden, einem oder mehreren
Lockstoffen, einer spezifischen Form der Vorrichtung und/oder eine
oder mehrere Farben verwendet werden, die für die zu bekämpfende
Art besonders vorteilhaft ist. Vorzugsweise ist dem Baukasten ein
spezielles Erkennungsmittel, beispielsweise in Form einer Übersicht,
beigefügt,
so dass einerseits das Insekt einordbar ist, andererseits eine Zuordnung
geeigneter Bekämpfungsmittel
durch eine fest vorgebbare Verknüpfung
mit der Einordnung festgelegt wird. Beispielsweise sieht eine Ausgestaltung
vor, dass automatisiert in einer Mischeinrichtung ein Insektizid,
ein Lockmittel und/oder eine Farbe aus einem oder mehreren Mitteln
hergestellt wird, die dann bei einer Vielzahl der Vorrichtungen
verwendet werden. Eine automatisierte Zubereitung verhindert, dass
einerseits eine falsche Rezeptur gemischt wird, andererseits kann
dadurch ein Kontakt mit einem oder mehreren eventuell für den Menschen gesundheitsschädlichen
Stoffen vermieden werden. Eine Weiterbildung sieht vor, dass auch
unterschiedliche Farbtöne
mischbar sind, beispielsweise Rot, Gelb und/oder Grün.
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Eine
weitere Lösung,
die ebenfalls unabhängig
von der oben dargestellten verwirklicht werden kann, ist eine Insektenbekämpfungsvorrichtung,
die Bestandteil eines Baukastens ist, wobei der Baukasten verschiedene
Elemente aufweist, aus denen unterschiedliche dreidimensionale Konturen
herstellbar sind, die verschiedene Fruchtformen imitieren. Insbesondere
können
die Elemente so gestaltet sein, dass sie eine Kontur wie oben beschrieben
ergeben.
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Vorzugsweise
findet die Insektenbekämpfungsvorrichtung
Anwendung gegen Fluginsekten, wobei die Vorrichtung vorzugsweise
einen ersten Bereich aufweist, der hauptsächlich in einem ersten Wellenlängenbereich
ausstrahlt, wobei der erste Bereich teilweise unterbrochen von demgegenüber zweiten,
kleineren Bereichen ist, die in einem anderen Wellenlängenbereich
ausstrahlen. Diese zweiten, kleineren Bereiche sind vorzugsweise
dunkle, insbesondere schwarze punktähnliche oder sehr kleine Bereiche,
die vorzugsweise schon vorhandene Insekten imitieren sollen. Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung sind die kleineren Bereiche Farbschattierungen,
wie sie an den Früchten,
die imitiert werden, in der Natur ebenfalls bekannt sind.
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Eine
bevorzugte Anwendung der Insektenbekämpfungsvorrichtung ist die
Bekämpfung
von Fruchtfliegen. In einer bevorzugten Ausführungsform für diese
Anwendung hat die Vorrichtung im aufgehängten Zustand eine größere erste
Gesamtfläche,
die in etwa horizontal angeordnet ist, gegenüber einer zweiten Gesamtfläche, die
in etwa vertikal angeordnet ist.
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Eine
zusätzliche
Anwendung der Insektenbekämpfungsvorrichtung
ist die gegen Stall- und/oder Hausfliegen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
für diese
Anwendung hat die Vorrichtung im aufgehängten Zustand eine größere erste
Gesamtfläche,
die in etwa vertikal angeordnet ist, gegenüber einer zweiten Gesamtfläche, die
in etwa horizontal angeordnet ist.
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Vorzugsweise
wird die Insektenbekämpfungsvorrichtung
auf Plantagen, in Großkulturen,
in Lagerhallen, in Haushalten, an bekannten Brutstätten und
anderen Orten eingesetzt.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
wird vorzugsweise in Kulturen von landwirtschaftlicher Bedeutung, vorzugsweise
Fruchtkulturen, beispielsweise in Fruchtplantagen, eingesetzt. Besonders
bevorzugt ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in den Kulturen
von Coffea (Kaffee), Capsicum annuum (Paprika), Citrus, Prunus (Steinfrucht),
Ficus carica (Feige), Malus domestica (Apfel), Psidium guajava (Guave),
Theobroma cacao (Kakao), Syzygium jambos (Rosenapfel), Terminalia
catappa (Singapurmandel), Prunus dulcis (Mandel), Persea americana
(Avocadobirne), Mangifera indica (Mango), Coffea arabica (Kaffee
(arabica)), Carica papaya (Papaya-Frucht), Citrus aurantium (Pomeranze),
Citrus limon (Zitrone), Citrus sinensis (Apfelsine), Diospyros (Malabarnuss),
Eriobotrya japonica (Japanische Mispel), Fortunella (Kumquat), Musa
paradisiaca (Bananen), Prunus armeniaca (Aprikose), Prunus domestica
(Pflaume), Prunus persica (Pfirsich), Spondias purpurea, Vitis vinifera
(Weintraube), Citrus reticulata (Mandarine), Cydonia oblonga (Quitte),
Eugenia uniflora (Cayennekirsche), Pyrus communis (Birne), Anacardium
occidentale (Cashewnuss), Annona reticulata (Netztannone), Capsicum
frutescens (Peperoni), Carissa, Casimiroa edulis (weisse Sapote),
Chrysophyllum cainito (Sternapfel), Citrus aurantiifolia (Limone),
Citrus limetta (Süsszitrone),
Citrus grandis, Citrus limonia, Citrus nobilis (Tangor), Citrus
reticulata × paradisi
(Tangelo), Citrus paradisi (Paradisapfel), Citrus aurantium (Bergamote),
Citrus deliciosa (Tangerine), Citrullus vulgaris (Wassermelone),
Coffea liberica (Liberianischer Kaffee), Cyphomandra, Dovyalis caffra
(Kei-Apfel), Eugenia, Garcinia mangostana, Juglans regia (Walnuss),
Litchi chinensis (Litchi), Malpighia glabra (Acerola), Manilkara
zapota (Breiapfel), Mespilus germanica (Mispel), Morus (Maulbeere),
Muntingia calabura, Opuntia (Kaktusfeige), Phoenix dactylifera (Dattel),
Passiflora coerulea (Passionsfrucht), Physalis peruviana (Ananaskirsche),
Psidium littorale (Erdbeerguajave), Punica granatum (Granatapfel),
Rubus loganobaccus (Loganbeere), Spondias cytherea (süsse Monbinpflaume),
Syzygium cumini (schwarze Pflaume), Syzygium malaccense (Malakka-jambosen),
Syzygium samarangense (Wasserapfel), Thevetia peruviana, Cyphomandra
betacea (Baumtomate), Fortunella japonica (Marumi-Kumquat), Olea
europeae (Olive), Rubus idaeus (Himbeere), Vaccinium corymbosum
(Heidelbeere), Vaccinium vitisidaea (Preiselbeere), Lycopersicon
esculentum (Tomate), Rubus fruticosus (echte Brombeere), Fragaria
ananassa (Erdbeere), Actinidia chinensis (Kiwi), Ribes uvacrispa
(Stachelbeere), Pereskia aculeata (Barbadosstachelbeere), Ribes
nigrum (schwarze Johannisbeere), Ribes rubrum (rote Johannisbeere),
Cerasus avium (Kirsche), Ananas comosus (Ananas).
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, dass die Vorrichtung wiederbenutzbar
ist. Das heißt,
die notwendigen Mittel wie Lockmittel, Insektizid und anderes sind
nachrüstbar
bzw. auswechselbar.
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Weitere
vorteilhaften Ausgestaltungen und Merkmale sind in der folgenden
Figurenbeschreibung wiedergegeben, die jeweils in Verbindung mit
oben dargestellten Merkmalen zu neuen Weiterbildungen kombiniert werden
können.
Es zeigen:
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1 eine
erste Insektenbekämpfungsvorrichtung,
-
2 die
erste Insektenbekämpfungsvorrichtung
in einer Aufsicht,
-
3 eine
zweite Insektenbekämpfungsvorrichtung,
-
4 eine
dritte Insektenbekämpfungsvorrichtung,
-
5 Elemente
für eine
Insektenbekämpfungsvorrichtung.
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1 zeigt
eine erste Insektenbekämpfungsvorrichtung 1 mit
einer dreidimensionalen Kontur 2. Die dreidimensionale
Kontur weist Scheiben 3 auf. Zwischen den Scheiben 3 sind
Zwischenräume 4 angeordnet, die
von einem Insekt, beispielsweise von einem Fluginsekt, direkt angeflogen
werden können.
An der Vorrichtung 1 ist eine Aufhängeeinrichtung 5 befestigt. Über eine Öse 6 kann
die Vorrichtung 1 an einem vorgegeben Ort wiederlösbar festgemacht
werden. Die Kontur weist mehrere Scheiben 3 in vertikaler
wie horizontaler Richtung auf. Die Scheiben bilden jeweils voneinander
getrennte Zwischenräume 4,
die aber soweit offen sind, dass ein Insekt in die Zwischenräume hinein-
und auch wieder hinausgelangen kann. Die Form der ersten Vorrichtung 1 ist
kugelförmig
und ähnelt
beispielsweise einem Apfel oder auch einer Apfelsine.
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2 zeigt
die erste Vorrichtung 1 aus 1 in einer
Aufsicht. Zu erkennen ist, dass die Kontur 2 die Dreidimensionalität auch aus
dieser Perspektive bewahrt. Insekten, die sich in den Zwischenräumen aufhalten, sind
von oben nicht zu sehen, da sie von den Scheiben 3 horizontal
wie auch vertikal verdeckt werden. Eine ähnliche Vorrichtung, die hier
jedoch nicht näher
dargestellt ist, ergibt sich beispielsweise durch Verwendung einer
Stange, an der Scheiben beabstandet zueinander befestigbar sind.
Insbesondere lassen sich dadurch vertikal durchgehende Zwischenräume erzielen.
-
3 zeigt
eine zweite Insektenbekämpfungsvorrichtung 7 die
vorzugsweise aus einem ersten 8 und einem zweiten Element 9 zusammengesetzt
ist. Die Elemente 8, 9 sind beispielsweise helixförmig oder
auch spiralförmig.
In einem Bereich sind beide Elemente 8, 9 miteinander
verbunden und können
jeweils in entgegengesetzte Richtung auseinandergezogen werden.
Dieses wird durch den Pfeil angeordnet. Bei einem entsprechenden
Materialschnitt kann die zweite Vorrichtung 7 auch nur
aus einem Element bestehen. Die zweite Vorrichtung 7 weist
ebenfalls offene Zwischenräume 4 auf.
Diese Zwischenräume 4 sind
jedoch nicht voneinander vollkommen getrennt. Vielmehr ergibt sich
eine Verbindung gemäß dieser
Ausgestaltung durch eine gewindeartige Gestaltung der Zwischenräume 4.
Eine Steigung der schraubenförmigen
Kontur 2 kann dabei variieren.
-
4 zeigt
in schematischer Ansicht eine vierte Insektenbekämpfungsvorrichtung 10.
Die vierte Vorrichtung weist ein Oberteil 11 und ein Unterteil 12 auf.
Zwischen dem Ober- und Unterteil 11, 12 ist ein
Mittelteil 13 angeordnet. Das Mittelteil 13 ist
vorzugsweise faltbar. Durch Zug an der Aufhängevorrichtung kann die Vorrichtung 10 aus
einer Schutzhülle 14 entnommen
werden. Dabei wird angestrebt, dass die Vorrichtung 10 aus einem
Transportzustand in einen Betriebszustand gerät. Die Vorrichtung 10 ist
damit aus der Schutzhülle
insbesondere so entnehmbar, dass ein direkter Kontakt mit dem Mittelteil 13 vermieden
wird. Das Mittelteil 13 weist eine Faltung auf, die Zwischenräume beim Übergang
vom Transportzustand in den Betriebszustand schafft. Gemäß einer
hier nicht dargestellten Faltung können neben einer Zick-Zack-Form
auch beispielsweise Rechteckprofile, annähernd senkrecht zueinander
angeordnete Flächen
oder sonstige Geometrien entstehen, die eine dreidimensionale Kontur
bilden. Vorzugsweise sind das Oberteil 11 und das Unterteil 12 Vollteile,
die über
ihr Gewicht das Mittelteil 13 stabilisieren. Auch kann
zumindest eines der beiden Teil 11, 12 zumindest teilweise
hohl sein.
-
5 zeigt
beispielhaft ein erstes 15 und ein zweites 16 Element
eines nicht näher
dargestellten Baukastens für
eine Insektenbekämpfungsvorrichtung.
Die Elemente 15, 16 sind ineinandersteckbar entlang
von Schlitzen 17, so dass dadurch eine offene, dreidimensionale
Kontur entsteht. Durch die Anzahl und Anordnung der Schlitze kann
eine größtmögliche Formenvielfalt
erzielt werden bei Einsatz unterschiedlich geformter Elemente. Neben
dem dargestellten Ineinanderschieben besteht die Möglichkeit,
Elemente kraft- und/oder formschlüssig miteinander zu verbinden,
beispielsweise durch Steckverbindungen oder Rastungen. Auch können Elemente
mittels Haftverbindungen, beispielsweise Klebeflächen, in geeignete Konfigurationen
gebracht werden.
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Der
Inhalt der deutschen Patentanmeldung 101 40 172.8, über die
die vorliegende Anmeldung Priorität beansprucht, und der beigefügten Zusammenfassung
werden durch Verweis Teil der vorliegenden Anmeldung.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele eingehender erläutert, ohne
jedoch auf diese beschränkt
zu sein.
-
Beispiel 1
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3
aufnahmefähige
Scheiben aus Karton (Durchmesser etwa 10,5 cm) und 2 Scheiben aus
Karton (Durchmesser etwa 9,5 cm) aus demselben Material mit einer
Dicke von 2 mm wurden mit entsprechenden Schlitzen versehen und
in einer Form zusammengefügt,
wie sie in 1 beschrieben ist. Diese Vorrichtung wurde
zweimal mit einer roten Latexfarbe, die 0,1 Gew.-% Fipronil enthielt,
gestrichen, und bei Raumtemperatur getrocknet. Ein vollrunder 10,5-cm-Papiermachéball wurde
mit der gleichen Kombination aus Farbe und Fipronil gestrichen und
auf die gleiche Weise getrocknet.
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Anschließend wurden
beide gestrichenen Vorrichtungen so mit einem Flüssigleim besprüht, dass
alle Teile beider Formen gleichmäßig mit
einer dünnen
Leimschicht bedeckt waren. Sie wurden dann im Zentrum von 1-m3-Käfigen
aufgehängt,
und in beide Käfige
wurden jeweils 200 Individuen der Ceratistis capitata-Fliege (8
Tage alt, gemischte Population, etwa 50% Männchen und 50% Weibchen) gegeben.
Die Käfige
wurden in ein Gewächshaus
gestellt und mit diffusem Licht bestrahlt, wobei der Beleuchtungszyklus über 24 h
etwa 16 h Licht und 8 h Dunkel betrug. Anschließend wurde die Anzahl von durch
jede der Vorrichtungen gefangenen Individuen ausgezählt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt:
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Beispiel 2
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Eine
Vollpapiermacheballvorrichtung und eine erfindungsgemäße Vorrichtung
(1), die mit Farbe und Insektizid behandelt worden
waren, jedoch nicht mit einer zusätzlichen Leimschicht bedeckt
waren, wurden getrennt in 1-m3-Käfigen aufgehängt, und
in die Käfige
wurden wie in Beispiel 1 beschrieben 200 Individuen von Ceratistis
capitata (etwa 8 Tage alt, gemischte Population) gegeben.
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Die
Käfige
wurden wie in Beispiel 1 beschrieben 3 Tage lang in einem Gewächshaus
aufbewahrt. Während
dieser Zeit wurden die Fliegen mit einer 10%igen Lösung von
Glucose in Wasser gefüttert,
die auf getränkten
Baumwolldochten, die sich auf einer Porzellanschale befanden, dageboten
wurde.
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Nach
dieser Zeitspanne wurden die toten Fliegen auf dem Boden des jeweiligen
Käfigs
gezählt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt:
-
-
Beispiel 3
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Bekämpfung von Rhagolecis pomonella
(Apfelfruchtfliege)
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Eine
Vorrichtung, wie in 1 dargestellt, bestehend aus
Papiermache mit einem Durchmesser von 10,7 cm und einer Gesamtoberfläche von
450 Quadratzentimeter wurde mit roter Textilfarbe imprägniert (Farbmenge
pro Vorrichtung: 5–25
ml). Neben dem Farbmittelauftrag von 0,8 bis 4 mg Farbe pro Quadratzentimeter wurde
das Insektizid Fipronil in einer Anwendungskonzentration/Aufwandmenge
von 1,3 mg Aktivsubstanz pro Quadratzentimeter Oberfläche aufgebracht.
Außerdem
wurde die Vorrichtung mit einer wirksamen Dosierung der Lockstoffe
Butylhexanoat, alpha-Farnesen
sowie einem Ammonium-Salz beschickt.
-
Mit
den so vorbereiteten Vorrichtungen wurden Versuche in Apfelplantagen
durchgeführt.
Hierbei wurden gute Ergebnisse zur Bekämpfung der Apfelfruchtfliege
(Rhagolecis pomonella) erhalten.