DE2226941A1 - Insektizides Mittel - Google Patents
Insektizides MittelInfo
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- A01N25/26—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests in coated particulate form
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Description
Die Erfindung betrifft ein Insektizides Mittel in der Form von Mikrokapseln, jzi/eckrnäßig im Gemisch niit einem wäßrigen Träger,
das aus 0,0-Dimethyl-O-p-nitrophenol-phosphorthioat oder
0,0-Diäthyl-O-p-nitrophenol-phosphorthioat, eingehüllt von
einem Polymer aus vernetzten] Polyarnid/Polyharnstoff, besteht,
Ο, O-Dirnethyl-O-p-nitrophenol-phosphorthioat (bekannt als
"Methylparathion") und 0,O-Diäthyl-O-p-nitrophenol-phosphorthio·
at (das als "Ä'thylparathion" bekannt ist) sind bekannte, stark
giftige Insektizide von wenig anhaltender Wirkung. Einer aev
Nachteile d.er Verwendung dieser Insektizide ist ihr rascher Abbau im Freien, der vermutlich auf eine Hydrolyse und Oxydation
zurückzuführen ist (vgl. Graetz et al "Water.Pollution Control
Federation" 42 (2) Teil 2, Seiten R-76-92, Februar 1970). Bei
üblichen Methoden der Anwendung sind beide Insektizide nur für
51/12
einige Tage im Freien wirksam. Ein weiterer schwerwiegender Nachteil,
der den bisherigen Anwendungsmethoden anhaftete, war die Gefährdung von Wild, Haustieren und Menschen, da diese Verbindungen
Säugetieren gegenüber äußerst giftig sind.
Demgegenüber ist die Giftigkeit dieser beiden Insektizide gegen Tiere, wenn sie in der Form der Mikrokapseln gemäß der Erfindung
angewandt werden, außerordentlich stark·herabgesetzt. Insbesondere beträgt die Giftigkeit von eingekapseltem Methylparathion
nur ein Zehntel desjenigen des nichteingekapselten Methylparathions,
und die Giftigkeit des eingekapselten Ä'thylparathions gegenüber Säugetieren ist sogar nur ein Hundertstel derjenigen
des nichteingekapselten gleichen Insektizids. Es ist nun außerordentlich überraschend, daß, obwohl diese beiden Insektizide
in der Form von Mikrokapseln beträchtlich weniger giftig gegenüber
Säugetieren sind als die nichteingekapselten Insektzide, die-Mikrokapseln gegenüber Insekten stärker giftig sind als das
nichteingekapselte Material, d.h. eine wirksame Abtötung bei geringeren Konzentrationen und eine langer anhaltende Abtötungswirkung
gegen Insekten im Freien, beispielsweise bis zu 8 Tagen oder darüber eine insektizide Wirkung bei einer Dosierung von
0,28 bis 1,12 kg/ha (0,25 bis 1 lb/acre) zeigen, während die
nichteingekapselten Parathione bei einer Dosierung von 1,12 kg/ha (1 lb/acre) nur einen Tag wirksam sind. Bei gleichen Konzentrationen
kann also mit den Mikrokapseln gemäß der Erfindung eine wirksamere Insektenbekämpfung erzielt werden als mit den nichteingekapselten
Verbindungen.
Die Verwendung der bisher bekannten Parathion enthaltenden Mittel
stellte auch ein Problem der Umweltverschmutzung dar und gefährdete
zudem den Landarbeiter, da die Anwendung der rasch abgebauten Pestizide wiederholt erfolgen mußte, wodurch die Gefahr
einer Vergiftung auf oralem Wege oder durch Kontakt mit der Haut erhöht wurde. Diese Nachteile sind durch die vorliegende Erfindung
im wesentlichen beseitigt, da eine weniger häufige Anwendung
— 2 —
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eines weniger konzentrierten Insektizids (in der Form von Mikrokapseln) erforderlich ist, und, wie oben erwähnt, die Giftigkeit
gegenüber Säugetieren beträchtlich verringert ist. Auch die Gefahr der Verunreinigung ist wesentlich verringert, da gefunden
wurde, daß die eingekapselten Parathione nicht in den Boden eindringen,
während sie in nlchteingekapselter Form bis zu einer Tiefe von wenigstens 10 bis 15 cm (four to six inches) in den
Boden eindringen. Die eingekapselten Parathione stellen daher keine Gefahr für tief im Boden lebend.e Organismen, wie Erdwürmer,
dar und können nicht durch den Boden in Flüsse, Bäche und Seen gelangen.
Ein weiterer schwerwiegender Nachteil von nichtmodifizierten, nichteingekapselten Methyl- und Äthylparathion ist ihre begrenzte
Verwendbarkeit, weil sie verschiedenen Feldfrüchten gegenüber starke chemische Phytotoxizität besitzen. Demgegenüber
können die Mikrokapseln gemäß der Erfindung zum Schutz von Feldfrüchten gegen ein Befallen mit Insekten verwendet werden,
ohne die Pflanzen zu schädigen. Durch diese unerwartete Verringerung der herbiziden Wirkung dieser Insektizide wird ihr Anwendungsgebiet^außerordentlich
vergrößerte
Gegenstand der Erfindung ist also ein Insektizides Mittel, das die obigen Vorteile besitzt und die erwähnten Probleme weitgehend
beseitigt und das aus Mikrokapseln aus 0,0-Dimethyl-O-pnitrophenol-phosphorthioat
oder 0,0-Diäthyl-0-p-nitrophenolphosphorthioat
mit einer Umhüllung oder Haut aus vernetzten] Polyarnid/Polyharnstoff besteht.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist ein Gemisch
der Mikrokapseln mit einem wäßrigen Träger, d.h.. einer Aufschlämmung,
Suspension oder Dispersion der Mikrokapseln in Wasser, das Suspendiermittel, beispielsweise vernetzte Acrylsäureinterpolymers
wie in der US-PS J3 k26 004 beschrieben, andere
Suspendiermittel, wie Hydroxyäthy 1 cellulose, Gummis,.. Tone,.;.. ;■;.-.= ·,.
~ "5 —
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feindisperses (sub-micron size) Siliciumdioxyd und andere anorganische
Materialien, Netz- und Dispergiermittel, wie Detergentien, Polyvinylalkohole, Geiatine, Methylcellulose, Casein und Tone,
und Haftmittel ("sticket1), d.h. Materialien, die bewirken, daß
die Kapseln auf dem Blattwerk haften und nicht auf den Boden fallen, wie Gelatine, Bentonite, Gummis, Polysulfide, Polyacrylsäure
und sowohl Mineralöl als auch tierische öle enthalten kann.
Die Polymerisationsmethode und die Methode zur Herstellung von Mikrokapseln sind in der US-PS 3 577 515 und der entsprechenden
GB-PS 1 091 141 beschrieben. In diesen Patentschriften ist ein
Verfahren zum Einkapseln durch .Grenzflächenkondensation komplementärer,
organischer, Polykondensate bildender Zwischenverbindungen, die.unter Bildung vernetzter Polyamid/Polyharrisuoff-Polykondensate/beschrieben.
Dieses Verfahren besteht darin, daß man unter Rühren oder Bewegen eine Dispersion von einzukapselnden
Tröpfchen, die die eine dieser Zwischenverbindungen enthalten, in einer Flüssigkeit, die die kontinuierliche Phase darstellt
und mit den Tropfchexi^nIcht mischbar ist und im wesentlichen frei
ist von einem Reaktanten, der der ersten Zwischenverbindung komplementär ist, herstellt und (2) danach eine zweits, d.h.
die der ersten komplementäre Zivischenverbindung in die zusammenhängende
flüssige Phase einbringt, so daß erste und zweite Zwischenverbindung
an den Grenzflächen zwischen den Tröpfchen und der zusammenhängenden Phas-e miteinander reagieren und dabei eine
Haut aus dem Polykondensat um die Tröpfchen bilden. Wenigstens eine der beiden Zwischenverbindungen besteht wenigstens teilweise
aus einem polyfunktionellen Reaktajiten, der (a) komplementär
zu der anderen ist und mit dieser eine Vernetzungsreaktion eingehen
kann und (b) wenigstens drei reaktive Gruppen, die untereinander gleich sind und hinsichtlich der Polylrondensatbildung
enthält,
funktionell wirksam sind,/Diese Gruppen sind /imino-, Isocyanat--, -COCl- oder -SCUCl-Gruppen. Unter diesen Bedingungen reagieren erste und zweite Zwischenverbindung unter Bildung einer Haut
funktionell wirksam sind,/Diese Gruppen sind /imino-, Isocyanat--, -COCl- oder -SCUCl-Gruppen. Unter diesen Bedingungen reagieren erste und zweite Zwischenverbindung unter Bildung einer Haut
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aus vernetztem Polykondensat.um die Tröpfchen. Beispiele für
geeignete Diaraine und Polyamine sind Ethylendiamin, Phenylendiamin,
Toluylendiamin, Hexamethylendiamin, Diäthylentriamin,
Piperazin, 1,3,5-Benzoltriamin-trihydrochlorid, 2, 4,6-Triaminotoluol-trihydrochlorid,
Tetraäthylenpentamin, Pentaäthylenhexamin, Polyäthylenimln, 1,5,6-Triaminonaphthalin, 3,4,5-Triamino-1,2,4-triazol,
Melamin und 1,4,5>8-Tetraminoanthrachinon. Beispiele für difunktionelle und polyfunktionelle Säurederivate
mit reaktiven -COCl- und -SOgCl-Gruppen sind Sebacoylchlorid,
Äthylen-bis-chlorformiat, Phosgen, Azelaoylchlorid, Adipoylchlorid,
Terephthaloylchlorid, DodecandionsäureChlorid, DimersäureChlorid, 1,3-Benzolsulfonyldichlorid, Trimesoylchlorid,
1,2,4,5-Benzoltetrasäure ohlorid, 1,3,5-Benzoltrisulfonylchlorid,
TrimersäureChlorid, Zitronensäurechlorid und 1,3j5-Benzol
trischlorformiat. Zwischenverbindungen mit reaktiven Isocyanatgruppen
sind beispielsvjeise Verbindungen wie p-Phenylendiisocyanat,
m-Phenylendiisocyanat, Naphthalin-1,5-diisocyanat,
Tetrachlor-m-phenylondiisocyanat, 2,4-Toluoylendiisocyanat,
2,6-Toluylendiisocyanat, 4,4-Diphenyldiisocyanat, die Dichlordiphenylmethandiisocyanate,
.Bibenzyldiisocyanat, Bitoluylendiisocyanat, die Diphenylätherdiisocyanate, die Dimethyldiphenyldiisocyanate,
die Polymethylenpolymethylisocyanate, Triphenylmethan-4,4',4"-triisQcyanat, Isopropylbenzol, a-Diisocyanat
und dgl.
Für die Polykondensationsrezeptur muß eine ausreichende Menge
an polyfunktionellen Reaktanten (d.h. trl- oder mehrfunktionell),
beispielsweise einem Reaktanten mit wenigstens drei funktionellen Gruppen, wie oben beschrieben, verwandet werden, daß Mikrokapseln, in denen die Polyamid/Polyharnstoff-Kapsel zu etwa
1Q bis 50$ vernetzt ist, d.h. 10 bis 50$ des Polymer Teil eines
dreidimensionalen Polymernetzwerkes darstellen. Gemäß den bevorzugten
Aufsführungsformeri ist die Polyamid/Polyharnstoff-Kapsel
zu wenigstens 20 bis 30$ vernetzt. Mikrokapseln aus nichtvernetzten
Polyamiden würden, graphisch gesagt, aus Strängen von
- 5 ~
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linearen Polymermolekülen, die nicht untereinander verbunden sind,
bestehen. Durch Vernetzen des Polyamids werden diese Stränge längs ihrer Länge an verschiedenen Stellen miteinander verknüpft,
so daß ein viel dichteres Netzwerk entsteht.
Die mittlere Teilchengröße der Mikrokapseln liegt im allgemeinen
in dem Bereich von etwa 30 bis etwa 130μ. und vorzugsweise 80 bis
1Ο0μ. Solche verhältnismäßig feinen Teilchen haben den Vorteil, daß sie öffnungen der Sprühvorrichtung, die für die Anwendung der
Pestiziden Mittel auf dem Feld verwendet werden, nicht verstopfen. Die V/anddicke der Kapsel aus vernetzten) Polyamid/Polyharnstoff
liegt in dem Bereich von etwa 0,5 bis 4μ, vorzugsweise
1 bis 3M" Die Dicke der Kapselwand sowie der Grad der Vernetzung
des Polymer, aus dem die Wand besteht, beeinflussen die Diffusionsgeschwindigkeit des Insektizids durch diese Wand
und damit die V/irkung des Insektizids sowohl hinsichtlich seiner Lebensdauer als auch seiner V/irkung hinsichtlich der Abtötung
von Insekten. Die Größe der Mikrokapseln kann während des Herstellungsverfahrens beispielsweise durch sorgfältiges Steuern
des Dispergierungsgrades des einzukapselnden Materials durch Steuern der Bewegung und der Menge an Emulgiermittel in der
zusammenhängenden Phase gesteuert werden. Die WanddicKe der Mikrokapsel
wird durch die Menge der in dem einzukapselnden Material gelösten reakt^vjsn Zwischenverbindung gesteuert.
Eine Suspension oder Aufschlämmung der Mikrokapseln in Wasser ist die normale Ausführungsform des Mittels gemäß der Erfindung für
Transport, Lagerung und letztliche 'Verwendung des Mittels auf dem gegen Inscktenbefall zu schützenden Gebiet. Pur die Anwendung
dieser Insektiziden Mittel werden übliche Sprühvorrichtungen verwendet. Es ist äußerst überraschend, daß die wäßrigen
Suspensionen und Aufschlämrnungeri des eingekapselten Insektizids,
d.h. die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, die angegebenen vorteilhaften Eigenschaften haben, da, wie erwähnt, MefcliyT-
- 6 - ■
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und Äthylparathion durch Hydrolyse unwirksam werden, wenn sie
mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen. Es ist tatsächlich bemerkenswert,
daß die Suspensionen und Aufschlämmungen des eingekapselten
Insektizids in Wasser eine gute Lagerungsbeständigkeit aufweisen. Beispielsweise ist selbst nach sechs- bis zwölfmonatiger Und längerer
Lagerung wäßriger Suspensionen die Wirkung der Mikrokapseln bei der Bekämpfung von Insekten nicht beträchtlich verringert.
Beispielsweise wird nach zwölfmonatiger·Lagerung ein nur etwa
10$-iges Absinken der Konzentration an aktivem Methylparathion
bei den Mikrokapseln in der Form einer Dispersion in Wasser bemerkt, was nicht als merklicher Verlust angesehen werden kann.
Das Gewichtsverhältnis von Pestizid zu Polymer in der Mikrokapselniasse
liegt im allgemeinen in dem Bereich von 2:1 bis 10:1,' vorzugsweise etwa-5:1· Eine itfäßrige Dispersion, Suspension oder
Aufschlämmung für Transport und Lagerung besteht zweckmäßig aus etwa 10 bis ~j>Q Gew. -%, vorzugsweise etwa 25 Gew.-^ ah den das
Pestizid enthaltenden Mikrokapseln, und wird zum Versprühen auf etwa Λ% verdünnt.
Ein Beispiel für eine Rezeptur für die Herstellung des das Einkapselungsmaterial
darstellenden vernetzten Polyamid/Polyharnstoff-Polymer
ist das folgende:
Polyfunktionelles Isocyanat (wie Polymethylen-polyphenylisocyanat
11PAPI"): χ Mol, worin χ gleich 0,1 bis 0,5 ist; Disävrechlorid
(wie Sebacoyldichlorid): 1 - χ Mol; difunktionelles Amin (wie Ethylendiamin): n-y Mol, worin η gleich 1 bis 3;
Diäthylentriamin (ein difunktionelles Polyamin): y Mol, worin y
gleich O bis 1,5; außerdem können noch 1 - χ Mol Natriumcarbonat
in die Masse eingebracht werden, um während der Polykondensation. erzeugte Chlorwasserstoffsäure zu neutralisieren. Auch ein
Überschuß an Amin kann anwesend sein. DisäureChlorid und Isocyanat
werden dem Insektizid, das als wasserunlösliches organisches Lösungsmittel wirkt, zugesetzt. Das organische Material
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wird in Wasser dispergiert, und das Amin wird der Reaktion als wäßrige Lösung zugesetzt. Das Verfahren der oben erwähnten US-PS
3 577 515 wird angewandt, um das eingekapselte Parathion herzu-
i stellen.
Die folgenden Lösungen werden hergestellt;
A. Eine Vorratslösung von Polyvinylalkohol ("Elvanoi 50-42 0",
E.I. DuPont de Nemours & Company) in warmem Wasser unter hoher
RUhrgeschwindlgkeit.
B. Arnlnlösung aus
14,6 g A'thylendiamin
16,6 g Diäthylentriamin 25*6 g Natriumcarbonat, wasserfrei 200 ml Wasser.
16,6 g Diäthylentriamin 25*6 g Natriumcarbonat, wasserfrei 200 ml Wasser.
C. Organische Phase, unmittelbar vor der Verwendung hergestellts
200 g technisches Methylparathion 29,0 g Sebacylchlorid
10,8 g Folymethylen-polyphenylisocyanat ("PAPl",
Upjohn Company).
600 ml 0,5^-ige Polyvinylalkohollösung A v/erden in einen 2-1-Kolben
mit Prallkörpern eingebracht und kräftig mit einem "Dispersator "-Rührwerk (Premier Mill Corporation) mit einem 2,5cm(i")-DupleJikopf
gerührt. Dann wird die organische Phase, Lösung C, und anschließend
sofort die Aminlösung B zugesetzt. Das Dispsroionsruhrwerk
wird" durch einen Paddelrührer (paddle stirrer) ersetzt, und das Gemisch wird langsam 2 Stunden gerührt, um das Material
in Suspension zu halten. Die Mikrokapseln werden durch Vakuum- '
filtration abgetrennt, mit Wasser zu neutralem pH gewaschen und
erneut in V/asser dispergiert, so daß eine Aufschlämmung, die da«
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149 816 9 222694 Ί
Äquivalent von 17# aktivem Methylparathion enthält, gebildet wird
Zum Vergleich wird ein im Handel erhältliches Methylparathion-Konzentrat
mit Wasser verdünnt und emulgiert, so daß ein Mittel mit 10$ aktivem Methylparathion erhalten wird. Beide Materialien
werden im Gewächshaus in gleichen Wirkstoffkonzentrationen von
1,12 kg/ha (1 lb/acre) unter Verwendung einer üblichen Sprühvorrichtung
auf Baumwollpflanzen angewandt. In bestimmten Zeitabständen werden 25 Larven von Heliothis armigera (bollworms)
auf die behandelten Blätter gesetzt,- und die prozentuale Abtötung
wird festgestellt. Mit dem eingekapselten Methylparathion wird eine wirksame, langanhaltende Wirkung (100$ Abtötung
nach 7 Tagen, 75$ Abtötung nach 10 Tagen) erzielt, während die
Vergleichsprobe ein rasches Absinken der Aktivität zeigt (nur 5$ Abtötung nach 7 Tagen, keine Abtötung nach 10 Tagen).
Ein. entsprechender Versuch wird durchgeführt unter Verwendung von 100 Rüsselkäfern (boll weevils) für jede Bestimmung und Anwendung
einer geringeren Dosierung von 0,28 kg/ha (0.25 lb/acre) an Methylparathion. Nach 7 Tagen wird mit dem eingekapselten ·
Produkt noch eine wirksame Abtötung und Wirkung (wenigstens 95 bis 100$ Abtötung) erzielt, während das nichteingekapselte
Methylparathion fast vollständig unwirksam ist.
Bohnenblätter werden im Gewächshaus mit einer wäßrigen Dispersion von wie in Beispiel 1 hergestelltem eingekapseltem Methylparathion
und mit nichteingekäpscltem ernulgierbarem Konzentrat
als Vergloichsprobe besprüht und gegen Spinnrnilben getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt. Das einge-.
kapselte Pestizid zeigt in einer Dosierung von 0,56 kg/ha.,-;..
(0.5 lb/acre) für etwa 10 Tage eine gute Wirkung, die Vergleichsprobe für nur einen Tag. Da Spinnmilben Insektizidrückstände nicht
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aufnehmen, ergibt sich, daß der Wirkstoff langsam durch die Kapselwand nach außen dringt und durch Dampf und/oder Kontaktwirkung
die Milben tö't'et. Außerdem hat die Umgebung im Gewächshaus,
durch die die Bioaktivität des nichtgeschützten Methylparathions zerstört wird, eine geringere Einwirkung auf das
eingekapselte Methylparathion.
Die Ergebnisse des Beispiels zeigen, daß unerwarteterweise das Mittel gemäß der Erfindung in geringerer Dosierung verwendet
werden kann. Aus Tabelle I ist ersichtlich, daß mit 0,56 kg/ha (0.5 lb/acre) an eingekapseltem Methylparathion eine bessere
Wirkung erzielt wird als mit 1,12 kg/ha (1 lb/acre) oder sogar 5,6 kg/ha (5 lb/acre) an handelsüblichem nichteingekapseltem
Methylparathion. Das bedeutet einen wesentlichen wirtschaftlichen
Vorteil des Insektiziden Mittels gemäß der Erfindung.
- 10
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T a b e 11 e I Wirkung gegen Zweifleckspinnmilben (two-spot spider mites)
Dosdg-ung
Mikrokapseln | (aktiver Wirk | |
von Methyl | stoff, kg/ha | |
parathion | [lbs/acre J) | |
r | ||
J | ||
j 5,6 5 | ||
O ι | 1,12 1 ^ 0,56 0,5 |
|
CD CO It |
||
Abtötung naoh Tagen
10
100 | 100 | 100 | 100 |
50 | 100 | 100 | 100 |
25 | 90 | 100 | 100 |
100
99
95
95
19
75 75 25
ro O OO
Methylparathion als Bnulsionskonzentrat
(E.C.}
5,6 | 5 | 100 | 100 | 100 | 75 | 50 | 0 |
1,2 | 1 | 90 | 100 | 50 | 25 | 0 | 0 |
0,56 | 0,5 | 50 | 50 | 0 | 0 | 0 | 0 |
(1) Alle Mittel in Wasser verdünnt. Das Mittel E.G. enthielt 10$ Methylparathion, 5%
Triton X-t'55 als Emulgiermittel und 85$ Xylol in Wasser.
Äthylparathion wird wie in Beispiel 1 unter Bildung einer wäßrigen
Aufschlämmung von Mikrokapseln mit einem Wirkstoffgehalt von 17$
mit einer Haut aus vernetzten! Polyamid/Polyharnstoff eingekapselt.
Baumwollsämlinge werden mit dieser Aufschlämmung in einer Dosierung von 0,22 kg/ha (0.2 lb/acre) an Wirkstoff besprüht. Der
gleiche Versuch wurde mit nichteingekapseltem Äthylparathion
in der gleichen Dosierung durchgeführt.· Die Abtötung von Rüsselkäfern (boll weevils), die auf diesevbehandelten Sämlinge aufgebracht
waren, wird in verschiedenen Zei.tabständen bestimmt, wie
unten gezeigt:
S Abtötung | , Tage | 6 | 8 | |
1 | 2 | 4 | 50 | 30 |
8ο | 68 | 56 | 0 | 5 |
36 | 20 | 12 | ||
eingekapseltes Äthylparathion
nichteingekapseltes
Äthylparathion
Auf Versuchsfeldern im Freien wurden Bohnenpflanzen mit einer wäßrigen Aufschlämmung von eingekapseltem Methylparathion und
einem Konzentrat von Vergleichsinsektizid in gleichen Dosierungen von 0,56 kg/ha (0.5 lb/acre) unter Verwendung einer
Düse Nr. 65IO bei entfernten Sieben besprüht. Das Blattwerk wurde
täglich untersucht, und als Testinsekten wurden Grillen (crickets)
und Japankäfer (Japanese Beetles) verwendet. Die Ergebnisse waren:
ff? Abtötung, Tage 1234 5
eingekapseltes Methylparathion 100 100 100 100 100
niehteingekapseltes
Methylparathion 100 100 100 0 0
Käfter 0 Grillen
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Baumwollpflanzen wurden im Freien mit einer wäßrigen Dispersion von eingekapseltem Methylparathion und mit einem Methylparathionkonzentrat
in verschiedenen und äquivalenten Dosierungen besprüht. Ein auf den behandelten Blättern nach 3 Tagen unter Verwendung
von Rüsselkäfern als Testschädlingen durchgeführter Bioversuch ergab die folgenden Werte:
eingekapseltes Methylparathion J 0,28 (1/4) 100
(.0,56 (1/2) . 100
nichteingekapseltes Methylparathion
0,56 (1/2) 40
Dosierung, kg/ha
(lb/acre)
%
Abtötung
Auch aus den Werten dieser Tabelle wird der unerwartete Vorteil,
daß das eingekapselte Mittel in niedrigeren Dosierungen verwendet werden kann, anschaulich.
Die längere Wirkungsdauer und größere Aktivität der eingekapselten
Parathione wird durch eine Reihe von wie oben beschrieben im Freien durchgeführten Versuchen, bei denen jedoch die Versuchsfelder
starkem Regen ausgesetzt wurden, durchgeführt. Die Wirkung der Mittel gemäß der Erfindung hinsichtlich der Abtötung von
Insekten war unvermindert, während die Aktivität der nichtrnodifizierten Parathione durch Feuchtigkeit absinkt,
Die größere Wirkung eingekapselter Parathione bei der Bekämpfung des Schwarmnspinners (gypsy moth) auf Eichenlaub bei äquivalenten
Dosierungen von 1,19 g/l (1lb/i00 gal. ) Parathipn ist .aus. den ,folgenden
Verr.uchsergebnissen ersichtlich: .■■·■■;.--.· ■.-
209 85 1/V2 0 8
149 186
L LLO Ό ^ ι
eingekapseltes Methylparathion
eingekapseltes Äthylparathion
nichteingekapseltes Methylparathion
Abtötung, Tage
100 100
• 48
100 100
32 87 87
Toxizitätstests werden durchgeführt, um die relative und überraschende
Ungefährlichkeit der Mittel gemäß der Erfindung gegenüber Säugetieren zu veranschaulichen.
Die akute orale Toxizität eingekapselter Proben und handelsüblicher
emulgierbarer Konzentrate werden an Mäusen bestimmt. Proben werden durch ein Magenrohr ohne vorherige Trituration verabreicht.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Probe
1. nichteingekapseltes Methy1-parathion
(44jg aktiv)
2. eingekapseltes Methylparathion (12$ aktiv)
3. eingekapseltes Methylparathion (14$ aktiv)
4. eingekapseltes Methylparathion (75$ aktiv)
5. nichteingekapseltes fithylparathlon
(45$ aktiv)
6. eingekapseltes Äthylparathion (27$ aktiv)
7. einp;akapse] tes Äthylparathion
(29$ aktiv)
8. gewebe-homogenisiertes Äthylparathion
(29$ aktiv)
LD50 (des Wirkstoffs) |
50 (des Mittels) |
10 mg/kg | 23 mg/kg |
106 " | 860 " |
89 " | 620 " |
87 " | VJl |
10 " | 22 " |
1460 " | 56OO " |
1380 " | 4800 " |
14 " | 50 . " |
- 14 -
2 0985V 1208
Die obigen LD^-Q-Werte zeigen, daß das eingekapselte Methylparathion
gemäß der Erfindung nur etwa 1/10 der Toxizität des als Vergleich herangezogenen niehteingekapselten nichtemulgierbaren
Konzentrats gegenüber Säugetieren hat, und daß die Äthylparathionkapseln
gemäß der Erfindung sogar nur 0,01 der Toxizität der niehteingekapselten Vergleichsprobe haben. Bei der Probe
Nr. 8 wird eingekapseltes A'thylparathion durch Gewebemahlen (tissue grinding) homogenisiert, und es -ergibt sich ein typischer
LD50-Wert.
Die dermale Toxizität bei Kaninchen wird bestimmt, indem man das Testmaterial unter Anwendung des üblichen Dermaltoxizitätstests
24 Stunden in Kontakt mit nichtabgeriebener (non-abraided)
Kaninehenhaut läßt. Bei Verwendung von eingekapseltem Methylparathion
in wäßriger Suspension (12 bis 14# Wirkstoff) in
einer Dosierung von 2,25 g aktivem Methylparathion/kg Körpergewicht
sind nach 22 bis 30 Stunden 3 Kaninchen von 21 getöteti
während bei Verwendung eines niehteingekapselten ernulgierbaren
Konzentrats (44$ Wirkstoff) bei einer Dosierung von nur I78 mg
Methylparathion/kg Körpergewicht naoh nur 4 1/4 Stunden alle
Tiere getötet sind.
Eingekapseltes A'thylparathion in wäßriger Suspension hat sich
als nichttoxisch bei seiner Anwendung auf die Haut von drei Kaninchen erwiesen. Die dermale LDe0 für niehteingekapseltes
Ä'thylparathibnkonzentrat ergab sich dagegen zu 35 mg/kg, be2ogen auf aktives A'thylparathion.
- 15 2 0 9 8 5 1/12 0 8
Claims (5)
- Patentansprüche(ij Insektizides Mittel, das Mikrokapseln aus Methylparathion oder Äthylparathion mit einer Haut aus vernetzten! Polyamid/ Polyharnstoff enthält. .
- 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrokapseln im Gemisch mit einem wäßrigen Träger vorliegen.
- jj. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hautaus Polyamid/Polyharnstoff zu etwa 10 bis 50$ aus vernetzten] Polymer besteht.
- 4. Mittel nach Anspruch J5* dadurch gekennzeichnet, daß diemittlere Teilchengröße der Mikrokapseln zwischen etwa 30 und etwa 1^0μ beträgt.
- 5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrokapseln im Gemisch mit einem wäßrigen Träger vorliegen.2 0 9 8-51I6/1 2 0 8
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