DE2443333B2 - Phosphinentwickelndes schaedlingsbekaempfungsmittel und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents

Phosphinentwickelndes schaedlingsbekaempfungsmittel und verfahren zu seiner herstellung

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DE2443333B2 DE19742443333 DE2443333A DE2443333B2 DE 2443333 B2 DE2443333 B2 DE 2443333B2 DE 19742443333 DE19742443333 DE 19742443333 DE 2443333 A DE2443333 A DE 2443333A DE 2443333 B2 DE2443333 B2 DE 2443333B2
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Description

Die Erfindung betrifft ein Phosphin entwickelndes Schädlingsbekämpfungsmittel, insbesondere in der Form von Preßkörpern wie Tabletten und Pellets, mit einem Gehalt an Magnesium- und/oder Aluminiumphosphid, einem thermisch zersetzbaren Stoff, vorzugsweise Ammoniumcarbamat, und einer Hüllsubstanz. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Schädlingsbekämpfungsmittels.
Üblicherweise wird bei der Schädlingsbekämpfung mit Phosphin dieses aus Metallphosphiden durch Hydrolyse freigesetzt. Geeignete Metallphosphide, wie etwa Calciumphosphid (Cd^Yi), Magnesiumphosphid (Mg3P2) oder Aluminiumphosphid (AIP) reagieren bereits bei Raumtemperatur mit der Feuchtigkeit aus der Luft und setzen dabei gasförmiges Phosphin frei. Da sich das aus Metallphosphiden freigesetzte Phosphin an der Luft unter bestimmten Bedingungen selbst entzünden kann, sind besondere Maßnahmen erforderlich, um eine solche Selbstentzündung sicher zu verhindern. Daneben wird angestrebt, die Geschwindigkeit der Phosphinentwicklung den besonderen Bedingungen bei der Schädlingsbekämpfung anzupassen, um eine Gefährdung des Personals durch vorzeitige PhosphinentWicklung auszuschließen. Es ist bekannt, den Metallphosphiden verschiedene anorganische und/oder organische Stoffe zuzusetzen, um die Bildungsgeschwindigkeit des Phosphins und/oder dessen Selbstentzündlichkeit im gewünschten Sinne zu beeinflussen.
Nach der deutschen Patentschrift 9 23 006 wird die Selbstentzündlichkeit von Phosphiden der Alkalien, Erdalkalien oder Erdmetalle und von aus diesen, insbesondere durch Hydrolyse an feuchter Luft ,ο entwickeltem Phosphin dadurch unterdrückt, daß diesen Metallphosphiden thermisch leicht zersetzliche, vorzugsweise Kohlendioxid abspaltende Stoffe, wie z.B. Natriumbicarbonat, Ammoniumcarbamat oder Hirschhornsalz zugemischt werden. Mit diesen Zusätzen wird jedoch die Bildungsgeschwindigkeit des Phosphins nur geringfügig oder gar nicht beeinflußt.
Nach der deutschen Auslegeschrift 10 23 265 werden die Phosphide der Alkalien, Erdalkalien und Erdmetalle zur Unterdrückung der Selbstentzündlichkeit und zur Regulierung der Bildungsgeschwindigkeit der aus diesen entwickelten Phosphine mit leicht flüchtigen, Verdunstungskälte erzeugenden organischen Flüssigkeiten vermischt. Bei der Verdampfung dieser Verdunstungskälte erzeugenden Flüssigkeiten wird notwendigerweise auch Luftfeuchtigkeit kondensiert, welche die Phosphin-Entwicklung oft unangemessen beschleunigt. Darüber hinaus muß während Transport und Lagerung mit einer vorzeitigen Verdampfung der leicht flüchtigen organischen Flüssigkeit gerechnet werden.
In der deutschen Auslegeschrift 1155 631 werden leichtflüchtige feste organische Stoffe genannt, welche Alkali-, Erdalkali- oder Erdmetall-Phosphiden zugemischt werden, um die Bildungsgeschwindigkeit des Phosphins zu beeinflussen. Mit diesen Zusätzen soll sowohl die Bildungsgeschwindigkeit des Phosphins gesteuert wie seine Selbstentzündlichkeit unterbunden ν : rden, während gegebenenfalls die Umkleidung von Metallphosphid-Stücken mit wasserlöslichen bzw. wasserdurchlässigen Hüllen lediglich zu einer Verzögerung der Zündung des Phosphin/Luft-Gemisches führen soll. Nach der deutschen Patentschrift 1122 762 wird durch das Zusammenwirken von Metallphosphid, dessen einzelne Partikeln oder kleine Partikelgruppen eine dichte Umhüllung aus wasserabstoßender organischer fester Substanz aufweisen, mit einem thermisch zersetzbaren Stoff ein feuchtigkeitsgeschütztes Metallphosphid zur Schädlingsbekämpfung erhalten.
In der Praxis hat sich gezeigt, daß wasserabstoßende Hüllsubstanzen um das Metallphosphid herum den Wasserzutritt zu dem Metallphosphid hemmen, wodurch die Bildungsgeschwindigkeit des Phosphins in gewünschtem Ausmaß verzögert wird. In vielen Fällen wird durch solche wasserabstoßende Hüllsubstanzen aber auch die Ausnutzung des Metallphosphids verringert, da bei der durch Luftfeuchtigkeit erfolgenden allmählichen Hydrolyse das umhüllte Metallphosphid nicht vollständig umgesetzt wird; so wurden bei einem Schädlingsbekämpfungsmittel, das aus 80 Gew.-% Aluminiumphosphid, 3 Gew.-% Paraffin, Rest inertes Material bestand, nach 120stündiger Ausgasung in den Rückständen noch 5,2% des ursprünglich vorhandenen Aiuminiumphosphids festgestellt. Diese Restgehalte an nicht umgesetztem Metallphosphid führen zu besonderen Schwierigkeiten bei der Beseiti-S5 gung der Schädlingsbekämpfungsmittel-Rückstände.
Die Beseitigung dieser Rückstände erfolgt bislang im wesentlichen durch Verbrennen oder Vergraben. Diese Beseitigungsverfahren erweisen sich jedoch nicht als
unbedenklich; wegen der damit verbundenen Gefahren ist beispielsweise das Vergraben der Rückstände in einigen Ländern untersagt worden. Nach einem jüngeren Vorschlag werden die nach der Schädlingsbekämpfung angefallenen Rückstände durch Einbringen in s flüssiges V/asser beseitigt. Hierbei verzögert der wasserabstoßende, organische Bestandteil des Schädlingsbekämpfungsmittels die Beseitigung der Rückstände.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein au-» Metallphosphiden phosphinfreisetzendes Schädlingsbekämpfungsmittel, das gegen Selbstentzündung geschützt ist, bei dessen Anwendung das Phosphin anfänglich verzögert freigesetzt, und das zu mit flüssigem Wasser beseitigbaren Rückständen führt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, dem an sich bekannten Gemisch aus Magnesium- und/oder Aluminiumphosphid und thermisch zersetzbarem Stoff eine feste organische Substanz zuzusetzen, welche den Zutritt von gasförmigern Wasser (Luftfeuchtigkeit) zu dem Metallphosphid verzögert, welche sich jedoch in flüssigem Wasser rasch auflöst, und damit eine rasche Beseitigung der Rückstände in flüssigem Wasser gewährleistet. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß auch bei Verwendung einer die Phosphinentwicklung regelnden Substanz, welche sich in flüssigem Wasser rasch auflöst, ein Schädlingsbekämpfungsmittel erhalten wird, das ausreichend gegen Selbstentzündung geschützt ist, sogar dann, wenn das Schädlingsbekämpfungsmittel entgegen der bestimmungsgemäßen Anwendung mit flüssigem Wasser in Berührung kommt.
Das erfindungsgemäße, phosphinentwickelnde Schädlingsbekämpfungsmittel mit einem Gehalt an Magnesium- und/oder Aluminiumphosphid, einem thermisch zersetzbaren Stoff und wenigstens einem weiteren Zusatz ist dadurch gekennzeichnet, daß das Schädlingsbekämpfungsmittel als Hüllsubstanz Polyäthylenoxid mit einem Molekulargewicht zwischen 40O0 und 12 000 enthält. Bevorzugt enthält das erfindungsgemäße Schädlingsbekämpfungsmittel Polyäthylenoxid mit einem Molekulargewicht zwischen 5000 und 6000.
Unter Polyäthylenoxid werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung polymere organische Verbindungen der folgenden allgemeinen Formel
HOCH2-(CH2-O-CHj)n-CH2OH
verstanden. Erfindungsgemäß gut geeignet sind solche Verbindungen, die η-Werte zwischen 90 und 270 aufweisen, denn diese Verbindungen sind hartwachsartig, lassen sich gut zu feinem Pulver vermählen, und weisen Erstarrungspunkte zwischen 50 und 62° C auf. Polyäthylenoxide mit einem Molekulargewicht deutlich unter 4000, das sind Verbindungen gemäß obiger Formel mit Werten für η beträchtlich unter 90, sind zur Herstellung der erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmittel weniger geeignet, da solche Polyäthylenoxide bereits bei Temperaturen erweichen, welche während des Transports und der Lagerung der Schädlingsbekämpfungsmittel auftreten können; dane- <*> ben lassen sich solche niedermolekularen Polyäthylenoxide nicht leicht zu Pulvern mit der geringen Korngröße vermählen, wie sie bei der Herstellung der ei'findungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmittel erwünscht sind. Polyäthylenoxide mit Molekulargewichten deutlich über 12 000, das sind Verbindungen der obigen allgemeinen Formel mit Werten für π beträchtlich flher 270. sind iLur Herstellung der erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmittel weniger geeignet, da diese hochmolekularen Polyäthylenoxids unter den angestrebten einfachen Verarbeitungsbedingungen nicht das erforderliche Kriechvermögen aufweisen, um alle Metallphosphid-Teilchen mit einer gleichmäßigen Polyäthylenoxid-Schicht zu umhüllen, die so dicht ist, daß der Zutritt von Luftfeuchtigkeit zu dem Metallphosphid verzögert wird. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmittel haben sich solche Polyäthylenoxide besonders gut bewährt, die ein Molekulargewicht zwischen 5000 und 6000 aufweisen; gemäß obiger allgemeiner Formel sind das Verbindungen mit Werten für η zwischen etwa 110 und 135; diese Polyäthylenoxide haben Erstarrungspunkte zwischen etwa 55 und 62° C und bilden unter den angestrebten einfachen Verarbeitungsbedingungen in besonderem Maße eine gleichmäßige Schutzhülle um die einzelnen Metallphosphid-Teilchen.
Da die obengenannten Polyäthylenoxide mit hydrolyseempfindlichen Metallphosphiden zusammengebracht werden, sollen die Polyäthylenoxide weitgehend wasserfrei sein; iii der Praxis hai sich gezeigt, daß ein Feuchtigkeitsgehalt bis zu 1 Gew.-% tragbar ist. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmittel sind solche Polyäthylenoxide besonders gut geeignet, welche in der Form eines fein gemahlenen Pulvers vorliegen, da solche pulverförmigen Polyäthylenoxide gut mit dem Metallphosphid und dem thermisch zersetzbaren Stoff vermischt werden können. Gut geeignet ist Polyäthylenoxid-Pulver, das eine mittlere Korngröße unter 100 μ aufweist, wobei Polyäthylenoxid-Pulver mit mittleren Korngrößen zwischen 5 und 75 μ besonders bevorzugt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmittel dient der Polyäthylenoxid-Zusatz dazu, die Geschwindigkeit der Phosphinentwicklung an die in der Praxis angestrebten Bedingungen anzupassen. Bei der Schädlingsbekämpfung mit phosphinentwickelnden Schädlingsbekämpfungsmitteln wird angestrebt, daß das Mittel nach Entnahme aus der vor Feuchtigkeitszutritt schützenden Verpackung im Kontakt mit der Luftfeuchtigkeit das Phosphin verzögert freisetzt, um die Arbeitskräfte während der Auslegung der Schädlingsbekämpfungsmittel in dem zu behande'nden Raum oder während des Einbringens in das zu behandelnde Gut nicht zu gefährden. Nach der anfänglich verzögerter Phosphinentwicklung soll im weiteren Verlauf der Behandlung das Phosphin mit mittlerer, gleichmäßiger Geschwindigkeit freigesetzt werden. Es hat sich gezeigt, daß ein Schädlingsbekämpfungsmittel aus Magnesium- und/oder Aluminiumphosphid im Gemisch mit einem thermisch zersetzbaren Stoff, dem 2 bis 14 Gew.-% des obenerwähnten Polyäthylenoxids zugesetzt worden sind, diese Bedingungen besonders gut erfüllt. In der Praxis hat sich gezeigt, daß wenigstens 2 Gew.-°/o Polyäthylenoxid erforderlich sind, um alle Metallphosphid-Teilchen mit einer gleichmäßigen Polyäthylenoxid-Schicht zu überziehen; ein Polyäthylenoxid-Anteil über 14 Gew.-% hinaus kann durchaus angewandt werden, führt jedoch nicht zu weiteren Vorteilen, so daß aus wirtschaftlichen Gründen davon abgesehen wird. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein Polyäthylenoxid-Anteil von 3 Ibis 8 Gew.-% besonders bevorzugt, da sich gezeigt hat, daß damit unter den erfindungsgemäß vorgesehenen Herstellungsbedingungen ein besonders gleichmäßiger, weitgehend dichter Polyäthylenoxid-Öberzug um die einzelnen Metallphosphid-Teilchen erhalten wird.
Die folgende Tabelle I zeigt, daß bei erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmitteln mit einem Zusatz von wenigstens 4 Gew.-°/o Polyäthylenox;d eine deutlich verzögerte Phosphinentwicklung gegenüber einem Gemisch aus nicht umhülltem Aluminiumphosphid und Ammoniumcarbamat stattfindet.
Zur Bestimmung der Geschwindigkeit der Phosphinentwicklung aus erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmitteln und Vergleichspräparaten wurden jeweils 12 Pellets der in Spalte 1 angegebenen
Tabelle I
IO Zusammensetzung in eine dicht verschließbare Stahl kammer mit einem Innenvolumen von 2 m3 gebracht, db auf einer Temperatur νυη 19 bis 20°C gehalten wurde. Im Inneren der Stahlkammer wurde eine konstante Luftfeuchtigkeit von etwa 60% relativer Feuchtigkeit eingestellt. Nach den vorgesehenen Zeiten werden durch eine entsprechende Öffnung aus dem Inneren der Stahlkammer Gasproben abgenommen und mit »Drägerröhrchen« der Phosphingehait dieser Gasproben bestimmt.
6 18 35 95 145 200
7 13 26 60 115 150
5 11 25 55 90 140
12 23 50 110 170 230
Anfängliche Phosphinentwicklung bei Einwirkung von Luftfeuchligkcil auf erfindungsgemäße und Vergleichspräparate aus Aluminiumphosphid (AIP), Ammoniumcarbamat (Carb) und Polyäthylenoxid (PÄO)
Probe Phosphingehait der Gasprobe (ppm) nach
15 Min. 30 Min. 60 Min. 120 Min. 180 Min. 240 Min.
70 AIP, 26 Carb, 4 PÄO
66 AIP, 26 Carb, 8 PÄO
62 AIP, 26 Carb, 12 PÄO
70 AIP, 30 Carb
Den Versuchsergebnissen ist also zu entnehmen, daß erfindungsgernäße Schädlingsbekämpfungsmittel mit einem Gehalt an Polyäthylenoxid im Versuchszeitraum unter gleichen Bedingungen weniger Phosphin entwikkeln konnten, als Gemische aus Metallphosphiü mit Carbamat ohne Zusatz von Polyäthylenoxid. Dieser Befund kann zwangsläufig damit erklärt werden, daß das Polyäthylenoxid bei den erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmitteln eine dichte Umhüllung um die einzelnen Metallphosphid-Partikeln bildet, welche den Zutritt von Luftfeuchtigkeit zu dem Metallphosphid hemmt, was zu einer verzögerten Phosphinfreisetzung führt.
Ein wichtiger Bestandteil des erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmittels ist der thermisch zersetzbare Stoff. Geeignete Stoffe zersetzen sich bereits bei Temperaturen unterhalb 60° in merklichem Ausmaß und entwickeln dabei inerte gasförmige Zersetzungsprodukte. In an sich bekannter Weise sind Ammoniumbicarbonat, Natriumbicarbonat, Hirschhornsalz, Ammoniumcarbamat gut geeignete, thermisch zersetzbare Stoffe, wobei Ammoniumcarbamat besonders bevorzugt wird.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat sich gezeigt, daß die Umsetzung des in den Schädlingsbekämpfungsmitteln enthaltenen Metallphosphids noch weiter vervollständigt werden kann, wenn das Mittel außer den obengenannten Bestandteilen zusätzlich trockenes Natriumoxid, Natriumhydroxid und/oder Kaliumhydroxid enthält. Beispielsweise hat sich gezeigt, daß auch unter optimalen Bedingungen für die Anwendung aluminiumphosphidhaitiger Schädlingsbekämpfungsmittel, wobei das Aluminiumphosphid eine Hüllschicht aus wasserabstoßender, fester organischer Substanz aufwies, die nach der Schädlingsbekämpfung angefallenen Rückstände noch etwa 5 bis 8% des anfangs vorhandenen Aluminiumphosphids enthalten. ('° Durch den Zusatz von Natriumoxid. Natriumhydroxid und/oder Kaliumhydroxid kann der Restgehalt an nicht umgesetztem Metallphosphid auf weniger als 2% des ursprünglich vorhandenen Phosphids abgesenkt werden. Eine solche Verminderung des Restgehalts an nicht <>5 umgesetztem Metallphosphid führt im Zusammenwirken mit einer Hüllsubstanz, die sich in flüssigem Wasser rasch auflöst, zu einem Dhosohinentwickelndcn Schädlingsbekämpfungsmittel, dessen Rückstände mit flüssigem Wasser besonders rasch und leicht beseitigt werden können.
Bei der weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wurde gefunden, daß ein phosphinentwikkelndes Schädlingsbekämpfungsmittel der folgenden Zusammensetzung zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe besonders gut geeignet ist.
10 bis 30Gew.-% Ammoniumcarbamat
2bisl4Gew.-% Polyäthylenoxid
0 bis 25 Gew.-% Natriumoxid, Natriumhydroxid und/
oder Kaliumhydroxid
Rest Magnesium- und/oder Aluminiumphosphid mit gelegentlichen Anteilen an inertem Material.
Ein Gemisch dieser Zusammensetzung kann ohne Zusatz von Preßhilfsmitteln zu Preßkörpern verpreßt werden. Das erfindungsgemäße Schädlingsbekämpfungsmittel liegt bevorzugt in der Form von Preßkörpern wie Tabletten oder Pellets vor.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmittel werden die obengenannten feinverteilten Bestandteile unter Ausschluß der Luftfeuchtigkeit miteinander vermischt und das Gemisch anschließend zu Preßkörpern verpreßt. Das Vermischen erfolgt in bekannten Vorrichtungen. Unter den erfindungsgemäß vorgesehenen Herstellungsbedingungen bildet das zugesetzte Polyäthylenoxid dann einen besonders gleichmäßigen und dichten Überzug um die einzelnen Metallphosphid-Partikeln, wenn pulverförmiges Polyäthylenoxid mit Korngrößen unter 100 μ, bevorzugt mit Korngrößen zwischen 5 und 75 μ, verwendet wird.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, ohne diese einzuschränken.
Beispiel 1
Unter Ausschluß von Luftfeuchtigkeit wurden 57 Gewichtsteile pulverförmiges, technisches Aluminiumphosphid (mittlere Korngröße etwa 3 μ) mit herstellungsbedingtem Anteil von 10 bis 20 Gew.-% inerter Bestandteile (im wesentlichen Aluminiumoxid) mil 5 Gewichtsteilen pulverförmigem Polyäthylenoxid (mittleres Molekulargewicht 50C0 bis 6000, mittlere Korngröße um 50 u) bei etwa 65°C miteinander vermischt.
Dabei wurde nach dem Abkühlen ein rieselfähiges Pulver aus mit einer Schutzhülle aus Polyäthylenoxid überzogenen Phosphidteilchen erhalten. Diesen wurden 15 Gewichtsteile trockenes pulverförmiges Natriumoxid (Korngröße etwa 180 μ) und 23 Gewichtsteile Ammoniumcarbamat zugesetzt, und alle Bestandteile wurden dann innig vermischt. Das erhaltene, homogene Gemenge wurde anschließend zu Tabletten mit einer Höhe von etwa 7 mm und einem Durchmesser von etwa 9 mm verpreßt.
Beispiel 2
70 Gewichtsteile technisches Aluminiumphosphid (mittlere Korngröße etwa 3 μ), 4 Gewichtsteile pulverförmiges Polyäthylenoxid (mittleres Molekulargewicht zwischen 5000 und 6000, mittlere Teilchengröße etwa 60 μ) und 26 Gewichtsteile Ammoniumcarbamat werden unter Ausschluß von Luftfeuchtigkeit, wie in Beispiel 1 angegeben, 60 Minuten lang innig miteinander vermischt. Das erhaltene Gemenge wurde anschließend zu kugelförmigen Pellets mit einem Durchmesser von 12 mm verpreßt.
Beispiel 3
65 Gewichtsteile pulverförmiges Magnesiumphosphid (Korngröße etwa 5 bis 50 μ) mit herstellungsbedingtem Anteil von etwa 10% inerter Bestandteile (im wesentlichen Magnesiumoxid), 10 Gewichtsteile pulverförmiges Polyäthylenoxid (mittleres Molekulargewicht um 12 000, mittlere Korngröße etwa 10 μ) und 25 Gewichtsteile Ammoniumcarbamat wurden unter Ausschluß von Luftfeuchtigkeit, wie in Beispiel 1 angegeben, 40 Minuten lang innig miteinander vermischt. Das erhaltene Gemenge wird in einer Tablettenpresse zu Tabletten verpreßt.
An erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmitteln und Vergleichspräparaten wurden Untersuchungen über die Beseitigung der nach der Ausgasung erhaltenen Rückstände durchgefühlt. Zur Ausgasung wurden die Preßkörper 120 Stunden in einer Klimakammer mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60% bei 200C ausgelegt. Dann wurde der Rückstand in Wasser eingebracht und untersucht.
Die Untersuchungsergebnisse bringt die folgende Tabellen.
Die zweite Spalte dieser Tabelle zeigt, daß die das erfindungsgemäße wasserlösliche PÄO enthaltenden Rückstände sehr schnell untersinken, während die Hartparaffin bzw. Aluminiumstearat enthaltenden Rückstände innerhalb der Beobachtungszeit von 4 Std. nicht benetzt werden und obenauf schwimmen.
Auch Rückstände, die aus nur AIP und Carbamat enthaltenden Preßkörpern zurückbleiben, sinken erheblich langsamer ab.
Tabelle Ϊ1
Beseitigung der nach 120stündiger Ausgasung angefallenen Schädlingsbekämpfungsmittel-Rückstände in flüssigem Wasser
Schädlingsbekämpfungsmittel Zeitspanne bis der
gesamte Rückstand
in 200 ml Wasser
15 untersinkt
58 AIP/23 Carb/4 PÄO")/15 Na2O <30"
63 AIP/23 Carb/4 PÄO/10 Na2O <30"
70 AIP/26 Carb/4 PÄO <30"
20 66 AIP/26 Carb/8 PÄO <30"
62 AIP/26 Carb/12 PÄO <30"
70 Mg3P2/26 Carb/4 PÄO <30"
66 Mg3P2/26 Carb/8 PÄO <30"
62 MgjP2/26 Carb/12 PÄO <30"
25 70 AIP/26 Carb/4 HP") Keine Benetzung
innerhalb von
4 Std.
70 AIP/26 Carb/4 Al-St"·) Keine Benetzung
innerhalb von
30 4 Std.
PÄO steht für Polyäthylenoxid.
HP steht für Hartparaffin.
Al-St steht für Aluminiumstearat.
Die Versuchsergebnisse zeigen, daß ein Zusatz von Polyäthylenoxid zu dem an sich bekannten Gemisch aus Magnesium- und/oder Aluminiumphosphid und Ammoniumcarbamat zu einem Schädlingsbekämpfungsmittel führt, dessen nach der Schädlingsbekämpfung anfallende Rückstände rasch in flüssigem Wasser beseitigt werden können.
Die Temperaturbeständigkeit des Produktes gemäß der Erfindung ist sehr gut; nicht nur vorübergehende, sondern auch länger dauernde Erwärmung in dichter Verpackung bei höheren Lagerungstemperaturen schadet nicht nur nicht, sondern trägt sowohl zur Verbesserung der Haltbarkeit als auch zur Verbesserung des Schutzüberzugs der Preßkörper bei.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Phosphin entwickelndes Schädlingsbekämpfungsmittel, insbesondere in der Form von Preßkörpern wie Tabletten oder Pellets, mit einem Gehalt an Magnesium- und/oder Aluminiumphosphid, einem thermische zersetzbaren Stoff, vorzugsweise Ammoniumcarbamat, und einer Hüllsubstanz, dadurch gekennzeichnet, daß es als Hüllsubstanz Polyäthylenoxid mit einem Molekulargewicht zwischen 4000 und 12 000 enthält
2. Schädlingsbekämpfungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Polyäthylenoxid mn einem Molekulargewicht zwischen 5000 und 6000 enthält.
3. Schädlingsbekämpfungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es 2 bis 14, vorzugsweise 3 bis 8 Gew.-°/o Polyäthylenoxid enthält.
4. Schädlingsbekämpfungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 10 bis 30 Gew.-°/o Ammoniumcarbamat, 2 bis 14 Gew.-% Polyäthylenoxid, 0 bis 25 Gew.-% Natriumoxid, Natriumhydroxid und/oder Kaliumhydroxid, Rest Magnesium- und/oder Aluminiumphosphid mit gelegentlichen Anteilen an inertem Material, besteht.
5. Verfahren zur Herstellung eines Schädlingsbekämpfungsmiitels nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Magnesium- und/oder Aluminiumphosphid, der thermisch zersetzbare Stoff, das PolyäthylenoxJd, und gegebenenfalls trockenes Natriumoxid, Natriumhydroxid und/oder ■ Kaliumhydroxid, jeweils in feinverteilter Form, miteinander vermischt werden, und das Gemisch anschließend zu Formkörper verpreßt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß pulverförmiges Polyäthylenoxid mit Korngrößen unter 100 μ, vorzugsweise mit Korngrößen zwischen 5 und 75 μ, verwendet wird.
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