DE244190A - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
auf galvanischem Wege.
Die Erfindung betrifft einen Galvanisierungsapparat, speziell für die Aufbringung von Metallniederschlägen
auf lange, zylindrische oder runde Gegenstände, wie Stäbe, Röhren u. dgl.,
bei der die Zuführung und das Auswerfen des Arbeitsgutes selbsttätig vor sich geht und bei
der hohles Arbeitsgut sowohl auf der Innenais auch auf der Außenseite bzw. auf beiden
Seiten mit einem Überzug versehen werden ίο kann. Gegenüber den bisher bekannten Vorrichtungen
dieser Art zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, daß zum Transport des
Arbeitsgutes im Bade1 zwei gegeneinander laufende, mit entgegengesetztem Gewinde versehene
Schrauben vorgesehen sind, die gleichzeitig zur Lagerung und zum Transport des
Arbeitsgutes dienen. Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß für
gute Auslüftung des Gutes und selbsttätigen Abfluß des Bades aus dem Innern des Gutes
beim Auswerfen des Arbeitsgutes gesorgt ist. In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand
dargestellt, und zwar zeigt
Fig. ι eine Draufsicht,
Fig. 2 einen Längsschnitt längs der Linie 2-2 der Fig. 1.
Fig. 3 ist ein Querschnitt längs der Linie. 3-3 der Fig. 1.
Fig. 4 ist eine Einzelansicht im Querschnitt.
Die Fig. 5 und 6 zeigen ebenfalls Einzel· teile der Vorrichtung zur Isolierung des Polkernes.
.
Die Vorrichtung besteht aus einem Behälter i, der zweckmäßig mit einem Futter 2
versehen ist, das besonders dann notwendig ist, wenn der Behälter 1 aus leitendem Material besteht. In den Seiten wänden des Behälters
bzw. in geeigneten Lagern sind die Zuführungsschrauben 4 und 5 gelagert. Diese
können von irgendeiner geeigneten Vorrichtung angetrieben werden. In vorliegender
Ausführungsform sind Kegelräder 6 an den Zuführungsschrauben vorgesehen, die mit entsprechenden
Triebrädern 7 der Treibwelle 8 in Eingriff stehen. Diese Welle ist in Lagern 9
gelagert, die an den Seitenwänden des Behälters befestigt sind und von einer beliebigen
Kraftquelle angetrieben werden. Die eine der Zuführungsschrauben 4 und 5 ist rechtsgängig,
die andere linksgängig. Die Triebräder 7
greifen von verschiedenen Seiten in die Kegelräder 6 ein, zum Zwecke, die Schrauben in
entgegengesetzten Richtungen zu drehen und ein Aufrichten des Arbeitsgutes während der
Beförderung zu verhindern. Die Antriebs-Vorrichtung
wird zweckmäßig so gebaut, daß sie mit verschiedenen Geschwindigkeiten getrieben werden kann, so daß man also mit
verschiedenen Arbeitsgeschwindigkeiten arbeiten kann, um die Stärke des Überzuges andem
zu können.
Bei vorliegender Ausführungsform wird die Welle 8 durch einen Riemen 10 angetrieben,
welch letzterer seinen Antrieb durch umkehrbar·
angeordnete Kegelräder 11 erhält. Bei dieser Antriebsform kann die Geschwindigkeit
sehr leicht verändert werden, doch kann selbstverständlich
auch jede andere Antriebsquelle
(2. Auflage, ausgegeben am 14. Hai 1912J
mit veränderlicher Geschwindigkeit Verwendung finden. .
Damit dieZuf ührungsschrauben nicht dauernd gegen dieselbe Stelle der Röhren bzw. anderer
zu bearbeitender Stoffe schlagen, sind sie so angeordnet, daß sie nach der Ablaufseite zu
etwas gegeneinander geneigt sind. Die zu bearbeitenden Röhren oder Stäbe 12 sind auf
diesen Zuführungsschrauben gelagert. Um dem Arbeitsgut während der Behandlung eine
Drehung zu erteilen, sind die Zuführungsschrauben in geeigneten Abständen mit Vorsprüngen
14 versehen, welche nach der Auswurfseite zu geneigt sind; wenn-, diese
Vorsprünge unter die Röhren greifen, so heben sie diese an und veranlassen, daß
sie wieder auf die gewöhnliche Höhe der Schraübengänge sich abrollen. Am Auswurfende
sind die Zuführungsschrauben mit Auswurfarmen 15 versehen, deren Ablaufkante geneigt
ist, wie in Fig. 3 ersichtlich. Durch diese Arme werden die Röhren bzw. Stäbe
über die Seitenkante des Behälters gehoben und rollen sodann über die geneigte Auslaufkante
und das geneigte Ablaufdach 17 in geeignete Auf nähme vorrichtungen, wie beispielsweise
in den Förderwagen 18. Zweckmäßig ist die eine der Zuführungsschrauben etwas
höher als die andere angeordnet oder auch von etwas geringerem Durchmesser, zum Zwecke, ein Entweichen der Luft und der
Gase zwischen dem Arbeitsgut zu ermöglichen. Ebenso ist auch einer der Auswurf arme 15
etwas länger als der aridere, so daß die Röhre, wenn sie angehoben ist, in der Horizontalebene eine Neigung erhält, damit die Badflüssigkeit
auslaufen kann. Die äußeren Anoden sind in Form von Platten 20 längs des Behälters angeordnet und durch Leitungen 21
an äußere ,Stromzuführungsschienen 22 angeschlossen,
die am positiven Pol des Arbeitsstromes liegen. Wenn die Innenseite der
Röhren mit einem Überzug versehen werden soll, so werden in die Röhren Anodenkerne
23 eingeschoben, deren herausstehende Enden längs der inneren Kontaktschiene 24 schleifen,
die durch Leitungen 25 an die äußeren Kontaktschienen 22 angeschlossen sind. Die Kathode
wird durch das Arbeitsgut selbst gebildet. Zu diesem Zwecke sind die Zuführungsschrauben, auf denen das Arbeitsgut gelagert ist, mittels der Leitungen 27 an den
negativen Pol angeschlossen. Bei der beschriebenen Anordnung können die Röhren
sowohl innen als außen mit Überzug versehen
werden, wie dies jedem Fachmann ohne weiteres klar sein wird. Um eine übermäßige
Bedeckung der Zuführungsschrauben mit Metallniederschlag zu verhüten, sind diese durch
nach oben offene Schirme 30 aus isolierendem Material, die fast bis zur Oberkante des Behälters
reichen,. geschützt. Diese Schirme unterbrechen den unmittelbaren Stromfluß von den Anodenplatten zu den Schrauben.
Entsprechend diesen Schirmen sind die Anodenplatten 20 unterteilt und mittels der Leitungen
31, die unter den Schirmen 30 hindurchgeführt sind, in leitende Verbindung gebracht.
Um eine Streuung des Stromes zu verhindern, sind die Schrauben 4 und 5 nicht durchgehend
aus demselben Material, sondern, wie aus Fig. 4 ersichtlich, aus einer inneren Welle
32 und einer äußeren Metall- bzw. Kupferhaut 33 zusammengesetzt, Wobei die Schraubengänge
an dieser Haut gebildet werden. Diese ist von der Welle durch eine isolierende
Zwischenlage 34 getrennt, die beispielsweise aus Zement, Asphalt u. dgl. bestehen kann.
Die Stromabnehmer 37 sind an die äußere Metallhaut angeschlossen und legen sich gegen
die Innenseite des im Behälter angebrachten isolierenden Futters. Um ein -Ausfließen des
Bades in die Schraubenlager zu verhüten, sind letztere mit Aussparungen 36 versehen,
die mit öl- oder fettgetränkten Abfällen o. dgl. ausgefüllt sind und als Stopfbüchse wirken.
Selbstverständlich können auch andere Stopfbüchsen gewöhnlicher Konstruktion Verwendung
finden. ^
Um die Anodenkerne 23 von den Innenwänden der Röhren zu isolieren, sind in bekannter
Weise Isolationszwischenlagen angebracht, die in den Fig. 4 bis 6 durch die
Bänder 38 dargestellt sind, die aus irgendeinem nichtleitenden Stoff, vorzugsweise
Gummi, bestehen. Diese Bänder 38 sind mit Löchern oder Schlitzen 39 versehen,
durch welche die Anodenkerne hindurchgewunden sind, wobei die Bänder eine wellen-
oder; rinnenartige Form erhalten. Auf diese Weise entstehen Vorsprünge, die den Kern von den Röhren wänden trennen.
Die beschriebene und dargestellte Vorrichtung ist von einfacher Bauart, verlangt keine
beträchtliche Betriebskraft und führt die Zuführung und das Auswerfen des Arbeitsgutes
vollkommen selbsttätig aus. Das Arbeitsgut
kann mit beliebiger Geschwindigkeit bewegt werden, um die Stärke des Niederschlags nach
Belieben verändern zu können. Sämtliche j.10 Teile sind gänzlich isoliert und so angeordnet,
daß ein vollkommener Niederschlag erhalten wird. Die Betriebskosten sind auf ein Minimum vermindert, und eine einzige Person kann
mehrere Behälter bedienen. Die Unterstützung des Arbeitsgütes erfolgt von unten, so daß
das letztere stets beobachtet werden kann und nicht in Verwirrung gerät. Die Lager
für die Schrauben werden zweckmäßig abnehmbar in dem Behälter befestigt, so daß
die Zuführungsschrauben zur Reparatur oder während der Nacht aus der Lösung entfernt
werden können. Die Bedienung der Vorrichtung ist die denkbar einfachste.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist auch die Möglichkeit, bei Verwendung der besonders
ausgebildeten Kernanoden die Röhren sehr gut von innen überziehen zu können.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Aufbringen von Metallniederschlägen
auf Röhren, Stäbe u. dgl.
auf galvanischem Wege, dadurch gekennzeichnet, daß das Arbeitsgut auf zwei
gegeneinander läufenden, mit entgegengesetztem Gewinde versehenen Schrauben
gelagert und durch das Bad befördert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schraubengänge abwechselnd mit in der Ablaufrichtung
auf das Normalniveau abfallenden Vorsprüngen besetzt sind, auf denen das Arbeitsgut gehoben und gerollt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrauben
am Ablaufende mit nach rückwärts abfallenden Auswurfarmen versehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportschrauben
etwas ungleichen Durchmesser bzw. ungleiche Länge besitzen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswurfarme
ungleiche Länge besitzen.
6. Vorrichtung nach Anspruch I1. dadurch gekennzeichnet, daß die Transportschrauben
aus einem Kern und einem von diesem durch eine isolierende Zwischenlage getrennten, metallischen, die Gänge enthaltenden
Mantel bestehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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