DE2441573C3 - Verfahren, Anordnung und Vorrichtung zum Herstellen eines Reizklimas in Aufenthaltsraumen - Google Patents
Verfahren, Anordnung und Vorrichtung zum Herstellen eines Reizklimas in AufenthaltsraumenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Anordnung und eine Vorrichtung zum Herstellen eines in zeitlichen
Abständen wiederkehrenden Reizklimas in Aufenthaltsräumen.
In den letzten Jahren wurde in zunehmendem Maße in Großraumbüros. Einzelbüros sowie Schulen, Instituten
und Universitätsgebäuden klimatisiert, da man sich durch ein behagliches Klima eine Leistungssteigerung
der darin tätigen Personen versprach. Inzwischen konnte man jedoch feststellen, daß Personen, die
einzelbeheizte Zimmer bewohnen, widerstandsfähiger gegen klimatische Veränderungen sind als solche, die in
zentralbeheizten Wohnungen leben. Wiederum sind Personen, die in zentralbeheizten Wohnungen leben,
widerstandsfähiger als solche Personen, die in klimatisierten Räumen arbeiten und verweilen. Untersuchungen
haben gezeigt, daß die Widerstandsfähigkeit gegen Infektionskrankheiten parallel mil dem guten Funktionieren,
d. h. mit einer absoluten Gleichmäßigkeit des Klimas in den betreffenden Räumen nachläßt.
Deshalb ist bereits vorgeschlagen worden, bei Klimaanlagen eine von den Meßgeräten unabhängig
angetriebene, zusätzliche Steuereinrichtung vorzusehen, um die Sollwerte der Temperatur und/oder
Feuchtigkeit fortlaufend synchron oder asynchron zu verändern. Fine derartige Steuerung, mit der zwei
Klimaparameter fortlaufend verändert werden, ist verhältnismäßig kompliziert, dementsprechend anfällig
und kostspielig. Da jeweils die gesamte Raumluft in Zeitabständen gekühlt und/oder mehr oder weniger
befeuchtet wird, läßt sich ein derartiger Klimawechsel, insbesondere in größeren Räumen, z. B. in einem
Großraumbüro, nicht in wenigen Sekunden bewerkstelligen. Bekanntlich erhöhen kurzzeitige Klima-vechsel
von etwa knapp einer Minute die Widerstandsfähigkeit
ίο des menschlichen Körpers, während ein längerer
Klimawechsel, z. B. am Arbeitsplatz — wo von den dort Beschäfigten nicht verlangt werden kann, daß sie sich in
gewissen Zeitabständen mehr oder weniger bekleiden — zu entsprechenden Erkrankungen führt. Damit bringt
eine solche Anlage nicht die erwartete Verbesserung. Der Erfindung liegt aber gerade die Aufgabe zugrunde,
die Widerstandsfähigkeit der in Aufenthaltsräumen verweilenden Personen gegen klimatisch bedingte
Einflüsse zu verbessern.
Diese Aufgabe soll erfindungsgemäß dadurch gelöst werden, daß die Luftströmungsgeschwindigkeit und
damit die Eindringtiefe der eingeblasenen Luftströme in vorgegebenen Zeitintervallen kurzzeitig erhöht wird
und/oder daß durch wenigstens einen beweglichen, ggf.
gelenkten. Luftstrahl in vorgegebenen Zeitintervallen
kurzzeitig örtlich differenzierte Luftströmungen hervorgerufen werden.
Hierdurch wird von Zeit zu Zeit nur kurzzeitig ein Reizklima geschaffen, das der Abhärtung der Rauminsassen
gegen Kliniaschwankungen dient. Der Begriff »Reizklima« ist entlehnt aus den klimatischen Beschreibungen
von Kur- und Aufenthaltsorten. So nehmen z. B. viele Orte im deutschen Mittelgebirge, wie im Harz und
im Schwarzwald, für sich in Anspruch, ein Reizklima zu bieten. Hierunter ist ein relativ großer Temperaturunterschied
zwischen Morgen- und Abendtemperatur, gegenüber der mittleren Tagestemperatur, zu verstehen.
Man verspricht sich vom Aefenthalt in einem solchen Klima besondere Anreize für den Kreislauf und
die Durchblutung der peripheren Blutgefäße, insbesondere auch der Hautoberfläche. Durch die Erfindung soll
damit insbesondere bei klimatisierten Räumen eine Leistungssteigerung durch behagliches Klima und
zusätzlich eine Abhärtung des Körpers und damit eine Resistenzfähigkeit bei Klimawechsel erreicht werden.
Eine bevorzugte Anordnung zur Durchführung der Verfahren ist gegeben durch eine sogenannte Lüftungsoder Klimadecke, üLer die die Luft großflächig in den
Raum eingeblasen wird. Das schließt nicht aus, daß die Luft auch beliebigen Orts in den Raum eingeblasen
werden kann, beispielsweise an den Seiten des Raumes. Die Vorrichtung zur Ausübung der Verfahren
zeichnet sich vor allem durch Zeitmeß- und Steuergeräte zum Verstellen der Austrittsquerschnitte am Luftauslaßsystem
und/oder zum Verstellen der Fördermenge (Drehzahl) der Förder- und Umwälzlüfter und/oder
durch Einschalten eines zusätzlichen Luftförderaggregates aus. Durch das Zeitmeß- und Steuergerät soll in
einer vorgegebenen Zeit, z. B. alle 60 Minuten, 40 bis 50
w Sekunden die l.uftgeschwindigkcit erhöht werden, um
einen sogenannten Reizeffekt auf die im Raum verweilenden Personen zu verursachen. Das Steuergerät
kann aus einem Stellmotor oder einem Elektromagnet bestehen, der die Ausblasdüscn über ein Gestänge,
^ ggf. gegenläufig, betätigt. Damit soll eine intensive
Durchwirbelung und turbulente Strömung erreicht werden.
Weitere einzelheiten der Erfindung sind aus der
Zeichnung und der folgenden Beschreibung zu entnehmen. Es zeigt
F i g. 1 und 2 abgehängte Lüftungsdecken mit verschiedenen verstellbaren Luftauslässen.
Durch die Erfindung sollen zwangsbelüftete Aufenthaltsräume,
worunter auch klimatisierte Räume fallen, in vorauszubestimmenden Zeitabständen von 1 bis IV2
Stunden kurzzei'ig mit einer höheren Luftströmungsgeschwindigkeit
beaufschlagt werden. Zu diesem Zweck kann die Luftfördermenge erhöht und/oder der gesamte
Austrituquerschnitt verkleinert werden. Fig. 1 zeigt eine abgehängte Lüftungsdecke 1, deren Schlitzluftauslässe
2 verstellbar sind. Hierbei können die Schlitzluftauslässe aus einem festen Seitenteil 2a und einem
anklappbaren Seitenteil 26 bestehen. Die Verstellung kann durch einen Exzenter oder Kurbeltrieb 3 über ein
Gestänge 3a erfolgen. Für den intermittierenden Antrieb kann ein Stellmotor oder auch ein Elektromagnet
vorgesehen sein. Denkbar wäre ebenso eine andere mechanische Betätigung, z. B. eine pneumatische oder
hydraulische. Um den im Raum tätigen Personen ejvi
Reizklima zu verschaffen, können auch Düsen 2', in der Form wie in F i g. 2 ersichtlich, vorgesehen werden, die
durch einen Exzenter oder Kurbeltrieb 3' intermittierend schwenken. Damit wird in dem Raum eine
bestimmte Fläche nur zeitweise mit einem Luftstrom bestrichen. In diesem Falle bleibt die Austrittsgeschwindigkeit
konstant. Allerdings kann auch hier zusätzlich durch Erhöhung des Umluftvolumens eine höhere
Austrittsgeschwindigkeit zeitweise erreicht werden. Diese Ausblasdüsen 2' können auch an einem anderen
Ort im Raum angeordnet werden, z. B. an den Seitenwänden. An sich kann das erfindungsgemäße
Verfahren bei allen bekannten und bereits verwendeten Lüftungssystemen Anwendung finden. In diesem Fall ist
es notwendig, die Luftfördermenge zu erhöhen durch Erhöhung der Drehzahl des Lüftungsaggregates oder
durch zeitliches Einschalten eines zusätzlichen Lüftungsgebläses.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen eines in zeitlichen Abständen wiederkehrenden Reizklimas in Aufenthaltsräumen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Luftströmungsgeschwindigkeit und damit die Eindringtiefe der eingeblasenen Luftströme in
vorgegebenen Zeitintervallen kurzzeitig erhöht wird.
2. Verfahren zum Herstellen eines in zeitlichen Abständen wiederkehrenden Reizklimas in Aufenthaltsräumen,
dadurch gekennzeichnet, daß durch wenigstens einen beweglichen, ggf. gelenkten, Luftstrahl in vorgegebenen Zeitintervallen kurzzeitig
örtlich differenzierte Luftströmungen hervorgerufen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die zusätzliche Anwendung der Verfahrensschritte nach Anspruch 2.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet
durch eine sogenannte Lüftungs- oder Klimadecke, über die die Luft großflächig in den Raum
eingeblasen wird.
5. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch
ein Zeitmeß- und Steuergerät zum Verstellen der Austrittsquerschnitte am Luftauslaßsystem und/oder
zum Verstellen der Fördermenge (Drehzahl) des Förder- und Umwälzventilators und/oder durch
Einschalten eines zusätzlicher. Luftförderaggregates.
6. Vorrichtung nach Anspruch % dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuergerät aus einem Stellmotor oder einem Elektromagneten besteht, der die
Ausblasdüsen über ein Gestänge, ggf. gegenläufig, betätigt.
Priority Applications (3)
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