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"Stahlbetonraumzelle und aus einer oder mehreren solcher Raumzellen
zusammengesetztes Gebäude" Die Erfindung betrifft in erster Linie eine Stahlbetonraumzelle,
insbesondere Fertiggarage, deren Wände und Decke einen monolithischen, gegebenenfalls
mit einem Boden versehenen Kasten bilden, welcher wenigstens an einer Seite eine
insbesondere als Türe dienende Öffnung aufweist.
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Stahlbetonraumzellen werden häufig einzeln aufgestellt.
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Beispielsweise kann die Raumzelle dann als Fertiggarage, Trafobox,
Uinsetzer für Fernsehsender oder andere Zwecke genutzt werden. Aus Stahlbetonraur.zellen
lassen sich aber auch Gebaude zusammensetzen. Dabei kann es sich um Wohngebäude
und gewerblich nutzbare Gebäude handeln; neuerdings Kommen Sammelgaragen in Betracht,
deren Boxen aus Stahlbetonraumzellen bestehen Eine wesentliche Voraussetzung für
diese Anwendungsmöglichkeiten besteht darin, daß sich die in einer Fabrik hergestellten
Stahlbetonraumzellen
auf der Straße einfach transportieren und von den hierfür in Betracht kommenden
Fahrzeugen auch einfach abladen lassen. Insbesondere werden hierfür Lkw mit besonderen
Aufbauten, d.h. Hebevorrichtungen eingesetzt, die es ermöglichen, die Raumzelle
in Form eines Wagenkastens zu transportieren und am Aufstellungsort zentimetergenau
abzusetzen.
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Soll aus den Raumzellen ein Gebäude errichtet werden, so erweist es
sich häufig als unmöglich, sämtliche Teile des Gebäudes mit Raumzellen zu verwirklichen.
So ist es z.B.
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bei Wohngebäuden häufig notwendig, Balkons und Loggien aus besonderen
Konstruktionsteilen zu bauen, obwohl die anderen Räume des Gebäudes aus den Raumzellen
bestehen.
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Hieraus ergeben sich Probleme, die bislang häufig die Verwendung von
Raumzellen infrage gestellt haben.
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Zu den Gebäuden aus mehreren Stahlbetonraumzellen gehören bekannte
Fertiggaragen, bei denen die die Boxen bildenden Stahlbetonraumzellen Wand an Wand
aufgestellt sind. Häufig geschieht das so, daß die Reihen aus den Stahlbetonraumzellen
beiderseits eines Fahrweges aufgestellt werden. Auf diese Weise entstehen auf verhältnismäßig
kleinen Flächen Sammelgaragen für Personenkraftfahrzeuge. Aus Gründen der Gestaltung
und des Urnweltschutzes baut man statt solcher oberirdischer Sammelgaragen lieber
Tiefgaragen, insbesondere wenn nicht genügend Baugrund zur Verfügung steht.
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Meistens werden solche Tiefgaragen in herkömmlicher Bauweise, d.h.
in Ortbeton, neuerdings aber auch aus Fertigteilelementen errichtet und mit einer
Halle verwirklicht, in der für jedes Fahrzeug ein Standplatz und die für die Standplätze
erforderlichen
Fahrstraßen vorgesehen sind. Die Errichtung solcher Tiefgarags St verhältnismäßig
kompliziert, dauert entsprechend lange, ist demzufolge kostspielig und hat auch
den Nachteil, daß die meisten Standplätze voneinander nicht durch Wände abgeteilt
sind.
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Es ist allerdings auch bekannt, mehrstöckige Garagenanlagen aus Stahlbetonfertiggaragen
zu bauen. Das untere Stockwerk, d.h. der Tiefgaragenteil, wird von Stahlbetonfertiggaragen
gebildet, die in zwei Reihen nebeneinander und so aufgestellt sind, daß die Öffnungen
der Garage einer Reihe den Öffnungen der Garagen der anderen Reihe gegenüberstehen.
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Das Dach des Garagenhofes bilden die Böden von zwei Reihen weiterer
Fertiggaragen, die an ihren Rückwänden miteinander fest verbunden sind. Diese Verbundkörper
werden auf den Reihen der Tiefgaragen abgesetzt.
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Häufig ist jedoch diese zweigeschossige Bauweise unerwünscht.
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Wird aber das Tiefgeschoß aus Stahlbetonfertiggaragen gebaut, dann
muß in diesen Fällen eine aufwendige Deckenkonstruktion für die vor den Garagen
anzulegenden Fahrstraßen bzw. den Garagenhof gebaut werden.
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Allgemein gesehen besteht also das Problem darin, bei einem aus Stahlbetonraumzellen
aufgebauten Gebäude alle Gebäudeteile von Raumzellen zu bauen, so daß auf zusätzliche
Konstruktionselemente verzichtet werden kann; das gilt auch für andere als der Unterbringung
von Fahrzeugen dienende Gebäude.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Stahlbetonraumzellen für
diese Zwecke zu schaffen und Gebäude aus solchen Raumzellen anzugeben.
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Die die Raumzelle betreffende Lösung der Erfindung besteht darin,
daß die Decke oder der Boden des Kastens einstückig mit einer über die offene Seite
vorstehenden Kragplatte ausgebildet sind, welche als Konstruktionselement des Bodens
oder der Decke eines Gebäudes ausgebildet ist und wenigstens an ihrer Vorderkante
zugfeste Verbindungen für die Kragplatte einer weiteren Raumzelle aufmeist.Die Raumzellen
bilden also zusammen mit einer oder mehreren Raumzellen, von denen wenigstens eine
Raumzelle ebenfalls mit einer Kragplatte versehen ist, ein Gebäude, dessen Konstruktionselemente
an den Kästen der Raumzelle ausgebildet sind. Die neuen Raumzellen können wie bisher
mit den iiblichen Fahrzeugen, insbesondere mit den eingangs beschriebenen Lkw mit
Hebevorrichtung transportiert und aufgestellt werden, weil die Kragplatte den Raum
über dem Fahrerhaus ausnutzt, der bislang nicht verwendet werden konnte.
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Die Kragplatte kann erhebliche Lasten aufnehmen und übertragen, weil
sie einstückig mit dem Kasten ausgebildet ist und weil ihr Zusammenschluß mit weiteren
Kragplatten zu einem Gewölbe führt.
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Es ist daher zweckmäßig, bereits die Kragplatte zusammen mit an die
Wände der Raumzelle angeschlossenen Trägern ein Gewölbe bilden zu lassen. Insbesondere
empfiehlt es sich, die Träger mit den Wänden und der Kragplatte einstückig auszubilden.
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Es hat sich auch herausgestellt, daß es ausreicht, die Träger an der
offenen Seite des Kastens mit einer geringeren Höhe vorzusehen als an den Wänden.
Infolgedessen brauchen die Träger nicht bis zum Boden des Kastens zu reichen, sondern
benötigen im Bereich der insbesondere die Türe aufnehmenden
Öffnung
1/4 bis 1/3 der Höhe der Wand. Bei Verwendung von Raumzellen als Fertiggaragen ergeben
sich dadurch ausreichende Durchfahrtshöhen unter der Kragplatte, aber auch im Bereich
des Kastens.
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Verläuft die Unterkante des Trägers gekrümmt, der dann als Träger
gleicher Festigkeit ausgebildet ist, so ergeben sich noch günstigere Verhältnisse.
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Prinzipiell genügt es, die Kragplatte eben auszubilden. Gemäß der
Erfindung kann sie aber auch einfach oder doppelt gewölbt sein. Auch hierdurch wird
eine Verbesserung der Tragfähigkeit erzielt, die u.a. dann eine Rolle spielen kann,
wenn die Kragplatte das Konstruktionselement einer Gebäudedecke bildet, die hochbelastet
werden muß.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung soll wenigstens die Oberseite
der Kragplatte zur Öffnung des Kastens hin geneigt verlaufen. Diese Neigung läßt
das Wasser abfließen, das sich hinter der Kragplatte sammelt. Soll das Wasser nicht
im Bereich der die Öffnung des Kastens tragenden Seite abgeleitet werden, kann es
sich empfehlen, die mit der Kragplatte einstückige Decke mit der gleichen Neigung
auszuführen, wie sie die Kragplatte besitzt. Dann kann das Wasser an der Rückwand,
aber selbstverständlich auch an der Vorderkante der Kragplatte abgezogen werden.
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Zugfeste Verbindungen, die auf einfache Weise und schnell einen festen
Verbund von Raumzellen ermöglichen, die zu Garagenanlagen oder Gebäuden zusammengesetzt
werden, lassen sich dadurch verwirklichen, daß die Verbindungen aus Teilen bestehen,
die an die Bewehrung der KraOgplatte angeschlossen und in wenigstens einer Ausnehmung
an einer Kante der Kragplatte angeordnet
sind. Das hat den Vorteil,
daß Zugkräfte, die zwischen zwei nebeneinander oder mit den Vorderseiten der Kragplatte
gegeneinander gesetzten Raumzellen auftreten, direkt in die Bewehrung der Kragplatte
eingeleitet werden,so daß der Beton selbst durch Zugkräfte nicht beansprucht wird.
Die derart miteinander verbundenen Kragplatten bilden dann eine hochbelastbare Platte,
die an den als Stützen dienenden Raumzellen eingespannt und von diesen getragen
ist. Da die Verbindungen in Ausnehmungen an einer oder mehreren Kanten der Kragplatte
angeordnet sind, innen die Raumzellen bereits beim Zusammensetzen des Gebäudes so
gestellt werden, daß die einander zugewdneten Kanten der Kragplatten einander berühren
und ein nachträgliches Verschieben der Raumzelle nicht mehr notwendig ist. Die aus
nehmungen lassen genügend Platz, damit nach dem Aufstellen der Raumzellen die Verbindungen
zwischen benachbarten Raumzellen hergestellt werden können.
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Es ist zweckmäßig, wenn die Ausnehmung auf der Ober- oder Unterseite
von einer die Kante der Kragplatte bildenden Leiste begrenzt ist. Insbesondere bei
Raumzellen, bei denen die Leiste an der unteren Seite der Kante angeordnet ist,
ergibt sich damit die Möglichkeit, nach dem Zusammenstellen der Raumzellen zunächst
die zugfeste Verbindung herzustellen und anschließend die Ausnehmung mit Ortbeton
zu vergießen. Erstreckt sich die Ausnehmung über die volle Länge der Kante, dann
bildet der Ortbeton zugleich eine zuverlässige Abdichtung der Fuge zwischen zwei
benachbarten Kragplatten.
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Der von der Ausnehmung gebildete Raum für die Herstellung der zugfesten
Verbindung läßt sich dadurch vergrößern, daß die Kragplatte im Bereich der Kante
an ihrer Unterseite verstärkt ist. Dann kann auch die Ausnehmung vergrößert werden.
Zusbtzlich ergibt sich dadurch eine gewölbeartige Ausbildung der
Kragplatte,
durch die deren Tragfähigkeit noch verbessert wird.
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Die Teile der zugfesten Verbindung können im einfachsten Fall aus
den Enden von Bewehrungsstäben oder -matten bestehen.
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Diese Enden sollten die Kante der Kragplatte überragen, damit sie
bei zusammengesetzten Raumzellen sich bis in die Ausnehmung an der benachbarten
Kragplatte bzw. Raumzelle erstrecken, Beim Betonieren der Ausnehmung werden die
Enden, die gegebenenfalls miteinander verschweißt sein können, in den'Beton eingebettet
und halten die benachbarten Kragplatten zusammen.
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Auf eine unmittelbare Verbindung zwischen den Enden der Bewehrung
benachbarter Kragplatten kann verzichtet werden, wenn die Enden der Bewehrungsstäbe
die Kante ihrer Kragplatte überragen und hakenförmig abgebogen sind. In diesem Fall
erstrecken sich die abgebogenen Enden der Bewehrungen von zwei gegeneinander gesetzten
Kragplatten jeweils bis in die Ausnehmung der anderen Kragplatte und überragen nach
dem Betonieren der Ausnehmung die in ihnen wirkenden Zugkräfte als Druckkräfte auf
einen zwischen den Haken gebildeten Betonkern.
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Weiterhin können die Enden der Bewehrungsstäbe zu Schlaufen gebogen
und in die Kragplatte einbetoniert sein, wobei die Schlaufen die Kante überragen
und für die Aufnahme von längs der Kante angeordneten Stäben eingerichtet sind.
Die Sdufen benachbarter Kragplatten bilden zusammen mit den Stäben ein Scharnier,
das die Zugkräfte überträgt.
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Sollen die zugfesten Verbindungen lösbar ausgebildet sein, dann können
die Enden der Bewehrungsstäbe ein Gewinde besitzen, auf das eine an beiden Enden
mit Gewinde versehene Muffe aufschraubbar ist. Diese Ausführungsform eignet sich
ebenso wie
eine weitere, bei der an die Bewehrung mindestens eine
die Kante überragende Platte angeschlossen ist, die Durchgangslöcher für eine Schraubverbindung
besitzt, für Stahlbetonraumzellen, bei der die Ausnehmung auf der Oberseite von
der die Kante bildenden Leiste begrenzt ist. Die Verbindungen werden von der Unterseite
der Kragplatte festgezogen, bis die Leisten der benachbarten Kragplatten gegeneinanderstoßen.
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Verbleibende Fugen zwischen den Leisten können in bekannter Weise
abgedichtet werden.
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Die Aufgabenlösung der Erfindung bei aus Raumzellen zusammengesetzten
Gebäuden bezieht sich insbesondere, wenn auch nicht ausschließlich, auf Tiefgaragen.
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Erfindungsgemäß bilden bei dieser Tiefgarage die an ihren Kanten einander
anliegenden und an wenigstens der Vorderkante miteinander verbundenen Kragplatten
zusammen das Dach eines Garagenhofes, die die vor den Reihen verlaufenden Fahrstraßen
enthält. Insbesondere bilden die Kragplatten einer Reihe Je eine Hälfte dieses Daches.
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Hierdurch sind gesonderte KonstruktiomMiemente für dai Hof der Garagenanlage
entbehrlich, die deshalb ausschließlich aus monolithischen Stahlbetonraumzellen
zusammengesetzt wird. Ein solches Gebäude kann auf dem Baugrund, aber auch als Tiefgarage
errichtet werden, wobei sich die Stahlbetonraumzellen in der bekannten Weise transportieren
und aufstellen lassen. Die Verbindung der Stirnseiten der sich gegenüberstehenden
Kragplatten kann auf verschiedene Weise, jedoch beispielsweise durch Schrauben,
die mit Momentenschlüsseln angezogen werden, durch Anker oder auch durch Ortbeton
erfolgen.
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Ein solches Gebäude hat den Vorteil, daß es sich mit zwei Reihen von
Stahlbetonraumzellen verwirklichen läßt und daß die Oberseite des Daches frei bleibt.
Die Dachoberseite kann mit Erdreich abgedeckt, aber auch ihrerseits bebaut oder
befahren werden. Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, die Dachoberseite freizulassen.
In allen Fällen können die erforderlichen Isolationen, Deckungen und Imprägnierungen
leicht im Fertigteilwerk hergestellt werden, so daß auch diese Arbeiten an der Baustelle
entfallen.
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Soll die Garagenanlage zweistöckig sein, so bietet die Erfindung eine
besonders interessante Möglichkeit: Die aus den Kragplatten zusammengesetzte Decke
bildet die Gründung für Garagen eines zweiten Geschosses, die von Raumzellen gebildet
werden, die mit ihren Rückwänden gegen die Rückwände weiterer Raumzellen gesetzt
sind und deren Öffnungen in entgegengesetzten Richtungen weisen. In diesem Falle
bilden die Kragplatten jeder Reihe ein vorspringendes Dach, das einen vorzüglichen
Wetterschutz für die Garagen und die Garagenvorplätze darstellt.
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Ein weiteres Gebäude aus den Raumzellen gemäß der Erfindung kennzeichnet
sich dadurch, daß die als Boden eines Balkons ausgebildete Kragplatte mit einer
wenigstens an ihrer Vorderkante vorgesehenen Brüstung versehen ist. Ein solches
Gebäude kann wohn- und gewerblichen Zwecken dienen, wobei dann der eigentliche Kasten
einen oder mehrere Wohnräume umschließt.
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Zum besseren Verständnis wird die Erfindung nachfolgend anhand von
Zeichnungen näher erläutert; es zeigen Fig. 1 eine Stahlbetonraumzelle gemäß der
Erfindung in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 eine Draufsicht
auf eine Tiefgaragenanlage aus Stahlbetonraumzellen nach Fig. 1, wobei mehrere Raumzellen
im Schnitt wiedergegeben sind, Fig. 3 einen Schnitt durch das Gebäude nach Fig.
2 längs der Linie III-III der Fig. 2, Fig. 4 ein Wohngebäude aus Stahlbetonraumzellen
nach Fig. 1, Fig. 5 eine doppelstöckige Garagenanlage gemäß der Erfindung in der
Fig. 3 entsprechender Darstellung, Fig. 6 in der Fig. 5 entsprechender Darstellung
eine abgeänderte Ausführungsform, Fig. 7 die Draufsicht auf zwei mit ihren Vorderkanten
gegeneinanderstoßende Kragplatten vor der Betonierung der Ausnehmung, Fig. 8 einen
Schnitt in Richtung VIII-VIII durch den Gegenstand nach Fig. 7, Fig. 9 eine andere
Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 7, Fig. 10 einen Schnitt in Richtung
X-X durch den Gegenstand nach Fig. 9, Fig. 11 eine andere Ausführungsform des Gegenstandes
nach Fig.7, Fig. 12 einen Schnitt in Richtung XII-XII durch den Gegenstand nach
Fig. 11,
Fig. 13 eine andere Ausführungsform des Gegenstandes nach
Fig. 7, Fig. 14 einen Schnitt in Richtung XIV-XIV durch den Gegenstand nach Fig.
13, Fig. 15 eine andere Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 7, Fig. 16 einen
Schnitt'in Richtung XVI-XVI durch den Gegenstand nach Fig. 15, Fig. 17 eine andere
Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 7, Fig. 18 einen Schnitt in Richtung
XVIII-XVIII durch den Gegenstand nach Fig. 17.
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Die in der Fig. 1 dargestellte Stahlbetonraumzelle 1 ist für den Bau
von Sammelgaragen bestimmt. Sie besteht aus einem quaderförmigen, monolithischen
Kasten, dessen eine Seite 2 offen ist. Diese Öffnung wird durch ein nicht dargestelltes
Tor geschlossen. Die Decke 3 des Kastens ist über die Öffnung 2 hinaus zu einer
Kragplatte 4 verlängert, an die sich seitlich Träger 5 anschließen, die an die Seitenwände
6, 7 des Kastens anschließen und mit diesen einstückig ausgebildet sind. Die Kragplatte
4 und die Träger 5 bilden ein Gewölbe.
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Die Träger 5 sind als Träger gleicher Festigkeit ausgebildet, so daß
ihre Höhe am freien Ende der Kragplatte 4 ca. 20 cm beträgt, während ihre Höhe im
Bereich der Öffnung 2 des Kastens kleiner als 1 m ist. Dadurch bleibt unter den
Trägern 5 genügend
Platz zum Einrangieren eines Fahrzeugs in die
Fertiggarage 1.
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Die Kragplatte 4 bildet zusammen mit der Decke 3 eine Ebene, die zur
geschlossenen Rückseite der Fertiggarage 1 hin geneigt ist. Dadurch kann sich Wasser,
das sich auf dieser Ebene angesammelt hat, zur Rückseite der Garage abfließen, wo
es aufgefangen und in den Boden abgeleitet wird.
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Die in der Fig. 2 dargestellte Tiefgarage besteht aus Fertiggaragen
1, die in zwei Reihen nebeneinander so gesetzt sind, daß ihre jeweiligen Öffnungen
2 einander gegenüberliegen. Die Fertiggaragen 1 sind auf Fundamenten 8 unterhalb
der mit b bezeichneten Flurhöhe abgesetzt, sie lassen sich über eine Zufahrtsrampe
9 erreichen, die in einen zwischen den Fertiggaragen 1 gebildeten Fahrweg 10 mündet.Aus
der Fig. 2 ergibt sich, daß die Länge der Kragplatten 4 der halben Breite des Fahrweges
und damit der Breite eines Garagenvorplatees entspricht. Bei der dargestellten Sammelgarage
stoßen deshalb die Stirnseiten 20 der Kragplatten aneinander. Dort sind die Kragplatten
miteinander verschraubt und die Schrauben sind mit Ortbeton vergossen.
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Auf der Oberseite der Decken 3 und der Kragplatten 4 der Fertiggaragen
1 befindet sich ein Fahrbahnbelag 21, der auf die Fertiggaragen im Werk 3 aufgebracht
worden ist. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 bilden die Decken 3 und Kragplatten
4 der Fertiggaragen 1 ein Parkdeck 22, das über eine Auffahrtrampe 11 erreichbar
ist. Infolge der Neigung der von Decken 3 und Kragplatten 4 gebildeten Ebene ergibt
sich ein Gefälle zu den Seiten der Sammelgarage, so daß das Wasser von dem Parkdeck
abfließen kann.
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Bei der in Fig. 4 dargestellten zweigeschossigen Sammeletage sind
die Fertiggaragen 1 des oberen Geschosses auf die Fertiggaragen 1 des unteren Geschosses
aufgesetzt. Die Kragplatten 4 der Fertiggaragen 1 des unteren Geschosses bilden
einen Fahrweg 12 für das obere Geschoß. Deswegen ist der Fahrbahnbelag nur auf den
Kragplatten 4 der Fertiggaragen 1 des unteren Geschosses aufgebracht.
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Die in Fig. 5 dargestellte Sammelgarage besitzt ebenfalls zwei Geschosse.
Das untere Geschoß ist als Tiefgarage in den Boden eingelassen und wird durch eine
Zufahrtsrampe 9 erreicht, während das obere Geschoß ohne Rampe erreichbar ist. Bei
dieser Sammelgarage sind die Fertiggaragen 1 des oberen Geschosses so angeordnet,
daß sie mit ihren Wänden, also auch mit ihren Rückwänden aneinander anschließen,
während ihre Öffnungen 2 in entgegengesetzte Richtungen weisen. Die Kragplatten
4 bilden dabei überdachungen der Zufahrtswege zu den Fertiggaragen 1.
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Die Fertiggaragen 1 werden mit dafür eingerichteten Transportfahrzeugen
zu ihrem Aufstellort gebracht. Der Transport erfolgt so, daß die Kragplatte 4 der
auf der Ladefläche des Transportfahrzeuges abgesetzten Fertiggaragen 1 über das
Führerhaus des Transportfahrzeuges ragt. Die Fertiggaragen 1 werden entweder von
dem Transportfahrzeug oder mit Hilfe eines Krans an dem vorbestimmten Platz abgesetzt.
Die zwischen den Fertiggaragen 1 gebildeten Fugen werden abgedichtet und gegebenenfalls
werden die gegeneinanderstoßenden Stirnflächen der Kragplatten miteinander verbunden.
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Bei dem Gebäude nach Fig. 4, das allgemein mit 25 bezeichnet ist,
handelt es sich um ein mehrstöckiges Wohnhaus, dessen Etagen 26-28 jeweils aus Raumzellen
1 der in Fig. 1 wiedergegebenen
Art aufgebaut sind. Die Kragplatten
4 der jeweils unteren Raumzellen bilden die Böden von Balkons, die in jedem Stockwerk
26-28 zu beiden Seiten des Gebäudes vorgesehen sind.
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Die Brüstungen 32 verlaufen mindestens an der Vorderkante 20 der Raumzelle
(Fig. 1), sie können aber auch an den dazu senkrechten Kanten.29 und 30 etwa bis
zu einer Tiefe reichen, die im wesentlichen dem Verlauf der Kante 31 der Öffnung
2 entspricht.
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Die in den Fig. 7 bis 18 dargestellten Kragplatten 101 und 102 sind
einstückig mit den Decken von Fertiggaragen ausgebildet, die mit ihren zueinander
gerichteten Öffnungen in zwei Reihen zu einer Sammelgarage aufgestellt sind. Dargestellt
ist jeweils der Stoß zwischen den Vorderkanten der Kragplatten 101 und 102.
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Die Kragplatten 101, 102 besitzen im Bereich ihrer Vorderkanten an
der Unterkante jeweils eine Versteifung 103, 104, die sich auch an den Seitenkanten
fortsetzt, so daß die Kragplatten die Eigenschaften eines besonders tragfähigen
Gewölbes erhalten.
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Die Vorderkanten der Kragplatten 101, 102 werden von angeformten,
vorspringenden Leisten 105, 106 gebildet. Die Fertiggarage wird so aufgestellt,
daß die Leisten 105, 106 der benachbarten Kragplatten 101, 102 gegeneinanderstoßen.
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Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 7 bis 12 befinden sich
die Leisten 105, 106 an der Unterseite der Kragplatten 101, 102. Der Querschnitt
der Leisten 105, 106 nimmt stetig zu, bis die Leisten 105, 106 in die Stirnseiten
107, 108 der Kragplatten 101 ,102 uebergehen. Dadurch ist zwischen den beiden Kragplatten
101, 102 eine Fuge 109 gebildet, die nach dem Aufstellen der Fertiggaragen ausbetoniert
wird.
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In den Stirnseiten 107, 108 der Kragplatten 101, 102 ist jeweils wenigstens
eine zusätzliche Ausnehmung 110, 111 vorgesehen, die trapezförmigen Querschnitt
besitzt. Die Ausnehmungen 110, 111 werden nach dem Aufstellen der Fertiggaragen
zusammen mit der Fuge 109 ausbetoniert.
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Um einen zugfesten Verbund zwischen den Kragplatten 101, 102 zu erreichen,
sind zugfeste Verbindungen vorgesehen. Diese bestehen bei dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 7 und 8 aus den Enden der in den Kragplatten 101, 102 angeordneten
Bewehrungsmatten 112, 113. Wie insbesondere in Fig. 8 dargestellt ist, überragen
die Bewehrungsmatten 112, 113 der Kragplatten 101, 102 die Leisten 105, 106 und
überlappen einander im Bereich der Fuge 109. Beim Betonieren der Fuge 109 werden
die überstehenden Enden der Bewehrungsmatten 112, 113 in den Beton eingebettet.
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Siefibertragen bei auftretenden Belastungen die Zugkräfte zwischen
den Kragplatten 101, 102.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 9 und 10 sind als zugfeste
Verbindungen zusätzliche Bewehrungsstäbe 114, 115 angeardnet, die in die Kragplatten
101, 102 einbetoniert und mit deren Bewehrungen verbunden sind. Die Bewehrungsstäbe
114, 115 sind so angeordnet, daß jeweils zwei von ihnen im Bereich der Ausnehmungen
110, 111 aus der jeweiligen Kragplatte 101, 102 herausgeführt sind. Die die Kragplatten
101, 102 überragenden Enden 116, 117 der Bewehrungsstäbe 114, 115 erstrecken sich
jeweils bis in die Ausnehmung 111, 110 der gegenüberliegenden Kragplatte 102, 101
und sind hakenförmig abgebogen. Nach dem Betonieren der Fuge 109 und der Ausnehmungen
110, 111 sind die abgebogenen Enden 116, 117 in den Beton eingebettet. Bei auftretenden
Zugkräften zwischen den Kragplatten 101, 102 übertragen jeweils zwei einander zugeordnete
Bewehrungsstäbe 114,115 über ihre abgebogenen
Enden 116,117 diese
Zugkräfte als Druckkräfte auf einen zwischen ihnen liegenden Betonkern, so daß der
Beton nicht durch Zugkräfte belastet wird.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 11 und 12 sind die Enden
116, 117 der Bewehrungsstäbe 114, 115 zu Schlaufen 118, 119 gebogen und in den Beton
der Kragplatten 101, 102 einbetoniert. Zwischen die Schlaufen 118, 119 ist ein Längsstab
120 eingeführt, der zusammen mit den Schlaufen 118, 119 ein Scharniergelenk bildet,
das Zugkräfte übertragen kann. Beim Betonieren der Fuge 109 und der Ausnehmungen
110, 111 tritt zusätzlich der gleiche Effekt ein wie bei dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 9 und 10.
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Bei den in den Fig. 13 bis 18 dargestellten Ausführungsbeispielen
sind die die Vorderkanten der Kragplatten 101, 102 bildenden Leisten 121, 122 an
der Oberseite der Kragplatten 101, 102 angeordnet. Beim Zusammenstellen der Fertiggaragen
entsteht zwischen den Leistenl21, 122 eine verhältnismäßig enge Fuge 123, die in
bekannter Weise abgedichtet werden kann. Die an der Vorderkante der Kragplatten
101, 102 ausgebildeten Ausnehmungen 124, 125 werden von den Unterseiten 126, 127
der Leisten 121, 122 und den Stirnseiten 107, 108 der Kragplatten 101, 102 begrenzt.
Die Ausnehmungen 124, 125 erstrecken sich über die volle Breite der Kragplatten
101, 102. Dadurch entsteht ein verhältnismäßig großer Hohlraum, in den die zugfesten
Verbindungen hineinragen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 13 und 14 bestehen die zugfesten
Verbindungen aus an die Bewehrungen der Kragplatten 101, 102 angeschlossenen Bewehrungsstäben
128, 129, die jeweils bis in die Ausnehmung 125, 124 der gegenüberliegenden
Kragplatte
102, 101 hineinragen und die durch Schweißnähte 130 miteinander verbunden sind.
Das Verschweißen der Bewehrungsstäbe 128, 129 erfolgt nach dem Zusammenstellen der
Fertiggaragen und ist ohne weiteres möglich, weil der von den Ausnehmungen 124,
125 gebildete Raum hinreichend groß ist.
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Die in den Fig. 15 und 16 dargestellte Ausführungsform ermöglicht
eine Verspannung der beiden Kragplatten 101, 102 gegeneinander. Die an die Bewehrung
der jeweiligen Kragplatte 101, 102 angeschlossenen Bewehrungsstäbe 131, 132 enden
bereits in der zugeordneten Ausnehmung 124, 125 der jeweiligen Kragrlatte 101, 102.
Ihre Enden sind mit Außengewinden 133, 134 versehen, auf die eine Muffe 135, die
beidseits Innengewinde besitzt, aufgeschraubt wird. Dadurch läßt sich die Verbindung
vorspannen.
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Eine weitere zugfeste Schraubverbindung ist in den Fig. 17 und 18
dargestellt. An die Bewehrungen 136, 137 der Kragplatten 101, 102 sind jeweils zwei
durch einen U-Steg 138 bzw. 139 miteinander verbundene Platten 141, 142 bzw. 142,
143 angeschlossen.
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Die U-Stege 138, 139 sind in die Kragplatten 101, 102 einbetoniert.
Die Platten 140 bis 143 sind parallel zu der von der Oberseite der Kragplatten 101,
102 gebildeten Ebene angeordnet und überlappen einander. Die Platten 140 bis 143
besitzen Durchgangsöffnungen für Schrauben 144> mit denen sie verbunden werden.
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Patentansprüche