DE2437306C2 - Vorrichtung zum messen von milch - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Messen von Milch, bestehend aus einem Behälter, der einen bezogen auf seine Höhe großen und im wesentlichen über seine gesamte Höhe konstanten Durchmesser aufweist, und in dem im Bereich eines kleinen freien Querschnitts ein Schwimmer angeordnet ist, der ein Ventil für die aus dem Behälter auszufördernde und mit einem Durchflußmengenzähler zu messende Milch steuert.

Vorrichtungen zur Milchmengenmessung sind in verschiedensten Ausführungen bekannt. Damit die anzunehmende Milch möglichst fehlerfrei gemessen wird, ist es notwendig, die Milch vor der Messung zu entgasen. Es ist bekannt, für die Entgasung einen Behälter vorzusehen, der einen verhältnismäßig großen Querschnitt aufweist, damit die Strömungsgeschwindigkeit der Milch im Behälter kleiner gehalten werden kann als die Aufsteigegeschwindigkeit der in der Milch eingeschlossenen Luftblasen. Ein Behälter großen Querschnittes hat normalerweise den Nachteil, daß die Messung der Milch nicht mit der erforderlichen Genauigkeit durchgeführt werden kann, weil einem Niveauunterschied der Milch im Behälter von z. B. IO mm eine Milchmenge von mehreren Litern entspricht. Von der Eichbehördc wird aber gefordert, daß der Meßfehler bzw. Abschaltfehler nur 1% oder weniger der kleinsten Annahmemenge bei einem Niveauunterschied von 10 mm beträgt.

Bei einer bekannten Vorrichtung der eingangs genannten Art befindet sich der kleinere freie Querschnitt, in dem der Schwimmer angeordnet ist, im unteren Behälterbereich unmittelbar vor dem Behälterausfluß. Bei einer solchen Anordnung entspricht einer geringen Milchmenge zwar ein großer Niveauunterschied des Milchpegels, so daß man eigentlich erwarten könnte, daß die Ansprechempfindlichkeit des Schwimmers gegenüber Schwimmern, die im Bereich eines großen freien Querschnittes angeordnet sind, verbessert ist, doch hat sich in der Praxis gezeigt, daß diese Erwartung nicht erfüllt wurde. Bei einer solchen Anordnung wirkt sich nämlich negativ auf die Meßgenauigkeit die Strömung der abströmenden Milch aus (DE-AS 11 28 216 und DE-OS 22 49 170).

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art zum Messen von Milch derart zu verbessern, daß sie bei möglichst einfacher Behältergestaltung mit größter Genauigkeit auf das Milchniveau anspricht und die aus dem Behälter geförderte Milchmenge mißt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schwimmer im Bereich des großen Behälterdurchmessers angeordnet ist und daß in diesem Bereich zur Reduzierung des freien Behälterquerschnittes ein Verdrängungskörper angeordnet ist. der mit der Wand des Behälters einen Spalt für den Durchtritt der Milch bildet und der eine mittige Öffnung für den Schwimmer aufweist. Ein solcher Behälter ist einfach im Aufbau. Zum Zwecke der Querschnittsverminderung braucht er nicht eingeschnürt zu sein, denn diese

■5 Querschnittsverminderung wird durch einen Verdrängungskörper erreicht. Ein Einfluß der Strömung der Milch auf den Schwimmer und damit auf die Meßgenauigkeit ist ausgeschlossen, da die Milch praktisch ausschließlich durch den von der Behälterwand und der äußeren Peripherie des Verdrängungskörpers gebildeten Spalt hindurchtritt. Der Bereich, in dem der Schwimmer angeordnet ist, steht mit dem Strömungsbereich des Spaltes wirkungsmäßig nach dem Prinzip einer kommunizierenden Röhre in Verbindung, so daß

²S der Schwimmer, ohne von der strömenden Milch hinsichtlich seiner Meßgenauigkeit beeinflußt werden zu können, in Abhängigkeit vom Milchniveau das Ventil steuert.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt.

Ein im wesentlichen zylinderförmiger Behälter 1 zur Entgasung der Milch ist durch einen abnehmbaren Deckel 2 verschlossen. In die Seitenwand des Behälters 1 mündet wenig oberhalb seiner Mitte ein Milcheinlaufrohr 3, in dem eine Pumpe 4 zur Förderung der Milch angeordnet ist. Der Boden des Behälters ist trichterförmig ausgebildet. An seiner tiefsten Stelle ist eine Leitung 5 angeschlossen, die über einen Durchflußmesser 6 und ein Rückschlagventil 7 zum nicht dargestellten Sammelbehälter führt. Die trichterförmige Öffnung 8 des Behälters 1 ist. durch einen Dichtkegel 9 verschließbar, der von einem in einem Rohr 10 geführten Schwimmer 11 getragen wird. Das Rohr 10 trägt an einer Außenseite mehrere als Zirkulationsbremse dienende Flügel 12.

Auf halber Höhe des Behälters 1 ist ein ringförmiger Verdrängungskörper 13 derart angeordnet, daß zwischen seiner Außenseite und dem Behältermantel ein Ringspalt 14 verbleibt. Der Verdrängungskörper 13 hat

in der Mitte eine öffnung 15, in der ein von einem Rohr

16 geführter Schwimmer 17 ebenfalls unter Belassung eines Ringspaltes angeordnet ist. Der Schwimmer 17 trägt über ein Gestänge 18 eine Marke 19, die in einem oberhalb des Deckels 2 angeordneten Schauglas 20 sichtbar ist. Über eine nicht dargestellte elektrische Steuerung steuert der Schwimmer 17 ein auf dem Dekkel 2 angeordnetes Entlüftungsventil 21. Für die Steuerung ist der Schwimmer 17 als Magnetschwimmer ausgebildet, der über durch das Rohr 16 verlaufende

Steuerleitungen mit dem elektropneumatisch zu betätigenden Entlüftungsventil 21 verbunden ist.

Die Meßvorrichiung arbeitet auf folgende Weise:
Zu Beginn der Milchannahme befinden sich der Schwimmer 17 und die von ihm mitgenommene Marke

1 ' im Schauglas 20 jeweils in der untersten Position. Das Entlüftungsventil 21 ist geöffnet. Die Einwirkung des das Entlüftungsventil 21 steuernden Schwimmers

17 ist zu Beginn der Milchannahme aufgehoben. Sobald

mittels der Pumpe 4 über das Milchcinlaufrohr 3 Milch
in den Behälter 1 gefördert wird, steigt das Niveau der
Milch an, so daß der Schwimmer 17 angehoben wird,
der das Entlüftungsventil 21 so steuert, daß es geschlossen wird. Die im Behälter 1 befindliche Luft wird im 5
oberen Teil des Behälters 1 komprimiert. Sobald ein
bestimmter Überdruck erreicht ist, wird das Rückschlagventil 7 geöffnet und die Durchflußmengenmessung beginnt. Da der Milch ein großer Querschnitt zjr
Verfügung iteht, kann die Strömungsgeschwindigkeit ">
der Milch nach unten kleiner gehalten werden als die
Aufsteiggeschwindigkeit der in der Milch eingeschlossenen Luftblasen, so daß eine gute Entgasung der Milch
stattfindet. Sobald am Ende der Milchannahme über
das Einlaufrohr 3 keine Milch mehr in den Behälter 1 '5
gepumpt wird, fällt das Milchniveau und mit dem Fallen
des Milchniveaus bewegt sich der Schwimmer 17 nach
unten. Bei Erreichen eines bestimmten unteren Punktes
öffnet er schlagartig das Entlüftungsventil 21, so daß

durch die über das Entlüftungsventil 21 aus dem Behülier ausströmende Luft der Überdruck schlagartig abgebaut wird. Infolgedessen schließt das Rückschlagventil 7 und die Messung ist beendet. Da im Bereich des Verdrängerkörpers 13 der freie Behälterquerschnitt klein ist, entspricht einer geringen Veränderung der Milchmenge in diesem Bereich ein großer Niveauunterschied, wodurch die hohe Abschaltgenauigkeit erreicht wird. Außerdem ist der Schaltpunkt über die Marke 19 erkennbar. Bei der erfindungsgemäßen Ausführung mit einem Verdrängerkörper, der für den Milchdurchiritt einen Ringspalt im Bereich der Behälterwand belaßt und in der Mitte eine Öffnung für den Schwimmer, kommt es wegen der geringen Strömungsgeschwindigkeit der Milch nach unten nicht zu Meßwertverfälschungen. Ein Übertouren des Durchflußmessers 6 verhindert der vom Schwimmer 11 getragene Dichtkcgel 9.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zum Messen von Milch, bestehend aus einem Behälter, der einen bezogen auf seine Höhe großen und im wesentlichen über seine gesamte Höhe konstanten Durchmesser aufweist, und in dem im Bereich eines kleinen freien Querschnittes ein Schwimmer angeordnet ist, der ein Ventil für die aus dem Behälter auszufördernde und mit einem Durchflußmengenzähler zu messende Milch steuert, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmer (17) im Bereich des großen Behälterdurchmessers angeordnet ist und daß in diesem Bereich zur Reduzierung des freien Behälterquerschnittei ein Verdrängungskörper (13) angeordnet ist, der mit Jer Wand des Behälters (1) einen Spalt (14) für den Durchtritt der Milch bildet und der eine mittige öffnung (15) für den Schwimmer (17) aufweist.