DE147121C

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Publication number: DE147121C
Application number: DENDAT147121D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JV! 147121 -KLASSE 42 e.

J. RITTER in HANNOVER.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. August 1902 ab.

Gegenstand der Erfindung ist ein Apparat,

um Flüssigkeiten, welche zeitweise nur in sehr geringer Menge durch ein Rohr fließen, also z. B. Kondenswasser, mit Sicherheit zu messen.

Zu diesem Zweck wird die. zu messende Flüssigkeit in einem Behälter bis zu einer gewissen Höhe angesammelt, um - bei Erreichung derselben selbsttätig zum Abfluß

ίο gebracht zu werden. Der Abfluß wird in bekannter Weise durch Öffnung eines in einem Heberrohr angeordneten Ventils bewirkt, das von einem Schwimmer in Verbindung mit einem Gewichtshebel gesteuert wird.

Das eigenartige Merkmal des Gegenstandes vorliegender Erfindung besteht nun in der Anordnung eines Doppelventils D, welches in das Heberrohr so eingebaut ist, daß der Weg zur Ent- und Belüftung geschlossen gehalten wird, während der Wasserweg geöffnet ist und umgekehrt.

Die zum Abfluß zu bringende Flüssigkeit fließt durch das Rohr α in das Gehäuse A und sammelt sich in demselben. Im Gehäuse A ist ein Doppelventil D angeordnet, welches abwechselnd in dem Heberrohr h It₁ den Weg w offen hält, wenn der Weg W geschlossen, oder umgekehrt den Weg w schließt, wenn W offen ist. Die selbsttätige und abgemessene Bewegung dieses Doppelventils erfolgt nun durch folgende Vorrichtung:

Ist der Flüssigkeitsspiegel in seiner Tieflage Z, so hält das große, auf dem Sitz s ruhende Gewicht G den Weg w durch das um Z bewegliche Gestänge \ offen, weil der Traghebel des Gewichtes G auf dem unteren Ende eines an der Vertikalstange des Gestänges \ angebrachten Führungsschlitzes i aufruht. Die durch das Aufsteigen der Flüssigkeit aus dem Heber h verdrängte Luft entweicht daher durch w.

Ist der Flüssigkeitsstand bis zur Linie I₁ gestiegen, so hat der mit dem Schwimmer S verbundene Mitnehmer m das große Gewicht G so weit gehoben, daß das den Ventilkegel K belastende kleine Gewicht g den Weg w schließen, somit also W öffnen kann.

Von diesem Zeitpunkt an erfolgt nun die weitere Verdrängung der Luft beim Steigen der Flüssigkeit durch den Weg W, während n> geschlossen ist, damit sich der Heber h vollkommen füllen kann. Steigt der Schwimmer 5 dann weiter bis zur Linie I₂, wobei er das große Gewicht G, dessen Tragarm sich in dem in der Stange \ befindlichen Schlitz i frei aufwärts bewegen kann, mitnimmt , dann löst sich das um y bewegliche große Gewicht G aus und fällt, das Gestange \ mit kurzem Ruck herabziehend und den Weg n> öffnend, auf den Sitz s zurück.-Die in H₁ herabfließende Flüssigkeit wird natürlich eine Luftleere erzeugen und die Flüssigkeit bis auf / absaugen. Der Schwimmer S und Mitnehmer m kehren in ihre

Lage zurück, was der federnde Schwanz f des großen Gewichtes G ohne weiteres gestattet.

Damit nun zu der Zeit, in welcher sich der Heber h in Tätigkeit befindet, keine Flüssigkeit nachfließen kann, hält die herabstürzende Flüssigkeitsmenge das Zuflußventil V durch Druck auf Teller t geschlossen. Es wird dadurch erreicht, daß nur die zwisehen / und /₂ liegende Flüssigkeitsmenge bei einer Heberfunktion abfließen kann. Dieselbe zeigt aber ein bekanntes Volumen und genügt es somit, die Hübe des Schwimmers S zu zählen, was durch das mit χ verbundene Zählwerk X geschieht.

Claims

Patent-Anspruch :

Vorrichtung zur Messung des Abflusses bestimmter Flüssigkeitsmengen aus einem geschlossenen Behälter (A) mit Hilfe eines Schwimmers (S) und eines Gewichtshebels (G), welche ein an einem Heberrohr (h hj angebrachtes Ventil (D) beeinflussen, dadurch gekennzeichnet, daß letzteres als Doppelventil (D) ausgebildet ist und durch den auf dem Flüssigkeitsspiegel liegenden, frei beweglichen Schwimmer (S) so beeinflußt wird, daß bei einem bis zum unteren Ventilsitz (w) reichenden Wasserstand das Ventil (D) durch den auf das Ventilgestäng'e (%) wirkenden, vom Schwimmer (S) in diesem Stadium noch nicht mitgenommenen Gewichtshebel (G) gehoben wird und der vom Wasser verdrängten Luft den Austritt durch die untere Öffnung (n>) freigibt, hingegen beim weiteren Steigen des Wasserspiegels infolge der Mitnahme des Gewichtshebels (G) durch den weiter steigenden Schwimmer (S) durch ein Gewicht (g) nach abwärts gedrückt wird, so daß sich das Heberrohr (h It₁) bis zu dem unteren nunmehr geschlossenen Ventilsitz (w) vollständig mit Wasser füllt, während gleichzeitig die verdrängte Luft durch die obere freigegebene Ventilöffnung (W) in den Behälter entweicht, bis schließlich von einem bestimmten über den höchsten Punkt des Heberrohres (h H₁) reichenden Wasserstande ab der Gewichtshebel (G), AOm Schwimmer (S) freigegeben, herunterfällt und das Ventil (D) dabei plötzlich anhebt, so daß sich nunmehr der untere Sitz des Ventils (n>) für den Austritt des Wassers öffnet und der obere (W) gegen den Eintritt der Luft abschließt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.