DE233838C

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Publication number: DE233838C
Application number: DENDAT233838D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 233838 KLASSE 85 h. GRUPPE

BOUQUET & EHLERS in MANNHEIM.

Vom Leitungsdruck geschlossenes Zuflußventil für Spülkästen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Juli 1910 ab.

Gegenstand der Erfindung ist ein Zuflußventil für Spülkästen, das in bekannter Weise durch den Leitungsdruck geschlossen gehalten und durch ein von der Leitung aus zu füllendes Gefäß mit Bodenlöchern gesteuert wird. Das Neue dieses Ventils besteht darin, daß genanntes Gefäß in gefülltem Zustande schwimmfähig und an der Spindel des von unten nach oben dichtenden Ventils im Bereich des vorhandenen einzigen Zufiußstutzens aufgehängt ist, wobei der Gesamtquerschnitt der Bodenlöcher des Gefäßes kleiner ist als der Querschnitt des Zuflußstutzens. Durch diese Einrichtung wird die Sicherheit der richtigen Ventilwirkung insofern erhöht, als das Gefäß bei regelrechter Wirkung des Spülkastens stets mit Wasser gefüllt bleibt, so daß es das Ventil gegen den Wasserdruck so lange vollständig offen hält, bis das Wasser im Spülkasten

ao über die Bodenhöhe des Gefäßes steigt, worauf letzteres durch den Auftrieb gehoben wird und das Ventil schließt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in zwei senkrechten, zueinander rechtwinkligen Schnitten (Fig. ι und 2) dargestellt.

In den knieförmigen Aufsatz b des Zuleitungsrohres α ist von oben ein durchbrochener Ventilstuhl c und von unten ein senkrechtes Rohr d eingeschraubt. In dem Ventilstuhl c ist der Stift β des nach oben dichtenden Ventils senkrecht verschiebbar, der oben den um den Aufsatz b und das Rohr α herumgeführten Bügel f trägt. Der Bügel läuft unten in eine Stange g aus, die in dem oben offenen Gefäß h durch den Steg i geht und in diesem durch die Klemmschraube k festgestellt wird. Der Stutzen d ragt in das Gefäß h hinein, dessen Boden haubenförmig eingezogen ist, wodurch das Gefäß auch in gefülltem Zustände schwimmfähig ist. Die Bodenöffnungen I des Gefäßes h sind so eng, daß das Gefäß nur langsam leerlaufen kann.

Die Wirkungsweise ist folgende:

Sind der Spülkasten und der Schwimmer h mit Wasser angefüllt, so wird das Ventil durch den auf dem unteren, kegelförmig verbreiterten Ende des Stiftes e lastenden Leitungsdruck im Rohre α und durch den Auftrieb der im Boden des Schwimmers h eingeschlossenen Luft geschlossen gehalten. Läuft nun das Wasser im Spülkasten z. B. infolge Anhebens einer Heberglocke plötzlich ab, so wird dadurch der noch gefüllt gebliebene, aber nicht mehr in Wasser tauchende Schwimmer schwerer und zieht das Ventil gegen den Leitungsdruck mittels des Bügels f und Spindel e auf. Nach Erreichung eines gewissen Wasserstandes im Spülkasten wird bei weiterem Steigen des Wassers das Gefäß h durch den Auftrieb der Luft im Schwimmerboden wieder schwimmfähig, wodurch das Ventil c, β sich wieder schließt.

Geht hingegen der Ablauf des Wassers infolge einer Undichtigkeit des Bodenventils nur langsam vor sich, so läuft auch das Wasser im Schwimmer h durch die. kleinen Löcher Z in dessen Bodenrand ab; das Ventil, dessen Schwimmer wie die Teile /7 g, i und k aus Aluminium besteht, wird daher durch den das

geringe Gewicht dieser Teile und des Schwimmers überwindenden Leitungsdruck im Rohre a
geschlossen gehalten.

Claims

Patent-Anspruch:

Vom Leitungsdruck geschlossenes Zuflußventil für Spülkästen, das durch ein von
der Leitung aus zu füllendes Gefäß mit

Bodenlöchern gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß (h), dessen Bodenlöcher (I) kleineren Gesamtquerschnitt haben als der Zuflußstutzen (A), im gefüllten Zustande schwimmfähig ist und an der Spindel (c) des von unten nach oben dichtenden Ventilkegels im Bereich des vorhandenen einzigen Zuflußstutzens (d) hängt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.