DE242830C - - Google Patents
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- Publication number
- DE242830C DE242830C DE1910242830D DE242830DD DE242830C DE 242830 C DE242830 C DE 242830C DE 1910242830 D DE1910242830 D DE 1910242830D DE 242830D D DE242830D D DE 242830DD DE 242830 C DE242830 C DE 242830C
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- piston
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- Expired
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D19/00—Degasification of liquids
- B01D19/02—Foam dispersion or prevention
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Dispersion Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Details Of Reciprocating Pumps (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
—"Jifi 242830 '-KLASSE
12 e. GRUPPE
PAUL RÜTERS in BERLIN.
mittels Luftverdünnung.
Es ist bekannt, luft- bzw. gashaltigen Flüssigkeiten ganz allgemein ihren Gasgehalt dadurch
zu entziehen, daß man sie im luftverdünnten Raum behandelt.
In der Technik bedient man sich dieses Verfahrens unter anderem, um leicht schäumende
Flüssigkeiten, deren Bearbeitung durch die starke Schaumbildung außerordentlich erschwert
wird, schaumfrei zu machen. Die
ίο Flüssigkeiten werden zu diesem Zweck in einen
geeignet ausgestalteten, verschlossenen Behälter überführt, in dem man durch Absaugung
der Luft ein Vakuum erzeugt. Hierbei platzen die auf der Oberfläche der Flüssigkeit schwimmenden,
mit Luft gefüllten Bläschen, und der aus ihnen gebildete Schaum wird zerstört. Das Verfahren ist zwar an sich sehr einfach,
leidet aber an dem Übelstand, daß es lediglich eine intermittierende Bearbeitung zuläßt,
während für die praktische Flüssigkeitsverarbeitung im allgemeinen nur solche Einrichtungen
mit Vorteil Verwendung finden können, die einerseits durchaus kontinuierlich wirken
und andererseits jedem gegebenen Arbeitsverfahren unmittelbar angepaßt werden können,
ohne prinzipielle Änderungen irgendwelcher Art nötig zu machen.
Gemäß vorliegender Erfindung läßt sich dieser Zweck in sehr einfacher Weise dadurch
verwirklichen, daß man an Stelle der gewöhnlich benutzten Vakuumbehälter mit Luftpumpe
eine Flüssigkeitskolbenpumpe in den Arbeitsgang einschaltet, deren volumetrische Leistung
größer ist, als der zu fördernden Flüssigkeitsmenge entsprechen würde. Es ist klar, daß
eine derartige Pumpe während eines jeden Kolbenhubes oberhalb des Spiegels der in den
Pumpenzylinder angesaugten Flüssigkeit eine Luftverdünnung erzeugen muß, die die Austreibung
etwaiger absorbierter Gase begünstigt, und es ist des weiteren einleuchtend, daß
dieser Arbeitsvorgang an sich, obgleich momentan intermittierend, praktisch sich dennoch
in nahezu völlig kontinuierlicher Weise vollziehen wird.
Flüssigkeitskolbenpumpen, deren Hubvolumen größer ist als die zu fördernde Flüssigkeitsmenge,
sind bekannt (vgl. die deutsche Patentschrift 191287, Kl. 85), doch ist ihre
Konstruktion sowohl als auch ihre Wirkungsweise von der hier erwähnten Entschäumungspumpe
gänzlich verschieden, da sie völlig anderen Zwecken dienen. Bei der in der Patentschrift
191287 beschriebenen Flüssigkeitskolbenpumpe handelt es sich darum, eisen-
haltiges Wasser während der Förderung möglichst innig mit Luft zu sättigen, um auf
diese Weise eine Oxydation des Eisens und eine Enteisenung des Wassers herbeizuführen.
Das charakteristische Merkmal dieses Arbeits-Vorganges ist, daß eine Belüftung der Flüssigkeit,
während, in direktem Gegensatz hierzu, durch die vorliegende Erfindung eine Entlüftung
bezweckt wird. Allerdings ist diese Entlüftung nur eine unvollkommene, denn sie erstreckt sich nicht auf die gesamte Flüssigkeitsmenge,
sondern lediglich auf den die Flüssigkeit bedeckenden Schaum. Eine voll-
18188
ständige Austreibung der Luft ist aber nicht beabsichtigt und für den hier in Betracht
kommenden Zweck auch überflüssig.
Um den Gegenstand an einem praktischen -Beispiel zu erläutern, ist auf der beiliegenden
Zeichnung eine Entschäumungspumpe der vorgeschriebenen Art zeichnerisch dargestellt.
Die Pumpe ist einfachwirkend gedacht und besitzt wie üblich ein Saugventil ι und ein
ίο Druckventil 2. Der Zufluß der Flüssigkeit
zum Saugventil 1 erfolgt durch einen Einlauftrichter 3, in welchem sich ein zweites mit
einem Schwimmer 4 verbundenes Saugventil 5 befindet. Der Kolben 6, welcher durch eine
Traverse 7 mit der Kolbenstange 8 verbunden ist, besitzt in seiner Mittellinie eine Durchbohrung.
Durch diese hindurch geht eine mit Einkerbungen versehene Spindel 9, die sich ein gewisses Stück auf- und abwärts bewegen
läßt. An beiden Enden der Spindel befinden sich Verstärkungen 10 und 1 r, welche
als Anschlag dienen und zugleich die durch die Einkerbungen der Spindel hergestellte Verbindung
zwischen den beiden Kolbenseiten verschließen können. Die untere Verstärkung
11 der Spindel ist zu einem Schwimmkörper
12 erweitert. Der Zylinderkörper enthält oberhalb des Kolbens eine Füllung von Wasser
oder einer anderen Flüssigkeit, um eine bessere Dichtung des Kolbens zu erzielen. Ein Abfluß 13 verhütet den Überlauf über den Rand
des Zylinders. ■■ . '
Die Tätigkeit der Pumpe vollzieht sich nun wie folgt: ,
Wenn der Kolben seine Aufwärtsbewegung von der tiefsten Stelle an beginnt, ist das
Saugventil 5. bereits geöffnet, da die dem Zulauftrichter 3 gleichmäßig zulaufende Flüssigkeit
den mit dem Ventil 5 verbundenen Schwimmer 4 bereits während der voraufgehenden Druckperiode gehoben hat. Bei
weiter fortschreitender Bewegung des Kolbens öffnet sich auch das Saugventil 1, und der
Eintritt der Flüssigkeit in den Zylinder beginnt. Die Einströmung setzt sich alsdann
so lange fort, bis der Schwimmer mit dem Ventil 5 so weit gesunken ist, daß eine Absperrung
stattfindet. Nunmehr ruft der weitergehende Kolben eine Luftverdünnung im
Zylinder hervor, welche genügt, um das Saugventil 5 während der ferneren Saugperiode
auf seinem Sitz zu halten. Hierdurch wird zweierlei erreicht. Einmal wird vermieden,
daß nach dem Sinken des Flüssigkeitsspiegels im Zulauftrichter noch weitere Luft in den
Zylinder gelangt, welche ja gerade entfernt werden soll, und dann wird durch die vor
Hubende erfolgende Absperrung der Saugleitung eine Luftverdünnung erzielt, welche die
Luft aus der Flüssigkeit austreibt. Während der ganzen Saugperiode ist die Verbindung
des Zylinderinnern mit der Außenluft dadurch aufgehoben, daß zuerst infolge der eigenen
Schwere und später wegen der im Zylinder auftretenden Luftverdünnung sich das obere
Kolbenventil 10 auf seinen Sitz legt. Nach Überschreiten des oberen Totpunktes, d. h.
während der Abwärtsbewegung des Kolbens wird die Luftverdünnuug allmählich wieder
schwächer, bis sogar ein innerer Überdruck im Zylinder entsteht, welcher das Kolbenventil
10 etwas hebt und die im Zylinder befindliche, der Flüssigkeit entzogene Luft entweichen
läßt. Sobald der Kolben auf seinem weiteren Abwärtsgang sich der Flüssigkeit nähert, berührt der Schwimmer alsbald die
Oberfläche und ist nach einer weiteren Abwärtsbewegung imstande, die untere öffnung
des Kolbens durch den Ventilsitz 11 zu schließen. Der sich jetzt wieder steigernde
j Überdruck im Zylinder öffnet sodann das Druckventil 2, welches durch Federkraft während
der vorherigen Arbeitsperiode geschlossen j war, und die entschäumte Flüssigkeit kann
durch das Druckrohr ihrer Bestimmung zugeführt werden. Inzwischen hat sich das
Saugventil 5 durch den im Zulauftrichter all- ! mählich höher werdenden Flüssigkeitsspiegel
j wieder geöffnet, während das Saugventil 1 so lange geschlossen bleibt, bis sich der Kolben
bereits in seiner Abwärtsbewegung befindet. Da die volumetrische Leistung der Pumpe
wegen der Schaffung der erforderlichen Luftverdünnung ein Vielfaches von der in den Einlauftrichter
zuströmenden Flüssigkeitsmenge sein muß, so wird nach einer gewissen Zurücklegung
des Hubes der Flüssigkeitsspiegel so weit gesunken sein, daß das Ventil 5 mit Sicherheit den Abschluß bewirkt. Es ist nur
dafür Sorge zu tragen, daß der Zulauf in den Trichter möglichst gleichmäßig erfolgt, was
aber leicht durch eine selbsttätige Niveauregulierung in einem zweiten Gefäß, von dem
der Trichter seinen Zufluß erhält, zu bewerkstelligen ist.
Wechselndem Schaumgehalt der Flüssigkeit kann dadurch Rechnung getragen werden, daß
der Zufluß verändert wird. Je weniger Flüssigkeit in der Zeiteinheit in den ZuI auf trichter
gelangt, um so eher beginnt der Abschluß des Saugventils 5 und um so länger wird damit
auch der, nur der Entschäumung dienende Weg des Kolbens.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche: U5i. Verfahren zur kontinuierlichen Entschäumung von Flüssigkeiten mittels Luftverdünnung, gekennzeichnet durch die Anwendung einer Flüssigkeitskolbenpumpe, deren Hubvolumen größer ist als die zu fördernde Flüssigkeitsmenge, zu dem Zweck,18188die Erzeugung eines zeitweise wechselnden Vakuums innerhalb des Pumpenzylinders zu ermöglichen.
- 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an der Flüssigkeitskolbenpumpe außer den üblichen Saug- und Druckventilen ein durch einen Schwimmer betätigtes Speiseventil angeordnet ist, mit welchem der Flüssigkeitszulauf und, davon abhängig, das Vakuum in beliebiger Weise geregelt werden kann.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.18188
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE242830T | 1910-11-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE242830C true DE242830C (de) | 1912-01-22 |
Family
ID=34484488
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1910242830D Expired DE242830C (de) | 1910-11-09 | 1910-11-09 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE242830C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102011088959B4 (de) | 2011-12-19 | 2022-08-04 | Endress+Hauser Conducta Gmbh+Co. Kg | Vorrichtung zum Entgasen einer Flüssigkeit und Verwendung dieser Vorrichtung in einem Analysegerät |
-
1910
- 1910-11-09 DE DE1910242830D patent/DE242830C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102011088959B4 (de) | 2011-12-19 | 2022-08-04 | Endress+Hauser Conducta Gmbh+Co. Kg | Vorrichtung zum Entgasen einer Flüssigkeit und Verwendung dieser Vorrichtung in einem Analysegerät |
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