DE2436114C3 - Kehrmaschine mit feuchter Staubbindung - Google Patents
Kehrmaschine mit feuchter StaubbindungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kehrmaschine mit v>
feuchter Staubbindung, insbesondere selbstfahrende Maschine für große Kehrbreiten, mit wenigstens einer
rotierenden, mit der zu reinigenden Oberfläche in Berührung bringbaren Bürstenwalze und einer Kehfieht-Aufnahmevorrichtung.
&o
Eine solche Kehrmaschine ist aus der AT-PS 2 409
bekannt
Die bekannte Maschine weist zur Staubbindung eine an ihrem Umfang mit Schwämmen besetzte Walze auf,
die über die zu reinigende Oberfläche gewälzt und von innen ständig neu mit Wasser getränkt wird, Ablaufseitig
steht dieser Schwammwalze eine Ausquetschwalze gegenüber, die das Wasser aus den Schwämmen wieder
herauspreßt Unter dieser Ausquetschwalze ist ein Auffangbehälter angeordnet, der das aus den Schwämmen
herausgepreßte schmutzige Wasser auffängt
Die bekannte Maschine weist eine Reihe von Nachteilen auf, die Ursache dafür gewesen sein dürftßn,
daß sich dieses Konzept einer Straßenreinigungsmaschine in der Praxis nicht durchgesetzt hat So werden
von der Schwammwalze die Staubschichten nur oberflächlich aufgenommen, bei dickeren Staubschichten
dringt die Feuchtigkeit nicht durch, der größte Teil des Staubes bleibt liegen. Der Schwamm verschmutzt
trotz des ständigen Auspressens und Neubefeuchtens innerhalb kurzer Zeit so stark, daß die zu reinigende
Oberfläche mit einem Schmutzfilm überzogen zurückbleibt Bei größerem Feuchtigkeitseinsatz bleibt auf der
zu reinigenden Oberfläche ein Schmierfilm zurück, wie man es bei den mit Wasserbefeuchtung und Bürsten
arbeitenden Straßenkehrmaschinen beobachten kann. Der Wasserverbrauch ist beachtlich, die Maschine muß
zwei Wassertanks mit sich führen, nämlich einen für das Frischwasser und einen weiteren für die Aufnahme des
oCtiinütZ WaSSCrS.
In der Praxis haben sich daher für Straßenreinigungszwecke jene Kehrmaschinen durchgesetzt, die den
Kehricht ausschließlich mit Bürsten aufnehmen, wobei der feine Staub freilich weitgehend zurückgelassen wird.
Maschinen, welche mit Staubsaugern arbeiten, wie sie beispielsweise aus der DE-OS 20 12 347 bekannt sind,
haben sich wegen des von ihnen entwickelten Lärms nicht allgemein durchsetzen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kehrmaschine der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß sie in der Lage ist, bei möglichst geringem Wasserverbrauch eine gute Aufnahme von Staub und
übrigem Kehricht zu gewährleisten.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Kehrmaschine stellt sich wie folgt dar: Von den Bürstenwalzen
wird der Straßenstaub hochgewirbelt und in Richtung auf das mit Flüssigkeit getränkte Tuch geworfen. Die
feuchte Oberfläche des Tuchs bindet den Staub, so daß es an ihm zu einer Anhäufung von gebundenem Staub
kommt. Der Staub bäckt dort zu schuppenartigen Plättchen zusammen. Wenn diese Plättchen eine
gewisse Größe erreirht haben, dann fallen sie aufgrund der Erschütterungen, die von der Maschine verursacht
werden, von der staubbindenden Oberfläche des feuchten Tuches ab. Dieser Effekt wird bei der
Verwendung eines Wassersacks, der das feuchte Tuch bildet, unterstützt durch die von den schwappenden
Bewegungen des in dem Sack vorhandenen Wassers hervorgerufene Bewegung des Sacktuches.
Gegenüber den mit Staubsaugern arbeitenden Maschinen ruft die erfindungsgemäße Maschine erheblich
weniger Lärm hervor, da die Hauptlärmquelle, der Staubsauger, fehlt. Die Bildung von Schmierfilmen auf
den zu reinigenden Oberflächen ist vermieden, der Wasserverbrauch ist minimal, da die zu reinigende
Oberfläche von der Maschine selbst nicht benetzt wird. Die Maschine weist damit den Vorteil auf, daß sie auch
bei Frostwitterung wirtschaftlich eingesetzt werden kann, es brauqht hier lediglich der Flüssigkeit im
Wassersack ein entsprechendes Fröstschutzmittel beigegeben
zu werden.
Die Erfindung soll nachfolgend unter Bezugnahme
auf ein in der Zeichnung schemalisch wiedergegebenes Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung von der Seite
einer Anordnung mit feuchtigkeitsdurchlässigem Wassersack über einer Bürstenwalze; ri
F i g. 2 von der Seite eine Kehricht-Aufnahmevorrichtung,
F i g. 3 schematisch die räumliche Anordnung zueinander
von Burst ;nwalze und Kehricht-Aufnahmevorrichtung.
Die Anordnung nach F i g. 1 besteht aus einer um eine Antriebswelle 1 rotierenden Bürstenwalze 5, aus der
Bürstenbündel 7 herausragen. Die Bürstenwalze 5 rotiert in der von dem Pfeil A angegebenen Pachtung,
während die Maschine in der von dem Pfeil B angegebenen Richtung fährt. In Nachbarschaft zu der
Bürstenwalze 5, deren Kehrrichtung zugewandt, ist an
einem Maschinenrahmen 35 ein Flüssigkeitsbehälter 27 aus einem feuchtigkeitsdurchlässigen Material, wie
beispielsweise Leinen oder eine besondere Art von Kunststoff, aufgehängt. Von diesem Flüssigkeitsbehälter
27 braucht nur das der Bürstenwalze 5 zugekehi te Tuch 27a feuchtigkeitsdurchlässig zu sein. Der Flüssigkeitsbehälter
27 ist durch elastische Haltebänder 28, z. B. Gummi, an dem Rahmen 35 befestigt. Er ist über einen
Einfüllstutzen 30 befüllbar. Der Rahmen 35 ist an einem Tragarm 18 pendelnd aufgehängt Da er ein nicht
unerhebliches Gewicht zu tragen hat, ist er zusätzlich durch wenigstens ein Laufrad 23 abgestützt Der Raum
um die Bürstenwalze 5 und dem Flüssigkeitsbehälter 27 in ist gegen die Umwelt durch ein Gehäuse 29 und
seitliche, zum Boden reichende Gummischürzen abgeschirmt, von welch letzteren in F i g. 1 die vordere
Gummischürze 31 und die hintere Gummischürze 32 erkennbar sind. Vor der vorderen Gummischürze 31 ist
an dem Rahmen 35 eine Gummilappenwalze 34 gelagert, die auf der zu reinigenden Oberfläche rollt, um
gegebenenfalls dort vorhandene Zigarettenschachteln od. dgl. so weit zusammenzudrücken, daß diese unter
der vorderen Gummischürze 31 hindurchrutschen können.
Wie Fig.3 zeigt, ist die Bürstenwalze 5 gegen die
Fahrtrichtung B seitlich geneigt, so daß der von ihr bewegte Kehricht ieitlich in einer Spur zurückgelassen
wird und in den Wirkungsbereich einer Kehricht-Aufnahmevorrichtung
gelangt, die im einzelnen in F i g. 2 dargestellt ist. Diese Kehricht-Aufnahmevorrichtung
besteht aus einer im wesentlichen quer zur Bürstenwalze 5 um eine Welle 47 in Richtung des Pfeils C
rotierenden Bürstenanordnung 50, einem dieser zugeordneten Aufnahmeblech 57 od. dgl. sowie einer von
dem Aufnahmeblech 57 zu einem Sammelbehälter führenden Fördereinrichtung in Form zweier Förderbänder
60,61. In der Bürstenanordnung 50 sind mehrere Borstenbündel 68 in glockenförmigen Gehäusen 49
angeordnet, die pendelnd an einem an der Welle 47 befestigten Träger 48 aufgehängt sind. Ein Hartgummikeil
55 unterstützt das Aufnahmeblech 57. Wie F i g. 3 zeigt, erfolgt der Antrieb sowohl der Bürstenwalze 5 als
auch der Kehricht-Aufnahmevorrichtung über Treibriemen
und Riemenscheiben durch einen gemeinsamen Hydraulikmotor 17.
Im Betrieb der Maschine wird vor J,er rotierenden Bürstenwalze 5 der auf der zu reinigenden Oberfläche
liegende Staub hochgewirbelt, wobei er in dem von dem Gehäuse 29 und den Schürzen 31 weitgehend staubdicht
abgeschlossenen Raum gefangen und gegen das feuchte Tuch 27R des Flüssigkeitsbehälters geschleudert wird,
wo der Staub sich aufgrund der Feuchtigkeitsbindung niederschlägt und mit der Zeit zu einer Schicht
zusammenwächst, die aufgrund der Bewegung des Tuches durch die Erschütterung der Maschine zu
schuppenartigen Plättchen zerbricht, die schließlich von dem Tuch 27a wieder abfallen. Die auf die zu reinigende
Oberfläche gefallenen Plättchen werden dann von der Bürstenwalze 5 erneut erfaßt und zu einer schmalen
Spur in F i g. 3 rechts von der Bürstenwalze zusammengeschoben. Diese Spur gelangt in den Wirkungsbereich
der Bürstenanordnung 50, die den zusammengeschobenen Schmutz aufnimmt und über das Aufnahmeblech 57
auf das Förderband 60 wirft, von wo aus der Kehricht in den Sammelbehälter gelangt
Es sei noch betont, daß das feuchte Tuch auch in Lam-.llen- oder Zickzack-Form ausgebildet bzw. angeordnet
sein kann, um die sich dem Staub darbietende feuchte Fläche möglichst groß zu machen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Kehrmaschine mit feuchter Staubbindung, insbesondere selbstfahrende Maschine für große
Kehrbreiten, mit wenigstens einer rotierenden, mit der zu reinigenden Oberfläche in Berührung
bringbaren Bürstenwalze und einer Kehricht-Aufnahmevorrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß in Nachbarschaft zu der Bürstenwalze (5), deren Kehrrichtung zugewandt, ein von einer
Flüssigkeit ständig neu getränktes Tuch (27a) und unter dem Tuch (27a) die Kehricht-Aufnahmevorrichtung
angeordnet sind.
2. Kehrmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tuch (27a) eine der π
Bürstenwalze entsprechende Breite aufweist
3. Kehrmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Tuch (27ajin flüssigkeitsleitender
Verbindung mit einem Flüssigkeitsbehälter steht
4. Kehrmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Tuch (27ä) Teil eines
feuchtigkeitsdurchlässigen Flüssigkeitsbehälters (27) is L
5. Kehrmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsbehälter (27)
ein Sack aus Leinen oder aus sonstigem feuchtigkeitsdurchlässigem Material ist.
6. Kehrmaschine nach einem der Ansprüche I bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit V/asser ist.
7. Kehrmaschine nach einem .';r Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnc, daß die Kehricht-Aufnahmevorrichtung
eine im wesentlichen quer zur Kehrrichtung der Bürstenwalze (5) fegende zweite
Bürstenanordnung (50), ein dieser zugeordnetes Aufnahmeblech (57) sowie eine von dem Aufnahmeblech
(57) zu einem Sammelbehälter führende Fördereinrichtung aufweist
8. Kehrmaschine nach einem der Ansprüche I bis -to
7, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Tuch (27a/ Bürstenwalze (5) und Kehricht-Aufnahmevorrichtung
bestehende Kehranordnung in einem gegen die Kehrfläche offenen Gehäuse (29) angeordnet sind,
an dem flexible, bis zur Kehrfläche reichende, den Kehrbereich gegen die Umwelt abschließende
Schürzen (31,32) angebracht sind.
9. Kehrmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schürzen (31, 32) aus
Gummilappen bestehen.
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