DE2432920B1 - Flüssigkeitsbremse für einen Vorholer eines Pilgerwalzwerkes - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Flüssigkeitsbremse für einen Vorholer eines Pilgerwalzwerkes, bei der ein mit dem Vorholerkolben verbundener Bremskolben in eine zylindrische Wand eintaucht, in der ein oder mehrere, in Längsrichtung des Vorholers den Bremsquerschnitt desselben verändernde Bremsschlitzprofile angeordnet sind.

Bekannterweise müssen die schnell bewegten Massen eines Vorholers bei Pilgerwalzwerken mit einer genau vorausbestimmten Abbremsung bis zu einem festliegenden Endpunkt verzögert werden. Zu diesem Zweck bediente man sich bei Flüssigkeitsbremsen von Vorholern Öffnungen in der Bremszylinderwandung im Bereich des Bremsweges.

Dabei ist es aus der DT-OS 19 43 978 bekannt, verschiedene Querschnittsformen für diese Öffnungen vorzusehen, wodurch die Bremscharakteristik — jeweils in bestimmter Weise — beeinflußbar ist. Da diese Öffnungen aber in die zylindrische Wand, also die Bremsbuchse eingearbeitet sind, kann eine Änderung der Bremscharakteristik nur durch Austausch der gesamten Bremsbuchse oder durch Abschalten ganzer Bremsschlitze durch zusätzliche Ventile erfolgen.

Diese bekannte Lösung hat den Nachteil, daß bei dem rauhen Betrieb in Hüttenwerken Ventile zu empfindlich sind und der Austausch der gesamten Bremsbuchse eines erheblichen Aufwandes bedarf.

Aufgabe der Erfindung ist eine Bremsschlitzanordnung für Flüssigkeitsbremsen am Vorholer eines Pilgerwalzwerkes zu schaffen, die eine Veränderung der Bremscharakteristik unter Beibehaltung der zylindrischen Wand (Bremsbuchse) ermöglicht.

Gelöst ist diese Aufgabe erfinungsgemäß dadurch, daß die Bremsschlitzprofile veränderbar in der zylindri

schen Wand angeordnet sind.

Hierzu können die Bremsschlitzprofile in Nuten in der zylindrischen Wand einschiebbar sein oder es können in der zylindrischen Wand das oder die Bremsschlitzprofile dreh- und in der Tiefe durch eine Stellschraube stufenlos verstellbar gelagert sein.

In einer weiteren Abwandlung können auch einschiebbare Bremsschlitzprofile und verstellbare Bremsschlitzprofile in einer Flüssigkeitsbremse kombiniert angeordnet werden.

Alle Bremsschlitze enden in ihrer Gesamtbreite in einer Querschnittsebene des Bremszylinders. Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag wird die Herstellung der Bremsschlitze erheblich vereinfacht, da die auswechselbaren Bremsschlitzprofile herausgenommen und den jeweiligen Anforderungen gemäß abgeändert werden können. Ein Vorteil dieser Anordnung ist auch, daß bei Verschleiß durch Erosion auf Grund der günstigeren Querschnittsverteilung die Bremscharakteristik erheblich weniger beeinflußt wird, als bei den bekannten Konusbremsen.

Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung ist, daß durch Auswechseln des Bremsschlitzprofils die Bremswirkung in definierter Weise einfach und sicher beeinflußt werden kann, ohne dabei die Lage der vorderen Abschlußkante zu verändern bzw. zu beeinflussen. An dieser Abschlußkante liegt dann der vordere Totpunkt. Bei Überschreiten eines bestimmten Spieles zwischen Bremskolben und Bremsbuchse stellt sich dann eine entsprechend minimale Kriechgeschwindigkeit ein, die dann gegebenenfalls noch durch einen geeigneten festen Anschlag eliminiert werden kann. Die Progression der Bremswirkung kann durch das Auswechseln bzw. Verstellen der Bremsschlitzprofile leicht geändert werden.

Insbesondere bei den vorgeschlagenen, stufenlos verstellbaren Bremsschlitzprofilen ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß hier eine Änderung der Bremscharakteristik während des Betriebes erfolgen kann. Dies kann besonders zu Beginn des Pilgervorganges zweckmäßig sein, da hier mit wesentlich kürzeren Hüben gearbeitet wird wie im weiteren Verlauf.

In den Zeichnungen sind mögliche Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Bremsschlitzanordnung schematisch dargestellt, und zwar zeigt

F i g. 1 einen Längsschnitt durch die Flüssigkeitsbremse,

F i g. 2 einen Querschnitt durch F i g. 1,

F i g. 3 einen Längsschnitt mit beweglichem Brems-Schlitzprofil.

In F i g. 1 und 2 ist die zylindrische Wand 1 der Flüssigkeitsbremse mit zwei oder mehreren Nuten 2 versehen, in die Bremsschlitzprofile 3 auswechselbar eingeschoben werden. Der vordere Totpunkt des Hubes wird durch die Kante 4 der Bremsschlitzprofile 3 festgelegt.

F i g. 3 zeigt die abgewandelte Form der Anordnung. Hier wird die um Punkt 5 drehbar in der zylindrischen Wand 8 gelagerte Rückwand 6' des Bremsschlitzprofils 6 durch eine Stellschraube 7 bewegt und gehalten. Auch hier bleibt die Kante 4 unverändert. Eine veränderte Stellung des Bremsschlitzprofils 6 wird durch eine strichpunktierte Linie dargestellt.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Flüssigkeitsbremse für einen Vorholer eines Pilgerwalzwerkes, bei der ein mit dem Vorholerkolben verbundener Bremskolben in eine zylindrische Wand eintaucht, in der ein oder mehrere, in Längsrichtung des Vorholers den Bremsquerschnitt desselben verändernde Bremsschlitzprofile angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsschlitzprofile (36) veränderbar in der zylindrischen Wand (1,8) angeordnet sind.

2. Flüssigkeitsbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsschlitzprofile (3) in Nuten (2) in der zylindrischen Wand (1) einschiebbar sind.

3. Flüssigkeitsbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der zylindrischen Wand (8) das oder die Bremsschlitzprofile (6) dreh- und in der Tiefe durch eine Stellschraube (7) stufenlos verstellbar gelagert sind.

4. Flüssigkeitsbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß einschiebbare und verstellbare Bremsschlitzprofile kombiniert angeordnet sind.