DE938903C - Pilgerschritt-Walzwerk - Google Patents
Pilgerschritt-WalzwerkInfo
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- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21B—ROLLING OF METAL
- B21B21/00—Pilgrim-step tube-rolling, i.e. pilger mills
- B21B21/04—Pilgrim-step feeding mechanisms
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Pilgerschritt-Walzwerk,
welches im allgemeinen aus einem Dorngestänge besteht, an dessen einem Ende der Dorn
aufgesetzt ist und mit der daraufsitzenden erhitzten Luppe zwischen einem Paar von Pilgerwalzen
hindurchbewegt wird, während am anderen Ende des Dorngestänges ein Kolben angeordnet
ist, der sich nach hinten zur Drallspindel fortsetzt und in einem mit einer Flüssigkeit gefüllten Zylinder
bewegt, um bei dem Nachvorneilen des Dorngestänges und des Kolbens, wenn die Pilgerwalzen
die Luppe freigeben, den Stoß zu dämpfen, der erfolgt, wenn der Kolben mit seinen schrägen
Vorderflächen gegen den vorderen Teil des Flüssigkeitszylinders trifft. Beim Arbeiten der
Walzen auf der Luppe, d. h. beim Rückwärtsgang des Kolbens, wird die hinter dem Kolben im Zylinder
befindliche Luft verdichtet und bewirkt den Vorschub des Dorngestänges, wie oben bereits erwähnt.
Diese ganze Anordnung ist im allgemeinen auf einem Schlitten angebracht, der wiederum, um die
Luppe stetig vorwärts zu bewegen, gleitbar auf einer Gleitfläche gelagert ist. Diese ziemlich ausführlichen
Erörterungen über den Grundaufbau eines Pilgerschritt-Walzwerkes sollen dazu dienen,
die sich nun anschließenden Betrachtungen .zu erleichtern.
Durch den oben beschriebenen Zusammentritt des Kolbens mit dem Flüssigkeitszylinder entstehen
Erschütterungen, die sich dem gesamten Walzwerk mitteilen und die gewünschte konstante Vorschubbewegung
des Schlittens und damit der Luppe
beträchtlich verändern und die Qualität des erhaltenen Werkstücks herabsetzen. Die Größe dieses
Stoßes hängt nun ab a) von der maximalen Geschwindigkeit der beweglichen Teile, bevor die.
Abbremsung dieser Teile beginnt, und b) von ihrer Gesamtmasse.
Bei einem typischen Pilgerschritt-Walzwerk erstreckt sich die Ausnehmung in den Pilgerwalzen
über I2O° des Walzenumfanges. Die Walzen ίο drehen sich mit 6o Umdr./Min., und der Arbeitsumfang
der Walzen, die mit der Luppe während des Walzvorganges zusammentreten, ist 104,14 cm.
Bei einer solchen Vorrichtung werden die beweglichen Teile beschleunigt und gehemmt während
einer Vorwärtsbewegung der Luppe in weniger als V3 Sekunde (d. h. die Zeit, die die Walzen brauchen,
um sich um 1200 zu drehen). Wenn man Faktoren berücksichtigt wie den Reibungswiderstand der
Oberflächen, die die beweglichen Teile tragen, stellt sich heraus, daß die beweglichen Teile sich in
ungefähr 0,25 Sekunden über eine Entfernung von 104,14cm vorwärts bewegen müssen. Die relativen
Abmessungen des Luftzylinders und des Kolbens, welche die Dämpfungsmittel bilden, sind so ausgewählt,
daß sie ein verhältnismäßig konstantes Beschleunigungsverhältnis der beweglichen Teile
bis zu dem Augenblick gestatten, in dem die Vorwärtsbewegung zum Stillstand kommt. In dem
oben angeführten Beispiel beträgt die Maximalgeschwindigkeit, die die beweglichen Teile erreichen,
bevor die Abbremsung beginnt, ungefähr 8,22 m/sec; und angenommen, daß die gesamte
Masse der beweglichen Teile ungefähr 130 kg beträgt und daß die beweglichen Teile in 0,028 Sekunden
zum Stillstand gebracht werden müssen, beträgt die durchschnittlich erforderliche Verzögerungskraft,
um sie zum Stillstand zu bringen, ungefähr 127 120 kg. Diese Verzögerungskraft,
welche durch den Widerstand geliefert wird, der der Dämpfungsflüssigkeit entgegentritt, wird über
den Behälter auf die hydraulische Vorschubvorrichtung ungefähr sechzigmal pro Minute übertragen.
Die Erfindung bringt Pilgerschritt-Walzwerke, bei denen die maximale Verzögerungskraft, die
erforderlich ist, um die Vorwärtsbewegung der beweglichen Teile stillzusetzen, geringer ist als in
den bekannten Vorrichtungen gleicher Größe.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, ein Pilgerschritt-Walzwerk zu schaffen, welches
Mittel besitzt, um die Stärke des Stoßes, der auf die hydraulische Vorschubvorrichtung übertragen
wird, während der Vorwärtsbewegung des Dorns mit der Luppe mit Bezug auf den Schlitten durch
die elastischen Mittel zu verringern. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein
Pilgerschritt-Walzwerk vorgesehen, in welchem der Kolben von einem zweiten Kolben konzentrisch
umgeben ist und vorwärts und rückwärts beweglich ist und in einem Zylinder, der verdichtete Luft
enthält, und auf dem Kolben gleiten kann,· wobei das Innere des zweiten Kolbens mit dem Innern
des Zylinders in Verbindung steht und seine Vorwärts- und Rückwärtsbewegung nur dem
ersten und letzten Teil der Vorwärts- und Rückwärtsbewegung des Kolbens entspricht, und daß
Dämpfungsmittel vorgesehen sind, die den zweiten Kolben am Ende seiner Vorwärtsbewegung abfangen.
Es zeigt sich, daß durch die-verschiedenen beweglichen
- Teile, welche die elastischen Mittel bilden, eine Vorwärtsbewegung des Dorns und der
Luppe erfolgt, die mit Bezug auf den Schlitten in einer gewünschten schrittweisen Bewegung vor sich
geht, wodurch es möglich ist, den vorher erwähnten momentanen Stoß auf die hydraulische Vorschub-Vorrichtung
des Schlittens herabzumindern. Vorzugsweise sind Mittel auf dem Schlitten angeordnet,
die für sich die Größe der Vorwärtsbewegung der verschiedenen erwähnten beweglichen Teile mit
Bezug auf den erwähnten Schlitten begrenzen.
Erfindungsgemäß . kann auch eine Mehrzahl
von koaxialen Luftzylindern vorgesehen sein, die teleskopartig ineinandergreifen, wobei der Kolben
in dem Innersten der Zylinder sich bewegt und der äußerste der Luftzylinder sich in dem Luftzylinder
bewegt, der fest auf dem Schlitten angeordnet ist. Dämpfungsvorrichtungen, wie z. B. Kolben^ und
Zylindervorrichtungen, können zwischen dem in der Mitte angeordneten beweglichen Teil oder
Teilen und dem Schlitten angeordnet sein, um den Betrag der Vorwärtsbewegung eines solchen beweglichen
Teiles oder solcher beweglicher Teile mit B'ezug auf den Schlitten zu begrenzen.
Der an dem Schlitten befestigte Teil und der erwähnte, in der Mitte angeordnete bewegliche
Teil oder die Teile können alle Luftzylinder sein, von welchen der Luftzylinder, der den beweglichen
Teil bildet oder einen der beweglichen erwähnten Teile (wieder Fall gerade liegt), beweglich ist wie
ein Kolben in jenem, der den festen Teil bildet, oder in jenem, der den anderen der beweglichen
Teile bildet, wobei der erste bewegliche Teil, welcher den Dorn trägt, ein- Kolben sein kann, der
sich in dem· ihm am nächsten liegenden beweglichen Teil bewegt.
Der Kolben, der den ersten beweglichen Teil bildet, kann so angeordnet sein, daß er gegen das
hintere Ende des Zylinders liegt, der den ihm am nächsten liegenden beweglichen Teil bildet während
seiner Rückwärtsbewegung unter der Wirkung der Walzen. Der erwähnte Kolben und der erwähnte
bewegliche Teil bewegen sich dann zusammen innerhalb des festen Teils oder innerhalb
eines weiteren der beweglichen Teile, wie die Anordnung gerade ist. Vorzugsweise sind Mittel vorgesehen
zur" Dämpfung der Berührung zwischen dem ersten beweglichen Teil und dem hinteren
Ende des Zylinders, der den. ihm am nächsten liegenden Teil bildet.
Außerdem können Öffnungen vorgesehen sein über das hintere Ende des Zylinders oder der
Zylinder hinaus, welche den in der Mitte betrieblich angeordneten beweglichen Teil oder Teile
darstellen.
Vorzugsweise sind die obenerwähnten Dämpfungsmittel zwischen dem in der Mitte angeord-
neten beweglichen Teil oder den Teilen und dem Schlitten so gebildet, daß sie den Druck, der auf
einen solchen in der Mitte liegenden Teil oder Teile einwirkt, ausgleichen oder im wesentlichen
ausgleichen gerade dann, wenn er oder sie beginnt oder beginnen, seine oder ihre Rückwärtsbewegung
unter der Wirkung der Walzen auszuführen.
Die Erfindung wird nun an Hand der Zeichnungen beispielsweise erläutert.
ίο Fig. ι zeigt das Werk im Längsschnitt mit weggebrochenen
Teilen und
Fig. 2 eine Ansicht, die die Steuervorrichtung für den Schlitten wiedergibt.
Nach der Zeichnung umfaßt die Vorrichtung eine einzelne Grundplatte 1 (Fig. 1), die mit dem
Fundament verbunden ist und an jedem Ende eine aufwärts gerichtete Säule oder einen festen Teil 2
oder 3 besitzt, die von verschiedener Form sein kann. Der Schlitten 4 ist so gelagert, daß er
auf der oberen Fläche der Grundplatte 1 zwischen den Teilen 2 und 3 hin und her gleiten kann, und
Antriebsmittel für den Schlitten sind vorgesehen, die aus koaxial verlaufenden, einander gegenüberliegenden
hydraulischen Zylindern 5 und 6 bestehen, die an den Säulen oder Teilen 2, 3 der
Grundplatte 1 befestigt sind und einen gemeinsamen Kolben 7, 8 besitzen. Der Kolben 7 des
Zylinders 5 (allgemein bezeichnet als Vorschubzylinder) liegt gegen das hintere Ende des
Schlittens bei 9, um diesen in Richtung auf die Pilgerwalzen 10 vorzuschieben. Der Kolben 8 des
Zylinders 6 (allgemein mit Abstreifzylinder bezeichnet) liegt gegen das vordere Ende des
Schlittens bei 11, um diesen in entgegengesetzter Richtung zu bewegen. Der Vorschubzylinder 5 ist
in bekannter Weise mit einem hydraulischen Akkumulatorsystem verbunden oder, wie bei 15 in Fig. 2
gezeigt, mit einer hydraulischen Pumpe 16.
Wie in Fig. 1 gezeigt, ist der Schlitten 4 mit elastischen Mitteln für den Dorn 29 versehen. Diese
Mittel bestehen aus einem horizontalen Luftzylinder 30, der fest mit dem Schlitten 4 verbunden
ist. Ein zweiter und koaxial dazu angeordneter Luftzylinder 31 bewegt sich in dem ersterwähnten
Luftzylinder, der in dem vorliegenden Fall den »festen Teil« der Vorrichtung bildet. Dieser nimmt
einen Kolben 32 auf, der in dem Zylinder 31 arbeitet. Der Kolben 32 stellt in diesem Ausführungsbeispiel
den »ersten beweglichen Teil« dar. Der Zylinder 31 bildet den »in der Mitte
liegenden beweglichen Teil« dieser Vorrichtung, d. h. einen beweglichen Teil, welcher in der Mitte
zwischen dem »ersten beweglichen Teil« 32 und dem »festen Teil« 30 angeordnet ist, der sich
normalerweise über den Zylinder 30 hinaus durch eine Stopfbuchse 33 in dem vorderen Ende desselben
erstreckt. Das Innere des beweglichen Zylinders 31 steht in direkter Verbindung mit dem
des »festen« Zylinders 30 über Öffnungen in der Form von Löchern 34 im hinteren Ende desselben,
und beide Zylinder 30, 31 enthalten normalerweise verdichtete Luft unter einem Druck, der von dem
Walzvorgang, z. B. von der Größe des Rohres, welches zu walzen ist, bestimmt wird. Der Kolben
32 besitzt eine sich nach vorn erstreckende Verlängerung 35, die an ihrem äußeren Ende den Dorn
29 trägt. Das innere Ende des Kolbens ist so angeordnet, daß es sich in eine zylindrische Tasche 36
am hinteren Ende des Zylinders 31 bewegen kann, wenn der Kolben eine Rückwärtsbewegung ausführt,
indem die Walzen auf die Luppe einwirken, um dann zusammen mit dem Zylinder 31 während
der restlichen Rückwärtsbewegung der beweglichen Teile sich mit diesem zu bewegen. Die
beweglichen Teile der Vorrichtung umfassen daher den Zylinder 31 zusammen mit dem Kolben 32
und den Dorn 29 des herkömmlichen Pilgerschritt-Walzwerkes. Die zylindrische Tasche 36 am
hinteren Ende des Zylinders 31 bildet eine Luftdämpfungseinrichtung-,
durch welche der Zusammenstoß. des Kolbens 32 mit dem hinteren Ende dieses Zylinders beträchtlich gemildert wird. Der
Kolben, der sich durch eine Stopfbuchse 37 im vorderen Ende des Zylinders 31 hindurch erstreckt,
verjüngt sich jenseits dieses Luftzylinders zu der Verlängerung 35, welche von der Schulter 38 ab,
die eine verhältnismäßig starke Neigung besitzt, einen kleinen Durchmesser hat. Der Kolben läuft
vorn durch einen Flüssigkeitsbehälter 39, der auf dem Schlitten 4 befestigt ist und vorn eine hohle
zylindrische Verlängerung 40 besitzt, die innen in einer Schulter 41 von ähnlicher Form wie die
Schulter 38 endet.
Die bis hierhin beschriebene Konstruktion bildet eine Dämpfungsvorrichtung, durch welche der
plötzliche Aufschlag, der von der momentanen Verzögerung der beweglichen Teile, bestehend aus
dem Dorn 29 mit dem Kolben 32 und der Luppe 42, herrührt, oder ihre Vorwärtsbewegung unter
der Wirkung der elastischen Mittel herabgemindert und auf den Schlitten 4 übertragen wird. Wie sich
später zeigen wird, wird ein gewisser Betrag des Stoßes, der bei der Verzögerung der beweglichen
Teile entsteht, nämlich durch die Verzögerung des mittleren Luftzylinders 31, direkt auf den Schiitten
4 übertragen. Ein Druckausgleichventil 43 steuert den Auslaß aus dem inneren Ende des
schmalen ringförmigen Zwischenraumes innerhalb der Verlängerung 40 des Flüssigkeitsbehälters 39
und rund um den Kolben 32, um den Austritt von Flüssigkeit in den Hauptteil des Behälters zu gestatten,
wenn der Druck einen vorbestimmten Wert erreicht.
' Eine nach unten gerichtete Schulter 44 ist am vorderen Ende des mittleren Luftzylinders 31 angeordnet,
um mit einem Kolben 45 einer weiteren Kolben- und Zylindervorrichtung zusammenzutreten,
die an dem Schlitten 4 befestigt ist, um die Vorwärtsbewegung dieses Luftzylinders zu
begrenzen. Der Zylinder 46 dieser Kolben- und Zylindervorrichtung, die wie eine Dämpfungsvorrichtung
wirkt, kann Luft, aber auch eine Flüssigkeit, wie Wasser oder öl, enthalten, die in Verbindung
mit dem hydraulischen Akkumulator steht. Der Druck in diesem Zylinder 46 der erwähnten
Dämpfungsvorrichtung ist vorzugsweise
dafür bestimmt, den Luftdruck, der auf das äußere Ende des Luftzylinders 31 wirkt, auszugleichen,
wenn dieser beginnt, sich mit dem Kolben 32 zu bewegen, der den »ersten beweglichen Teil« darstellt.
Der Kolben 32 bildet den ersten beweglichen Teil der elastischen Mittel dieser Vorrichtung, ist
hohl, wie durch gestrichelte Linie 47 gezeigt, und sein hinteres Ende trägt eine Mutter bei 48, welche
innere spiralenförmig verlaufende Nuten besitzt, ίο die mit einer Serie von spiralenförmigen Zähnen
gleicher Form- und Steigung im Eingriff stehen, die auf dem hinteren Teil 49 einer Welle 50 gebildet
sind, die sich durch den festen Luftzylinder 30 und über beide Enden desselben hinaus erstreckt.
Die Steigung jeder schraubenförmigen Nut auf dem Teil 49 ist viermal die Arbeitslänge des
Pilgerwalzenumfanges. Die Arbeitslänge ist gleich dem Umfang einer jeden Walze 10 minus der
Länge der Ausnehmung 51. Das hintere Ende der Welle 50, die sich über den Luftzylinder 30 hinaus
erstreckt, trägt ein doppeltes Sperrklinkenrad 52, welches sich nur in einer Richtung drehen kann
und in einem Gehäuse 53 angeordnet ist, das auf dem Schlitten 4 am hinteren Ende des Zylinders
30 befestigt ist. Die Drehbewegung des Sperrklimkenrades in die andere Richtung wird durch
Pallen 54 verhindert, die durch Federn (nicht gezeigt) gegen das Sperrklinkenrad gehalten
werden. Durch diese Mittel werden der Kolben 32 und damit auch der Dorn 29 und die Luppe 42
gezwungen, sich sowohl bei der Vorwärtsbewegung als auch bei der Rückwärtsbewegung des Kolbens
mit Bezug auf den Schlitten 4 um 90° zu drehen, je nachdem, wie die Pallen orientiert sind. Dadurch
wird fortlaufend eine andere Oberfläche der Luppe den Walzen 10 zur Bearbeitung zugeführt.
Im Betrieb geht folgender Kreislauf des' als
Beispiel gewählten und hierin beschriebenen Pilgerschritt-Walzwerkes
vor sich: Angenommen, bei Beginn des Kreislaufs und wie in Fig. 1 gezeigt,
befindet sich die Luppe 42 zwischen den Walzen 10, und die Walzen sind damit in Walzbewegung
und üben somit einen rückwärts gerichteten Druck auf den Dorn 29 aus. Demzufolge wird der Kolben
32 rückwärts in entgegengesetzter. Richtung zur stetigen Vorwärtsbewegung des Schlittens 4 durch
den Vorschubzylinder 5 bewegt, und die Luft in den Zylindern 30, 41 wird weiter verdichtet. Da
das effektive Volumen des Kolbens 32 klein ist, bewegt sich der mittlere Luftzylinder 31 erst dann
wie ein Kolben in den Zylinder 30 hinein, wenn das innere Ende des Kolbens in die zylindrische
Tasche 36 am hinteren Ende des letzteren Zylinders eingetreten ist, worauf beide, der Zylinder 31 und
der Kolben 32, sich zusammen weiter rückwärts bewegen und die Luft in den Zylindern 30 und 31
verdichten. Die Rückwärtsbewegung des Kolbens und Zylinders setzt sich so lange fort, wie die
Walzen 10 auf die Luppe 42 einwirken. Sobald die Ausnehmungen 51 der Walzen die Luppe bei
der Drehung der Walzen 10 erreichen, d. h. wenn sie einander gegenüberliegen, wird der Walzdruck
auf die Luppe aufgehoben, und die Luppe, der Dorn 29, der Kolben 32 und der in der Mitte
liegende Luftzylinder 31 beginnen gemeinsam eine
Vorwärtsbewegung mit zunehmender Geschwindigkeit unter der Expansionswirkung der verdichteten
Luft in dem »festen« Luftzylinder 30 und dem beweglichen Zylinder 31. Der Luftdruck in dem
»festen« Zylinder 30 hat Zutritt zu dem Innern des beweglichen Zylinders 31 durch die Öffnung 34.
Während der Vorwärtsbewegung und noch bevor der Kolben 32 seine Maximalgeschwindigkeit
erreicht, gelangt der Zylinder 31 zum Stillstand durch den Zusammentritt seiner Schulter 44 mit
der Dämpfungskolben- und -zylindervorricntung 45, 46, die. an 'dem Schlitten 44 befestigt ist, worauf
der Kolben 32, der Dorn 29 und die Luppe 42 sich selbst weiter vorwärts bewegen. Die Vorwärtsbewegung
des Kolbens wird schließlich durch die Schulter 38, die sich gegen die Schulter 41 des
Behälters 39 legt, zum Stillstand gebracht. Der Stillstand wird durch die Dämpfung, die durch den
Eintritt des vorderen Endes des Kolbens in die nach vorn gerichtete Verlängerung 40 des Behälters
erfolgt, gemildert.
In der oben beschriebenen Wirkungsweise werden die beweglichen Teile durch die verdichtete Luft
mit einer solchen Beschleunigung vorwärts bewegt, daß die Luppe die erforderliche Entfernung, z. B.
104,14 cm, in dem gegebenen Zeitintervall durchläuft,
ohne daß der in der Mitte liegende Luftzylinder 31 eine Geschwindigkeit erreicht, die
ebenso hoch ist wie die Endgeschwindigkeit, die von den beweglichen Teilen in Pilgerschritt-Walzwerken
der bekannten Art erreicht wird. Folglich ist das gesamte Maximalmoment der beweglichen
Teile während einer Vorwärtsbewegung des Kolbens 312 kleiner, und weiter ist die gesamte
Verzögerungskraft, die erforderlich ist, um die beweglichen Teile zum Stillstand zu bringen, ebenfalls
kleiner als in bekannten Vorrichtungen. Außerdem setzt sich die Verzögerungskraft aus
zwei Komponenten zusammen, nämlich aus der, die erforderlich ist, den mittleren Luftzylinder 31
zum Stillstand zu bringen, und der, die erforderlich ist, den Kolben 32, den Dorn 29 und die
Luppe 42 zum Stillstand zu bringen. Da diese nicht gleichzeitig auf den Schlitten 4 übertragen
werden, ist der maximale Stoß, der auf den Schlitten 4 übertragen wird und weiter auf die
hydraulische Vorschubvorrichtung 5, 7, viel kleiner als in bekannten Pilgerschritt-Walzwerken.
Beim erfindungsgemäßen Pilgerschritt-Walzwerk
ist die Maximalgeschwindigkeit, die der Kolben und der damit zusammenhängende Dorn und die
Luppe und der in der Mitte angeordnete bewegliche Teil erreichen, die sich alle während des
ersten Teiles der Auswärtsbewegung zusammen bewegen, um die Luppe zwischen die Walze zu bringen,
ungefähr 4,63 m/sec. Die Geschwindigkeit, die von dem Kolben und damit in Verbindung stehenden
Dorn und der Luppe erreicht wird, wenn sie allein den restlichen Teil der Auswärtsbewegung
durchführen, ist ungefähr 5,89 m/sec. Die Zeiten, die erforderlich sind, um diese Geschwindigkeiten
zu erreichen (konstante Beschleunigung vorausgesetzt), sind 0,067 und' 0,150 Sekunden. Die Zeit,
die erforderlich ist, um den Kolben und damit zusammenhängenden Dorn mit Luppe zum Stillstand
zu bringen, beträgt 0,039 Sekunden, konstante Verzögerung vorausgesetzt, wofür eine durchschnittliche
Verzögerungskraft von 57 658 kg erforderlich ist. Das sind nur ungefähr 45 % derjenigen Kraft,
die für Pilgerschritt-Walzwerke der gleichen Größe, aber bekannter Art erforderlich ist. Überdies ist
die durchschnittliche Verzögerungskraft, die erforderlich ist, um die Vorwärtsbewegung des mittleren
Luftzylinders zum Stillstand zu bringen, in der Größenordnung von nur 3178 kg, angenommen, die
Masse dieses Luftzylinders beträgt 7000 g und wird nach 76,2 mm zum Stillstand gebracht. Wie früher
erwähnt, erfolgt dieser Stoß nicht zusammen mit dem Hauptstoß, der sich durch die Verzögerung
des Kolbens und des damit zusammenhängenden Dorns und der Luppe ergibt.
Nach Beendigung des Walzvorgangs der Luppe 42 nach mehreren Rückwärts- und Vorwärtsbewegungen
der elastischen Mittel bewegt die hydraulische Zylinder- und Kolbenvorrichtung 6, 8 'den
Schlitten 4 wieder in seine Ausgangsstellung zurück, wodurch er für einen neuen Walzvorgang mit
einer frischen Luppe bereit ist. Bei dieser Rückwärtsbewegung wird das fertige Rohr in bekannter
Weise vom Dorn abgestreift.
Die Erfindung ist nicht auf das oben beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, denn Änderungen
sind möglich, ohne daß dadurch der Bereich der vorliegenden Erfindung überschritten wird.
Zum Beispiel kann die Vorrichtung so ausgeführt sein, daß sie mehr als einen mittleren beweglichen
■Teil enthält. Weiterhin können eine Mehrzahl von koaxial angeordneten Luftzylindern, die teleskopartig
miteinander in Verbindung stehen, vorgesehen sein. Der Kolben, der den ersten beweglichen Teil
darstellt, kann beweglich in dem Innersten des einen der erwähnten Zylinder sein, und der äußerste
der erwähnten Zylinder kann in einem Luftzylinder beweglich sein, der fest mit dem Schlitten verbunden
ist. Weiterhin kann außer der Verwendung eines Kolbens 3-2·, der sich relativ zu dem beweglichen
Zylinder 31 bewegt und wobei der Zylinder 31 wie ein Kolben wirkt und sich relativ zu dem
»festen« Zylinder 30 bewegt, ein Kolben ähnlich dem Kolben 32 verwendet werden, der sich relativ
zu einem mit diesem zusammenarbeitenden beweglichen Zylinder bewegt, der selbst nicht wie ein
Kolben in einem festen Zylinder arbeitet, aber mit einem oder mehreren Kolben verbunden sein kann,
der oder die mit einem festen oder mehreren festen Zylindern zusammenarbeiten, welche ein kompressibles
Medium wie Luft enthalten. Außerdem kann der Flüssigkeitsbehälter 39 auf einer Verlängerung
des »festen« Zylinders 30 angeordnet sein. Er kann aber auch innerhalb bestimmter Grenzen gleitend
auf dem Schlitten oder auf einer Verlängerung davon gelagert sein.
Claims (4)
1. Pilgerschritt-Walzwerk mit Einrichtungen zur Abdämpfung rückwärts gerichteter Stöße,
die durch die Walzen auf den Dorn ausgeübt werden, mittels eines unter verdichteter Luft
stehenden, hin- und herbeweglichen Kolbens, der zusammen mit dem Dorngestänge, welches
den Dorn trägt, hydraulisch vorwärts bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben
(32) von einem zweiten Kolben (31) konzentrisch umgeben ist und vorwärts und rückwärts
beweglich ist und in einem Zylinder (30), der verdichtete Luft enhält, und auf dem Kolben
(32) gleiten kann, wobei das Innere des zweiten Kolbens (31) mit dem Innern des Zylinders
(30) in Verbindung steht und seine Vorwärts- und Rückwärtsbewegung nur dem ersten und
letzten Teil der Vorwärts- und Rückwärtsbewegunig des Kolbens (32) entspricht, und daß
Dämpfungsmittel (45,46) vorgesehen sind, die den zweiten Kolben (31) am Ende seiner Vorwärtsbewegung
abfangen.
2. Pilgerschritt-Walzwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von koaxialen Luftzylindern (31) vorgesehen sind,
die teleskopartig ineinandergreifen, wobei der Kolben (32) in dem Innersten der Zylinder sich
bewegt und der Äußerste der Luftzylinder sich in dem Luftzylinder (30) bewegt, der fest auf
dem Schlitten (4) angeordnet ist.
3. Pilgerschritt-Walzwerk nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine pneumatische
Dämpfungsvorrichtung (36) vorgesehen ist,, um den Zusammentritt zwischen dem
Kolben (32) und dem Ende des zweiten Kolbens
(31) zu dämpfen.
4. Pilgerschritt-Walzwerk nach Anspruch 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsmittel (45, 46) zur Abfederung des zweiten
Kolbens (31) am Ende seiner Vorwärtsbewegung im wesentlichen dazu dienen, um den
Druck zu kompensieren, der auf den zweiten Kolben wirkt in dem Moment, wo er sich unter
der Wirkung der Walzen rückwärts zu bewegen beginnt.
Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 287708, 505609,
518399, 872199;
britische Patentschrift Nr. 672 902.
britische Patentschrift Nr. 672 902.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
) 509 642 2.56
Priority Applications (1)
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DEW11848A DE938903C (de) | 1952-05-07 | 1953-08-06 | Pilgerschritt-Walzwerk |
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Also Published As
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---|---|
GB730775A (en) | 1955-06-01 |
FR1086564A (de) | 1953-02-14 |
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