DE2430445A1 - Mit mikrowellen-energiestrahlung zu behandelnder stoff oder gegenstand mit einem mikrowellenenergie absorbierenden zusatz bzw. verfahren zur erwaermung oder trocknung von stoffen oder gegenstaenden - Google Patents
Mit mikrowellen-energiestrahlung zu behandelnder stoff oder gegenstand mit einem mikrowellenenergie absorbierenden zusatz bzw. verfahren zur erwaermung oder trocknung von stoffen oder gegenstaendenInfo
- Publication number
- DE2430445A1 DE2430445A1 DE19742430445 DE2430445A DE2430445A1 DE 2430445 A1 DE2430445 A1 DE 2430445A1 DE 19742430445 DE19742430445 DE 19742430445 DE 2430445 A DE2430445 A DE 2430445A DE 2430445 A1 DE2430445 A1 DE 2430445A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- microwave energy
- base material
- substance
- treated
- ferrimagnetic
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H05—ELECTRIC TECHNIQUES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- H05B—ELECTRIC HEATING; ELECTRIC LIGHT SOURCES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; CIRCUIT ARRANGEMENTS FOR ELECTRIC LIGHT SOURCES, IN GENERAL
- H05B6/00—Heating by electric, magnetic or electromagnetic fields
- H05B6/64—Heating using microwaves
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22C—FOUNDRY MOULDING
- B22C9/00—Moulds or cores; Moulding processes
- B22C9/12—Treating moulds or cores, e.g. drying, hardening
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Electromagnetism (AREA)
- Mold Materials And Core Materials (AREA)
- Molds, Cores, And Manufacturing Methods Thereof (AREA)
- Constitution Of High-Frequency Heating (AREA)
Description
PATENTANWÄLTE
DR.-PHIL. C. NICKEL · DRYING. J. DORNER
8 M 0 N C H EN 15
TEL. (0811) 555719
München, den 2k. Juni 1974
Anwaltsaktenz.: 27 - Pat. 86
Raytheon Company, 141 Spring Street, Lexington, Mass. 02173, Vereinigte Staaten von Amerika
Mit Mikrowellen-Energiestrahlung zu behandelnder Stoif oder Gegenstand
mit einem Mikrowellenenergie absorbierenden Zusatz bzw.
Verfahren zur Erwärmung oder Trocknung von Stoffen oder Gegenstanden.
Die Erfindung betrifft einen mit Mikrowellen-Energiestrahlung
zu behandelnden Stoff oder Gegenstand mit einem Mikrowellenenergie
absorbierenden Zusatz bzw. ein Verfahren zur Erwärmung oder
Trocknung von Stoffen oder Gegenständen.
Im industriellen Gießereiwesen werden Formen und Kerne zum Giessen
von Metallteilen üblicherweise aus sand- oder gipshaltigen Materialien hergestellt, die mit einem aushärtbaren Bindemittel
vermischt werden, um die Form oder den Xern selbsttragend auszubilden.
Das Rohmaterial, das von Natur aus ein schlechtes oder thermisch nichtleitendes Material ist, muß durch elektrische
Energie oder andere Energiearten in einem Ofen auf einen gewünschten
Temperaturbereich erhitzt werden, um die Form oder den Kern auszuhärten.
.409884/1052
Durch die US-Patentschrift 3 519 516 ist die Verwendung von
elektromagnetischer Energie im Mikrowellen-Frequenzbereich zum. Aushärten von Gießereiformen und -kernen aus einer im wesentlichen
körnigen, feuerfesten Zusammensetzung bekannt geworden, die von einem durch Wärme härtbaren Kunstharzbindemittel umhüllt ist,
das für eine Mikrowellenbehandlung verlustbehaftete Zusatzstoffe
aus der Gruppe kohlenstoffhaltiger Materialien, wie Kohle, Ruß
oder Graphit enthält. Eine wesentliche Verringerung der für das Aushärten der grünen Formen und Kerne unter Einschluß von durch
ivärme härtbaren Kunstharzen erforderlichen Zeit erhält man durch
die Verwendung von Mikrowellenenergie,
Ein älterer Vorschlag befaßt sich mit der Verwendung von kohlenstoffhaltigen
Zusätzen bei der Herstellung von Metallgußformen oder -kernen durch Aufschwemmen des Sand-Kunstharzgemisches mit
dem Zusatzmaterial, das anschließend getrocknet und gelagert wird, um zu einem späteren Zeitpunkt verwendet zu werden. Ein
anderer älterer Vorschlag betrifft die Herstellung von Gipsformen unter Verwendung von Mikrowellen—Strahlungsenergie.
Durch die US-Patentschrift 3 429 359 ist die Verwendung von
Ferritmaterialien für eine Behandlung von Gießerei—Kernkasten
mit Mikrowellenenergie bekannt geworden, um die Kerne mittels der durch die Ferritschicht absorbierten TVärme aufgrund von
Wärmeleitung zu erhitzen. Derartige Ferrrtschichtmaterxlien bestehen jedoch hauptsächlich aus einer Magnesium-, Zink-, Kupferoder
Lithium-Ferritzusammensetzung, da Veränderungen in den magnetischen Eigenschaften in Abhängigkeit von der Temperatur mehr
zum Erhitzen durch Wärmeleitung als durch unmittelbare Absorption der Mikrowellenenergie nutzbar gemacht werden.
Ein Bearbeitungsverfahren mit elektromagnetischer Energie in
Ofen benutzt Energiequellen im Mikrowellen-Frequenzbereich des elektromagnetischen Energiespektrums, wie Magnetrons oder andere
Hochfrequenz-Abgabeeinrichtungen. Die Betriebsfrequenzen werden
behördlich zugewiesen und betragen üblicherweise 915 - 13 MHz
409884/1052
oder 2450 - 50 METz in dem sogenannten technisch-wissenschaftlichen
Anwendungsbereich. Der Ausdruck "Mikrowelle" ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung als elektromagnetische Energiestrahlung
festgelegt, die Wellenlängen im Bereich zwischen 1 m und 1 mm und Frequenzen im Bereich zwischen 3OO MHz und 300 GiIz aufweist.
Der Ausdruck "verlustbehaftet" bezieht sich auf beliebige
Materialien, die bereitwillig Mikrowellenenergie absorbieren. Der Begiriff "ferrimagnetisch" schließt Materialien ein, die gelegentlich
als "anti-ferromagnetisch" bezeichnet werden, sowie
auch Materialien, deren Magnetisierungen zweier Untergitter antiparallel ausgerichtet sind, die sich aber in der Größe unterscheiden,
so daß das eine Untergitter das andere Untergitter nicht vollständig kompensiert. Solche Materialien besitzen auch
eine reziproke Suszeptibilität in Abhängigkeit von der Temperatur
oder einen asymptotischen Curie-Punkt. Ferrite und Granate sind Beispiele für derartige ferrimagnetische Materialien.
Bei bekannten Verfahren einer Behandlung mit Mikrowellen-Energiestrahlung
werden gewisse, von Kohlenstoff abgeleitete Materialien zu der Grundmaterialmischung, z. B. einem mit Kunstharz
versetzten Sand oder Gips, in vorbestimmten Mengen bis zu vier Gewichtsprozent der Mischung hinzugefügt. Die bei der Verwendung
von Mikrowellen verlustbehafteten Zusatzmaterialien werden in der Form- oder Kernmischung durch Aufschwemmung des Sandes
;nd des Zusatzstoffes mit Kunstharzbindemitteln in einem Naßprozeß
gleichmäßig verteilt, getrocknet und abgelagert, bevor die Herstellung der Form oder des Kernes erfolgt. Die verlustbehafteten
Zusatzmaterialien vei-bessern den Nutzeffekt des Formoder
Kernhärteprozesses mit Miki-owellenenergie, weil durch sie
die erforderliche Gesamtbehandlyngszeit bedeutend herabgesetzt
wird. Die Härtezeiten liegen in der Größenordnung von Sekunden oder Minuten im Gegensatz zu den bekannten Behandlungsverfahren,
die eine Härtezeit von Stunden erfordern. Die Ausübung der durch die US-Patentschrift 3 519 5l6 und durch den letztgenannten älteren
Vorschlag beschriebenen Verfahren bietet jedoch Schwierigkeiten beim VergießeB von flüssigen Metallen, die ein von Kohlen-
0-9 864/1052
stoff abgeleitetes Formiermaterial aufweisen, so daß sich Aufkohlungseffekte
ergeben. Zu diesen Metallen oder Legierungen zählen nichtrostender Stahl, Chrom, Vanadium, Titan und dergleichen.
Daher ist der Nutzeffekt der Mikrowellenbehandlung bei Gießformen oder -kernen für die Verwendung derartiger Metalle
oft bestritten worden.
Hinzu kommt, daß bei der Behandlung gewisser Materialien mit Mikrowellenenergie die Entfernung eines sehr niedrigen Prozentsatzes
an Feuchtigkeit mit Schwierigkeiten verbunden ist, weil die verlustbehafteten Zusätze eine Überhitzung herbeiführen können,
die zu Verschmorungen, Verkohlungen oder anderen Schädigungen
des behandelten Produktes führt. Nahrungsmittel und andere schlechte Wärmeleiter sind diesen Materialien zuzurechnen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Härte- oder Trocknungsvorgang
eines derartigen Produktes so auszugestalten, daß die Behänd lungszeit im Vergleich zu den Vorgängen in konventionellen
Anlagen wesentlich herabgesetzt ist. Ferner sollen bestimmte Gegenstände, wie Gießformen, Gießkerne oder dergleichen,
auch für den Verguß von kohlestoffhaltigen Metallen geeignet
sein. Schließlich soll auch bei geringen Restfeuchtigkeiten eine
Überhitzung der zu behandelnden Produkte vermieden werden.
Diese Aufgabe wird gemäß einer Ausfuhrungsform der Erfindung gelöst
durch ein teilchenartiges Grundmaterial und ein ferrimagnetisches
Zusatzmaterial mit für Mikrowellenenergie stark absorbierenden Eigenschaften, insbesondere eine zweiwertige oder
dreiwertige Eisenoxydverbindung. Die Erfindung umfaßt auch ein
entsprechendes Erwärmungs- bzw. Trocknungsverfahren.
Naoh einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird diese
Aufgabe bei der Behandlung von Nahrungsmitteln oder dergleichen gelöst durch ein flüssigkeitshaltiges Grundmaterial und einen
Zusatz aus ferrimagnetischem Oxydmaterial mit einer unteren Übergangs
temperatur, bei der das Grundmaterial für Mikrowellenenergie
vergleichsweise durchlässig ist, wodurch inneren Restilus-
409884/1052
sigkeismengen durch unmittelbare Absorption dieser Energie erhitzt
werden, ohne daß sich die Temperatur der äußeren Material— begrenzungsflächen wesentlich erhöht.
Wie sich gezeigt hat, kann das gegenüber Mikrowellenenergie verlustbehaftete
Zusatzmaterial aus der ferrimagnetischen Familie
vorzugsweise für Grießformen- oder -kernmischungen verwendet werden, um ein unempfindliches und verträgliches Material für Metallabgüsse
mit den erwähnten kohlenstoffhaltigen Metallen oder Legierungen zu erhalten. Ein Beispiel für ein nicht von Kohlenstoff
abgeleitetes Zusatzmaterial stellt Magnetit (Pe_O.) mit
zweiwertigem oder dreiwertigem Eisenoxyd dar. Dieses Material ist äußerst feinkörnig und ermöglicht somit eine leichte Verteilung
in der Mischung. Es kann auch in einem Sand-Kunstharz-Auf schwemmungsprozeß verwendet werden, um die für die Erstellung
der Gießformen oder -kerne notwendige Mischung herzustellen. Die Verwendung von verlustbehafteten ferrimagnetischen Materialien
verursacht keine Aufkohlungseffekte; diese Materialien
sind völlig verträglich mit Kohlenstoffabkömmlinge enthaltenden
flüssigen Metallen. Weiter sei darauf verwiesen, daß wesentlich kleinere Prozentsätze des verlustbehafteten, absorbierenden Zusatzmaterials
notwendig sind', wodurch die Kosten je Tonne der Formen- oder Kernraischung herabgesetzt werden. Der Zusatz von
ferrimagnetischem Material zu dem flüssigen Metallbrei kann auch
in der Feingießtechnik sowohl bei Verwendung von durch Mikrowellen
gehärteten Formen als auch bei Verwendung von Gipsformen ang ewend et werden,
Gewisse Ferritmaterialien können auch geringen restlichen Feuchtigkeitsgehalt
aufweisenden Nahrungsmitteln oder anderen Produkten,
die durch Mikrowellenübertiitzung Schaden nehmen könnten, zugesetzt
/werden. Da einige Ferritarten eine Veränderung der Mikrowellendurchlässigkeit
beim Curie-Temperaturpunkt zeigen, kann die Verwendung solcher Materialien, die vergleichsweise niedrige
kritische Haltepunkte aufweisen, vorteilhaft sein. Wasser verdampft beim Einwirken von Mikrowellen leicht, da es eine sehr
_ 5 _
Α0988Λ/1052
Α0988Λ/1052
verlustbehaftete, absorbierende Substanz ist. Die das Material
durchdringenden Mikrowellen erfassen und verdampfen die Feuchtigkeit
schnell. Ein kleiner Restgehalt läßt sieh jedocii häufig nur
schwer entfernen, da auf über den Siedepunkt des Wassers erhöhte Temperaturen zu ernsthaften Schädigungen des Produktes führen
könnten. Der Zusatz eines geringen Prozentsatzes an Ferritpulver bewirkt ein selbstbegrenzendes Verhalten dergestalt, daß
dann, wenn das Produkt einmal bis auf eine Temperatur von 100 C erhitzt ist, wobei nahezu die gesamte Feuchtigkeit durch Wärmeleitung
verdampft, die weitere Absorption durch das verlustbehaftete Ferritmaterial, das eine Curie-Temperatur von etwa 1500C
aufweist, gesteuert werden kann. Ist einmal das 150 C Temperaturniveau
überschritten, so dringen die Mikrowellen unmittelbar
in das Innere, ohne die dazwischenliegenden Moleküle zu erhitzen. Geringe Restmengen an Wasser werden damit auf einfache Weise
wirksam beseitigt. Als Beispiel für ein derartiges Material sei BeFe0O genannt. Andere Ferrite mit einer Curie-Temperatur von
etwa 204 C bis 232 C umfassen CdFe3O..
Wie aus der US-Patentschrift 3 519 516 hervorgeht, setzt sich
ein beispielhafter Ansatz für die Verwendung in Grieß&eraen und
-formen wie folgt zusammen:
Prozent
Getreidemehl 1,0
Bindemittel (auf Harnstoff- oder Phenolbasis) 0,5
Melasse 0,5
Katalysator 0,1
Wasser 1,5
Borsäure 0,25
Sand (Jersey Silika - Siebgröße 70 Rest
Die flüssigen und festen Bestandteile werden gemischt und anschließend
erhitzt. Die Kerne werden in Gießformen geformt und entweder von Hand gestampft oder in Kernkästen eingeblasen, um
die Mischung zu verdichten, ifach einem Ausführungsbeispiel der
409884/1052
Erfindung verringert ein Zusatz von weniger als ein Prozent fein verteilten Magnetits (Fe„O ) die Härtezeiten ganz erheblieh auf
eine Größenordnung von Sekunden oder Minuten, während herkömmliche
Öfen weit längere Ilärtezeiten erfordern wurden. Der hei einer
Mikrowellenbehandlung in der Mischung gleichmäßig verteilte verlustbehaftete Zusatzstoff erhitzt rasch die feuchten Bestandteile
und vergleichmäßigt schnell die Aushärtetemperatur, um das Kunstharzbindemittel auszuhärten, wodurch man ein gleichmäßig
abgebundenes und fest zusammenhängendes Endprodukt erhält. Wie an sich bekannt, werden zweiwertige oder dreiwertige Eisenoxyde
in dem klassischen Spinell MgAl 0 oder in den in der Natur vorkommenden
reinen Ferriten ausgetauscht gegen Mg und A3 .
Wie der erstgenannte ältere Vorschlag zeigt, sind als Lösung
oder als Suspension in einem Lösungsmittel oder in einem Trägermittel
in Wärme aushärtende Bindemittel verfügbar, die bei Temperaturen unterhalb des Härtebereiches des Kunstharzes ausgeschieden
werden können. Besonders geeignet als Bindemittel sind Harnstoff-Formaldehyde und Phenol-Formaldehyde. In einer beispielhaften
Mischung beträgt der Kunstharzbindemittelanteil annähernd
drei Gewichtsprozent, wobei diesem l/8 Prozent bis l/k Prozent Magnetit zugefügt werden, während der Rest aus Silika-Sand
besteht. Das Bindemittel nach diesem Beispiel ist im Handel unter der Bezeichnung "Borden1s Phenol-Kunstharz" erhältlich,
welches annähernd 60 Prozent Feststoffe aufweist, die mittels zusätzlicher
Lösüngsmittel-Mischungskomponenten verdünnt sind, die 17 Prozent Äthylalkohol, 12 Prozent Methylazeton und 6 Prozent
Wasser enthalten, wobei diese Prozentsätze zusammen mit den vorhergehenden Prozentanteilen auf die Ausgangsmenge des handelsüblichen
Kunstharzes bezogen sind. Der Naß-Mischvorgang wird in '
einem angewärmten Gießerei-Sandmischer durchgeführt und die Mischung wird anschließend auf einem Schüttelsieb luftgetrocknet,
um nahezu das gesamte Lösungsmittel zu entfernen. Die aufgeschwemmt e,: mit Kunstharz und Zusatzstoff versetzte Mischung kann
dann in einen Formenhohlraum oder in einem Gefäß verdichtet werden,
das eine ausreichende Durchlässigkeit für Mikrowellen-
— 7 —
409884/1052
Energie strahlung sowie eine ausreichende Temperaturbeständigkeit gegenüber der beim Aushärten des Bindemittels entstehenden Hitze
aufweist, wie Glas oder Keramik, Zement oder Gips. Da die Mischung trocken ist, erhält man eine angemessene Verdichtung beim
Eingießen in den Formenhohlraum in Verbindung mit einer ausreichenden Rüttelbewegung, so daß die Ausfüllung sämtlicher Stellen
sichergestellt sind. Das Bindemittel umhüllt die einzelnen Sandpartikel mit dem gegenüber Mikrowellen verlustbehafteten ferrimagnetischen
Zusatzmaterial, welches die Herstellung von Kernen oder Formen für die Verwendung von flüssigen Metallen, die nicht
mit von Kohlenstoff abgeleiteten Zusätzen verträglich sind, unterstützt .
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft die Herstellung
von gipshaltigen Gießformen, die nützlich für die Ausübung des Hot-Bos-Schalengußverfahrens sind. Gipsformen sind insbesondere
dann vorteilhaft, wenn ziemlich komplexe Metallabgüsse hergestellt werden müssen, die ihrerseits dazu verwendet werden, um
Kunststoffteile oder flächiges Material mit komplizierten OberfMchenmustern
herzustellen, wie Holzmaserungen oder Gegenstände mit dem Aussehen von Leder oder Geweben. Bei solchen Anwendungsformen besteht der Gips aus einer Mischung von annähernd 50 Prozent
Stuckgips und von etwa ebenso viel faserigem Talk sowie etwas Silika-Sand. Der Gips wird mit großen Mengen ¥asser vermischt,
um ein dünnflüssiges Fluid zu erzeugen, das auch vergleichsweise
komplexe Formgestaltungen in der Mutterform oder im Orginalmuster vollständig ausfüllen kann. Der Zusatz von verlustbehaftetem,
ferrimagnetischem Material bewirkt die Absorption von Mikrowellenenergie
mittels magnetischer Hysterese und demgemäß eine Erhöhung der Temperatur. Bei einer Temperaturerhöhung erhöht
sich auch die Temperatur der umgebenden Grundmasse aufgrund von Wärmeleitung. Das Wasser indem gipshaltigen Kernmaterial absorbiert
ebenfalls Energie und verdampft infolgedessen, wodurch der Kern oder die Form getrocknet wird. Die Erhitzung des ferrimagnetischen
Oxydmaterials unterstützt daher das Aufrechterhalten der erhöhten Formtemperatur in dem für die Verdampfung von Was-
4098 8 4/1052
ser in dem gipshaltigen Grundmaterial gewünschten Temperaturbereich.
Die wirksame Trocknung der Gipsform ist ein notwendiger Vorgang, weil beliebige Restwasseranteile einen Metallabguß
durch Rißbildung und andere Fehler oder sogar durch explodierende Formteile, die mit dem geschmolzenen Metall in Berührung kommen
und dadurch das restliche Wasser zum Verdampfen bringen, verderben könnten. Die Erstellung von Gipsgußteilen, die frei
von restlichen Fehlern aufgrund einer unzureichenden Trocknung sind, bietet daher einen weiteren Vorteil auf dem Gebiet des
Gießereiwesens.
Für andere wasserhaltige Materialien kann der Zusatz von ferrimagnetischem
Material mit einer unteren kritischen Curie- oder der entsprechenden Neel-Temperatur von etwa 232 C oder weniger
vorgesehen werden. Damit erhält man eine unmittelbare Durchdringung und Erhitzung jeglicher Restfeuchtigkeit ohne unzulässige
Erhöhung der Temperatur der zu behandelnden Materialien auf einen
Wert, bei dem eine Beschädigung auftreten könnte-.
409884/1052
Claims (9)
1. Mit Mikrowellen-Energiestrahlung zu behandelnder Stoff oder Gegenstand, z. B. Gießform, Gießkern oder dergleichen, gekennzeichnet
durch ein teilchenartiges Grundmaterial und ein ferrimagnetisches
Zusatzmaterial mit für Mikrowellenenergie stark absorbierenden Eigenschaften, insbesondere eine zweiwertige oder
d reiwertige Eis enoxydverbindung.
2. Stoff oder Gegenstand nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
ein durch Y/ärnie härtbares Kunstharzbindemittel, das die einzelnen
Partikel der Grund- und Zusatzmaterialien umhüllt.
3. Stoff oder Gegenstand nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zusatzmaterial mit dem Kunstharzbindemittel vereinigt ist und zunächst nicht die Grundmaterial-Partikel umhüllt,
4. Stoff oder Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Grundmaterial aus einer Suspension aus Gips und Wasser besteht.
5. Stoff oder Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundmaterial im wesentlichen aus körnigem, feuerfestem
Material besteht.
6. Stoff oder Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmaterial Magnetit in einer Menge von weniger
als ein Gewichtsprozent des gesamten Produktes enthält.
7. Mit Mikrowellen-Energiestrahlung zu behandelndes Produkt, wie
Nahrungsmittel oder dergleichen, gekennzeichnet durch ein flüs-
- 10 -
409884/1052
4§
sigkeitshaltiges Grundmaterial und einen Zusatz aus ferrimagnetischem
Oxydmaterial mit einer unteren Übergangstemperatur, bei der das Grundmaterial für Mikrowellenenergie vergleichsweise durchlässig
wird, wodurch die inneren Restf lüssiglceiten durch unmittelbare
Absorption dieser Energie erhitzt werden, ohne daß sich die Temperatur der äußeren Materialbegrenzungsflächen wesentlich
erhöht.
S. Produkt nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergangstemperatur
artnähernd 232 C oder weniger beträgt,
9. Verfahren zur Erwärmung oder Trocknung von Stoffen oder Gegenständen
mittels Mikrowellenenergie, dadurch gekennzeichnet, daß einem partikelweise vorliegenden Grundmaterial des Stoffes
oder Gegenstandes* ein ferrimagnetisches Zusatzmaterial gemäß
einem der Ansprüche 1 bis S vor der Mikrowelleneinwirkung beigegeben wird.
- 11
409884/1052
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US37358273A | 1973-06-25 | 1973-06-25 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2430445A1 true DE2430445A1 (de) | 1975-01-23 |
Family
ID=23473013
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742430445 Withdrawn DE2430445A1 (de) | 1973-06-25 | 1974-06-25 | Mit mikrowellen-energiestrahlung zu behandelnder stoff oder gegenstand mit einem mikrowellenenergie absorbierenden zusatz bzw. verfahren zur erwaermung oder trocknung von stoffen oder gegenstaenden |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS5037620A (de) |
BE (1) | BE816585A (de) |
CA (1) | CA1049251A (de) |
DE (1) | DE2430445A1 (de) |
FR (1) | FR2234243B1 (de) |
GB (1) | GB1481356A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0042767A1 (de) * | 1980-06-25 | 1981-12-30 | Foseco Trading A.G. | Feuerfeste wärmeisolierende Artikel |
US6080977A (en) * | 1997-03-12 | 2000-06-27 | Nukem Nuklear Gmbh | Apparatus for concentrating salt-containing solutions with microwave energy |
Families Citing this family (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
SE7805179L (sv) * | 1977-05-09 | 1978-11-10 | Special Metals Corp | Sett att forbettra ett materials mottaglighet for mikrovagupphettning |
US4219361A (en) * | 1978-06-09 | 1980-08-26 | Special Metals Corporation | Method of improving the susceptibility of a material to microwave energy heating |
JPS5677009A (en) * | 1979-11-27 | 1981-06-25 | Sumitomo Metal Ind Ltd | Feeding method for steel strip |
FR2500708A1 (fr) * | 1981-02-20 | 1982-08-27 | Hyperelec | Procede de chauffage par pertes dielectriques et dispositif de mise en oeuvre |
FR2584709B1 (fr) * | 1985-07-15 | 1988-03-04 | Tessier Michel | Procede et dispositif d'une unite de traitement bio-physique avec reactif de resonances destinee a optimiser et a accelerer les processus de transformation humique des dechets organiques |
DE10360064A1 (de) * | 2003-12-19 | 2005-07-21 | Kalksandsteinwerk Wemding Gmbh | Therapeutisches Sandbad |
CN104550712A (zh) * | 2014-12-24 | 2015-04-29 | 南京中船绿洲机器有限公司 | 一种三级缸头铸造工艺 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3429359A (en) * | 1965-05-21 | 1969-02-25 | Litton Precision Prod Inc | Method and apparatus for blowing cores using microwave energy |
-
1974
- 1974-05-28 CA CA201,008A patent/CA1049251A/en not_active Expired
- 1974-06-18 FR FR7421064A patent/FR2234243B1/fr not_active Expired
- 1974-06-19 BE BE145644A patent/BE816585A/xx unknown
- 1974-06-20 GB GB2746174A patent/GB1481356A/en not_active Expired
- 1974-06-24 JP JP7218974A patent/JPS5037620A/ja active Pending
- 1974-06-25 DE DE19742430445 patent/DE2430445A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0042767A1 (de) * | 1980-06-25 | 1981-12-30 | Foseco Trading A.G. | Feuerfeste wärmeisolierende Artikel |
US6080977A (en) * | 1997-03-12 | 2000-06-27 | Nukem Nuklear Gmbh | Apparatus for concentrating salt-containing solutions with microwave energy |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2234243A1 (de) | 1975-01-17 |
CA1049251A (en) | 1979-02-27 |
GB1481356A (en) | 1977-07-27 |
BE816585A (fr) | 1974-10-16 |
FR2234243B1 (de) | 1977-10-07 |
JPS5037620A (de) | 1975-04-08 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2636134A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum sintern elektrisch nichtleitender feuerfester stoffe | |
DE2430445A1 (de) | Mit mikrowellen-energiestrahlung zu behandelnder stoff oder gegenstand mit einem mikrowellenenergie absorbierenden zusatz bzw. verfahren zur erwaermung oder trocknung von stoffen oder gegenstaenden | |
DE1508668A1 (de) | Feuerfeste Masse fuer Giessformen | |
DE2824773C2 (de) | Zusammensetzung für die Auskleidung eines wärmeisolierenden Gießverteilers und Verfahren zum Aufbringen der Auskleidung | |
DE1299794B (de) | Verfahren zur Herstellung eines Formkoerpers aus exothermer Masse | |
DE1238622B (de) | Formmasse fuer Schalenformen zum Vergiessen von Metallen | |
DE2744486A1 (de) | Amorphe feuerfeste zusammensetzung | |
DE2311795A1 (de) | Verfahren zur herstellung von gussformen | |
DE2844951A1 (de) | Schieber und verfahren zu dessen herstellung | |
DE1595817A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von wasservertraeglichen Bindemitteln fuer Feststoffteilchen | |
DE2716168A1 (de) | Verfahren zur herstellung von giessformen oder giessformkernen und aus einem waesserigen gemisch aus formsand, bindemittel und kohlenstoffhaltigem material bestehender formwerkstoff zur verwendung bei diesem verfahren | |
DE2638042A1 (de) | Verfahren zur behandlung poroeser, koerniger grundstoffe, insbesondere zur herstellung von giessereisanden | |
DE2324313A1 (de) | Verfahren bzw. werkstoff zur herstellung von giessformteilen | |
DE3017119A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines aus quarzsand, bentonit und wasser bestehenden formsandes fuer eisengiessereizwecke | |
DE2239102C3 (de) | Granulierte Formmasse | |
DE613483C (de) | Verfahren zur Herstellung von selbstbrennenden Elektroden | |
DE2142995B2 (de) | Reibwerkstoff | |
DE3729700C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von preßfähigem Granulat für die Fertigung von Produkten aus gesintertem keramischen Werkstoff | |
AT146917B (de) | Einbettmasse und Verfahren zur Herstellung von Gußformen. | |
DE4435411A1 (de) | Feuerfeste Zusammensetzung | |
DE2523993C3 (de) | Feuerfestes Reparaturmaterial für Hochöfen | |
DE3704726A1 (de) | Verfahren zum beschleunigen der wasseradsorption von bentonit, insbesondere als zuschlagstoff fuer formsande | |
DE2913334A1 (de) | Tundish-abdeckung | |
DE877177C (de) | Verfahren zur Herstellung von Magnetkernen | |
DE3532630C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Gießformen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |