DE1299794B - Verfahren zur Herstellung eines Formkoerpers aus exothermer Masse - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Formkoerpers aus exothermer MasseInfo
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Description
Es sind Formkörper aus exothermer Masse mit gestattet, so daß die Vorteile des Faserbestandteils
einem Gehalt an organischem Fasermaterial bekannt, nicht voll verwirklicht werden können,
die ein oxydierbares Material und ein Oxydations- Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Hermittel dafür enthält. stellung eines Formkörpers aus exothermer Masse
die ein oxydierbares Material und ein Oxydations- Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Hermittel dafür enthält. stellung eines Formkörpers aus exothermer Masse
Eine besondere Form einer solchen Masse, die 5 mit einem Gehalt an organischem Fasermaterial ist
technische Anwendung findet, ist die sogenannte dadurch gekennzeichnet, daß man aus feinverteiltem
aluminothermische Masse, bei welcher das oxydier- Aluminium, organischem Fasermaterial und gebare
Material aus feinzerteiltem Aluminium besteht. gebenenfallseinemBindemitteleinenwäßrigenSchlamm
Das Oxydationsmittel kann aus einer Mischung herstellt, in dem ein wasserlösliches Oxydationsvon
verschiedenen Substanzen bestehen, z. B. Eisen- io mittel für das Aluminium wenigstens teilweise in dem
oxyd, Mangandioxyd und bzw. oder Alkalinitraten wäßrigen Medium des Schlamms gelöst ist, den
und -chloraten. Allgemein enthalten solche Massen Schlamm in ein Gefäß mit einem Siebmaterial in
auch einen Füllstoff, z. B. eine feuerfeste Substanz, einer Wand einbringt, das Gefäß in eine solche Lage
wie gebrannten Ton, Sand, Schamotte oder zerkleinerte bringt, daß der Schlamm sich gegen das Siebmaterial
Ofensteine. 15 legt, flüssiges Medium aus dem Schlamm durch das
Diese Formkörper finden insbesondere zur Er- Sieb unter Anwendung von Druck oder Absaugen
zeugung örtlicher Hitze beim Gießen von geschmol- derart auspreßt, daß ein geformter und verdichteter
zenem Metall Anwendung, wobei die exothermen Körper der festen Bestandteile des Schlamms gegen
Massen z. B. durch Berührung mit dem geschmolzenen das Sieb verbleibt, der etwas von dem wäßrigen
Metall gezündet werden und zur Verzögerung der ao Medium des Schlamms einschließt, und den Form-Verfestigung
des Kopfmetalls in der Gieß- oder körper von dem Sieb entfernt und dann trocknet.
Blockform oder einer ihr zugeordneten Gießhaube Es ist gefunden worden, daß nach dem Verfahren
bzw. einem Gießaufsatz Anwendung finden. Die gemäß der Erfindung besonders zufriedenstellende
Formkörper können beispielsweise die Form von und haltbare Formkörper aus exothermer Masse
Platten haben, die auf die Oberfläche des Kopfmetalls 25 hergestellt werden können, die als organisches Faseraufgebracht werden oder als Auskleidungen für den material, z. B. ein tierisches oder pflanzliches Faser-Blockformkopf
oder den Gießaufsatz dienen. Sie material, enthalten, wobei das Oxydationsmittel an
können auch als Ersatz für das Puffern oder Aus- einem Faserbestandteil der Masse adsorbiert oder in
füttern an Stellen in einer Gießform verwendet diesem absorbiert ist. Infolge der gleichmäßigen
werden, an denen es erwünscht ist, die Verfestigung 30 Dispergierung des Oxydationsmittels auf dem Faserdes
gegossenen Metalls zu verzögern. material und der gleichmäßigen Verteilung dieses
Eine andere wichtige Verwendung solcher Form- Materials durch den ganzen Formkörper hindurch
körper aus exothermer Masse erfolgt bei der Wärme- gelangt das Oxydationsmittel mit optimaler Wirkung
behandlung von Schweißstellen, um eine Aufhebung zur Anwendung.
von Spannungen, eine Normalisierung oder ein 35 Für die Herstellung der Formkörper nach dem
Glühen oder Tempern des Metalls in dem Bereich Verfahren gemäß der Erfindung können auch Massen
der Schweißstelle zu bewirken, wobei die exotherme Anwendung finden, die zusätzlich andere Faser-Masse
in Brand gesetzt wird, um die Wärme für die materialien, z. B. faserartige feuerfeste Stoffe, wie
Behandlung zu liefern, und an Ort und Stelle aus- Asbest, enthalten, wobei das Oxydationsmittel auch
brennen und abkühlen gelassen wird. 40 an solchem anderen faserartigen Material adsorbiert
Beispiele der Verwendung solcher Formkörper sein kann.
für Gießereizwecke sind in der britischen Patentschrift Gemäß einer besonderen und bevorzugten Aus-
627 678 beschrieben; Beispiele der Verwendung bei führungsform der Erfindung umfaßt die exotherme
der Wärmebehandlung von Schweißstellen sind in der Masse in inniger Mischung feinzerteiltes Aluminium
britischen Patentschrift 898 232 gegeben. 45 und Cellulosefasermaterial, wobei an dem letzteren
Bei allen diesen Verwendungen ist es wesentlich, das Oxydationsmittel adsorbiert oder von ihm addaß
der Formkörper aus exothermer Masse eine sorbiert ist und die Masse gegebenenfalls auch einen
gute Festigkeit und gute und gleichmäßige Abbrand- körnigen oder faserartigen feuerfesten Füllstoff enteigenschaften
aufweist. Die Herstellung von Form- halten kann.
körpern mit diesen Eigenschaften aus exothermer 50 Im nachstehenden werden die Bestandteile der
Masse und organischem Fasermaterial bietet jedoch Massen näher beschrieben:
besondere Probleme, weil man vergleichsweise große Das oxydierbare Material besteht aus feinteiligem
Mengen an organischen Fasern verwenden muß, Aluminium. ,
um ein Produkt von ausreichender physikalischer Es ist nicht notwendig, reines Aluminium zu verFestigkeit
zu erhalten, und es sehr schwierig ist, dabei 55 wenden. So ist z. B. eine zweckmäßige und billige
eine gleichmäßige Verteilung der Fasern und des Quelle von Aluminium Kugelmühlenstaub. Kugel-Oxydationsmittels
durch die Masse hindurch zu mühlenstaub ist ein Material, das sich beim Vererzielen,
mahlen von Aluminiumschlacken, die von der Ober-Von dem Einbringen von faserigen Materialien in fläche von geschmolzenes Aluminium enthaltenden
die exothermen Massen kann man eine Verbesserung 60 Bädern oder Gießpfannen erhalten sind, in der
der Stoßfestigkeit und der allgemeinen mechanischen Kugelmühle ergibt. Wenn diese Schlacken in der
Festigkeit der aus ihnen hergestellten Formkörper Kugelmühle vermählen werden, werden die nicht
erwarten. Es ist jedoch gefunden worden, daß die metallischen Teile der Schlacke zu feinem Pulver
üblichen Mittel, welche zur Bildung von Form- zerkleinert, während die metallischen Teile als größere
körpern aus solchen Massen verwendet werden, wie 65 Teilchen zurückbleiben. Nach dem Vermählen in
Handstampfen, Rütteln, Quetschen oder Zusammen- der Kugelmühle wird der Inhalt der Mühle über ein
drücken und Treiben, im allgemeinen kein »Fließen« Sieb mit einer lichtenMaschenweitevon etwa 0,1676mm
des Faserbestandteils in die gewünschten Gestalten geführt. Das Pulver, welches durch die Maschen fällt
ist als Kugelmühlenstaub bekannt und kann 5 bis
5Ö°/o metallisches Aluminium enthalten. Neben dem vorhandenen Metall enthält das Pulver Aluminiumoxyd
und Salze, wie Natrium- und Kaliumchlorid oder -fluorid.
Das Oxydationsmittel kann das übliche Eisenoxyd oder Mangandioxyd umfassen, es muß jedoch wenigstens
teilweise aus einem wasserlöslichen Oxydationsmittel, z. B. ein Nitrat oder Chlorat, bestehen, das
aus der wäßrigen Lösung von dem faserigen Material aufgenommen werden kann.
Das organische pflanzliche Fasermaterial besteht vorzugsweise aus Cellulosefasern. Es können jedoch
auch andere Fasermaterialien, insbesondere solche, die leicht wäßrige Flüssigkeit absorbieren, z. B.
Sägemehl, Holzfasern, Torf oder tierische Fasern, verwendet werden.
Andere Bestandteile können gegebenenfalls vorhanden sein, z. B. faserartige oder nicht faserartige
feuerfeste Füllstoffe, wie Asbest, Glasfasern, Schlakkenwolle, gebrannter Ton, Sand, Schamotte oder
zerkleinerte Ofensteine. Es ist zuweilen erwünscht, einen Anteil von z. B. 0,1 bis 10 Gewichtsprozent
eines Fluorids einzubringen, wie dies in der britischen Patentschrift 627 678 beschrieben ist.
Es ist im allgemeinen erwünscht, ein Bindemittel einzubringen, um die teilchenförmige Masse gut in
der Formgestalt zu halten. Geeignete Bindemittel sind Sulfitlauge, Gummiarten, Bentonit oder natürliche
oder synthetische Harze.
Die Massen für die Formkörper können in ihrer Zusammensetzung je nach dem Verwendungszweck
der Formkörper variieren. Im nachstehenden ist beispielsweise ein sehr brauchbarer Bereich von Massen
in Gewichtsprozent angegeben.
Es sind verschiedene Bindemittel vorgeschlagen worden, z. B. ein von natürlichen Quellen stammender
Leim, z. B. ein Celluloseleim oder ein synthetisch hergestellter Klebstoff, z. B. ein synthetisches Harz
5 oder ein anorganisches Material, wie Wasserglas, oder ein wärmehärtbares Bindemittel, wie ein Phenolformaldehydharz
der Novolac-Art.
Es war nicht zu erwarten, daß diese Arbeitsweise Anwendung bei dem Verfahren gemäß der Erfindung
ίο finden kann, bei welcher es bei Anwendung von z. B.
Cellulosebrei erforderlich ist, den Brei mit einem wasserlöslichen Oxydationsmittel, wie einem Alkalinitrat
oder -chlorat, zu imprägnieren oder dieses Oxydationsmittel auf ihm abzusetzen. Es ist jedoch
überraschenderweise gefunden worden, daß diese Arbeitsweise besonders für diesen Zweck geeignet
ist. Bei der Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird das wasserlösliche Oxydationsmittel
in dem Schlamm gelöst. Ein Teil davon tritt mit dem
*o abfließenden Material aus (von dem es wiedergewonnen
werden kann), aber ein genügender Anteil davon wird in der Cellulosefaser absorbiert zurückgehalten,
so daß in dem getrockneten Produkt das Oxydationsmittel im wesentlichen gleichförmig in oder auf dem
faserartigen Cellulosematerial dispergiert ist.
Wenn irgendeiner der weiteren Bestandteile wasserlöslich ist — wenn z. B. ein wasserlösliches Fluorid
vorhanden ist —, ist es zweckmäßig, von größeren Mengen davon, als sie letzten Endes notwendig sind,
auszugehen, um den Anteil zu berücksichtigen, der mit der ausfließenden Flüssigkeit austritt, jedoch für
weitere Arbeiten wiederverwendet werden kann.
Im nachstehenden wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert.
Aluminium
bis 40
Oxydationsmittel 5 bis 25
organisches Fasermaterial 0,25 bis 20
feuerfeste Füllstoffe 20 bis 80
Fluoride 0,25 bis 10
Bindemittel 1 bis 10
Bei der Herstellung von Gegenständen aus Cellulosefaserbrei ist es bekannt, einen wäßrigen Schlamm,
der gegebenenfalls andere feste Bestandteile und einen Anteil eines Bindemittels aufweist, den Schlamm in
ein Gefäß einzubringen, bei dem eine Wand aus einem Drahtnetz oder Drahtgaze gebildet ist, das Gefäß
in eine solche Lage zu bringen, daß der Schlamm sich gegen das Drahtnetz legt und das Wasser aus ihm
durch das Netz hindurchläuft, welches die festen Bestandteile des Schlamms zurückhält. Es kann dabei
Luftdruck oder Vakuum an die Oberfläche des Schlamms angelegt werden.
Das vorstehende Verfahren ist für die Herstellung von vorgeformten Auskleidungen für Gießformen und
Gießaufsätze oder Gießhauben für Blockformen vorgeschlagen worden, wobei 2 bis 20 Gewichtsprozent
organisches Fasermaterial, z. B. Papierbrei oder Abfallpapier, mechanischer Brei oder chemischer Brei,
4 bis 10 Gewichtsprozent eines Bindemittels und als Rest feuerfestes Material, z. B. Quarz, Quarzit, Sand
oder anorganisches Silicat oder calcinierter Dolomit oder Siliciumdioxydmehl verwendet werden sollten
und gegebenenfalls ein Teil des feuerfesten Materials selbst faserförmig sein und z. B. aus Asbestfaser bestehen
kann.
Es wurde ein Schlamm aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
Gewichtsteile Aluminiumschleif sei
(Korngröße < etwa 0,1 mm) 15
Aluminiumfolie (pulverisiert auf
Korngröße < etwa 0,1 bis > 0,025 mm) 10
Mangandioxyd 10
Natriumnitrat 10
Kryolith 5
Cellulosefaser (Zeitungspapierabfall) ... 6
Asbestfaser 1
Siliciumdioxydmehl 38
Phenolformaldehyd-Novolakharz
(Korngröße < etwa 0,053 mm) 5
100
Wasser 300
Wasser 300
Eine Plattenform, die aus einem offenen rechteckigen Kasten bestand und eine Länge von 90 cm,
eine Breite von 60 cm und eine Höhe von 30 cm hatte, wurde mit diesem Schlamm gefüllt. Der Boden dieser
Form bestand aus einem Kupfersieb (lichte Maschenweite 0,35 mm), das von einer durchlochten Stahlplatte
getragen war. Es wurde Luftdruck von etwa 2,8 bis 3,5 kg/cm2 auf die Oberfläche des Schlamms in der
Form angelegt und dieser Druck aufrechterhalten, bis das Wasser aufhörte, aus dem Boden der Form auszutreten.
Dies nahm etwa 60 Sekunden in Anspruch, wobei auf dem Boden der Form eine feuchte Platte
von etwa 18 mm Dicke zurückblieb. Diese Platte wurde aus der Form herausgenommen und in einem
Ofen bei einer Temperatur von 1500C 2 bis 21I2 Stunden
getrocknet.
Die fertige Platte hatte eine Dichte von 0,95 g/cm3
und eine Biegefestigkeit von etwa 21 bis 25 kg/cm3. Die Platte konnte mit Vorteil für die Auskleidung des
Kopfes einer Blockform verwendet werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers aus exothermer Masse mit einem Gehalt an organischem
Fasermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß man aus feinverteiltem Aluminium, organischem Fasermaterial und gegebenenfalls
einem Bindemittel einen wäßrigen Schlamm herstellt, in dem ein wasserlösliches Oxydationsmittel
für das Aluminium wenigstens teilweise in dem wäßrigen Medium des Schlamms gelöst ist,
den Schlamm in ein Gefäß mit einem Siebmaterial in einer Wand einbringt, das Gefäß in eine solche
Lage bringt, daß der Schlamm sich gegen das Siebmaterial legt, flüssiges Medium aus dem
Schlamm durch das Sieb unter Anwendung von Druck oder Absaugen derart auspreßt, daß ein
geformter und verdichteter Körper der festen Bestandteile des Schlamms gegen das Sieb verbleibt,
der etwas von dem wäßrigen Medium des Schlamms einschließt, und den Formkörper von
dem Sieb entfernt und dann trocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen wäßrigen Schlamm verwendet,
der Cellulosefasern als organisches Fasermaterial enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen wäßrigen Schlamm
verwendet, der ein wasserlösliches Nitrat als Oxydationsmittel für das Aluminium enthält.
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