DE3532630C2 - Verfahren zur Herstellung von Gießformen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von GießformenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Gießformen gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Insbesondere befaßt sich die Erfindung mit einem Ver
fahren zur Herstellung von Gießformen mit einer gehärteten
Oberflächenschicht, bei dem der Formsand durch Mikro
wellenstrahlung ausgehärtet wird.
Die US-Z Trans. Amer. Foundrym. Soc. 90 (1982) S. 445-452 beschreibt ein Ver
fahren, mit dem ein Kunstharz-Formsand mit Phenolharz als Bindemittel ver
wendet wird. Da das Phenolharz geschmolzen wird und aushärtet, beträgt die Be
handlungstemperatur ca. 200°C. Bei derart hoher Temperatur kann das Modell
beschädigt werden, so daß es wiederum notwendig wird, die Behandlungsdauer
zu verlängern. Im ungünstigsten Falle kann es zu einer Überhitzung aufgrund zu
starker Mikrowellenstrahlung und zu einem Verbrennen des Modells kommen.
Es können sich auch angesichts der großen Mengen Phenolharz, die bei dem be
kannten Verfahren wendet werden, Gaseinschlüsse in der gegossenen Form bil
den.
Ein anderes Verfahren zur Herstellung von Gießformen für den Metall
guß bei dem der Formsand zum Aushärten einer Mikrowellen
strahlung ausgesetzt wird, wird beispielsweise in der
US-PS 4 518 031 (Yamanashi et al) und in der japanischen
offengelegten Patentanmeldung Nr. 58-187232 beschrieben.
Bei diesen bekannten Verfahren wird eine Form oder ein
Formkern aus feuchtem Formsand hergestellt, der aus Par
tikeln eines hitzebeständigen Materials besteht, dem ein
Bindemittel wie beispielsweise Wasserglas zugegeben wurde.
Die Form bzw. der Formkern wird zum Trocknen und Aushärten
einer Mikrowellenstrahlung ausgesetzt und erhält hierdurch
eine gehärtete äußere Oberflächenschicht.
Ein Nachteil dieses herkömmlichen Verfahrens besteht darin,
daß der Formsand beim Einfüllen in das Modell feucht ist,
so daß er nur eine geringe Fließ- oder Rieselfähigkeit
aufweist. Wenn eine Form mit einer komplizierten Gestalt
hergestellt werden soll, ist es daher schwierig, das
Modell vollständig mit Formsand auszufüllen.
Zur Bildung einer gehärteten Schicht auf der äußeren Ober
fläche der Form ist es ferner aus der japanischen Patent
veröffentlichung Nr. 55-29778 bekannt, nach der Herstellung
der Form eine wasserlösliche Schlichte mit Hilfe einer
Bürste oder durch Aufsprühen auf die äußere Oberfläche
der auszuhärtenden Form aufzutragen. Dieses herkömmliche
Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß die Haftung der
so gebildeten Mantelschicht an der Form nicht ausreichend
ist, die Form während des Gießvorgangs leicht beschädigt
oder zerstört wird und sich die benutzte Form nach dem
Gießvorgang nur schwer zerbrechen läßt, so daß sich
Schwierigkeiten bei der Wiederverwendung des Formsands
ergeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben be
schriebenen Nachteile der herkömmlichen Herstellungsver
fahren zu überwinden und ein Verfahren zur Herstellung
einer Gießform anzugeben, bei dem die Fließfähigkeit des
Formsands beim Einfüllen in das Modell so hoch ist, daß
selbst bei der Herstellung einer Form mit einer komplizier
ten Gestalt eine vollständige Füllung des Modells mit
Formsand gewährleistet ist. Ferner soll die Haftung einer
Mantelschicht auf dem Formsand an der äußeren Oberfläche
der Form verbessert und die Festigkeit der Oberfläche aber
Form erhöht werden, während die Festigkeit im Inneren der
Form geringer ist, so daß eine Beschädigung der Form wäh
rend des Gießvorgangs vermieden wird, andererseits jedoch
ein leichtes Zerbrechen der Form nach Beendigung des Gieß
vorgangs möglich ist.
Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, Gießformen für Metallguß herzustel
len, die bei verhältnismäßig geringer Temperatur in schonender Weise ausge
härtet werden können.
Die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich aus den Merkmalen des Patentan
spruchs 1.
Erfindungsgemäß wird aus hitzebeständigen Partikeln und
einem wasserlöslichen Bindemittel bestehender Formsand
vor dem Einfüllen in einen Hohlraum des in einem Modell-
Kasten angeordneten Modells erhitzt und getrocknet. Der
Formsand wird somit im trockenen Zustand eingefüllt, so
daß er beim Einfüllen eine hohe Fließfähigkeit aufweist
und den Hohlraum des Modells vollständig ausfüllt. Die
zum Abbinden des Formsands erforderliche Feuchtigkeit
wird dadurch bereitgestellt, daß die Innenfläche des
Hohlraums des Modells vor dem Einfüllen des Formsands
befeuchtet wird. Wenn anschließend das Modell mit dem
darin enthaltenen Formsand erwärmt wird, so verdampft
die Feuchtigkeit an der Oberfläche des Modell-Hohlraums
und dringt in den Formsand ein, so daß die Form von der
Oberfläche nach innen fortschreitend abgebunden und aus
gehärtet wird.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Bei dem Formsand kann es sich beispielsweise um ein Gemisch
aus hitzebeständigen Partikeln und wasserlöslichem Binde
mittel in Pulverform handeln. Bevorzugt wird für das er
findungsgemäße Verfahren jedoch ein Formsand bereitge
stellt, dessen hitzebeständige Partikel einzeln mit dem
wasserlöslichen Bindemittel umhüllt sind.
Das Befeuchten der Innenfläche des Modells erfolgt bevor
zugt in der Weise, daß durch Auftragen einer wasserlös
lichen Schlichte eine Auskleidungsschicht auf der Innen
fläche des Modells gebildet wird, die die Feuchtigkeit
bis zum Aushärten des Formsands an der Oberfläche des Mo
dells bindet. Wahlweise kann die Innenfläche des Modells
auch mit Wasser benetzt werden.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 und 2 sind Schnittdarstellungen zur Veranschau
lichung eines erfindungsgemäßen Verfah
rers zur Formherstellung;
Fig. 3, 4 und 5 sind Schnittdarstellungen zur Veran
schaulichung eines anderen Ausfüh
rungsbeispiels der Erfindung;
Fig. 6 ist eine Seitenansicht eines Probe
stücks, das einer nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren hergestellten Form
entnommen wurde;
Fig. 7 ist eine Graphik zur Veranschaulichung
der Ergebnisse von Härtemessungen an
dem in Fig. 6 gezeigten Probestück;
Fig. 8 und 9 sind schematische Skizzen zweier unter
schiedlicher Vorrichtungen zur Her
stellung eines durch Erwärmung aushärt
baren Formsands, der zur Herstellung
der Formen nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendet wird;
Fig. 10 ist eine Graphik zur Darstellung der
Druckbelastbarkeit von Probestücken
aus dem in den Vorrichtungen gemäß
Fig. 8 und 9 hergestellten Formsand
und von Vergleichs-Probestücken aus
einem nach herkömmlichen Verfahren her
gestellten Formsand.
Ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ist in Fig. 1 und 2 dargestellt. Ein Kernkasten
oder ein hohles Modell 1 ist in zwei Hälften unterteilt
und weist eine auf die innere Oberfläche aufgebrachte
Schicht aus hitzebeständigem Material wie etwa hitzebestän
digem Silikongummi auf. Das Modell 1 wird durch einen Kasten
3 aus Metall gehalten.
Das Modell 1 wird mit Wasser oder einer wasserlöslichen
Schlichte geschlichtet, indem die Schlichte in den Hohl
raum des Modells eingegossen und das Modell umgestülpt
wird oder indem die Schlichte aufgesprüht oder mit einer
Bürste aufgetragen wird, so daß auf der inneren Oberfläche
des in dem Modell 1 gebildeten Hohlraums 1a eine Ausklei
dungsschicht 4 gebildet wird. Anschließend wird ein Form
sand 5 aus getrockneten hitzebeständigen Partikeln und
einem wasserlöslichen Bindemittel in das Modell 1 einge
füllt. Danach wird der gesamte Modellkasten, der das mit
Formsand 5 gefüllte Modell 1 enthält, in einen Mikrowellen
ofen 6 eingebracht und getrocknet und ausgehärtet. Da der
Formsand 5 trockengehalten wird, kann der Formsand den
Hohlraum des Modells vollständig ausfüllen, selbst wenn
dieser Hohlraum eine komplizierte Form aufweist. Während
der Erwärmung durch Zufuhr von Mikrowellenenergie wird
die in der wasserlöslichen Auskleidungsschicht 4 enthaltene
Feuchtigkeit erhitzt, so daß sich Dampf 7 bildet, der von
der äußeren Umfangsfläche aus in die Form eindringt und
durch das Innere der Form entweicht. Gleichzeitig wird
durch die Wirkung des Dampfes und durch die Erwärmung das
wasserlösliche Bindemittel in oder auf dem Formsand gelöst,
zum Abbinden gebracht und getrocknet, so daß die Form all
mählich von der äußeren Umfangsfläche aus fortschreitend
ausgehärtet wird. Im Ergebnis erhält man eine solche Härte
verteilung in der Form, daß die Härte von innen in Richtung
auf die äußere Oberfläche der Form zunimmt.
Nach dem Trocknungsvorgang wird das geteilte Modell 1 zur
Entnahme der fertiggestellten Gießform geöffnet.
Nachfolgend sollen Beispiele für die oben erwähnte wasser
lösliche Schlichte und für den Formsand angegeben werden.
Grundsubstanz: 100 Gewichtsteile Zirkonpulver (Tyler
mesh 325 ( Korngröße 0,044 mm) und weniger)
wasserlösliches Bindemittel: 40 Gewichtsteile einer 1%igen wäßrigen Lösung von Carboxymethylzellu lose
Wasserglas: 1 Gewichtsteil
wasserlösliches Bindemittel: 40 Gewichtsteile einer 1%igen wäßrigen Lösung von Carboxymethylzellu lose
Wasserglas: 1 Gewichtsteil
Flattery-Quarzsand: 100 Gewichtsteile
Wasserglas: 3 Gewichtsteile
Der Formsand, d. h., die Mischung aus Flattery-Quarzsand (gewonnen in Flattery, Queensland, Australien) und Wasser glas wunde 5 Minuten lang geknetet und im Heißluftstrom mit einer Temperatur von 50°C getrocknet.
Wasserglas: 3 Gewichtsteile
Der Formsand, d. h., die Mischung aus Flattery-Quarzsand (gewonnen in Flattery, Queensland, Australien) und Wasser glas wunde 5 Minuten lang geknetet und im Heißluftstrom mit einer Temperatur von 50°C getrocknet.
Zur Herstellung einer Versuchsform wurde ein Versuchsmodell
mit einem zylindrischen Hohlraum mit einem Durchmesser von
50 mm und einer Höhe von 50 mm zunächst mit der oben be
schriebenen wasserlöslichen Schlichte behandelt, indem
die Schlichte in den Hohlraum eingegossen und das Modell
anschließend umgestülpt wurde, und anschließend wurde der
oben angegebene Formsand in den Hohlraum eingegeben und
ausgehärtet, indem das gesamte Modell 1 Minute lang der
Mikrowellenenergie ausgesetzt wurde. Es wurde eine Druck
festigkeit der Form von 47,3 kg/cm² gemessen.
Der gleiche Formsand wurde in den gleichen Hohlraum ein
gegeben, der jedoch zuvor nicht mit einer Schlichte be
handelt wurde. Anschließend wurde die Anordnung der Mikro
wellenenergie ausgesetzt. In diesem Fall wurde keine Aus
härtung der Form erreicht und das Formmaterial blieb lose.
Wenn die Innenfläche des Hohlraums in dem Modell anstelle
der Behandlung mit der wasserlöslichen Schlichte mit Wasser
besprüht wurde und anschließend der oben angegebene Form
sand eingefüllt und der Mikrowellenenergie ausgesetzt wurde,
so konnte eine vollständig ausgehärtete Form hergestellt
werden. Die gemessene Druckfestigkeit betrug 35,6 kg/cm².
Nachfolgend soll unter Bezugnahme auf Fig. 3 und 4 ein
zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben wer
den.
Hitzebeständige Partikel, d. h., 100 Gewichtsteile Flattery-
Quarzsand, und 3 Gewichtsteile Wasserglas als wasserlös
liches Bindemittel werden 5 Minuten lang ausreichend
durchmischt und sodann durch Heißluft mit einer Temperatur
von 80 bis 100°C 10 Minuten lang erhitzt, so daß die Feuch
tigkeit verdampft und sich ein vollständig getrockneter
Formsand ergibt. Der auf diese Weise erhaltene Formsand
wird in einem solchen Zustand gehalten, wobei die Oberflächen
der Partikel mit dem wasserlöslichen Bindemittel umhüllt
oder die Partikel mit dem Bindemittel vermischt sind.
Nachdem die innere Oberfläche des Hohlraums 20a in einem
in Fig. 3 gezeigten Modell 20 gleichmäßig mit Wasser 21
besprüht wurde, wird der Formsand 22 in den Hohlraum einge
füllt, wie in Fig. 4 gezeigt ist. Der Formsand 22 ist
beim Einfüllen in den Hohlraum 20a vollständig trocken
und weist eine hervorragende Fließfähigkeit oder
Rieselfähigkeit auf, so daß selbst ein Hohlraum mit
einer komplizierten Form vollständig durch den Formsand
ausgefüllt wird.
Anschließend wird das Modell 20 in einen Heiz- und Trock
nungsofen 24 eingebracht, wie in Fig. 5 gezeigt ist, und
das gesamte Modell 20, dessen Hohlraum 20a mit dem Form
sand 22 gefüllt ist, wird durch Erwärmung getrocknet.
An der Oberfläche der auszuhärtenden Form 23 wird die
Feuchtigkeit in dem wasserlöslichen Bindemittel, das durch
das auf die Innenfläche des Hohlraums 20a aufgesprühte
Wasser erneut gelöst wurde, vollständig ver
dampft, so daß der Formsand an der äußeren Oberfläche der
Form durch das wasserlösliche Bindemittel abgebunden und
oberflächengehärtet wird und eine gehärtete Schicht 23a
bildet.
Nach dem Erwärmungsvorgang wird das Modell 20 aus dem Ofen
24 entnommen und gekühlt, und die fertiggestellte Form 23
wird aus dem Modell 20 entnommen. Die auf diese Weise
hergestellte Form 23 weist eine gehärtete Oberflächen
schicht 23a auf, deren Druckfestigkeit mit 47,3 kg/cm²
verhältnismäßig hoch ist, so daß keine Gefahr einer Be
schädigung der Form 23 während des Gießvorgangs besteht.
Da das Innere der Form 23 aus einer Mischung aus hitzebe
ständigen Partikeln und dem wasserlöslichen Bindemittel
im getrockneten Zustand besteht, kann die Form oder der
Formkern 23 bei Bedarf leicht zerbrochen werden. Dies
ermöglicht eine einfache Entnahme des Formkerns aus dem
Gußstück bzw. ein einfaches Entformen des Gußstücks aus
der Form 23.
Fig. 6 zeigt ein Probestück 9, das durch Ausschneiden
eines Teils aus einer nach dem oben beschriebenen ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung hergestellten Form ge
wonnen wurde. Die Oberfläche des Probestücks weist einen
stufenförmigen Verlauf auf, wie in der Zeichnung darge
stellt ist, und ist mit dem wasserlöslichen Bindemittel
beschichtet.
An der Seitenfläche des Probestücks 9 wurde an den Stellen
, und , die unterschiedliche Abstände zu der äußeren
Umfangsfläche der ursprünglichen Form aufweisen, ein
Ritztest durchgeführt. Es ergaben sich unterschiedliche
Rillentiefen, die in der in Fig. 7 gezeigten Weise vom
Abstand der Rille zur äußeren Umfangsfläche abhingen.
Je kleiner der Abstand zur äußeren Umfangsfläche war, desto
geringer war die Rillentiefe. Dies bedeutet, daß eine um
so größere Härte festgestellt wird, je näher die Rille an
der äußeren Umfangsfläche liegt.
Nachfolgend sollen anhand der Fig. 8 und 9 zwei Beispiele
für Verfahren zur Herstellung des aus hitzebeständigem
und mit dem oben beschriebenen wasserlöslichen Bindemittel
umhüllten Partikeln bestehenden Formsands beschrieben
werden.
Hitzebeständige Partikel und ein wasserlösliches Bindemittel
werden in einen Gegenstrom-Hochgeschwindigkeitsmischer 10
eingegeben und in diesem verrührt. Der Mischer 10 umfaßt
einen Rührer 11 und eine Drehtrommel 12, die gegenläufig
gedreht werden, während das Innere der Drehtrommel 12
durch eine Vakuumfalle 13 unter Vakuum gehalten wird, so
daß die in dem Formsand enthaltene Feuchtigkeit verdampft
und der Formsand getrocknet wird. Auf diese Weise werden
die hitzebeständigen Partikel des Formsands mit dem was
serlöslichen Bindemittel umhüllt.
Hitzebeständige Partikel werden zunächst mit Hilfe eines
Sand-Heizgerätes 14 auf eine Temperatur im Bereich von
50 bis 200°C aufgeheizt. Anschließend wird eine wäßrige
Lösung des wasserlöslichen Bindemittels, die mit Hilfe
eines Hochgeschwindigkeitsmischers 15 (oder eines Gegenstrom-
Hochgeschwindigkeitsmischers) hergestellt wird, zu den auf
geheizten Partikeln hinzugegeben und mit diesen vermischt,
so daß die Partikel mit der wäßrigen Lösung umhüllt und
die Feuchtigkeit verdampft wird. Anschließend wird der
Sand abgelassen. Im Unterschied zu dem Vakuumtrocknungs
verfahren können die Sandpartikel jedoch nicht vollständig
getrocknet werden. Der Sand wird daher mit Hilfe eines
Luftkühlers und -trockners 16 gekühlt und getrocknet, so
daß eine Verstopfung und eine Verklumpung der Sandpartikel
verhindert wird.
Von den oben beschriebenen beiden Ausführungsbeispielen
zeichnet sich das erstere dadurch aus, daß (1) die hitze
beständigen Partikel mit Hilfe der gegenläufig zu dem
Rührer 11 mit hoher Geschwindigkeit rotierenden Drehtrommel
12 gleichmäßig umhüllt werden, (2) die Partikel
während des Rührens einem Vakuum ausgesetzt sind, so daß
Verstopfungen durch Zusammenballung der Partikel infolge
der Kohäsion des Wassers und eine Klumpenbildung durch
Vakuumtrocknen der zusammengeballten Partikel verhindert
wird, und (3) durch das Vakuumtrocknen eine vollständige
Trocknung des Sands erreicht wird, so daß der Formsand
eine hohe Fließfähigkeit erhält.
Das zweite Verfahren zeichnet sich demgegenüber dadurch
aus, daß (1) eine gleichmäßige Umhüllung der Sandpartikel
ermöglicht und eine höhere Produktivität erreicht wird
und (2) durch die Verwendung eines Fließbett-Luftkühlers
eine Zusammenballung und eine Verklumpung der Partikel
verhindert wird.
Nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellte Form
sände mit den nachfolgend wiedergegebenen Zusammensetzun
gen wurden mit der gleichen wasserlöslichen Schlichte be
handelt und zum Aushärten 1 Minute lang einer Mikrowellen
energie mit einer Leistung von 4 kW ausgesetzt, so daß
Probestücke für eine Form erzeugt wurden. Die Druckfestig
keit der auf diese Weise hergestellten Probestücke wurde
gemessen. Zu Vergleichszwecken wurde auch die Druckfestig
keit von Versuchsformen gemessen, die aus mit dem gleichen
wasserlöslichen Bindemittel in Pulverform vermischten
Formsänden hergestellt wurden.
Hitzebeständige Partikel: 100 Gewichtsteile Flattery-Quarz
sand
Wasserlösliches Bindemittel: 3 Gewichtsteile Wasserglas
Wasser: 1 Gewichtsteil
Wasserlösliches Bindemittel: 3 Gewichtsteile Wasserglas
Wasser: 1 Gewichtsteil
Grundsubstanz: 100 Gewichtsteile Zirkonpulver
(Tyler mesh 325 ( Korngröße 0,044 mm)
und weniger)
Wasserlösliches Bindemittel: 40 Gewichtsteile einer 1%igen wäßrigen Lösung von Carboxymethylzellulose
Wasserglas: 1 Gewichtsteil
Wasserlösliches Bindemittel: 40 Gewichtsteile einer 1%igen wäßrigen Lösung von Carboxymethylzellulose
Wasserglas: 1 Gewichtsteil
Hitzebeständige Partikel: 100 Gewichtsteile Flattery-
Quarzsand
Pulverförmiges wasserlösliches Bindemittel: 1 Gewichtsteil Natriumsilikat (Nr. 2)
Es wurde die gleiche Formschlichte verwendet.
Pulverförmiges wasserlösliches Bindemittel: 1 Gewichtsteil Natriumsilikat (Nr. 2)
Es wurde die gleiche Formschlichte verwendet.
Hitzebeständige Partikel: 100 Gewichtsteile Flattery-
Quarzsand
Pulverförmiges wasserlösliches Bindemittel: 2 Gewichtsteile Natriumsilikat (Nr. 2)
Es wurde die gleiche Formschlichte verwendet.
Pulverförmiges wasserlösliches Bindemittel: 2 Gewichtsteile Natriumsilikat (Nr. 2)
Es wurde die gleiche Formschlichte verwendet.
Fig. 10 zeigt die Ergebnisse von Druckfestigkeitsmessun
gen an den oben beschriebenen Versuchsformen, wobei die
Bezugszeichen a und b gemäß Beispiel 3 hergestellte Formen
mit durch Vakuumtrocknung hergestelltem Formsand (Bezugs
zeichen a) und durch Heißumhüllung hergestelltem Formsand
(Bezugszeichen b) bezeichnen, Bezugszeichen c die gemäß
Vergleichsbeispiel 2 hergestellte Versuchsform und Bezugs
zeichen d die gemäß Vergleichsbeispiel 3 hergestellte Ver
suchsform betrifft.
Wie aus Fig. 10 hervorgeht, ergeben sich bei den herkömm
lichen Pulvermischverfahren (Vergleichsbeispiele) selbst
bei einer Änderung der Höhe des Bindemittelanteils keine
nennenswerten Unterschiede in der Druckfestigkeit, während
bei den Versuchsformen aus nach den erfindungsgemäßen Ver
fahren hergestellten Formsänden eine hohe Druckfestigkeit
von 42,0 bis 47,2 kg/cm² erhalten wurde. Ferner kann die
Oberfläche des nach herkömmlichen Verfahren hergestellten
Formsands nicht ohne Zugabe von wasserlöslicher Schlichte
gehärtet werden.
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Formsand im we
sentlichen nur an der Oberfläche der Form abbindet, kann
der Formsand nach dem Gießvorgang wieder verwendet werden,
ohne daß aufwendige Aufbereitungsarbeiten erforderlich
sind.
Obgleich die Erfindung in der obigen Beschreibung am Bei
spiel eines in einem hohlen Modell der Formkästen herge
stellten Formkerns erläutert wurde, ist die Erfindung
auch auf hohle Formen anwendbar. Der inneren Oberfläche
des Hohlraums des Formkastens entspricht in diesem Fall
die äußere Oberfläche des Modells.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von Gießformen für Metallguß mit den Schrit
ten:
- - Befeuchten der Innenfläche des Hohlraums (1a, 20a) eines Modells (1, 20) durch Aufbringen einer flüssigen Auskleidungsschicht (4, 21);
- - Einfüllen von trockenem, aus hitzebeständigen Partikeln und einem Bin demittel bestehenden Formsand (5, 22) in den Hohlraum (1a, 20a); und
- - Erwärmen des gesamten Modells (1, 20) zum Abbinden und Aushärten des Formsandes (5, 22) hauptsächlich an der Oberfläche (23a) der Form (23),
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Bindemittel wasserlöslich ist;
- - die Auskleidungsschicht (4, 21) Wasser enthält; und
- - durch die Erwärmung das Wasser erhitzt und zu Dampf (7) wird, der durch den Formsand (5, 22) entweicht, so daß das wasserlösliche Binde mittel von der Oberfläche (23a) der Form (23) nach innen fortschreitend gelöst, abgebunden und ausgehärtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die hitzebe
ständigen Partikel jeweils mit dem wasserlöslichen Bindemittel umhüllt sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Aufbringen der flüssigen Auskleidungsschicht (4, 21) eine entsprechende
Flüssigkeit in den Hohlraum (1a, 20a) eingegossen und anschließend das Mo
dell (1, 20) umgestülpt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus
kleidungsschicht (4, 21) auf die Innenfläche des Hohlraums (1a, 20a) aufge
sprüht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus
kleidungsschicht (4, 21) mit einer Bürste aufgetragen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Befeuchten der Innenfläche des Hohlraums (1a) eine was
serlösliche Schlichte (4) verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Befeuchten der Innenfläche des Hohlraums (20a) Wasser (21) ver
wendet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Erwärmen des Modells (1, 20) durch Mikrowellenstrahlung
erfolgt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Formsand (5, 22) durch Vakuumtrocknung hergestellt wird,
indem die hitzebeständigen Partikel und das wasserlösliche Bindemittel in
einem Gegenstrom-Hochgeschwindigkeitsmischer (10) mit einem Rührer
(11) und einer gegenläufig zu dem Rührer (11) rotierenden, evakuierten
Drehtrommel (12) verrührt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung des Formsandes (5, 22) die hitzebeständigen Partikel er
hitzt und im erhitzten Zustand in einem Hochgeschwindigkeitsmischer (15)
oder einem Gegenstrom-Hochgeschwindigkeitsmischer unter Zugabe einer
wäßrigen Lösung des Bindemittels verrührt werden.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP59190623A JPS6171152A (ja) | 1984-09-13 | 1984-09-13 | 鋳型の製造方法 |
JP60095523A JPS61253143A (ja) | 1985-05-07 | 1985-05-07 | 鋳型造型方法 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3532630A1 DE3532630A1 (de) | 1986-03-20 |
DE3532630C2 true DE3532630C2 (de) | 1995-09-14 |
Family
ID=26436745
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3532630A Expired - Fee Related DE3532630C2 (de) | 1984-09-13 | 1985-09-12 | Verfahren zur Herstellung von Gießformen |
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DE (1) | DE3532630C2 (de) |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5529778A (en) * | 1978-08-24 | 1980-03-03 | Kubota Ltd | Automatic setter for unit price |
US4518031A (en) * | 1981-02-24 | 1985-05-21 | Kabushiki Kaisha Komatsu Seisakusho | Method for making molds |
JPS58187232A (ja) * | 1982-04-26 | 1983-11-01 | Honda Motor Co Ltd | マイクロ波加熱用鋳型材料 |
-
1985
- 1985-09-12 DE DE3532630A patent/DE3532630C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3532630A1 (de) | 1986-03-20 |
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