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Fahrzeugtür mit zumindest einem Luftkanal Die Erfindung betrifft
eine Tür für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, mit einer dem Fahrgastraum
zugekehrten Türverkleidung, die mit zumindest einem sich zumindest weitgehend horizontal
erstreckenden Luftkanal versehen ist. Bei einer aus der US-Patentschrift 3 602 126,
B 60h 1/24, bekannten Kraftfahrzeugtür dieser Art steht der eine Kanal mit einer
Heizeinrichtung und der andere mit einer Ventilationseinrichtung in Verbindung,
so daß der eine Kanal geheizte Luft und der andere Kanal Frischluft führt.
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Ber Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche Tür so auszubilden,
daß ohne zusätzlichen Energieaufwand die dem Fahrgastraum zugekehrte Türverkleidung
auch in der kalten Jahreszeit eine Temperatur besitzt, die das Wohlbefinden des
Fahrers bzw. des Fahrgasts auf dem daneben befindlichen Sitz nicht nachteilig beeinflußt.
Zwar läßt sich durch Heizen der Luft im Fahrgastraum die Temperatur
dort
auch in der kalten Jahreszeit auf einen ausreichenden Wert anheben, jedoch bewirken
kalte Türen und Fahrzeugwände einen unangenehmen Wärmeentzug schon durch Wärmestrahlung.
Ziel der Erfindung ist demgemäß eine Verbesserung der Temperaturverteilung im Fahrgastraum
mit nur geringem konstruktivem Aufwand und möglichst ohne zusätzlichen Energieaufwand.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß eine Tür der eingangs
genannten Art mit dem Kennzeichen, daß der Kanal Bestandteil eines Entlüftungssystems
für den Fahrgastraum ist, das ferner mit dem Fahrgastraum in Verbindung stehende
Einströmöffnungen des Kanals im Bereich einer der Eürstirnseiten und mit dem Außenraum
in Verbindung stehende Ausströmöffnungen des Kanals zumindest nahe der anderen Türstirnseite
enthält.
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Während also bei dem genannten Stand der Technik einer der Kanäle
von einer Heizeinrichtung mit geheizter Luft gespeist wird, erfolgt die Erwärmung
der dem Fahrgastraum zugekehrten Türverkleidung bei der Erfindung durch Ausnutzung
der ohnehin vorhandenen Wärme der aus dem Fahrgastraum abzuführenden Luft. Insofern
stellt der bei der Erfindung vorgesehene Kanal - verständlicherweise können auch
mehrere Kanäle vorhanden sein - einen 3estandteil eines ohnehin erforderlichen Entlüftungssystems
dar. Insofern bedeutet er also praktisch keinen zusätzlichen Aufwand, und da die
aus dem Fahrgastraum abzuführende Luft ihre Wärme sonst ans Freie abgeben würde,
erfordert die Erfindung zur Aufheizung der Türverkleidung auch keine zusätzliche
Energie.
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Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung ist darin zu sehen,
daß sich der Kanal zumindest weitgehend über den gesamten Abstand zwischen den beiden
Türstirnseiten erstreckt. Dadurch wird eine Erwärmung der gesamten Türverkleidung
sichergestellt. Im einzelnen kann der Kanal so geführt sein, daß die Ausströmöffnungen
auf der anderen Türstirnseite außerhalb einer Türdichtung zumindest annähernd im
Bereich des Maximums des beim Fahren auftretenden Unterdrucks liegen. Während sich
diese Ausführungsform der Erfindung, die die größte Wirksamkeit hinsictftlich der
Entlüftung zeigt, auch bei Fondtüren von Kraftfahrzeugen anwenden läßt, macht eine
andere Ausbildung der Erfindung davon Gebrauch, daß an Fronttüren nahe der vorderen
Türstirnseite häufig ein Außenrückblickspiegel befestigt ist. Bei einer diesen Tatbestand
berücksichtigenden Ausbildung der Erfindung enthält der Außenrückblickspiegel einen
in einem Spiegelfuß verlaufenden und den eigentlichen Spiegel aufnehmenden weiteren
Kanal, der einen die Ausströmöffnungen aufweisenden Bestandteil des Kanals bildet.
In diesem Falle dient der Kanal in der Tür also zugleich der Lösung von drei Aufgaben:
Er dient schlechthin der Entlüftung, heizt ferner die Uürverkleidung auf und bewirkt
schließlich das Freihalten des Spiegels des Außenrückblickspiegels von Schmutz und
niedere schlagener Feuchtigkeit. Im Bereich des Spiegels kann die Eonstruktion wie
in der Offenlegungsschrift 2 017 093> 63 c, 91, aussehen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden anhand der
Figuren-erläutert, die Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulichen. Während
Figur 1 schematisch die Innenansicht einer Fronttür eines Personenkraftwagens
wiedergibt,
zeigen die Figuren 2 und 3 die in Figur 1 mit A-A bezeichnete Schnittansicht bei
zwei Ausführungsformen.
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Die Figuren 4, 5 und 6 zeigen die in Figur 1 mit B-B bezeichnete Schnittansicht
wiederum für mehrere Ausführungsformen der Erfindung, wobei sich Figur 4 auf die
auch Figur 3 zugrundeliegende Konstruktion bezieht. Figur 7 schließlich zeigt eine
insbesondere für eine Fondtür zweckmäßige Ausführungsform, und Figur 8 veranschaulicht
den hierbei erzielten Effekt.
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Betrachtet man zunächst die Figuren 1 und 2, so enthält die Tür in
üblicher Weise das Türaußenblech 1 und das Türinnenblech 2, die zwischen sich die
Fensterführung 3 für das gurbelfenster 4 einschließen. Die Tür ist durch die Gummidichtung
5 gegen den Türschweiler 6 und durch die Gummidichtung 7 gegen den Dachaufbau 8
in bekannter Weise abgedichtet.
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Auf das Türinnenblech 2 ist die Türverkleidung 9 aufgesetzt, die durch
hier örtliche Distanzstücke 10 mit zumindest einem gegen den Fahrgastraum abgedichteten
Luftkanal 11 versehen ist.
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Wie die Pfeile in Figur 1 erkennen lassen, ist die hintere Türstirnfläche
12 mit Einströmöffnungen für die aus dem Fahrzeuginnenraum abzuführende, erwärmte
Luft versehen, die durch den Kanal 11 zumindest bis nahe an die vordere Türstirnseite
13 geführt wird und demgemäß die gürverkleidung 9 ohne zusätzlichen Energieaufwand
aufheizt. Alternativ oder zusätzlich kann zumindest eine Einströmöffnung 12 a auch
an der Unterkante (Türschwellerbereich) vorgesehen sein. Sie muß zumindest teilweise
im Bereich der Türstirnseite 12 liegen, damit die abzuführende warme Luft die gesamte
Türverkleidung durchströmt.
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Wie bei 14 angedeutet, kann die vordere Türstirnseite 13 mit Ausströmöffnungen
versehen sein, so daß die Luft, wie durch den Pfeil 15 angedeutet, durch den beim
Fahren auftretenden Unterdruck durch den Kanal 11 gesogen wird. Ist an der Tür ein
Außenrückblickspiegel 16 befestigt, so kann dieser jedoch auch, wie im einzelnen
in der Offenlegungsschrift 2 017 093 beschrieben, mit einem Kanal versehen sein,
der gemäß der Erfindung über Durchbrüche 17 in den Türblechen mit dem Kanal 11 in
der Türverkleidung 9 in Verbindung steht. I)er Kanal in dem Außenrückblickspiegel
16 bildet demgemäß einen Bestandteil des sich zwischen Einströmöffnungen an der
Türstirnseite 12 bis zum Spiegel 16 erstreckenden Kanals für die aus dem Fahrzeug
innenraum abzuführende Luft. Da der Spiegel 16 in der Nähe der Türstirnseite 13-,
nämlich üblicherweise im Bereich eines Dreieckfensters 18, angeordnet ist, stellt
sich auch bei dieser Ausführungsform der Erfindung in der Türverkleidung 9 eine
Strömung ein, die sich zumindest annähernd über die gesamte Türverkleidung erstreckt.
Die ausgeströmte Luft ist durch den Pfeil 19 angedeutet.
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Während in dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 und 2 örtliche
Distanzstücke 10 zur Kanalbildung verwendet sind, zeigen die Figuren 3 und 4 eine
Ausführungsform der Erfindung unter Verwendung einer Wellblechzwischenlage 20 zwischen
zwei plattenförmigen Bestandteilen der Türverkleidung, nämlich der auf das Türinnenblech
21 aufgesetzten, beispielsweise aufgeklebten, luftajchten Platte 22 und der Isolierplatte
23. Die Wellblecheinlage 20 ist mit ihren Sicken horizontal verlaufend angeordnet,
so daß eine Vielzahl von sich zwischen den Türstirnseiten erstreckenden Kanälen
24 entsteht.
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Demgegenüber ist in der Ausführungsform nach den Figuren 1 und 2,
wie auch Figur 5 erkennen läßt, die Richtung der Strömung innerhalb der Türverkleidung
nicht durch bestimmte
Anordnung von Distanzeinlagen, sondern allein
durch die Anordnung der Einström- und der Ausströmöffnungen vorgegeben. Das gilt
auch für die Ausführungsform nach Figur 6, bei der der Abstand zwischen den beiden
Platten 25 und 26 der Türverkleidung durch luftdurchlässiges Füllmaterial 27 gewährleistet
ist.
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Bei der in Figur 7 gezeigten Fondtür für einen Personenkraftwagen
erfolgt die Einstromung der aus dem Fahrgastraum abzuführenden Luft durch Löcher
an der mit 28 bezeichneten vorderen Türstirnseite und die Ausströmung durch Öffnungen
29 und 30 an der hinteren Türstirnseite 31. Wie die Pfeile zeigen, strömt die Luft
innerhalb der Türverkleidung 32 bis zu Durchbrüchen 33 und 34 im Türinnenblech,
von wo sich der Kanal weiter erstreckt zu den Ausströmöffnungen 29 und 30. Um dann,
wenn beispielsweise infolge geöffneter Fenster oder infolge eines geöffneten Schiebedachs
im Fahrzeuginnenraum ein niedrigerer Druck als außerhalb des Fahrzeugs herrscht,
ein Riickströmen durch den Kanal in der Tür zu verhindern, können im Bereich der
Durchbrüche 33 und 34 oder der Ausströmöffnungen 29 und 30 an sich bekannte Rückschlagklappen
angeordnet sein.
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0 Figur 8 zeigt den Verlauf der Temperatur T in Celsius über der
in Minuten gemessenen Zeit t für den Fall einer in üblicher Weise ohne Entlüftungskanäle
konstruierten Tür (Kurve a) und für die Erfindung (Kurve b). Man er--kennt, daß
die Temperatur T, ausgehend von einer Temperatur von etwa - 80 Celsius, bei der
üblichen Gürkonstruktion eine Temperatur von 5 Celsius erst nach etwa 25 Min.
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annimmt, während diese Temperatur bei der erfindungsgemäB mit Durchströmungskanälen
für die abzuführende Luft versehenen
Tür bereits nach etwa sieben
Minuten erreicht ist.
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Nach etwa dreißig Minuten beträgt die Temperatur der Tür-0 verkleidung
bei der Erfindung ungefähr 15 , während eine nennenswerte Steigerung über 5° bei
der üblichen Tür überhaupt nicht eintritt. Demgemäß wird bei der Erfindung die Temperatur
der Türverkleidung ohne zusätzlichen Energieaufwand auf einen annehmbaren Wert erhöht,
während die übliche Tür auch nach längerem Fahren mit Zeizungsbtrieb unangenehm
kalt bleibt.
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Es sei darauf hingewiesen, daß aus der DAS 1 254 039, 63c, 74, eine
Uür bekannt ist, deren Türinnenraum Verbindungen sowohl zum Fahrgastraum als auch
zur Außenluft besitzt. Hier erfolgt also die Entlüftung des Fahrgastraumes durch
die Tür, wobei jedoch nicht dafür Sorge getragen ist, daß diese abzuführende Luft
durch Kanäle in einer Türinnenverkleidung geführt ist, die noch dazu so verlaufen,
daß die gesamte Türverkleidung durch die abzuführende Luft erwärmt wird. Das einzige
Ausführungsbeispiel dieser Auslegeschrift zeigt eine durch Fortlassen eines Teils
der Fensterdichtung gewonnene Einströmöffnung unmittelbar unterhalb des Kurbelfensters
nahe derjenigen Türstirnseite, in deren bereich auch eine Ausströmöffnung ins Freie
liegt. Der Fachmann entnimmt dieser Druckschrift daher die Tendenz, den zwischen
Türinnen- und -außenblech verlaufenden Kanal möglichst klein zu halten.