DE2425666A1 - Verfahren zur herstellung von polyamidimiden - Google Patents
Verfahren zur herstellung von polyamidimidenInfo
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- C08G73/06—Polycondensates having nitrogen-containing heterocyclic rings in the main chain of the macromolecule
- C08G73/10—Polyimides; Polyester-imides; Polyamide-imides; Polyamide acids or similar polyimide precursors
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Description
BASF Aktiengesellschaft
Unser Zeichen: O. Z. 30 566 Dd/Wn
6700 Ludwigshafen, 27.5.1972*
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von hochtemperaturbeständigen Polyamidimiden durch Polykondensation
eines imidgruppenhaltigen Säurechlorids mit einem aromatischen Diamin«
Aus der DT-OS 1 520 968 ist es bekannt, Polyamidimide aus Trimellithsäureahhydridchlorid und Diaminen herzustellen. Ein
weiteres bekanntes Verfahren ist die Umsetzung von Trimellithsäureanhydrid
mit Diisocyanaten .(DT-OS 1 595 797)» Eine Variation davon ist die Umsetzung von Diimiddicarbonsäuren, die aus
Trimellitsäureanhydrid und Diaminen hergestellt wurden, mit
Diisocyanatenο Diese Verfahren führen jedoch nicht zu Polymeren
mit guter Temperaturbeständigkeit, da durch Reaktion von unvermeidlichen Wasserresten mit den Diisocyanaten Amingruppen
entstehen, die ihrerseits mit Diisocyanat zu Harnstoffgruppen weiter reagieren. Solche Gruppen sind aber bekanntlich
thermisch wenig stabil» Sie führen zu einem frühzeitigen Abbau der Polymerkette, wodurch die Eigenschaften
von Überzügen, Folien, Fasern und Werkstoffen aus diesen Polymeren ungünstig beeinflußt werden.
Es ist weiterhin bekannt, Diimlddicarbonsäurechloride mit
aromatischen Diaminen in Dimethylacetamid durch Lösungspolykondensation zu Polyamidimiden umzusetzen (Jo Preston,
W. Dewinter, W.B. Black, Journal Polymer Science, Part A-I, 10, (1972), Seiten 1377 bis 1389)0 Dieses Verfahren wird - wie
alle anderen bisher aufgeführten - in organischen Lösungsmitteln durchgeführt, so daß Lösungen von Polyamidimiden erhalten
werden. Zur Gewinnung des reinen Polyamidimids muß
II7/74 . -2-
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dieses aus der Lösung ausgefällt werden, was in technischem
Maßstab einen nicht unerheblichen Aufwand darstellt» Außerdem fallen die Produkte dabei mit verhältnismäßig niederer Schütt
dichte unterhalb von 0,1 g/cnr an.
Der Erfindung lag also die Aufgabe zugrunde, in einem technisch
einfach durchzuführenden Verfahren Polyamidimide mit hoher thermischer Beständigkeit in feinpulvriger Form mit
hoher Schüttdichte herzustellen, die sowohl gute Löslichkeit in polaren Lösungsmitteln aufweisen als auch für die Herstellung
von Formkörpern unter hohem Druck und Temperatur geeignet sind=
Es wurde nun gefunden, daß man Polyamidimide durch Polykondensation
aus dem Diimiddicarbonsäurechlorid der allgemeinen Formel
0 - .0
0 I NHf 0 V-X1 -(O)-N j O !
ο ο
mit aromatischen ortho-, meta- oder para-substituierten Di aminen der allgemeinen Formel
H2N
wobei X1 und Xp = CHp, O5, SOp oder CO bedeuten und gleich oder
verschieden sein können, herstellen kann, wenn man die Reaktion in einem Medium durchführt, welches aus einer stark gerührten
Dispersion von Wasser und einer mit Wasser nicht mischbaren organischen Flüssigkeit besteht, die in Bezug auf das Diimiddicarbonsäurechlorid
inert ist und in der das Polyamidimid unlöslich ist.
Dieses Verfahren ist deshalb besonders vorteilhaft, weil die Herstellung der Diimiddicarbonsäure, die Überführung in das
Säurechlorid sowie die Umsetzung des letzteren mit Diaminen
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im selben Reaktionsmedium ohne Reinigung und Isolierung der
Zwischenstufen durchgeführt werden kann.
Als Säurechlorid wird vorzugsweise ein solches verwendet, das
sich von dem Umsetzungsprodukt von 2 Mol Trimellitsäureanhydrid mit 1 Mol 4,4f-Diaminodiphenylmethan ableitet. Dieses
Säurechlorid wird dann vorzugsweise mit 4,4'-Diaminodiphenylmethan
weiter umgesetzt. Die beiden Komponenten können im Molverhältnis 1,2 : 1 bis 1 : 1,2 eingesetzt werden, vorzugsweise
werden jedoch etwa stöchiometrische Mengen genommen.
Das Reaktionsmedium besteht aus Wasser und einer organischen Flüssigkeit, die mit Wasser nicht mischbar ist. Durch starkes
Rühren wird eine feine Verteilung (Dispersion) der beiden Phasen ineinander erreicht,· die Rührgeschwindigkeit liegt
vorzugsweise oberhalb von 100, insbesondere oberhalb von 200 Upm. Das Volumenverhältnis der organischen Flüssigkeit
zu Wasser kann in weiten Grenzen zwischen 10 : 1 und 1 ; 10
schwanken, vorzugsweise verwendet man etwa gleiche Mengen. Die organische Flüssigkeit muß gegenüber dem Säurechlorid
inert sein; das entstehende Polyamidimid darf sich in ihr nicht lösen, d.h. die Löslichkeit soll geringer als etwa 1 % bei
2O0C sein. Vorzugsweise werden nitrierte und chlorierte aromatische
Kohlenwasserstoffe verwendet? als besonders günstig hat sich Nitrobenzol erwiesen. Man kann jedoch auch Dichlorbenzole
oder Nitrochlorbenzole verwenden.
Im allgemeinen geht man von einer Suspension des Diimidcarbonsäurechlorids
in der organischen Flüssigkeit aus, fügt erst Wasser zu und dann das Diamin, vorzugsweise gelöst in verdünnten
Mineralsäuren, z.B. Salzsäure. Durch Zusatz von verdünnten Basen, z.B. Natronlauge, wird das Diamin freigesetzt
und bei Temperaturen zwischen 0 und 60°C mit dem Säurechlorid zur Reaktion gebracht. Diese Reaktion ist im allgemeinen nach
30 Minuten bis 2 Stunden beendet. Die Umsetzung findet an der
Grenzfläche zwischen den beiden flüssigen Phasen statt. Dabei -ist es überraschend, daß die Reaktion so verhältnismäßig
rasch abläuft, da das Diimiddicarbonsäurechlorid in der organischen
Flüssigkeit nur in ganz geringem Umfang gelöst ist.
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- 4 - U0Zo ^O 566
Es entstehen Polyamidimide mit Viskositäten, die oberhalb von 0,4, vorzugsweise zwischen 0,7 und 2,0 dl/g (gemessen als
0,5 gewichtsprozentige Lösung in N-Methy!pyrrolidon bei 300C)
liegen. Man erhält feine Pulver mit einer Schüttdichte oberhalb von 0,2, vorzugsweise oberhalb von 0,3 kg/l.
Diese Pulver sind sehr gut rieselfähig. Sie können durch Hochdrucksintern
direkt zu temperaturbeständigen Werkstoffen verarbeitet werden. Man kann sie auch in organischen Lösungsmitteln,
wie z.B. Dimethylacetamid oder N-Methylpyrrolidon,
lösen und aus diesen Lösungen temperaturbeständige Folien gießen, Drahtlacke, Klebstoffe oder Laminat-Prepregs herstellen,
Fasern spinnen oder Fäden ziehen.
Trimellithsäureanhydrid und 4,4'-Diaminodiphenylmethan werden
im Molverhältnis 2 ; 1, suspendiert in Nitrobenzol, zur Diimiddicarbonsäure
umgesetzt. Zu dieser Suspension wird Dimethylformamid als Katalysator gegeben und gasförmiges Phosgen
eingeleitet. Die Mengenanteile werden dabei so gewählt, daß nach beendeter Phosgenierung eine Suspension von 56 Teilen
Diimiddicarbonsäurechlorid in 700 Teilen Nitrobenzol vorliegt.
Dazu gibt man 400 Teile Eiswasser und rührt das Gemisch 15 Minuten
lang bei O0C. Danach werden 19 Teile 4i4'-Diaminodiphenylmethan,
gelöst in 400 Teilen 0,5 η Salzsäure bei O0C zugegeben. Nun fügt man rasch unter intensiver Rührung
(5OO Upm) 100 Teile 5,5 η Natronlauge hinzu und rührt 45 Minuten
bei 30 bis 40°C weiter. Das ausgefallene gelbe Polymere
wird anschließend abfiltriert, gründlich mit Wasser gewaschen und bei l80°C im Vakuum getrocknet. Die Ausbeute beträgt
67 Teile Polymeres (100 % der Theorie), die Viskosität wird
zu 1IinV1 = 0,88 dl/g, die Schüttdichte zu 0,35 kg/1 gemessen.
Ein Teil des Pulvers wird bei 3200C und einem Druck von
1500 kp» cm zu zylindrischen Formkörpern mit einer Länge von 5 cm und einem Durchmesser von 10 cm verpreßt. Die Reiß-
_p festigkeit daran wurde zu 950 kp°cm und die Reißdehnung zu
ο 7 bis 8 % bestimmt. Die Druckhärte betrug 4500 kp-cm , der
Ε-Modul 37ΟΟΟ kp'cm
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Ein anderer Teil des Pulvers wird in N-Methylpyrrolidon gelöst,
so daß eine 25 $ige Lösung resultiert. Daraus werden
Folien gegossen, die nach Austreibung des Lösungsmittels bei 220 bis 3000C Reißfestigkeiten von 15OO bis 1600 kp'cnf2 bei
einer Reißdehnung von 60 bis 70 % aufweisen.
Ein weiterer Teil der Lösung wird durch Naß- bzw» Trockenver-'
spinnung in üblicher Weise zu Fäden verformt. Nach einer Heißverstreckung bei 330 bis 38O0C werden daraus Fäden mit Reißfestigkeiten
von 3 bis 5 p/dtex bei 15 bis 20 % Reißdehnung
erhalten.
-6-S09850/0838
Claims (8)
- Patentansprüche\J Verfahren zur Herstellung von Polyamidimiden durch Polykondensation von Diimiddicarbonsäurechloriden der allgemeinen Formel0 0—, ^C. .... COCl0| N-v-0 ^X1A OV-N 'JO ΓC C0 οmit aromatischen ortho-, para- oder meta-substltuierten Diaminen der allgemeinen Formel2 - ο "νχ2Λ ο '\ 2wobei X und X„ = CHp., 0, SOp oder CO bedeuten und gleich oder verschieden sein können, dadurch gekennzeichnet., daß die Reaktion in einem Medium durchgeführt wird, welches aus einer stark gerührten Dispersion von Wasser und einer mit Wasser nicht mischbaren organischen Flüssigkeit besteht, die in Bezug auf das Diimiddicarbonsäurechlorid inert ist und in der das Polyamidimid unlöslich ist.
- 2. Verfahren zur Herstellung von Polyamidimiden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den allgemeinen Formeln X = CH2 bedeutet.
- 3. Verfahren zur Herstellung von Polyamidimiden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsmedium mit einer Geschwindigkeit von mehr als 100 Upm gerührt wird3
- 4. Verfahren zur Herstellung von Polyamidimiden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als organische Flüssigkeit Nitrobenzol verwendet wird*-7-509850/0838- T - ο.ζ. 30 566
- 5. Verfahren zur Herstellung von Polyamidimiden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsmedium Wasser und die organische Flüssigkeit im Volumenverhältnis 1 : 10 bis 10 : 1 enthält.'
- 6. Verwendung der nach Anspruch 1 hergestellten, als Pulver
vorliegenden Polyamidimide zur Herstellung von hochtemperaturbeständigen Werkstoffen durch Hochdrucksintern. - 7. Verwendung der nach Anspruch 1 hergestellten, in Dimethylacetamid oder N-Methylpyrrolidon gelösten Polyamidimide
zur Herstellung von temperaturbeständigen Folien, Drahtlacken, Klebstoffen oder Laminat-Prepregs. - 8. Verwendung der nach Anspruch 1 hergestellten, in Dimethylacetamid oder N-Methylpyrrolidon gelösten Polyamidimide
zur Herstellung von Fäden oder Fasern.BASF Aktiengesellschaft609850/0838
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
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Family Applications (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4861862A (en) * | 1987-12-31 | 1989-08-29 | General Electric Company | Polyetherimide amide from polyoxyalkylene diimide dicarboxylic acid |
Families Citing this family (1)
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JP7303231B2 (ja) | 2021-02-16 | 2023-07-04 | プライムプラネットエナジー&ソリューションズ株式会社 | 電池 |
-
1974
- 1974-05-28 DE DE19742425666 patent/DE2425666C2/de not_active Expired
-
1975
- 1975-05-26 FR FR7516309A patent/FR2273026A1/fr not_active Withdrawn
- 1975-05-28 JP JP6312175A patent/JPS5811456B2/ja not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
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NICHTS ERMITTELT * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US4861862A (en) * | 1987-12-31 | 1989-08-29 | General Electric Company | Polyetherimide amide from polyoxyalkylene diimide dicarboxylic acid |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS5811456B2 (ja) | 1983-03-03 |
DE2425666C2 (de) | 1982-03-18 |
FR2273026A1 (en) | 1975-12-26 |
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